[Gitarre] Epiphone ES-335 "The Dot"

Ich konnte keinen Unterschied feststellen - das kann aber durchaus an meinem Gehör liegen. Außerdem halte ich Klangvergleiche mit verzerrten Sounds per se für sehr ungünstig, um nicht zu schreiben, unsinnig, weil m.E. sehr viele verzerrte Sounds "gleichgemacht", verfremdet sind und nicht dem cleanen Primärsound des Instrumentes entsprechen.

Außerdem wissen wir nicht, ob beide Gitarren quasi identisch eingestellt sind, gleiche Saiten gleichen Zustandes drauf?
 
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So, sie ist heute angekommen.
Sofort die Seriennummer gecheckt: Hergestellt im Jahr 2012 in Indonesien.
Also eine Samick, aber keine aus Korea.

Erster Eindruck:
Suuuper! Die Gitarre sieht echt toll und wertig aus, keine Verarbeitungsfehler, alles top, wie es sein muss.
Der Hals und das Griffbrett sind keinen Deut schlechter als bei meinen Gibsons.
Klanglich ist sie schön holzig und mittig, hat aber ein höhenreiches Klingeln, dass sich durch die Mitten pellt.
Bisher gefällt sie mir echt gut.
Der allgemeine Eindruck ist auch überhaupt nicht billig oder low-budget.
Da habe ich schon eindeutig schlimmere Epis in der der Hand gehabt.


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Glückwunsch!
Der allgemeine Eindruck ist auch überhaupt nicht billig oder low-budget.
Ich hatte bis zu meiner ES damals auch noch keine in klassischer Farbe in der Hand und kann mich noch daran erinnern, dass ich ebenfalls von deren Haptik und Optik dergestalt überrascht war, für > 300 € eine so hochwertige Gitarre zu erhalten! Erst zu Hause stellte ich ein paar kleine Lacknebel in dem dunklen Farbton fest, aber da war es eh zu spät, sie wußte bereits klanglich zu gefallen zu haben! :)
 
Ich finde, Instrumente von OEM-Herstellern sind vielleicht sogar besser, weil diese Hersteller im Auftrag arbeiten und sich dementsprechend anstrengen, um die Qualität zu halten.
Wie gesagt: Mit der Gibson/Epiphone Fabrik in Quindao habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Ich hatte eine SG von dort, die eigentlich nur eine bessere Gitarrenattrappe war.


EDIT:
Ich habe die Dot heute Abend ausgiebig getestet.
Wirklich beeindruckend. Bis auf das etwas andere Feeling durch den Polylack ist sie absolut gleichauf mit meinen Gibsons.
Vor allem der Hals und das Griffbrett - haptisch und verarbeitungstechnisch ist da wirklich kein Unterschied zu meinen beiden Gibson SGs.
Wenn der Headstock und der Korpus abgedeckt wären und ich nur den Hals ansehen und anfassen dürfte, würde ich sogar denken ich hätte hier eine Gibson in der Hand.
Der akustische Klang ist auch nicht unbedingt schlechter als der meiner Rickenbacker 330/12 die neu das achtfache kostet und mittlerweile 48 Jahre auf dem Buckel hat.
Jetzt würde mich ja mal brennend interessieren, wie die Unterschiede zwischen den einzelnen Produktionsstätten dieses Models sind.
 
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Glückwunsch, @Soulagent79 ! :)

Stellst Du ggf. aussagekräftige Fotos ein?



Anbei mal noch ein Foto, welches meine Epiphone von der Seite zeigt (noch unveränderter Originalzustand):

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Man erkennt, dass diese Gitarre offenbar eher rocklastig "bratend" eingestellt ist, vorausgesetzt, die Pickups liefern einen gleich starken Output: Der Steg-Pickup steht sehr hoch. Das bringt einen fetten Ton, aber auch schnell die Gefahr von Mulm.
Der Neck-Pickup wiederum ist niedrig eingestellt. Zwar liefert das eine schöne Saitentrennung und Auflösung im Ton, aber dafür ist er meist auch dünner (die seitlich-schräge Perspektive täuscht einen gleich hohen Saitenabstand vor).

Nach meinen klanglichen Vorstellungen ist das ein "Mismatch".

