Extrem ( künstlich ) gealterte Gitarren: Verkauft sich sowas wirklich?

Also beim Altern des Lacks vermute ich mal, daß erstens mal keine Weichmacher im Lack drinnen sind, der Lack also leichter spröde wird und sich diese kleinen Risse bilden. Beschleunigt wird das wohl durch UV- Bestrahlung und danach in die Kältekammer.
Um diese Anwetzungen dort, wo der Arm aufliegt, hinzukriegen, würde ich mit irgend einer aggressiven Chemie rangehen. Nicht zu aggressiv, aber über ein paar Tage hin eingewirkt mit Sicherheit der richtige Effekt. Oxidation und Rost sind da schon relativ leicht zu machen. Kratzer und ein paar Dongs sind ja noch leichter. Einfach mal gegen den Küchentisch geknallt. Pickups altern zu lassen ist da schon schwieriger. Leicht entmagnetisieren lassen erfordert wohl ein gewisses Know- How. Die Plastikparts vergilben zu lassen geht mit einer simplen Räucherkammer. Den Halslack runterzukriegen, das sieht mir nach ner Lauge aus, jedoch nur Spekulation.
So das wars jetzt mal mit den Relic - Heimwerkertricks ( nie daheim ausprobiert, vielleicht später mal mit ner gebrauchten Squier, wer weiß ). Ob es nun wirklich so durchgeführt wird, ist teilweise spekulativ. Vielleicht gibts da ja ein paar Insider?
Wir könnten ja mal einen Wettbewerb starten: die besten künstlich gealterten Gitarren im Board.
 
MeinAnderesIch schrieb:
Bin heute mal wieder beim stöbern durch Deutschlands Gitarrenseiten auf diese Fotos gestoßen. Fender Custom Shop Relic, angeboten bei www.realguitars.de für ca. 3600 Flocken.
Relic ist ja schön und gut, aber die Dinger sehen ja aus als hätten sie zwei Weltkriege durchlebt. Jetzt stell ich mal die Frage in den Raum, ob jemand im Board, hätte er das Geld locker auf der hohen Kante, sich so ein Teil zulegen würde. Oder sind sie doch schon ein bißchen zu extrem?

mir gefällt sowas!
würde nicht großartig mehr dafür ausgeben als für ne nicht gealterte aber an sich würd ichs vllt schon kaufen...
 
Ray schrieb:
Sorry fürs nerven, aber bei Angaben in Foren ist das halt immer sone Sache. Wie bei eBay-Auktionen, da stimmen auch 9 von 10 Angaben nicht ;).

Und bei Fenderdingen will ich immer gern alles genau wissen :D.

Das mit dem Relic-Stempel muss ich mal bei Gelegenheit irgendwo anschauen, wenns mal die Möglichkeit dazu gibt......danke für den Tip.

Hast ja recht, ich bin auch grundsätzlich mistrauisch ;-.)
Bei solchen Sachen sagt mir die fehlende Logik aber schon: nänä.
Ich hab mal nach Bildern vom Stamp gesucht und nur eins mit alten gefunden:

1056733.DCP02422.JPG


Unterhalb der Neck-PU-Fräsung siehst Du die Prägung. Mittlerweile wird es zwar noch immer ge-etched, aber meist in die Kavitäten. Nichtsdestotrotz findest Du diesen Stamp bei allen drei Linien.

Die Ursprungsseite ist eine Photogalerie einer privaten factory tour im Custom Shop, zu finden unter
http://www.pbase.com/jroy/custom_shop

Grüße
aam
 
aam himself schrieb:
Unterhalb der Neck-PU-Fräsung siehst Du die Prägung.

deutlich :)

Mittlerweile wird es zwar noch immer ge-etched, aber meist in die Kavitäten. Nichtsdestotrotz findest Du diesen Stamp bei allen drei Linien.

Steht das auch irgendwo auf der Site? (habs net gefunden)

Oder muss ich doch noch fremde Schlagbretter in fremden Läden abmontieren? ;)

EDIT: scheint was dran zu sein, habs noch mehrfach gefunden.
 
Empfehlenswert zum Selbst-Agen: Die Highway1-Serie.

Der Lack ist so dünn, dass er fast von allein abfällt. Ich geh mit meinen Klampfen echt vorsichtig um, aber in meiner H1-Strat sind nach einem Jahr so viele Macken wie in meiner Ältesten nach gut 10 Jahren, teilweise bis runter auf's Holz, ohne dass ich mich erinnern könnte, wo ich damit mal angeschlagen bin - und ich spiel die Strat fast ausschliesslich zu Haus auf dem Sofa!!!!!

Mittlerweile freu ich mich, wenn ich an der Strat eine neue Macke entdecke - mir gefällt's, wenn eine Gitarre gebraucht aussieht. Das gibt ihr Charakter und macht sie zu "meiner".

