Gibt es sie noch....die großen Bands mit ihren Basshelden

  • Ersteller Vetinari
  • Erstellt am
Vetinari
Vetinari
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
31.01.24
Registriert
23.03.16
Beiträge
666
Kekse
201
Ort
Ankh-Morpork
Ok, die Idee und der Titel sind dreist geklaut. Aktuell wird hier im Board diskutiert ob es noch Gitarrenhelden gibt, aber was ist mit den Bassern?
Welche Basser animieren (junge) Leute heutzutage einen Bass in die Hand zu nehmen? Ein Flea und Ryan Martinie haben mich in den 00ern begeistert und dazu gebracht den Bass zu nehmen.
Spontan fällt mir nut Royal Blood ein, aber das ist eher eine Bandsimulation.

Wo/Wer sind die Vorbilder für die Kids?
 
Eigenschaft
 
Was es gibt Basshelden? :D
Sorry!

Aber ehrlich, ich finde die Basser gehen immer ein wenig unter. Als ich im Kinder und Jugendalter war, kannte ich die Leadsänger und die leadgitarristen.
Drummer und erst recht Basser waren immer so am Rande. Zu Unrecht! Aber so war das, nicht nur bei mir, auch bei meinen Kumpels.

Mir würde es auch mal interessieren, wie es mit Nachwuchs am Bass aussieht. Gitarristen findet man reichlich.
 
Hmmm, Basshelden?

Animieren coole Basser die Kiddies zum Bass lernen/spielen?

Ich habe "damals" (ca. 1986) mit E-Bass angefangen, weil ich die Gelegenheit hatte es auszuprobieren und begeistert war. Die "Basshelden" (Marcus Miller, Jaco, Mark King, etc.) habe ich danach erst so bewusst wahrgenommen. Und M.Miller live war schon ein Erlebnis!

Mein Sohn hat sich auch irgendwann den Bass geschnappt. Ohne Basshelden. Eher weil Bass cool ist. Und weil er durch "Papa was a rolling stone" angefixt wurde ;-)
 
gibts echt eher selten, liegt einfach daran das die meisten musikhöhrer recht "flach" musik hören bzw in unserer pop-kultur gibts halt wenig platz für basser, is halt auch n instrument das 0815-elektro feier leude noch nicht mal raushören können... allderdings sobald man etwas mehr tiefgang hat und "bessere" musik hört , kennt man auch einige geile bassisten und kann die auch entsprechend wertschätzen, find auch das das zum teil gar keine rolle spielt ob die musiker noch spielen/oder nicht mehr aktiv sind, grade groß sind oder nicht, je nach neugier kann man so seine helden für sich entdecken. aktuelle bass-helden? kommerziell erfolgreich? der einzige der immer noch n held is is für mich les claypool... im rock bereich. der ist auch lead sänger/lead bassist. dann gibts wie gesagt flea noch, und alles was mehr in richtung kommerz irgendwass geht is eig. rotz spiel technisch...


victor wooten und so weiter gibts halt auch noch, aber das is dann schon wieder sehr spezialisiert
 
Wenn es in Richtung R&B, Jazz, oder so geht, gibt es sie noch die interessanten Basser und Bassistinnen.
Im Bereich um das Genre Death Metal findet man unzählige Bassisten die mit grandioser Technik und ausgefuchsten Licks über das Griffbrett flitzen.
Der eine oder die andere wird bestimmt nicht zu unrecht von den Fans als Held gefeiert.
Das Spektrum und die Anzahl der Bands ist einfach zu weit und zu gross geworden um einen ganz grossen Held zu destilieren.
Dafür gibt es jetzt ganz viele kleine Helden, wenn man sie denn im grossen Dschungel finden kann.





