Folk - ...und weiter ?

  • Ersteller Akquarius
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Ich glaube, eines der probleme ist die generelle definition von "folk". War gerade zum gucken auf last.fm und habe nach dem tag "folk" gesucht:
1. Platz: Johnny Cash
Springsteen und CCR weit vor den Chieftains
Jethro Tull vor den Dubliners
etc. etc., etwas grotesk für meine begriffe.

Vielleicht haben wir schlicht eine falsche vorstellung davon, was der normale forenbesucher eigentlich unter "folk" versteht? Also mir wäre jetzt onkel Springsteen dazu nicht so schnell in den sinn gekommen :)

Gruss, Ben
 
Folk a la Mittlealter sollte hier kein Thema mehr sein, denn es gibt im Musiker Board bereits https://www.musiker-board.de/vb/f73-mittelalter/ . Keine Ahnung, ob die dort ihre Arbeit gut machen.
Ich würde mich freuen, wenn der Folk aus den "Anderen Ländern" nicht untergeht neben der keltischen und der dominanten angloamerikanischen Szene.
 
ich möchte noch mal die idee erklären:

natürlich gibt es x varianten zum thema folk. das ist ja gerade das problem. diese varianten hier abzubilden ist zur zeit nicht möglich. alles in das sammelbecken folk zu werfen ist aber auch nicht wirklich effektiv.

deshalb möchte ich mit einem folkbereich anfangen, der besonders heraussticht. auch auf die gefahr hin, dass dadurch andere folk-bereiche (wie z.b. der sicherlich sehr interessante skandinavische folk) vorerst noch stärker in den hintergrund rücken.

wenn der "erste" sektor läuft, dann machen wir uns gedanken, wie wir das thema ausbauen.

über einen experimentalthread hinaus bekomme ich keine weiteren unterforen genehmigt, wenn nicht ersichtlich ist, dass das ganze auch was bringt.

daher müssten wir in den sauren apfel beissen und uns erst mal auf ein gebiet konzentrieren, wenn wir hier die frequenz erhöhen wollen.

und die idee, bei erhöhter frequenz bei den kollegen aus percussion, streichinstrumente und sontigen passenden instrumentenforen nachzufragen, ob wir einen link dahin bekommen, find ich grandios Ben!

also: hat noch jemand ne idee alternativ zu irish/british/celtic folk ?
 
Hi Bernd,

ich halte als "Einstiegsdroge" den Bereich Irish/Celtic/Scottish(!) Folk auch für die beste Lösung. Ich denke, es geht vielen hier wie mir, dass die ersten Kontake zu "fremdsprachigem" Folk - abgesehen vllt. von "amerikanischer Musik" - in den Dubliners oder ähnlichen Gruppen bestanden. Bei mir war es etwas zweigleisig: auf der einen Seite der traditionelle Folk, wie z.B. eben die Dubliners oder dann auch Gruppen wie Clancy Brothers später Planxty etc. und auf der anderen Seite der Einstieg über die "Rock"-Schiene mit Fairport Convention, Steeleye Span, Fotheringay, Sandy Denny, Lindisfarne und wie sie alle heissen und hiessen. Aber das ist ja dann eben schon wieder (britischer) "Folk-Rock".

Eine weitere für mich persönlich wichtige Gruppe ist (wirklich!) das deutsche Volkslied, wie es von Gruppen wie z.B. Elster Silberflug und Zupfgeigenhansel und Interpreten wie Hannes Wader, Hein und Oss etc. in den 70ern dem "Volk" wieder nahegebracht wurde. Bitte nicht mit der "volkstümlichen" Musik diffamieren (ein ernstes Anliegen von mir!) :rolleyes:

Greetz :)
 
Ich würde eine Unterkategorie "(traditionelle) Tanzmusik" einführen, das alles umfaßt was seinen Ursprung in den traditionellen Tanzmusik begründet, unabhängig von Zeit und Region. Geht ein bißl in den Bereich 'Folklore'.

