[Gitarre] Epiphone ES-335 "The Dot"

Wie schlägt sich denn die Epi im Vergleich zur Gibson?
Die Gibson ES-335 ist eine dieser Gitarren, die mir zwar gut gefallen, aber dann doch nicht so sehr, dass ich dafür 2000€ und mehr ausgeben würde.
Daher liege ich mit der Epi wohl ganz richtig.
Man hört über diese Archtops mit laminiertem Korpus so viel unterschiedliches.
Ich habe mich mal mit einem Gitarrenbauer über die aktuellen Modelle von Gretsch unterhalten.
Er meinte, der Unterschied zwischen den USA- und China-Modellen sein klanglich marginal.
"Ist doch eh alles laminiert und gepresst." war seine Hauptaussage.
Das finde ich interessant.
Ich hatte früher eine ES-335-Kopie von Samick, die ich mir im Jahr 1996 für 600 DM im örtlichen Musikladen
gekauft habe.
Die fand ich schon ganz ordentlich, mehr Vergleichsmöglichkeiten habe ich aber nicht, da meine momentane
Semiakustik von Rickenbacker, nicht laminiert ist.
 
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In meiner Epi werkeln fast von Beginn an zwei Gibson-Humbucker, einmal ein 490R am Neck und ein alter Pat.-No. an der Bridge. In der Gibson befinden sich zwei ´57 Classic. Die Epi macht einfach mehr Alarm, ist vielleicht nicht so sehr das Semiteil, wie man es erwartet, gefällt mir klanglich jedoch besser, als die Gibson. Durchaus möglich, dass sie mit den Pickups auch in die Richtung gehen würde, aber wer will schon in einer klassischen Gibson ES heiße Pickups? :) Die Gibson klingt insgesamt zahmer, akustisch ein wenig bedeckter, aber auch eine Spur runder, als es die Epi tut. Sie ist da weit mehr Rocker.
 
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Ja, 57er sind wahrscheinlich am authentischsten. Die 490er haben ja diese Hochmitten-Nase, die alles ein bisschen spritziger klingen lassen.
Ich bin mal auf meine Dot mit den Epiphone Stock-PUs gespannt.
Wirklich schlecht fand ich die Epi-Pickups nie, auch wenn sich oft über sie beschwert wurde.
In Zeiten, wo man z.B. von Tonerider absolut hochwertige Pickups aus China kaufen kann, wird Epiphone ja wohl auch keinen Schrott verwenden.
 
...Meine Epi ES-335 werde ich behalten...

Klare Aussage zu einer Epiphone - das gefällt mir.

Zu meiner sollte ich noch dazu schreiben, dass meine oben geschriebenen Anstriche schon ein mögliches "Komplettpaket" darstellen. Um den Test vs. meiner beiden LP Standard zu bestreiten, sehe ich erst einmal nur zu, die Gitarre in den Stock-Zustand zu versetzen, denn sonst wäre so ein Test nicht aussagekräftig. Wer einst meinen Bericht zur BaCH Les Paul verfolgt hat, den ich hier geschrieben habe, darf mindestens in Bezug auf das Thema Bünde mit ähnlichen Fotos rechnen.

Bin bei Euch im Klub...240€ inkl. Hardcase...

Willkommen. :)

Guter Preis. Ich durfte in etwa soviel für die Gitarre allein hinblättern, aber dafür ist der Koffer wirklich in sehr gutem Zustand.

Mach' doch mal bitte bei Gelegenheit ein Foto.

So lasset uns denn in Wohlgefallen und wohltemperierten Worten austauschen über die Holden. :)

Sollte wider Erwarten meine Epiphone so gut werden, dass sie klanglich zumindest meinen Anforderungen genügt, so wäre ich nicht abgeneigt, ihr sogar einen Satz 57' Classic zu spendieren. Momentan möchte ich aber erst einmal bei den Stock-Pickups bleiben. Ich vermute vergleichsweise zu den 57' Classic eine eher "Bedecktheit" im Ton und vermutlich weniger Dynamik. Das muss aber gerade bei so einer Semiakustik nicht schlecht sein, denn sucht man einen eher jazzigen Ton vielleicht sogar noch mit Flatwounds, so kann das genau richtig sein. Rock und Rotz habe ich ja genug mit meinen Gibson-Brettgitarren und außerdem neigen ja die Semis auch schnell zum Heulen (Feedback), gibt man ihnen zuviel des Gain. Will ich bei der ES gar nicht haben.

Schaun' mer also mal!

Edit:

Explizit nicht erwähnt, aber meine Epiphone ist ja made in Indonesia, wovon sowohl Seriennummer als auch Bepper auf der Headstock-Rückseite zeugen.
Der Hals der Epiphone ist ein sehr "slim taper"; was mich positiv überrascht hat. So mich meine Erinnerung jetzt nicht täuscht, sind die Necks der China-Dots dicker.
 