Ich pflege die Pickups so einzustellen, dass sie in etwa gleichlaut sind, noch nicht beginnen, zu mulmen, aber auch nicht zu dünn sind im Ton, bei Zwischenstellungen des Toggle muss dieses - gibsontypische - schreibe ich jetzt mal, schöne "Nöng" kommen. Am Neck-Pickup erwarte ich bei stärkerem Anschlag diesen typisch peitschend-perkussiven Ton.



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Auf diesem Foto übrigens habe ich versucht, die Farbe des Korpus so zu treffen, dass sie dem Originalfarbton gleicht. Ich habe tatsächlich die Epiphone vor Nase und Bildschirm gehalten und auf dem Bild so lange die Farben verändert, bis ich augenscheinlich keinen Unterschied mehr zwischen Original und Foto wahrnehmen konnte. So dunkel ist sie tatsächlich im Original (zumindest auf meinen Monitoren passt das).

Ein an anderem Standort nochmal aufgenommenes Ensemble trifft auch bei veränderten Lichtbedingungen diesen dunklen Korpus-Farbton nicht, er wird immer zu hell wiedergegeben. Und das Foto ist schon gerade noch zumutbar nachgedunkelt (mehr Aufwand habe ich hier allerdings bewusst nicht spendiert):

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Hier mal ein Foto meiner Gibson ES-333:



Ihr Farbton ist nicht so schön cherry, wie bei den Epi-Modellen, sondern eher lachsfarben, die Maserung tut noch ihr übriges hinzu (jetzt red ich auch noch die Gitarre klein, die ich eigentlich verkaufen möchte! o_O:-D).

Die Form des Pickguard´s entspricht bei der Epi nicht dem Original und so hatte ich meiner ein neues verpaßt:



Für mich sieht sie damit um einiges stimmiger aus. Was meint Ihr?
 
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Fotos kommen noch.

Die Pickups finde ich auch sehr outputstark, aber der allgemeine Klang der Gitarre
ist clean über den Amp gespielt sehr weich und angenehm - mit holziger Note.
Mit Overdrive kann man dann schöne Klangwände a la Oasis hochziehen.
Genau so etwas hatte ich gesucht.
Meine SGs klingen eher direkter und schärfer, die haben nicht diese samtige Aura der Dot.
Im Vergleich mit der koreanischen Samick ES-335, die ich 1996 gekauft hatte, klingt die Dot akustisch
lauter und auch allgemein ausgewogener.
Entweder sind die Fertigungsmethoden mittlerweile zuverlässiger oder die Samick war eher low-budget.

Erste Reaktionen von meiner Freundin bekommen: Die hört mich jetzt abends im Bett noch im Wohnzimmer schrammeln,
wegen der Semiakustik, obwohl ich mit Kopfhörer spiele. :D

Ich habe heute was interessantes Gefunden, zum Thema Herstellungsorte:
http://www.mylespaul.com/forums/other-guitars/16315-made-indonesia-90-chance-its-samick.html
 
Sei froh, dass es keine Casino ist. Wenn ich die spiele, hört mich obendrüber meine Vermieterin. :-D
 
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Soooo, Bilder...

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Früher konnte ich mit natural Finishes nie viel anfangen, aber in den letzten Jahren gefallen sie mir immer mehr.
Hat etwas sehr 70's mäßiges, wo der Echtholz-Look ja sogar auf Fernsehgeräte und Radios übergegriffen hat.
Übrigens:
Auch Polylacke (bzw. das Holz darunter) altert mit der Zeit.
Ich habe eine Epiphone Westerngitarre, die ich vor zwanzig Jahren gekauft habe und das anfangs sehr blasse
Naturfinish ist mittlerweile richtig bernsteinfarben geworden.
 
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Auch Polylacke (bzw. das Holz darunter) altert mit der Zeit.
Das zeigt sich auch bei meiner Casino, wobei sie der Vorvorbesitzer mit Nitrolack neu gehandelt hat. Zählt also nicht ganz. :-D



Momentan gibt es die Pro bei Thomann für 299 €. Wäre fast schon ne Überlegung wert:
https://www.thomann.de/de/epiphone_es_335_pro_vs.htm

Wenn es die jetzt in Pelham Blue gäbe!

Und hier noch ein schöner Vergleich zwischen Gibson ES-335 & Epiphone Dot:

 
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Da gibt es die Pro also doch auf einmal wieder. Ich dachte, die wäre ausgelaufen und käme nicht mehr wieder.
Wenn Du die 300€ gerade übrig hast, dann schlag zu.
Ich denke qualitativ wird sie identisch mit der Dot sein, aber immerhin mit Block-Inlays und den splitbaren PUs.