 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich vermute, dass in Zukunft Instrumente in der modernen Musik immer weiter an Bedeutung verlieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich vermute, dass in Zukunft Instrumente in der modernen Musik immer weiter an Bedeutung verlieren.
Ist ein DJ-Pult ein Instrument ? Kann man das 'Studio' als Instrument benutzen?
Jedenfalls kommt Musik raus.
Noch nie gab es soviele Bands, Gruppen, Projekte und die allermeisten mit klassichen Pop/Rock-Instrumenten. Nicht von ungefähr macht Thomann mittlerweile 700 Millionen Euro Umsatz.
Ob in den Top 100 nur gesamplet, gedrückt und berechnet wird ist doch pillepalle. In den Top 100 war doch schon immer zu 90 % nur Schlunz, von Unternehmen künstlich in die Radio Rotation gehievte Künster. Heute auch gern "viral" genannt.
 
Joe Dart von Vulfpeck würde ich als einen der aktuellen oder angehenden Bass-Hero´s bezeichnen. Er zählt mittlerweile schon zu den besten in dem Genre und wird dementsprechend gerade abgefeiert. Zu recht finde ich!

Let´s get funky :)





Es war schwer Videos zu finden, da ich mich nicht entscheiden konnte. Ich empfehle sonst einfach mal alles von Vulfpeck. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich vermute, dass in Zukunft Instrumente in der modernen Musik immer weiter an Bedeutung verlieren.
Wenn ich mir im Radio "die größten Hits der 60er, 70er, 80er und 90er" anhören, ist ab den 80ern relativ wenig mit Instrumenten
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wobei das immer so ein hin und her ist. In den 80ern ind halt die ganzen Midi-Sequenzer und Synths rausgekommen und das war neu und hip. Mit z.B Grunge gabs dann anfang 90er owas wie eine Gegenbewegung. Und weil mit Tonträgerverkauf derzeit ohnehin wenig auf den Tisch kommt wird wieder mehr Live gespielt. Und da sind Bands einfacher umzusetzen als im Kämmerchen von einem Crack hochgezüchtete Syntharchitekturen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Meiner Meinung nach hat es noch nie Basshelden gegeben und künftig wird es sie noch viel weniger geben.

- Um als Idol durchzugehen erwart ich mir schon, dass eine kritische Masse an Fans überschritten wird, die sich ihr Zimmer mit Postern ihrer Helden vollpflastern. Das war bei Bassisten nie der Fall. Wenn ein Sting als Idol gefeiert wurde, dann weil er singen kann und tolle Musik schreibt und produziert. Außerdem spielt er hervorragend Gitarre. Sicher ist es beeindruckend, dass er Bass spielt und gleichzeitig singt, aber das ist nicht der Kern, der ihn ausmacht.

- Wie moulin bin auch ich der Meinung, dass Instrumente künftig immer weiter an Bedeutung verlieren. Schlagzeug und Bass kommt aus einer Programmierung. Das Hörverhalten und die Ansprüche der Zuhörer verändern sich. Kaum jemand legt noch Wert auf Sound und Groove der Rhythmusgruppe. Das wichtigste sind die Stimmen, alles andere ist unnützes Beiwerk. Kaum jemanden interessiert die Begleitband.

- Die Leistungsdichte ist heute extrem hoch. Es gibt im Vergleich zu früher eine Schwemme an exzellenten Musikern. Die Competition zwischen denen führt dazu, dass Spielen zur Leistungsschau wird und die Musikalität verloren geht. Virtuosen beeindrucken eine bescheidene Minderheit, aber ein guter Groove braucht keine Virtuosität. Im Gegenteil, Groove und eingängige Melodieführung basiert auf gut gesetzten Pausen. Die Virtuosen sind zu gut um für eine relevante Masse als Idol durchzugehen und zu selbstverliebt um sich songdienlich zurückzunehmen.

- Die Egomanie der Internetgesellschaft hat gute Musik vernichtet. Wenn Songs gratis mit Selbstverständlichkeit aus dem Netz gezogen wird, ist die Musik nichts mehr wert. Wer nicht bereit ist, seinem Idol Geld für dessen Leistung zu bezahlen, ist in meinen Augen kein Fan sondern eine Zumutung für den Musiker.