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Ich bin auch auf die Qualität meiner Dot gespannt.
Früher habe ich gerne und viel Epiphone gespielt, aber nach ein paar derben Enttäuschungen, seit die Dinger vornehmlich aus
dem eigenen Werk in Quindao, China kommen, hat die Marke bei mir an Ansehen verloren und ich bin auf (günstige) Gibsons umgestiegen,
weil die wirklich erheblich besser sind, als die entsprechenden Epis.
Aber:
Eine ES-335 ist komplett anders aufgebaut, als eine Les Paul oder SG. Das typisch matschige Billigholz, das mich in Sachen Epiphone
in den letzten Jahre abgeschreckt hat, wird bei einer Semiakustik nicht verwedet, weil diese laminiert sind.
Möglicherweise ist die Dot also wirklich eine gute Gitarre, auch aus günstiger Produktion. Pickups und Hardware kann man zur Not tauschen, obwohl ich die
Tonabnehmer nicht als Schwachpunkt der aktuellen Epis ansehe.
Der oft kritisierte Mumpf kommt meiner Meinung nach, durch das sich beim Spielen gallertartig anfühlende, pappige Billigholz, das in der Epiphone-Werbung als "Mahagoni" angepriesen wird.
 
Es spricht zumindest für mich sehr für die Epiphone, wenn ich ihr den Vorzug vor der Gibson gebe. Ich könnte ja auch sagen, eine Gibson ist eine Gibsdon und per se besser, als eine Epiphone, kann ich jedoch nicht. Die Epi steht mir emotional und klanglich einfach näher. Und wenn ich dann noch bedenke, dass ich für meine neu gerade mal 289 € gezahlt hatte, um so mehr. Man muss bei einer ES eben nur die finden, die einem klanglich zusagt. Auf die Art & Weise kann man mit einer Epi absolut glücklich werden.
 
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Wie wird der laminierte Korpus eigentlich hergestellt? Gibt es Faktoren, die die Qualität stark beeinflussen oder sind die Spielräume eher gering?
In den USA hat Gibson seit Jahren Beschaffungsprobleme, was gewisse Holzarten angeht, billige Modelle bekommen seit kurzem nur noch einen Ahornhals anstatt einen aus Mahagoni.
Bei der asiatischen Tochter Epiphone wird hingegen nur so mit dem Mahagoni geplantscht.
Das kann ja unmöglich dasselbe Material sein.
 
Echt? Das ist ja interessant. Ich dachte, die sind so uniform produziert, dass sie alle ziemlich identisch sind.
Aber es gibt ja scheinbar auch verschiedene Herstellungsorte:
Samick, Unsung oder Peerless in Korea, Samick in Indonesien und die Epi-eigene Fabrik in China.

Bei der Epiphone Supernova, die Noel Gallagher Signature ES, die in den späten 90ern und frühen 2000ern ausschließlich in den
Werken in Korea hergestellt wurde, gab es deutliche Unterschiede und manche Exemplare waren besser oder schlechter gelungen.
 
Bereits trocken, ohne Verstärker angespielt zeigten beide, wie unterschiedlich laut sie bei Stimme waren und schon hier konnte man große Unterschiede zwischen den beiden Exemplaren ausmachen. Die Rote war insgesamt etwas leiser und zurückhaltender und auch die Bässen erschienen nicht so stark ausgebildet. Die Sunburst dagegen legte gleich ein ganz anderes Temperament an den Tag. Sie klang um einiges kräftiger, präsenter und voller und damit mehr nach dem, was ich suchte. Die Grundstimmung setzte sich natürlich auch am Amp, ob angecruncht oder auch mit etwas mehr Overdrive, fort. Bereits bei diesen zwei Modellen stellte sich klar heraus, dass ES´s tonal sehr unterschiedlich ausfallen können und man sich die Zeit nehmen sollte, sie anzutesten, will man das für sich beste Instrument finden. Mein Resümee, die Rot hätte wohl eher einem Jazzer gut zu Gesicht gestanden, wohingegen die Sunburst mehr für Blues & Rock gebürstet erschien.
 
Es spricht zumindest für mich sehr für die Epiphone...

Wo darf ich unterschreiben?

Das ist der eigentliche Clou, da die Dinger wirklich gravierend unterschiedlich klingen können.

Korrekt. Im Laden drei Dots getestet, drei gravierend verschiedene Sounds schon im Trockentest. Das Thema (grob gesagt) "Sperrholz" - übrigens kann sicherlich jede Möbelbude auf Welt als Drittlieferant erst einmal Sperrholzplatten pressen - für die Dots sehe ich als insofern interessant an, weil ich vermute, dass das Laminat nebst Korpus hier in der Tat mehr klangentscheidend ist als der Neck.

Lt Epiphone wurden bis 2008 die Necks aus Ahorn gefertigt, seit 2008 fertigt man angeblich aus Mahagoni. Nun kann sowohl Ahorn als auch Mahagoni sehr unterschiedlich in seiner Vielfalt sein. Richtig arg relevante Klangunterschiede konnte ich jedenfalls bislang keine heraushören. Das einzige, was ich bislang immer feststellen konnte, war, dass man mit den Ahorn-Necks den Ton schön vibrieren lassen konnte, indem man einfach am Headstock den Neck etwas nach hinten zog. Das ging bei den Mahagoni-Necks der China-Dots nicht so gut, bei der indonesischen geht das jedoch auch wieder.