Abgesehen davon gibts in der H1-Serie zu einem bezahlbaren Preis ein paar ausserordentlich gut klingend Gitarren - und in Sachen Bespielbarkeit sind die auch ganz vorn dabei. Also: Kaufen, mit 'nem Schlüsselbund beschmeissen, hinterm Fahrrad durch den Garten ziehen, dem Schäferhund beim Gassigehen an den Schwanz hängen, auf der Grillparty über die Nackenkottelets hängen - et voilá: Fertig ist die relic-Klampfe. ;)
 
MeinAnderesIch schrieb:
Hab grad das neue Red Hot Chili Peppers Video gesehen. Und siehe da, John Frusciante spielt darin eine Stratocaster, die derer in meinem ersten Post verblüffend ähnlich sieht.
Chili Peppers Fans aufgepasst, die Gitarre gibt es so auch zu kaufen!:D

LOL!
habs gestern auch gesehen und wollte heute posten!
naja...jetzt hast dus übernommen :D
 
Mhh von künstlichem Gealtertem halte ich nicht viel. Zumal die (Auch vom F. Custom Shop) wirklich nicht authentisch gemacht sind. Hier in der Nähe im Laden (B.T.M. Guitars) waren drei "relic" Models rumgestanden. Kann sein das die die Ladnebesitzer selbst verunstaltet haben :D. Die amchen gerne sowas :D.
Aber naja es war das Fender Logo drauf, und naja die sahen schon echt schlecht gemacht aus. Auf den maplehals einfach irgend eine Farbe an manchen Bünden geklatscht damit das so aussieht wie abgespielt. Ganz hässlich.

Zu der Rory Gallagher strat: Die Paar Lackstreifen kann man auch noch selber abmachen und dann hat man eine schöne exotische Natura Strat! :D
 
Ich selbst finde künstlich (oder natürlich) gealterte Gitarren echt klasse. Mir gefällt dieser "Used-Look". Allerdings auch nur bei Fender Modellen. Für mich ist es einfach die Optik die mir gefällt. Wie manchen Leuten halt die BC Rich oder Flying V Gitarren gefallen die ich nie wählen würde. Ich möchte damit nicht den Eindruck erhaschen schon Jahre auf der Gitarre gespielt zu haben.

Andererseits ist es wieder eine Geschmacksdiskussion die sich in die endlosen Diskussionen "Fender vs Marshall", "Röhre oder Transe", usw. einreihen kann. Jeder Geschmack ist halt verschieden. ;)
 
Schlendrian schrieb:
Mir gefällt dieser "Used-Look". Allerdings auch nur bei Fender Modellen.

Geht mir auch so. Man stelle sich bitte mal eine geagte PRS Custom vor...da läufts mir kalt den Rücken runter!
 
willow schrieb:
Geht mir auch so. Man stelle sich bitte mal eine geagte PRS Custom vor...da läufts mir kalt den Rücken runter!

PRS- Gitarren altern aber irgendwie auch nicht. Hab meine jetzt sechs Jahre und die hat nicht einen Kratzer oder Dong. Der LAck ist dermaßen robust, daß es anscheinend unrealistsich und "historisch inkorrekt" wäre, eine PRS Custom alt aussehen zu lassen.
 
MeinAnderesIch schrieb:
PRS- Gitarren altern aber irgendwie auch nicht.
Weil sie zentimeterdick in hartem Lack ertränkt wurden.

Deshalb klingen sie auch nicht. :twisted:


*duck und weg*
 
hoss33 schrieb:
Weil sie zentimeterdick in hartem Lack ertränkt wurden.

Deshalb klingen sie auch nicht. :twisted:


*duck und weg*

Ich würd jetzt sagen: Du hast ja keinen Geschmack.

Das Problem daran: Du hast ja Geschmack.

Aber man muß ja nicht jede Gitarre mögen. Ich sehe in der PRS eine gute Ergänzung zu meinen geliebten Les PAuls. Irgendwann jetzt noch ne R9, dann ne Fender Custom Shop.
hmm, -schwärm-:rolleyes:
 
Schlagt mich aber ich finde das ding so wie es aussieht sowas von geil dass ich sie mir sofort kaufen würde hätte ich das geld:screwy:
 
Die Teile sehen wirklich verdammt geil aus. Ich finde die Relic allerdings zu teuer und irgendwie würde ich mich selbst verarschen wenn ich damit ernsthaft spielen wollen würde. Ich schau sie mir trotzdem wahnsinnig gerne an.

Kaufen würde ich mir aber gerne die Closet Classic. Wenns geht gebraucht, damits nich so teuer wird. 0o
 
Ray schrieb:
Die Dicke des Lacks lässt sich natürlich nachweisen.

Ich meinte, dass sich nachweisen lassen sollte, ob verschiedenes Holz verwendet wird, indem man schlichtweg das Gewicht vergleicht, woraufhin hoss meinte, dies sei aufgrund der Lackierung kein eindeutiges Indiz.
Wenn die Lackierung aber auch nachvollziehabr ist verstehe ich nicht warum das mit dem Wiegen keine Möglichkeit wäre.
 
Hi, hab den Thread ausgegraben, weil vorher übersehen.