- Die Gesellschaft leidet an einem vom Wachstumsparadigma getriebenen Neuigkeitswahn. Eine stabile gute Performance über Jahrzehnte interessiert nicht mehr. Künstler, die sich nicht jährlich neu erfinden, haben es extrem schwer. Und Bassisten sind nun wirklich selten sich ständig neu inszenierene Persönlichkeiten. Die Musik entwickelt sich beständig in Richtung Eintagsfliegen.

- Hersteller und Händler haben heute sicherlich eine enorm gestiegene Nachfrage im Vergleich zu früher zu bedienen. Der Markt geht in die Sättigung. Mit einer vermehrten Idolbildung hat das aber nichts zu tun. Der Markt sind Amateur- bis Nebenerwerbsmusiker. Hohe Absatzzahlen bewirkten in meiner Wahrnehmung keine Erweiterung an Bassidolen. Der Bass ist und bleibt ein Begleitinstrument, youtubehelden werden es da schwer haben, über dieses Medium eine breite Fanbasis aufzubauen. Und wie schon geschrieben, mit der etablierten Schnorrermentalität der Internetgeneration ist kein Gegenwert für Idole zu generieren. Was entstand ist ein explodierter Hobby- und Freizeitmarkt, aber nichts was Basshelden hervorbringen würde.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das ist ziemlich einseitig mit zu starkem Fokus auf die Mainstream-Pop-Fließbandarbeit, wizu ich auch Schlager und volkstümliche Schlager zähle, beschrieben. Dort ist zugegebenermaßen jegliche musikalische Eigenständigkeit sogar unerwünscht. Das einzige was zählt ist ein hübsches Gesichtchen das lustige Lieder trällert. Das gabs aber auch schon früher. Da hatten hochklassige Sessionmusiker die Machwerke von Produzenten umzusetzen. Heute wird das halt mehr durch Computer erledigt. Musikalisch hovhwertig ist beides nicht, nur handwerklich muss es gut sein.

Daneben gibt es aber noch ein breites Spektrum an Musik- und Stilrichtungen bei der es sehr wohl um die agierenden Personen und deren individuelle Kreativität geht. Viele der hier, und auch in anderen ähnlichen Threads, genannten Bassisten mögen sicherlich keinem der typischen DSDS oder VoG Zuseher bekannt sein. Das heisst aber noch lange nicht dass die nicht doch ihre Fans haben. Da sind zum rinen sicher sehr viele andere Musiker dabei. Oder eben Leute die sich eine Aufnahme länger als nur zwei, drei Wochen, oder sinds inzwischen Tage?, anhören. Die haben vielleicht keine Poster an der Wand. Aber ist das wirklich von Bedeutung?

Ich sag mal Kreativität lässt dich nicht mal von der Musikindustrie und dem Internet ausrotten. Die bohrt sich durch jede noch so dicke Betondecke des Mass-Markets. Und jede Generation wird ihre Ausnahmetalente haben. Wenn man genau hinsieht gibts mehr als man anfangs zu hoffen wagte. Ich bin da ganz zuversichtlich.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Interessant, tatsächlich gibt es aktuell keine neuen "Basshelden" mehr. Wenn ich darüber nachdenke fallen mir auch nur die Jungs ein, die in den 70ern mit ihrer Musik groß geworden sind.
Dazu müssen die aber jetzt keine Geschwindigkeitsfanatiker auf dem Griffbrett (gewesen) sein.
Von den drei Videos in Beitrag #5 gefällt mir Frau Spalding am besten. Warum? Der Klang des Instruments und die Tonauswahl.
Der musikalische Beitrag des Herrn Thundercat in Sandalen (mit Socken) ist nur deshalb Interessant, weil er zwei musikalische Größen (Sänger) dabei hat.

Denke, ein allgemein gültiges Merkmal für Basshelden gibt es nicht. Es wird die Summe aus mehren technischen und musikalischen Fähigkeiten sein. Der persönliche Musikgeschmack wird dennoch mitentscheidend sein.