Schon kurios übrigens, dass die Dot im Moment 60€ mehr kostet als die upgegradete Pro. :weird:
 
Ja, wie geschrieben, gäbe es die als Pelham Blue Pro, wäre die Bestellung schon raus.
 
Wenn Du die PUs splittest, wird sie wahrscheinlich deiner Casino zum verwechseln ähnlich klingen.

Pelham Blue gab es doch vor kurzem bei einigen Epiphone Modellen. Ich weiß aber nicht genau, ob so eine dabei war.
 
Wenn Du die PUs splittest, wird sie wahrscheinlich deiner Casino zum verwechseln ähnlich klingen.
Ja, wenn dabei der Sustainblock ebenrfalls abgeschaltet wird. :-D
Pelham Blue gab es doch vor kurzem bei einigen Epiphone Modellen. Ich weiß aber nicht genau, ob so eine dabei war.
Bei uns hier hatte ich in letzter Zeit nur die ES-355 mit Bigsby gesehen. Vielleicht gab es auch eine 335 in blau, da war ich aber mit Sicherheit noch nicht auf dem ES-Tripp. Eventuell verwechselst Du sie auch mit der ES-339.
 
@Soulagent79,

schöne Gitarre mit tief angeschäfteter Kopfplatte! Gefällt mir!

@EAROSonic

diese "Holzfarbe" hatte meine damalige Riviera auch!


So, ich dann wieder mit meiner ES-335.

Ist das noch ein Review? Ich denke,ja, denn ich modifiziere ja noch nichts, sondern versetze die Gitarre lediglich in den Urzustand zurück. So, als würde man sie quasi neu erwerben. Sollte ich die Gitarre mit anderer Hardware versehen, dann wäre das eine Modifikation und ich würde damit dann ins zugehörige Forum abwandern.

Ihr erinnert Euch: Meine Epipone war versifft und so eigentlich nicht bespielbar.

Was habe ich also gemacht? Naja, eigentlich nicht soooo besonderes. Wie man ein Griffbrett abklebt, ist hinreichend bekannt: Malerkrepp und ein Skalpell dienen als Materialien und Werkzeug. Ich versprach Fotos:

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Desweiteren wollte ich mich den rappelnden Mechaniken widmen, zu Beginn schrieb ich ja, dass bei einigen Mechaniken die Unterlegscheiben locker sind - einfaches Festschrauben genügt. Dachte ich. Ich hatte noch nicht einmal den passenden Maulschlüssel richtig angesetzt und es machte das denkbar kürzeste "Knacks", was ich jemals gehört habe und ich hielt die Reste von der Gewindebuchse in der Hand:

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Wie bitte? :eek:

Daraufhin schaute ich mir die übrigen Mechaniken genauer an, bei denen die Unterlegscheiben ebenfalls lose sind:

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Das ist doch wohl nicht zu glauben! Das ist gar kein Schwund des Holzes des Headstockes, sondern hier hat entweder der Vorbesitzer oder der Hersteller zum einen nicht korrekt passende Muttern verwendet und sie irgendwie auf die offenbar nicht zugehörigen Gewinde "raufgewürgt". Und zum anderen ist das Metall offenbar irgend ein Mistguß. Diese Gewindebuchsen sind so dermaßen spröde, dass man das schlichtweg nur als den billigsten Dreck bezeichnen kann, der mir jemals unter die Finger gekommen ist. :mad:

You'll get what you pay for.

Also ich kann mir selbst beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies Originale von Grover sein sollen... Naja, so hat sich wohl die Frage nach dem Ja" oder "Nein" von neuen Mechaniken hinreichend geklärt, oder? Da kommen neue Originale ran!

Wenigstens konnte man die rückseitigen Schrauben festziehen und der "Made in Indoniesia" - Aufkleber durfte bei der Reinigung dann das Zeitliche segnen. Der Herstellerort ist ja ohnehin in der Seriennummer verewigt. Wie ich jedoch jetzt erst einmal die Gitarre mit diesem defekten Mechaniken-Mist probeweise bespielen will und was klanglich dabei herauskommen soll, ist mir schleierhaft.