Also sind auch hier keine eindeutigen Aussagen möglich, denke ich.

Ich erinnere mich, mal eine Gibson ES335 getestet zu haben, dazumal, als ich vergleichsweise noch meine erste Dot aus China hatte. Klangtechnisch sooooo völlig anders war sie nicht, allerdings waren auch diesbezüglich sowohl Gehör als auch Psyche noch nicht so geschult. :D

Das einzige, wo ich genauer hinhöre, wie die Semi klingt, ist beim Trockentest! Hier kann man auch bei unterschiedlichen Herstellern, wie z.B. Gibson oder Ibanez, gewisse Gemeinsamkeiten heraushören, wenn man denn das Glück hat, mehrere Modelle vergleichen zu können. Das ist allerdings nur schwer mit Worten zu beschreiben. Ich hatte, als wir unsere CD aufgenommen haben, das Glück, dass beim Produzenten eine ältere, fast ebenso wie jetzt die Epiphone, abgeranzte, Ibanez-Semi hing. Deren Trockenklang habe ich noch im Ohr, er passte auch ab und an zu einer der verschiedenen im Laden getesteten chinesischen Dots. Und ich freue mich, dass die blind gekaufte Epiphone klanglich gut in deren Richtung geht. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Momentan "hellhörig" geworden, d.h. erst jetzt wird mir irgendwie richtig bewusst, dass ich gar keine chinesische, sondern eben eine indonesische ES erstanden habe, lese ich mich so durch die Foren, um Informationen darüber zu finden. Viele äußern sich dahingehend, dass sie offenbar die indonesischen Epiphones als sehr gelungen empfinden. Inwieweit das als allgemein zutreffend gelten kann, vermag ich nicht zu beurteilen.
 
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Mich würde klanglich mal ne Epiphone Riviera mit ihrem Minihumbuckern interessieren. Vor ein paar Tagen ging in der Elektrobucht eine für knapp über 300 € weg, war aber leider nicht flüssig.
 
Hatte ich einst. Ich war hin und hergerissen von ihrem irgendwie schwirrenden Klang und Aussehen (naturfarben, aber längst nicht so hell wie die Dots, es war eine Art bernsteinfarbenes Aussehen), zumal sie auch Baujahr 1995 war (und aus Japan kam?). Irgendwo in den Annalen dieses Forums ist sie auch bebildert drin. Allerdings kam ich mit ihr nicht klar: der Hals war am Sattel so schmal, das sich mit meinen Wurschtfingern nicht sauber greifen konnte. Ich habe sie wohl oder übel wieder verkaufen müssen.

PS: nein, stimmt nicht. Mini-Humbucker hatte sie keine, erinnere ich mich gerade... :gruebel:
 
Ich habe in einem Ami-Forum gelesen, dass bei der Sheraton der Hals auch laminiert ist.
Wusste gar nicht, dass sowas geht.
 
Wäre aber ungewöhnlich und vom Arbeitsaufwand nicht ohne, könnte ich mir vorstellen. Soll das nur für die Optik oder auch Stabilität sein? :confused1:
 
Hier, ein Vergleich Epiphone vs. Gibson.
Am besten mit Kopfhörer anhören.
Beide male das baugleiche ES-Modell mit identischem SD Invader Humbucker.
Interessant ist, dass man doch einen Unterschied hört.
Bei der Epi zieht sich ein leicht dumpfes Tiefmitten-Dröhnen über den gesamten Track.
Die Gibson klingt dagegen im unteren Bereich um einiges aufgeräumter und transparenter:


Eventuell liegt es an den Potis oder am Frequenzspektrum des doch recht überzüchteten Invader-HBs.
Mit anderen Pickups und/oder ein bisschen EQing kann man den Unterschied vielleicht minimieren.
 
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Das eine Gibson aufgeräumter klingt, empfinde ich auch bei meinem Gespann. Aber ob einem das Aufgeräumtere auch gleich besser gefällt?!?! :) Ich denke, einen ähnlichen Unterschied kannst du mit Sicherheit auch zwischen zwei Epi oder zwei Gibson untereinander ausmachen.

Eine ES mit einem Invader! Der Gegenpol dazu wäre wohl eine Metalaxt mit Lipstick oder wie?:-D
 
Ja, genau. :-D Wie gesagt: Es kommt auch auf den Amp und die Einstellungen an. Die tiefen Mitten kann man ja unter Umständen mit ein bisschen Overdrive schön komprimieren und dann sieht die Epi am Ende besser aus.
Ich hatte mit dem Ersteller des Videos kurzzeitig mal Kontakt und wir haben überlegt, ob da vielleicht gemogelt wird und der Invader in der Epi nicht identisch mit dem in der Gibson ist, obwohl es dafür ja auch Label wie "Duncan Designed" gibt.
 
Konnte mir das Video erst jetzt anhören. :) Für mich gewinnt da eindeutig die Epi. Sie klingt irgendwie dreckiger und das ist auch das, was mir bei meiner Epi 335 gegenüber der 333 besser gefällt. Aber wie bereits geschrieben, die 333 hat die harmloseren Pickups on board.
 
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