Sonntagsgruß
Andreas
 
"Papa was a rolling stone"

Die wohl einfachste Bass-Line aller Zeiten... ;-) - aber stimmt, das macht schon an. Wie vieles von Motown und den Funk Brothers.

@Freu : Esperanza Spalding wär mir auch spontan eingefallen; die ist klasse.

Der Bass ist und bleibt ein Begleitinstrument

Stimmt, und wer das versteht ist cool. Wenn er/sie dann noch komponieren und arrangieren kann, einen eigenen Musikverlag gründet wie zum Beispiel Michael League von Snarky Puppy - dann kann er/sie nach 12, 13 Jahren vielleicht auch mal schwarze statt rote Zahlen schreiben. Michaels eigene Aussage, drum bin ich nicht nur in deren Konzert gegangen sondern hab mir davon auch noch den Mitschnitt und eine weitere CD/DVD gegönnt, auch wenn man das alles kostenlos auf Youtube bekommt (von ihnen selber; die machen das anders und richtiger - Fairness auf beiden Seiten).

LG,
Wolfgang
 
Wie schon oft gesagt, wirklich Bass-Helden waren schon immer sehr sehr rar. Der Bass steht im Gegensatz zu Gesang oder sonstigen Melodieinstrumenten nunmal nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, das ist aber auch nicht der Platz des Bass im Bandgefüge.

Ich glaube aber auch nicht das es insgesamt weniger Bass-Helden gibt als füher. Es waren schon immer fast keine da :)

Joe Dart wurde ja schon genannt, aber was mich wundert, ist das noch niemand an Christopher Wolstenholme gedacht hat, ich kenne doch einige Bassisten die durch ihm zum Bass kamen, und selbst wenn einem der Name nichts sagt sind seine Basslines durchaus bekannt und prägnant.

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Christopher Wolstenhome würde mir jetzt auch ad hoc als einziger Bassist einfallen, der sich in den letzten 10-15 Jahren dadurch auszeichnet durch seinen Basssound und sein Bassspiel zur Popularität einer Band beigesteuert zu haben die immer wieder als die Erben von Queen bzw. die derzeit größte neue Stadium-Rock-Band tituliert werden (das zu bewerten ist jedem selbst überlassen).

Natürlich gab es da auch Lemmy, Flea, Geddy Lee, Steve Harris und wen auch immer ... aber die waren auch schon gefühlte Hundert Jahre am praktizieren ;)

Wolstenholmes Einfluss auf die (Rock)Bassszene, gerade in Bezug auf Equip, konnte man immer sehr schön an den eBay-Preisen des von ihm verwendeten Materials ableiten.

Zum Beispiel:
Als Hysteria (s.o.) populär wurde explodierten die Preise des von ihm verwendeten Bass Synths (ich glaube es war ein Boss), der zu der Zeit schon lange nicht mehr produziert wurde, weil er ein Flop war.
Als Madness (s.u.) raus kam wollten auf einmal alle die seinerzeit unterirdisch erfolgreiche Kitara haben (Chris hat sich unverschämterweise gleich einen Doubleneck damit bauen lassen (siehe Video)) und die Preise gingen durch die Decke.



Allerdings denke ich, dass sein genereller Einfluss auf die breite Masse doch eher überschaubar sein dürfte. Die alten Muse-Scheiben liefen entweder weitgehend unter dem Radar oder treffen nicht unbedingt den Geschmack der breiten Masse, wohingegen die neueren, populäreren Alben zunehmend elektronischer wurden/werden und der Bass als solches seine alte Stellung in den Muse-Songs ein gutes Stück weit eingebüßt hat.
 
Das Argument, jemand wird gefeiert, weil er nicht "nur" Bass spielt, sondern auch singt und/oder komponiert und/oder arrangiert etc. kann ich nicht ganz teilen.
Würde man das Argument auch gegenüber Gitarristen oder Singer/Songwritern ins Feld führen wollen? Ich glaube nicht ...