Jedenfalls alles andere, als eine halberwegs vernünftige Aussage. :gruebel:

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Will man diese Gitarre bespielen, ohne sich dabei zu ekeln, so gehört der Dreck von den Bundstäben runter; mal ganz davon abgesehen, dass das dem Ton gut tut, wenn die Bundstäbe sauber und poliert sind. Wie Stahlwolle ihren Dienst tut, man poliere in einem erklecklich' hohen Zeitaufwand - meine Oma übrigens sagte früher dazu immer, wenn sie auf ihrem Stuhl in der Küche saß und bedächtig ihre Kaffeemühle drehte: "Üb' immer Treu' und Redlichkeit" - erkennt man anhand der drei schon polierten Bundstäbchen:

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Bei dieser Gelegenheit ließ sich gut erkennen: Der Vorbesitzer hat die Gitarre offenbar nur auf den ersten drei Bünden gespielt, hier waren ein paar wenige Riefen zu sehen. Die übrigen Bünde sind vollkommen unangetastet - ich bleibe dabei: diese Gitarre wurde kaum bespielt. Somit habe ich bei dieser Gelegenheit die oberen drei Bünde feinst mit Schleifklotz und Wasser nachgeschliffen, dabei kam ich ungewollt an den Sattel - knacks, ab war er. Fest ist etwas anderes:

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OK, kann ich gleich die Klebfläche säubern und dann den Sattel mit etwas Kleber neu fixieren, kein Problem.

Ich hatte vor der Bearbeitung des Griffbrettes das STP nebst Tuneomatic abmontiert. Nicht nur um die Teile zu reinigen, sondern um auch den Korpus mehr oder weniger frei zu haben für die große Wäsche, was ich jetzt nämlich erst einmal tat. Etwas Spülmittel und warmes Wasser traten in Aktion und schau' mal an, was man so aus einer Gitarre machen kann, wenn der Siff runter ist, alles schön getrocknet wurde und anschließend alles schön mit Politur behandelt wird!

Foto hierzu habe ich momentan keines. Wie eine neue Gitarre aussieht, weiß jeder. Kann aber gern bei Gelegenheit ein Foto nachreichen.

Anschliessend kam das Malerkrepp vom Griffbrett runter und nach dem Säubern begann ich das Griffbrett einzuölen. Es erübrigt sich wohl der Hinweis, dass Griffbrett und Griffbrettöl sich bislang bei dieser Gitarre ausgeschlossen hatten... Griffbrettöl war ein Fremdwort... Das Foto zeigt die erste Lage Öl.

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In der Einwirkungszeit der zweiten Lage Öl habe ich mich über STP und Tunomatic hergemacht, Reinigung und Umbau standen an. Schaut mal, feine Sache: Zwar passt man ja in der Regel auf, aber dennoch wäre es nicht das erste Mal, dass einem beim Saitenwechsel ungewollt das STP aufs Tapet knallt - bei Epiphone ist das dank der sinnreichen Federn darin ausgeschlossen. Die halten das Ding fest an seinen Bolzen! Gibson, gell, so geht das:

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Zur Tuneomatic: In #14 hatte ich geschrieben, dass ich das Teil gern so auf dem Korpus hätte, dass die Einstellschraube nach hinten zeigen - sofern möglich. So habe ich also die Tuneomatic Bridge auseinander genommen, um sie zu reinigen, gleichzeitig habe ich die Reiter ummontiert. Das Foto zeigt die Tuneomatic. Die zugehörigen Bolzen habe ich an den ausgefransten Stellen, wo der unpassende Schraubendreher angegriffen hatte, abgeschliffen und poliert. Ist zwar die Chromoberfläche runter, aber das stört mich nicht.

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Vorgriff: Diesen Umbau hätte ich mir schenken können. Denn zum einen stehen die Einstellschrauben nun teilweise den vom STP kommenden Saiten im Weg, sie behindern die korrekte Auflage der Saiten in ihren Reitern. Und zum anderen quittierte die Gitarre diesen Umbau bei jedem Ton - die berühmt, berüchtigte Rappelfeder - mit Rasseln ohne Ende. Ich habe also das ganze Ding wieder ummontiert.

(Wird fortgesetzt)
 
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Super! Das wird doch schon. :)
Ist doch schön, wenn Du sie restaurierst, aber sie trotzdem noch ein bisschen Patina hat.


Das mit den Grover Tunern ist mir aber auch schon aufgefallen: Manche sind haltbarer als andere.
Das gibt es scheinbar mehrere Qualitätsstufen bzw. "Härtegrade" des Metalls.
Ich hatte auch schon Epis, da waren die Metallteile richtig weich.