weil:

Ich bin eher einer Art kontinentaleuropäischen Folk daheim, der stark von traditiellen Tänzen geprägt ist, die sowohl regionalspezifisch sind als auch Modetänze in vergangen Zeiten waren. Ist quasi das kontinentaleuropäische Pendant zum schottischen/irischen Folk. Überhänge sind teilweise fließend. Auch zur Mittelaltermusik gibts fließende Übergänge, ja stammt ja doch eine nicht unwesentliche Zahl von Mittalterstücken aus dem kontinentaleuropäischen Folktanzrepertoire.

Damit man sich drunter vorstellen kann, was ich meine:

http://www.youtube.com/watch?v=Wy8nkcPnuGY (Bourree, Tanz aus Zentralfrankreich)
http://www.youtube.com/watch?v=RV9uZIoLJlY (-"-)
http://www.youtube.com/watch?v=VB2SvGF7xOc (Hanter dro, Bretagne)
http://www.youtube.com/watch?v=lDOgzC3uEyE (An dro, Bretagne)
http://www.youtube.com/watch?v=qzN2JxHH8ys (Cercle circassien, Neuschaffung des 20. Jahrhunderts, zu jedem 8-Takter tanzbar, bevorzugt 6/8 Takt)
http://www.youtube.com/watch?v=eUoVBqr1N90 (Schottisch)

Es gibt große Feste (in Frankreich)
http://www.youtube.com/watch?v=BZIJlOc5rQ8 (Fest noz http://de.wikipedia.org/wiki/Fest-noz )
http://www.saintchartier.org
http://www.youtube.com/watch?v=bx6UVJXZMFk (In der Bretagne (Quimper) bringt man offenbar hunderte Leut auf die Straße)

Es gibt zahlreiche Musizierwochenenden im Sommer:
http://www.youtube.com/watch?v=UsKA6OtUUE (z.b. Klangrauschtreffen in Lißberg)

usw.

LG, Michael
 
interessanter vorschlag michael!

da hätten wir nun also:

1: celtic folk (beinhaltet den raum irland, schottland, wales, england, bretagne)
2: traditionelle tanzmusik / continental folk (?) wie in michaels vorschlag aus post nr. 25

wer hat noch ideen, mit welcher spielart des folks wir unseren experimentalthread starten könnten ?
 
Ich hätte noch zusätzlich zu dem genannten einen sehr guten Interpreten zu nennen: Bert Jansch. Dem anderen kann ich nur zustimmen, ist eine gute Sammlung bis jetzt.:great:
 
bert jansch fällt sicherlich auch in den celtic bereich.

natürlich müssen wir uns darüber klar sein, dass diese zuordungen nur anhaltspunkte sein können. gerade bert jansch, der doch einige arabische einflüsse verarbeitet hat, ist ein sehr gutes beispiel dafür.

aber es geht ja auch nicht um exakte zuweisungen.

stellst noch jemand ein 3., 4. oder 5. thema zu wahl?

wo sind unsere südamerikaner und die weltmusiker?
 
Vielleicht können wir ja damit beginnen, eine liste zu machen, eine art bestandesaufnahme, um daraus dann besser auswählen zu können.

Wenn wir den von M.A.Knapp beschriebenen lateineuropäischen kontinental-ur-folk als geografisches zentrum betrachten, wird der im südwesten von den spanischen tänzen und dem flamenco abgegrenzt. Richtung westen dann von dem uns gitarristen so bevorzugten, ich nenn ihn jetzt mal uk-folk. Richtung nordwesten dann vielleicht der germanische folk (?), also so die deutsch-holländischen sachen, welche gegen norden immer dunkler und skandinavischer werden und sich im süden wieder von der alpenländischen jodler- und ländlermusik abgrenzen. Gegen osten dann die ost- und balkaneuropäischen klänge, polka, ungarische tänze, vielleicht auch oberkrainer etc., die weiter nach süden hin dann von den griechischen klängen abgelöst werden, welche sich ja auch schon wieder mit orientalischer musik kabbelt.

Und zwischen- und mittendrin immer wieder die bitte nicht zu vergessende zigeunermusik, die man mMn auch zum folk zählen kann.

Wenn ich mir das so ansehe, inklusive dem, was ich in der liste vergessen oder vermurkst habe, scheint mir eine rein geografische aufteilung am einfachsten, beispiel:
- flamenco und spanische tänze
- lateineuropäischer folk
- deutsch-holländischer und alpenraum
- osteuropa/balkan/griechischer folk
- uk/celtic/skandinavisch
- zigeunermusik
- nicht-europa.

Das jetzt nur so als erster entwurf. Was denkt ihr?

Gruss, Ben
 
Folk a la Mittlealter sollte hier kein Thema mehr sein, denn es gibt im Musiker Board bereits https://www.musiker-board.de/vb/f73-mittelalter/ . Keine Ahnung, ob die dort ihre Arbeit gut machen.

Wobei ich mich echt frage, was das mit Gothic zu tun hat... zumal "Mittelalter" nicht gerade aussagekräftig ist, da es Mittelalter-Rock (mit E-Gitarre) gibt (was ich eher noch Gothic zuordnen könnte) und Mittelalter "so halt" (also rein akustisch).

Elektrifiziert: http://de.youtube.com/watch?v=K4dLPO-nG7w
Rein akustisch: http://de.youtube.com/watch?v=jqbmZ5kRyJo


Und das würde ich dann mit aufteilen - zu Gothik "Mittelalter-Rock" und zu "uns" dann "Mittelalter" (wobei es da garantiert auch überschneidende Themen geben wird, da Schandmaul etc. auch viel akustisch gespielt wird und sie meistens als Folk(-Rock) eingeordnet werden.
 
@Ben: die aufteilung gefällt mir sehr gut. eine regionale aufteilung ist wahrscheinlich die ursprünglichste variante.

problem: ich bekomme 7 unterforen zu folk auf einmal niemals genehmigt. eins aber schon.
 
Hallo an alle,

Mal eine Frage: Was würdet Ihr von einem Singer-Songwriter/Liedermacher Unterforum halten?

-icee
 
Ich schreib das mal dazu:

1. celtic folk
2. folk kontinental
3. Singer/Songwriter/Liedermacher

Interessante Alternative, weil dadurch mal anders an das Thema herangegangen wird

Noch Vorschläge, womit wir das Experiment starten können?
 
Also eigentlich wollt ich ja hier nicht posten weil ich mit "Folk" wenig anfangen kann, aber weil auch das thema Mittelaltermusik aufkam, naja da wollt ich doch mal meinen senf dazu geben.;)
Wobei ich mich echt frage, was das mit Gothic zu tun hat... zumal "Mittelalter" nicht gerade aussagekräftig ist, da es Mittelalter-Rock (mit E-Gitarre) gibt (was ich eher noch Gothic zuordnen könnte) und Mittelalter "so halt" (also rein akustisch).

Und das würde ich dann mit aufteilen - zu Gothik "Mittelalter-Rock" und zu "uns" dann "Mittelalter" (wobei es da garantiert auch überschneidende Themen geben wird, da Schandmaul etc. auch viel akustisch gespielt wird und sie meistens als Folk(-Rock) eingeordnet werden.
Naja .... aber die Zeilgruppe für Mittelalter musik ist meißt die Gothic szene, egal ob nun mit der E-Gitarre oder ob dort Akustisch gespielet wir...
Auch denk ich das "aktuelle" Mittelaltermusik nicht umbedingt viel mit Folk zu tun hat. Für mich jedenfalls nicht, Folk wäre für mich Hannes Wadner oder Reinhard Mey und nicht umbedingt Tanzwut oder In Extremo, auch wenn sie "histroische" instrumente spielen und auch akustisch auftretten.
Aber des ist nur meine Meinung.
Ich schreib das mal dazu:
3. Singer/Songwriter/Liedermacher
Ich würd wohl eher nur "Liedermacher" benutzen, singer/songwirter ist ja aktuell eher ein Pop-musik begriffe. Da fällt mir spontan James Blunt ein, und Folk macht der glaub ich nicht.
Wenn ich aber "liedermacher" höhre denk ich halt eher an Reinhard Mey und meine gedanken schlussfolgern eher auf Folk...
Bei mir jedenfalls;)
 
@Backstein: klassische "Singer/Songwriter" das sind für mich z.B. James Taylor, Jim Croce, Paul Simon, Carol King, Gordon Lightfoot und sehr viel andere aus dieser "Ecke" - um mal ein paar von den "Oldies" zu nennen - das hat imho nichts mit "Pop" zu tun.

Greetz :)
 
Die ganzen "moderen Mittelaltersachen" von 'In Extremo' , 'Corvus corux' würde ich unter "Mittelalternative" einorden, alle Mittelaltersachen, die sich an die historische Aufführungspraxis anlehen sind schon ein Teil der 'Frühen Musik'

Die 3er-Einteilung von Akquarius

1. celtic folk
2. folk kontinental
3. Singer/Songwriter/Liedermacher

würde ich für den Anfang für sinnvoll halten.


Stellt sich die Frage ob 'bretonischer Folk' zu 'celtic folk' gehört oder zu 'continental folk' ...
Ansich ist der Bereich der traditionellen Tänze (Jig, Reel, Hornpipe ... ) auch dort recht groß - zumindest die irish/scotish folk leut, die ich kenn, spielen sehr viel instrumental und haben mit Singen und Liedermachen eher weniger am Hut ...
Allerdings gibt es auch zu Tänzen gesungene Texte ...

Z.b. einen Christy Moore würd ich eher zu den Liedermachen zählen, als zu 'celtic folk'

>> Daher glauber ich, daß die Einteilung nach Region die bessere ist, wobei ich 'celtic folk' eher nach 'scotish and irish folk' umbenennen würde um die Region in den Vordergrund zu stellen, denn zu 'celtic folk' würden manche auch den 'galizischen folk' (Nordspanien) dazuzählen ... Dazu hatte ich mal eine Diskussion in einer englischsprachigen Mailinglist verfolgt, in der es darum ging, inwieweit der Begriff 'celtic' überhaupt sinnvoll ist bezogen auf die so bezeichnete Musik.

Falls jetzt hier dann die Beitragszahlen in den Folkforen explodieren sollten, dann wird das anlegen von weiteren Unterforen sicherlich kein Problem sein.

LG, Michael
 
Michael, das werden wir nie zu aller Zufriedenheit lösen können. für mich ist Christie Moore und auch der bretonische folk eindeutig "celtic". Aber Deine Argumentation kann ich auch nachvollziehen.

Mit "Folk der Britischen Inseln" kann ich aber als Definition und in Anlehnung an den Begriff U.K.-Folk gut leben.

1. Folk der Britischen Inseln
2. Folk kontinental
3. Singer/Songwriter/Liedermacher

Reicht uns das schon als Abstimmungsgrundlage?
 
Nach meiner kleinen Pause ist nun fast alles gesagt worden, was ich auch zu sagen gehabt hätte. Ich freue mich, dass kontientaler Folk hier aufgetaucht ist, und wohl bei der Abstimmung dabei sein wird, weil ich Bewohner des europäischen Kontinents bin :)

Ich meine im Übrigen, der wrklich ersthafteste Ansatz, mitelalterliche Musik zu rekonstruieren, kommt aus der sogenannten ersten Musik, Klassik, wenn ihr so wollt. Was auf Mittelaltermärkten so geboten wird, mag Spaß machen, hat jedoch kaum authentische Züge!
 

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