Außerdem ist das schwer auflösbar:
Wird Sting gemocht - und zu welchen Anteilen - weil er Bassist ist oder Sänger oder Texter oder Komponist oder Frontmann oder gut aussieht oder Humor hat?
Wird Phil Collins - und zu welchen Anteilen - gemocht, weil er drummer ist oder Sänger oder Texter oder Komponist oder es einfach drauf hat?

Mir persönlich ist das zu eindimensional gedacht - viele Musiker_innen werden bewundert, weil sie mehreres machen oder Mehrfachbegabungen sind oder weil einfach das "Gesamtpaket" stimmt. Was soll dagegen einzuwenden sein?
Ansonsten landet man schnell bei Instrumental-handwerklichen Kriterien: höher, weiter, schneller, lauter ...

Wenn Funk wieder mal angesagt ist, stehen vielleicht die Basser wieder mehr im Vordergrund, bei Reggae spielen sie eh in einer anderen Liga, bei Disco auch oft genug ... und wenn man gar in den Jazz geht, wird man sich vor herausragenden Bassern (die dann oft genug die Bandleader sind, die arrangieren, komponieren etc.) nicht retten können. Außerdem gibt es immer wieder songs in jedem Genre, wo der Bass das tragende Instrument ist. Ob das nun zum Heldenstand reicht ... vielleicht muss man auch Held anders definieren und nicht so sehr in Richtung Rampensau schielen ...

Wer allerdings den Bass als Instrument wählt, weil er vorne im Rampenlicht stehen und hervorstechen möchte, der sollte seine Wahl mal überdenken ...
Kann durchaus sein, dass es mal so kommt - aber die erste Wahl wäre es aus meiner Sicht nicht.

x-Riff
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das ist ziemlich einseitig mit zu starkem Fokus auf die Mainstream-Pop-Fließbandarbeit

Finde ich nicht, nur in Deiner Interpretation. Ich meine, je weiter man sich von der Populärmusik entfernt, umso weniger Fans, die sich mit Basshelden identifizieren, findet man. Wann wird man Held, wenn man unbekannt ist? Eine gewisse Form an Popularität muss da schon gegeben sein, sonst passt der Begriff Held einfach nicht. Ich komm unten nochmal drauf zurück.

Die haben vielleicht keine Poster an der Wand. Aber ist das wirklich von Bedeutung?

Ja es ist von Bedeutung, es geht für mich darum, ob man sich mit seinem Idol, dem Basshelden, identifiziert, und das auch nach außen tragt und zeigt. Ich habs natürlich verkürzt dargestellt und hätte auch eine Langfassung schreiben können, in der Art: "Poster an der Wand, Kleber am Auto, Namensschriftzug am Koffer, Autogrammkarte an der Pinwand, Signature Modell als Bass, alle LPs zu Hause, alle Produtkionen als CDs nochmals gekauft, zerkrazte LPs durch Unzerkratze ersetzt, nicht nur Studio-Produktionen sondern auch alle Live-Produktionen im Schrank, Raritäten und Bootlegs bis zum Abwinken, USA-Pressungen neben UK-Pressungen und die Produktionen für den asiatischen Markt, und außerdem regelmäßig auf Konzerten" etc. Ein echter Fan halt, wegen dem Bassisten, nicht wegen der Band. Hat John Myung so ein charakteristisches Spiel am Bass, dass Dream Theater von ihm geprägt ist? Kauft man sich Dream Theater CDs, weil der John Myung Bass spielt?

Das Argument, jemand wird gefeiert, weil er nicht "nur" Bass spielt, sondern auch singt und/oder komponiert und/oder arrangiert etc. kann ich nicht ganz teilen.
Würde man das Argument auch gegenüber Gitarristen oder Singer/Songwritern ins Feld führen wollen? Ich glaube nicht ...