Der Vorbesitzer Deiner Dot hat sie scheinbar mal einen Sommer über auf der Terrasse stehen gehabt,
anders kann ich mir den Zustand nicht erklären.
"Made in Indonesia" bedeutet wohl, dass Deine auch eine Samick ist.
 
Bei den Grover habe ich manchmal den Verdacht, dass es da welche aus China gibt, wenn ich mir so den ein oder anderen Verkaufspreis anschaue. Die Qualität Deiner Tuner @Stratspieler läßt diese Vermutung ebenfalls zu.
 
Diese Grover... naja, ich hoffe mal einfach, dass die neuen Tuner eine andere Qualität haben... ;)

Bzgl. Terrasse: feucht im Sinne von gequollen ist das Holz zum Glück nicht. Ich hoffe mal, dass nicht Schmuddelwetter auf einerTerrasse in Hamburg zu diesem Zustand geführt hat, sondern schlicht und einfach Nichtinteresse an einer nicht eingespielten Gitarre. :D

Meinst Du, @Soulagent79, dass meine eine Samick ist? Was würde denn das bedeuten?

So, ihr Lieben, dann mache mal weiter und komme zu einem vorläufigen Abschluss.

So sieht meine Epiphone jetzt erst einmal aus. Poliert und gewienert, polierte Bünde, geöltes Griffbrett, noch nicht im Endzustand justiert und eingestellt, quasi in dem Zustand, in dem ich jedenfalls eine gepflegtes Instrument erst einmal erwarte:

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Mit den Mechaniken und diesem Mistzeug von Gewindebuchsen-Bröselkram musste ich zähneknirschend einen Kompromiss eingehen. Ich habe die Gewindebuchsen wieder eingesetzt und mit einen Tropfen Kleber im jeweiligen Loch des Headstockes fixiert, so dass hier

a) nichts mehr rappeln kann (Unterlegscheiben) und
b) die Wickelachsen der Mechaniken eine Fixierung haben, so dass sie sich bei dem Saitenzug nicht zum Sattel hin verbiegen.

Das ist alles ein ziemlicher Käse, aber immer noch besser als gar nichts und der (überdies gereinigte) Headstock sieht nun so aus:

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Wie spielt's und klingt's?

Zunächst muss ich grundsätzlich feststellen und trennen: Der ursprünglich geplante Vergleich mit beiden meiner Gibson Les Paul ist hier nicht angezeigt, das funktioniert nicht. Dazu spielen beide Gibson in einer ganz anderen Liga: Äpfel und Birnen. Die Klangunterschiede sind so enorm, die Bespielbarkeit ist so dermaßen unterschiedlich (meine 2007er Les Paul ist z.B. geplekt), die Sounds der Gibsons sind vergleichsweis so brillant und vom Output her strahlend, dazu diese vergeichsweise große Dynamik der Gibson-Pickups - geht nicht, außen vor. Die Gitarren sind einfach zu unterschiedlich. Punkt.

Konzentriere ich mich also voll und ganz auf die Epiphone im cleanen Test!

Nach dem Aufziehen meiner D'Aaddario EXL110 zeigte sich der Hals als viel zu weit nach unten gebogen. Ein Absenken der Tuneomatic war nicht möglich, ohne dass es in den niedrigen Bünden vorn begann zu scheppern und hinten war die Saitenlage dennoch viel zu hoch. Also habe ich erst einmal einen "Bow" eingestellt. Zum Glück lässt sich der Trussrod sauber und probemlos einstellen *SchweißvonderStirnwisch*. Nun konnte ich nach entsprechender Wartezeit die Tuneomatic fein einstellen, sowie die beiden Pickups justieren. Je mehr der Headstock "vorn" hoch kam, desto weiter konnte ich "hinten" die TOM fein absenken. Gleichzeitig erhöhten sich Lautstärke und Fülle im Ton.

In dieser Einstellphase befinde ich mich noch, bemüht, ein Optimum hinsichtlich Schepperfreiheit vs. Briefmarkensaitenlage zu finden.

Die Bespielbarkeit ist somit noch mäßig. Will nicht sagen schlecht! Haptisch ist sie z.B. ebenso, wie einst die herrliche, alte Ibanez! Meine Epiphone damals war auch nicht besser! Es ist eben noch keine sehr flache Saitenlage drin, ich vermute auch nicht, dass das so ohne weiteres möglich ist (Fertigung); aber wie schon geschrieben - noch justiere ich und einiges nach unten ist noch drin!

Das ist wichtig, denn das ist für mich quasi als KO-Kriterium entscheidend, ob diese Gitarre künftig ihr Dasein als Wandbehang fristet oder ob ich sie aufrüste, in sie investiere und spiele! Flüssiges Solieren in den hohen Lagen geht noch nicht, Akkordspiel und Solieren in den unteren Bünden ist kein Thema, das geht gut und einiges nach unten ist eben noch möglich - also guter Weg! :)

Der Klang ist mäßig. Lässt man mal die schon beschriebene Eigenart der Regelcharakteristika der Potis außer Acht, so klingen beide Pickups nach wie vor belegt und verblüffend dumpf bei vergleichsweise relativ geringem Output. Ob es an der nachgeschalteten Elektrik liegt, vermag ich aus dem Stehgreif nicht zu sagen. Ich vermute aber, dass es mit an den Volume-Potis liegt, denn den Pickups fehlt jedes Spitze im Klang, was selbst relativ schlechte Humbucker oft noch bringen. Ein Neck-Ton ist da, markant sogar. Auch der Steg-Humbucker allein bringt einen Ton, von dem man ebenso sagen kann: "Jaaa, klingt irgendwie danach".

Aber das ist ebenso wie der vergleichsweise höhere Output weit, weit von der Strahlkraft und Brillanz der Pickups beider meiner Gibson Les Paul entfernt. Es geht nur ansatzweise in diese Richtung und hier sollte eigentlich mehr drin sein. In der Zwischenposition hört man kaum dieses "Nöng", spielt man hier etwas mit den Reglern, so kann man erahnen, was hier als Ton kommen soll. Inwieweit natürlich hier auch die mehr oder weniger defekten Mechaniken eine klangentscheidende Rolle spielen, vermag ich nur zu erahnen.

Insgesamt klingt die Gitarre zwar schon schön warm, passt sogar wie ein Klischee zu dem "Dumpfen" einer Jazzgitarre, aber das möchte ich bitte als Option der Tone-Potis haben und nicht als Primärton. Und vor allem soll nicht nur einfach so ein Ton da sein, sondern er soll auch hörbar die Dynamik eines sich ändernden Anschlages des Plektrums bzw. der rechten Hand wiedergeben - das geht nämlich der Elektrik der Epiphone absolut nicht ab, hier wird praktisch vergleichsweise nichts umgesetzt.

Die Töne und insbesondere Akkorde oder Arpreggios klingen gleichmässig und schön aus, Tonfülle ist da, gute Auflösung im Ton - Potential ist da (!) und ich höre diesem - einfach mal so rum geschrieben - durchaus eigenständigen Klang schon gern zu! Bittesehr, rücken wir uns den Horizont zurecht: Man sollte nicht vergessen - es soll ja auch gar nicht mit aller Gewalt eine Gibson sein, hier haben wir eine eigenständige Gitarre vor uns!

Mein Fazit zu diesem Zeitpunkt:

Diese Epiphone ist noch davon entfernt, eine klanglich stimmige Vorstellung zu liefern. Die Mechaniken gehören ersetzt und die Elektronik muss überprüft werden, wahrscheinlich muss sie ausgetauscht werden. Man kann zwar jetzt schon nach Herzenslust reinlangen und spielen, aber bei diesem Exemplar ist noch einiges an Tuning zu leisten, so dass Anschlagstärke und Ton wirklich passend und überzeugend umgesetzt werden. Das Potential jedenfalls hat sie dazu!

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Danke für den ausführlichen Bericht. Wirst du sie denn weiter verbessern oder steht dir da gerade nicht der Sinn nach?
 
Wollte Euch noch zwei Fotos des vom Lack befreiten Halses meiner ES zeigen:





"Leider" wurde diese Maßnahme nach dem Einsatz von Sekundenkleber notwendig, da sich der Kleber durch die Mechaniklöcher auf der Kopfplatten- sowie Halsrückseite ausgebreitet hatte. Merke: nehme immer die passenden Hülsen oder nicht all zuviel Kleber!

Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl (Placeboeffekt?), dass sich der Tone positiv verändert hat. Nur einfach so ohne driftigen Grund würde ich diese Vorgehensweise nicht wiederholen. Auf die Art & Weise sieht man jedoch das schöne Mahagoni und die Stelle, an der die Kopfplatte angeschäftet wurde.
 
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