Also:

1. Ich hab ne Relic, ich mag den Look, die Gitarre sieht sehr autentisch aus. Aber look hin oder her, ne Relic fühlt sich beim ersten anspielen an, als hätte man sie schon ewig... Und klingt einfach genial!
2. war ich mal vor etwas längerer Zeit durch Glück bei Fender Deutschland: Aussage da: Die Relics werden nicht nur optisch, sondern auch "tonal" gealtert, d.h. sie werden künstlich simmuliert so hergerichtet, als wenn sie 40 Jahre lang regelmäßig auf der Bühne gestanden hätten. Warum kingen alte Gitarren gut? (okay, eigentor, jetzt kommt die Philosophiefraktion...bitte nicht!) Es geht auch darum, dass sie eingespielt sind, d.h. der Lack, die Hölzer, die komponenten sich auf die Schwingungen der Gitarre eingenordet haben... Das wird von Fender simuliert.
3. Ich könnte mich nicht für eine Ibanez begeistern, deshalb baut Ibanez aber keine schlechten Gitarren. Gitarrenwahl ist PERSÖNLICHE GESCHMACKSSACHE. Ich liebe meine Relic!

Gruß

Dave
 
smack1081 schrieb:
Es geht auch darum, dass sie eingespielt sind, d.h. der Lack, die Hölzer, die komponenten sich auf die Schwingungen der Gitarre eingenordet haben... Das wird von Fender simuliert.
Ich habe keine Ahnung WAS Fender macht, aber es wirkt.

Und wer jetzt behauptet das wäre Bullshit, soll eine Relic probieren und direkt mit allen anderen Fenders nebenan (NOS, CC, USA,...) vergleichen.
 
hoss33 schrieb:
Ich habe keine Ahnung WAS Fender macht, aber es wirkt.

Und wer jetzt behauptet das wäre Bullshit, soll eine Relic probieren und direkt mit allen anderen Fenders nebenan (NOS, CC, USA,...) vergleichen.

Könnte man eine Gitarre mit einer Art "Gitarristen-Roboter" einschwingen lassen? Soll heißen, den Korpus / dem Holz immer wieder speziellen Frequenzen aussetzen, um so einen Spielbetrieb zu simulieren? Angenommen man spannt eine Gitarre mal zwei Wochen in so ein Gerät ein ( Non- Stop ), beschwingt sie künstlich, dann müßten sich alle verklebenden Harzablagerungen in der Zelle "weggeschwungen" haben, und die Gitarre hat ein besseres/dynamischeres Resonanzverhalten.
 
MeinAnderesIch schrieb:
Könnte man eine Gitarre mit einer Art "Gitarristen-Roboter" einschwingen lassen? Soll heißen, den Korpus / dem Holz immer wieder speziellen Frequenzen aussetzen, um so einen Spielbetrieb zu simulieren? Angenommen man spannt eine Gitarre mal zwei Wochen in so ein Gerät ein ( Non- Stop ), beschwingt sie künstlich, dann müßten sich alle verklebenden Harzablagerungen in der Zelle "weggeschwungen" haben, und die Gitarre hat ein besseres/dynamischeres Resonanzverhalten.

Das gibts schon lange. Hier in Deutschland z.B. bei Emil Weiss.

http://www.klangoptimierung.de/de/

Im Gegensatz zu dem ganzen Optischen Krempel ist das kein haltloses Zeug, sondern nackte Physik.

Fender macht sowas allerdings nicht mit seinen Time-Machine-Instrumenten. Das ist alles nur Optik. Und das, was als tonale Verbesserung angepriesen wird, sind auch nur die eigentlich optischen Faktoren. Z.B. der abgeschliffene Lack, der dann aufgrund seines geringeren Gewichts besser klingen soll. Physikalisch kaum haltbar...zumal die closet classics auch schon so dünn lackiert sind, dass kaum noch was drauf ist im Vergleich mit modernen dicken Lacken.

Wenn eine echte Gallagher oder SRV-Gitarre gut klingt, dann weil sie Spielstunden im 5stelligen Bereich auf dem Buckel hat...nicht weil der Lack mit der Zeit runter ist.


Man kann Klangoptimierung mit Schwingungen übrigens auf etwas niederem Nievau selbermachen. Ich hab meine Gitarre mit Sinustongemischen bombardiert, direkt kleine Speaker draufgepappt, bis die Gitarre massiv vibrierte. Nach 2 Wochen war mein schlimmer Deadspot erheblich schwächer geworden :)
 
Ray schrieb:
Man kann Klangoptimierung mit Schwingungen übrigens auf etwas niederem Nievau selbermachen. Ich hab meine Gitarre mit Sinustongemischen bombardiert, direkt kleine Speaker draufgepappt, bis die Gitarre massiv vibrierte. Nach 2 Wochen war mein schlimmer Deadspot erheblich schwächer geworden :)

wie funzt das genau? (einfach irgendwo draufbappen, wo bekommt man so kleine speaker?)
interressiert mich...aber ich glaube meine mutter würde mich umbringen :D

"mach den verdammten scheiss leiser!!!" :eek:
 

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