Doch, genau das tut man. Basshelden sind Helden am Bass, das sagt schon der Ausdruck "Bassheld", Sting würde ich Musikgenie bezeichnen, aber ihn Bassheld zu nennen, da tu ich mir schwer, obwohl ich ein Poster von ihm an der Wand hatte, alle LPs und CDs habe und auf einigen Konzerten von ihm war, um die Brücke nach oben zu schlagen. :D John Petrucci spielt Gitarre und das wars, er ist Gitarrenheld. Ritchie Blackmore spielt Gitarre, Punkt. Es wurden Millionen an Postern von Petrucci, Blackmore & Co gedruckt. Da schneiden Bassisten sehr Bescheiden ab. Dougie Thomson findet man kaum, wenn Einzelbilder gedruckt werden, dann zumeist von Roger Hodgson oder Rick Davies. Dabei hat Supertramp viele geniale Bassparts. David Gilmour singt, aber als Gesangsidol im Vocalssubforum wird der nicht gefeiert, als Gitarrist im Gitarrensub wird er dagegen exorbitant in den Himmel gehoben. Gute Songs schreibt er auch, aber den Gitaristen geht es um das 2. Solo bei Comfortably Numb etc., nicht um die Akkordfolge darunter.

Für mich "wäre" Eberhard Weber ein Bassheld, von dem würde ich mir auch einen Poster aufhängen, der ist für mich ein wahrer Held am Bass. Der drückt Produktionen seine persönliche Note auf, was ich als Voraussetzung für einen Helden sehe. Helden, sind das nicht jene, die man kennt? Aber mal im Ernst, wer kennt Eberhard Weber? Der geht maximal als anonymer Prominenter durch. :D

Hier einmal mit Kate Bush und einmal mit Jan Garbarek, für mich ein eigenständiger Tone, charakterstisch wie Gilmour auf der Gitarre oder unverkennbar wie die Stimme von Sting.



 
Die erste Begriffsdefinition von "Held" bei Wikipedia ist
Person mit besonders herausragenden Fähigkeiten oder Eigenschaften, die zu Heldentaten treiben
Dagegen findet sich für "Idol":
Abbild eines Gottes oder einer Gottheit das religiös verehrt wird
Während also ein Held durch sein Tun definiert wird ist bei einem Idol scheinbar dessen Verehrung im Vordergrund. Somit könnte man ableiten dass James Jameson, Larry Graham, Jaco Pastorius und wie sie alle heißen durch deren Bassspiel sich hervortaten und in gewisser Weise Heldentaten verübten wenn auch nicht im streng klassischen Sinne. Dabei spielt es für die Leistung an sich keine Rolle ob jemand sie zu Idolen macht oder nicht. Auch spielt es, zumindest für mich, keine Rolle ob die Leistung von einigen Wenigen oder der breiten Masse gewürdigt wird.
Auch wenn es angesichts der großartigen Vorarbeit in der Vergangenheit derzeit wenig Platz für Innovation gibt, so meine ich doch dass auch heute Menschen mit hoher Kreativität zu einer Bereicherung des musikalischen Spektrums beitragen, und sei es nur im kleinen. Schöne Beispiele kann man in Österreich fast tagtäglich in der Sendung "Spielräume" auf Ö1 hören, aber das nur so ein kleiner Tipp.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Während also ein Held durch sein Tun definiert wird ist bei einem Idol scheinbar dessen Verehrung im Vordergrund.

Das ist die klassische Spielform von Selbstbild und Fremdbild. Ich kann mich in meinem Selbstbild durch mein Handeln als Held fühlen, ob mir das Heldentum von anderen zuerkannt wird, ist das Fremdbild.

Bei Helden und Idolen geht immer ums Fremdbild und die Meinung einer relevanten Mehrheit, die das Heldentum zuschreibt. Wenn meine Leistung nicht beeindruckt, bin ich kein Held, außer vielleicht ein Möchtegernheld.

Auch spielt es, zumindest für mich, keine Rolle ob die Leistung von einigen Wenigen oder der breiten Masse gewürdigt wird.

Wie gesagt, es geht bei Helden ums Fremdbild, und je mehr zur gleichen Überzeugung kommen, desto überzeugender finde ich das.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben