Gestaltet ihr euren Sound in erster Linie für den Zuhörer?

  • Ersteller Spanish Tony
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@OldRocker... ja, aber Du hast auch Deine Gitarre nicht überlaut eingebrettert, durchgescoopt und Dich hinterher beschwert dass die Band wie Matsch klingt und niemand zu hören ist, oder?
 
aber Du hast auch Deine Gitarre nicht überlaut eingebrettert, durchgescoopt und Dich hinterher beschwert dass
Jetzt hast du die Kadinalfehler ja fast alle erwähnt: zu laut, zu bassig, zu wenig Mitten, zuviel Hall ..... :great:
 
...schon richtig - aber da ist eben jeder anders und ich denke (subjektive Irrtümer nicht ausgeschlossen...) dass ich viel dafür mache diese Fehler zu vermeiden.
Und hier kommen wir auch wieder zum ursprünglichen Thema: dadurch dass mein Sound unverfälscht und quasi unbearbeitet über die PA abgenommen wird werden die Unterschiede der Klänge und auch der Gitarren hörbar...und das ist das was ich für mich und fürs Publikum gestalte...

Sorry dass das großspurig klingt...das war aber hier die Frage....und jeder hat hierzu seine Punkte - und meine klingen halt etwas großspurig.

Gruß und allen frohe Ostern,
Bernie
 
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Danke für die Rückmeldungen bisher! Wieder viele pragmatische Ansätze. Mich interessiert, ob hier auch jemand vom 2k Amp auf den 5k Amp umsattelt, um dem Publikum einen vermeintlichen Gefallen zu tun. Oder auch die entsprechenden Gitarren.
Dieser Aspekt lenkt die Frage in eine etwas ambivalente Richtung, und da drehe zumindest ich mich bei der Beantwortung auch zumindest etwas im Kreis.

Natürlich möchte ich das mein Sound zu einem Bandergebnis führt, das möglichst „gut“ ist und dem Publikum am Ende gefällt!
Da hatten wir hier schon, dass das auch bedeutet, den eigenen Sound nicht daran auszurichten, was -vor allem im eigenen Kämmerlein- super klingt.
Eine Haltung, „im Publikum hört das ehˋ keiner…“ (auch wenn da bestimmt was dran ist…) ist nicht so meins. Ich bin nie zufrieden, wenn ich nicht möglichst 100% gebe.

Allerdings ist es IMO auch kaum möglich bzw. sinnvoll, zu orakeln, ob dem Publikum z.B. der Sound einer Strat oder der einer Les Paul besser gefallen könnte. Am Ende muss ich da wieder selbst, an Hand von dem, was ich cool finde, bewerten und entscheiden, welcher Sound, wozu besser passt.
Ich springe auch weder auf positives, noch auf negatives Feedback zu meinem Sound, so besonders an, bzw. nehme ich so ein Feedback aus dem Publikum immer sehr dankbar und freundlich auf, hinterfrage es aber auch immer sehr kritisch. (Kritik/Wünsche vom FOH Ing. hier mal aussen vor. Da sollte man sich IMO im Zweifel lieber mal anpassen.)

Wieder eine etwas andere Geschichte ist, welches „Bild“ man auf der Bühne, abgeben möchte. Ich muss nicht meinen Friedman Topteil und meine CS Les Paul auf der Bühne spielen oder besser gesagt herzeigen, um vielleicht irgendein Mitglied der Mukker Polizei zu beeindrucken. Auf der anderen Seite will ich schon “ordentliches“ Equipment auffahren, auch wenn ein Line6 Spider vielleicht den Job erledigen könnte. Genauso wäre mir eine Materialschlacht aus 5k€ Boogie MkV und TwoRock Stack, begleitet von 5 Premium Gitarren, auch “peinlich“.
 
War auch etwas provokativ!
Ich persönlich finde einen Haufen Gitarren auf der Bühne auch peinlich
 
Rock im Park, vor Jahren:
Ian D’Sa von Billy Talent spielt das komplette Set mit genau einer Gitarre,
Als nächstes Red Hot Chili Peppers - Josh Klinghoffer bekommt für jeden Song eine eigene Gitarre gereicht.
Da fand ich Billy Talent deutlich cooler, und ich fand auch nicht, dass sich der dauernde Wechsel bei RHCP in irgendeiner Weise positiv bemerkbar gemacht hat.
 
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...man sollte da nicht Äpfel mit Birnen vergeleichen.
Wenn Joe Bonamassa live, mit 5 Amps und 15 Gitarren aufläuft, ist das für mich keine Prozerei, die nicht auch der Gesamt-Show angemessen wäre.
Wenn ich das auf einem Stadtfest machen würde, fände ich es nur albern...
 
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Wenn ich mich recht erinnere, dann benutzte EC beim Konzert letztes Jahr eine Strat und eine Martin Akustik.
Mehr war nicht nötig.
 
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Überlasst das doch einfach dem Artisten. Der muss sich mit seinem gear wohl fühlen und daraus die Kreativität ziehen.
Was die Musikerpolizei dazu sagt, ist völlig wurscht.

cheers.
 
@dubbel ,

Professionelle Acts vs. Hobby Band....

Ob bei einem Profi Gig jemand mit einer oder 50 Gitarren aufläuft, kann in beiden Fällen völlig passend sein.
Bei der Hobby Band wird 50 Gitarren immer weit übers Ziel hinaus sein.
 
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Wenn Joe Bonamassa live,
Wenn ich das auf einem Stadtfest machen würde,
für den sound ist es mMn. relativ sinnfrei ständig die Gitarren zu wechseln, bei Joe Bonamassa scheint es halt Teil der show zu sein,
und er tut das für sich selbst, einen riesen Unterschied macht das aber soundmässig nicht. Eine andere Sache ist es, wenn man in verschiedenen Tunings spielt, tut er das?
Mir reichte immer die "eine" Gitarre, als Ersatz, für alle Fälle, eine zweite. Die aber nicht um eine gewisse Soundflexibilität zu erreichen.
 
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für den sound ist es mMn. relativ sinnfrei ständig die Gitarren zu wechseln,
Bei E-Gitarren gebe ich dir recht. Vor allem ab einem gewissen Zerrgrad sind für viele die Unterschiede kaum noch hörbar, auch wenn der Spieler große Unterschiede in den Feinheiten wahr nimmt.
Ich spiele viel Akustik und eine Nylon-Akustik klingt deutlich anders als eine Ovation und als eine Jazz-Gitarre mit magnetischem Pickup. Da ist auch jeweils völlig unterschiedliche Spieltechnik gefragt. Dazu gibt's bei mir noch Ukulele und Tres Cubano, die wieder deutlich anders klingen. Wir haben ein abwechslungsreiches Programm über viele Stilrichtungen und die bedienen wir mit unterschiedlichen Instrumenten.
Und zurück zum Thema: Das machen wir, damit es für das Publikum abwechslungsreich wird. Wie schon weiter vorne geschrieben: das Programm muss sich daran messen lassen, wie es beim Publikum ankommt. Und so verkehrt kann das nicht sein. Die Rückmeldungen sind in der Regel sehr positiv (und auch in Form von Gage im Hut, was auch ein Gradmesser dafür ist, ob es gefallen hat)

Ich habe schon eine eigentlich hochkarätige Blues Band im Biergarten erlebt. Sogar dazu mit Harp und Saxophon. Aber nach dem über 10. 12-Bar Blues wird auch das langweilig. Wir sind in der 1. Pause gegangen.
 
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Allerdings ist es IMO auch kaum möglich bzw. sinnvoll, zu orakeln, ob dem Publikum z.B. der Sound einer Strat oder der einer Les Paul besser gefallen könnte.
...denke einfach einen Schritt weiter: wenn dir die Strat mehr liegt wirst du nacher Meinungen wie "die klingt am besten..." uä hören, liegt dir die Paula mehr dann eben gegenläufig.
Es kommt eben darauf an was Du daraus machst ...
 
Aaaaalsooooo,
als jahrzehntelanger „Nurzuhörer“ habe ich persönlich es als Überheblichkeit und ja, sogar als Frechheit und teilweise sogar als Unverschämtheit der Musiker empfunden, wenn sie „ihren“ Sound nicht den Wünschen/Vorstellungen/Erwartungen des Publikums angepasst haben. Ich stell mir gerade vor AC/DC hätten es sich während eines Gigs in den Kopf gesetzt wie die Kelly Family zu klingen 🤪. Ist sicher überspitzt, aber trifft sicher zu. Das Publikum bezahlt, also bestimmt das Publikum! WIE ein Musiker die Erwartungen erfüllt obliegt ihm, nicht mehr und nicht weniger.
Wir sollten uns bei allem Pathos über unsere „Helden“ darüber im Klaren sein, daß Musiker Dienstleister sind, sind die von dem, was sie machen leben müssen.
Just my 2 Cents
 
Grund: Tippfehler zu fortgeschrittener Stunde
Zuletzt bearbeitet:
...denke einfach einen Schritt weiter: wenn dir die Strat mehr liegt wirst du nacher Meinungen wie "die klingt am besten..." uä hören, liegt dir die Paula mehr dann eben gegenläufig.
Es kommt eben darauf an was Du daraus machst ...
Ich spiele eigentlich sämtliche Gitarrentypen wild durcheinander und habe da keine wirkliche Präferenz. Das läuft eher so, dass die Musikrichtung/das Genre oder auch die Lieblingsgitarre meiner Mitstreiter beeinflusst, wozu ich greife (…bei letzterem eben in der Tat meist „gegenläufig“ und mit dem Ziel, dass der Gesamtsound möglichst differenzierbar bleibt.). Dennoch gibt es die Publikumsfraktion „Doppelt fett klingt besser“ und auch die, die meint, „Best of both Worlds“. Da biete ich am Ende an, was mir passender erscheint.
 
… Das Publikum bezahlt, also bestimmt das Publikum! WIE ein Musiker die Erwartungen erfüllt obliegt ihm, nicht und nicht weniger.
Wir sollten uns bei allem Pathos über unsere „Helden“ darüber im Klaren sein, daß Musiker Dienstleister sind, sind die von dem, was sie machen leben müssen.
Just my 2 Cents
Verzeihung, aber das ist Unfug. „Das Publikum“ gibt es nicht. Die Leute suchen sich aus wo und bei wem sie das Geld lassen. Wenn sie sich verlaufen haben und ihre Erwartung nicht erfüllt werden müssen sie eben das nächste Mal woanders hin (und das werden sie auch tun). “Das Publikum“ hat auch recht vage Vorstellungen davon was sie eigentlich für Erwartungen haben. Bis sie es dann hören.

Musiker sind auch keine Dienstleister sondern als erstes mal Künstler. Wo wären wir hingekommen wenn Chuck Berry, Hendrix oder die Beatles „Erwartungen“ erfüllt hätten…

(Die Musiker, die sich selber als Dienstleister sehen, sind meistens die, bei denen ICH dann das weite suche)
 
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Musiker sind auch keine Dienstleister sondern als erstes mal Künstler.
Die beiden Punkte schließen sich nicht aus.
Viele der erfolgreichsten Gitarristen (vor allem die, die es auch schaffen langfristig im Business zu bleiben) haben genau diese Einstellung und beherrschen es beides zu kombinieren:
  • haben eigenen "signature" Sound
  • sind dienstleistungsorientiert

Mit meinen bescheidenen Fähigkeiten behaupte ich nicht, dass ich das wirklich "gut" leisten kann, aber ich nehme mir zumindest diese Einstellung als Vorbild:
Ich stelle zwar das ein was mir gefällt, aber das Endziel ist das Publikum.
  • die "Klangfarbe" (Tone) ist für mich (das Publikum ist auch i.d.R. zu inhomogen, sodass alle voll glücklich gestellt werden können)
  • der Rest ist für das Publikum:
  • - nicht zu laut (obwohl ich es oft gern hätte)
  • - weniger Bässe (obwohl ich mehr mag)
  • - nicht zu viel Presence (die Ohren der Zuhörer sollen nicht bluten)
  • - keine Stereo-Effekte (weil nur die in der Mitte vorne was davon hätten)
  • - so dass der Tontechniker nicht flucht und mit dem Signal arbeiten kann.
  • - ... etc. in die Richtung
  • und wenn wir covern und das Publikum erwartet z.B. "Country", dann kriegt es auch eher cleaneren Country und nicht verzerrten Blues oder Rock. Das was halt ins Konzept passt und erwartet wird.
 
Das kann man nicht alles über einen Kamm scheren. Meiner Ansicht nach gibt es speziell bei Coverbands durchaus Dienstleister, die sich auch als solche sehen. Beispiel: Ein Kumpel von mir spielt seit ca. 2 Jahren in einer 50er, 60er Rock'n'Roll Band. Die sind inzwischen ganz gut im Geschäft und werden so 3 Mal im Monat gebucht. Und da wird ein ganz bestimmter Sound, Konzept, Spiel und Programm erwartet. Und das 3,5 Stunden lang. Und da wird dann eben genau das sowohl vom Veranstalter als auch vom Publikum erwartet. Meinem Kumpel macht das Spaß, aber für ihn ist das ganz klar und in erster Linie Dienstleistung. Ich sehe das auch so. Genau aus diesem Grund würde ich niemals in so einer Band spielen.
Bei ein paar der "großen" Bands sehe ich auch die Erwartungen im Vordergrund. Die Erwartungen eines Publikums an die Rolling Stones oder U2 sind doch bezüglich Sound, Show und Songauswahl ganz klar gesteckt. Da kann die künstlerische Freiheit eben nicht mehr komplett ausgelebt werden.
Die Stones spielen Brown Sugar nicht mehr live, weil sie es allen recht machen wollen und nicht anecken wollen. Eigentlich ist das ja ein bizarrer Widerspruch in sich selbst, aber leider inzwischen Realität. Das ist eben nicht mehr die Band von 1969. Eher eine Coverband, die eine Illusion als erwartete Dienstleistung bietet.
 
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