Praktisch ist wenn man schon bevor man lernt Gitarre zu spielen schon ein Instrument gelernt hat (Keyboard/Piano) dann kennt man nähmlich schon die Noten und kann sich Zeit beim eigentlichem Gitarre spielen lernen lassen. Aber an deiner Stelle würde ich erst einmal gucken ob du wirklich schon am Anfang e-Gitarre spielen
willst, weil E-Gitarren härtere Seiten haben und für Anfänger meist unerträglich zu spielen sind. Natürlich sin E-Gitarren "cooler" vom Design und lauter und können verzerren aber am besten zu spielen sind für Anfänger Konzertgitarren. Später kannst du dann ja zur E-Gitarre wechseln
Na ja, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das einzige, was an meiner Fähigkeit, zunächst Akkordeon und Klavier spielen zu können, für das Gitarrenspielenlernen hilfreich war, war, dass ich ein cooleres Instrument spielen können wollte. Natürlich konnte ich zu Beginn der Befassung mit der Gitarre Noten lesen, stellte aber fest, dass ich das erst mal gar nicht brauchte, weil die Akkorde in Tab Tabellen geschrieben sind. Damals (1972/73) wurde noch nach Stimmpfeife gestimmt, und die sechs Töne waren schnell zu lernen. Einfache Melodien (Samba Pa Ti bis vor das Solo und sonstigen Rock/Pop) gingen nach Gehör besser und schneller. Im ersten "Sturm" kam ich so dann bis zur gezupften Elise (die ich ja vom Klavier zum Erbrechen kannte).
Wenn man klassisch spielen möchte und auch erst mal dabei bleiben will, ist sicher (und ohnehin) eine Konzertgitarre angebracht. Wenn man aber letztlich rocken will oder aktuelle Pop-Musik anstrebt, bringt eine Stahlseitengitarre/Westerngitarre nicht nur den besseren Sound, sondern man gewöhnt ich auch gleich mal an die Schmerzen in den linken Fingerkuppen beim täglichen stundenlangen Üben und Dudeln - da muss man durch. Ich kenne Konzertgitarrenspieler, die auf Stahlseiten (western oder elektrisch) umsteigen wollten, es aber beim Aufkommen der Schmerzen dann sein ließen. Ich sag mal so: Wer's aushält/aushalten will, der wird dabei bleiben, und wem's zu unangenehm ist, der kann getrost wieder aufhören.
Allerdings würde ich auch erst mal zur akustischen Gitarre raten. Man lernt da meiner Meinung nach von vorneherein sauberer zu spielen. Man hört genauer hin und ist näher dran. Um mit verzerrten Sounds richtig spielen zu können, muss man erst mal richtig spielen können. Man verliert sich nicht in Soundeinstellungen, sondern kümmert sich um Spieltechnik. Z.B. Flagelotttöne ergründen sollte man an der A-Gitarre; dann kklappt's auch mit der Nachbarin (sprich E-Gitarre).
Meine beiden Jungs lernten zunächst Klavier. Aber nicht um Noten zu lernen, sondern um "in der Birne" zu reifen (da wäre auch eine fundierte Gitarrenausbildung gegangen; es war bei uns halt wie es war). Danach stieg der ältere via kurzen Visiten bei A- und E-Gitarre auf Bass um, was er aktuell noch macht. Der Einstieg war "innerhäusig", und dann ging's ab zum Profi. Der jüngere wollte gleich A-Gitarren-Unterricht und schmiss die Konzertgitarre bald hin, um auf eine meiner Westerngitarren zu wechseln (er hat jetzt meine Stanford Übungsgitarre; maaaaaaanchmal, wenn z.B. eine extrem gute Schulnote auftaucht, kriegt er auch mal 'ne Gibson oder Takamine). Dann kam der Wunsch zur E-Gitarre und es ga die gewünschte Flying V (Papa suchte und fand eine Epiphone by Gibson für günstiges Geld). Und inzwischen komponiert er meist auf der A-Gitarre und setzt die Sachen dann auf der V um. Für mich nicht nachvollziehbar hat er mir aber den Röhren-Combo zurückgegeben und steht (zur Zeit) voll auf einen reinen Transistor-Combo (Gott sei Dank hat der heimische Fundus ja für jeden was) - natürlich kein Problem, ich wundere mich nur. Auch die E-Gibsons sind aktuell nicht so sein Ding (phuh, Glück gehabt).
Keiner der beiden Jungs hat sich jemals mit Noten hingesetzt. Anders als bei mir flogen sogar die Tab Tabellen nach kurzer Zeit raus. Während der Basser-Sohn auf professionelle Hilfe bezüglich Technik setzt, begnügt sich der Gitarren-Sohn mit gelegentlichen Tips von mir (ich hab ihm mal grundsätzlich die Thematik "Fingersatz + Griffbrett" erklärt, und er hat offensichtlich den Grundsatz begriffen und kann ihn umsetzen).
Nicht nur soweit bin ich in derselben Spur wie Elias75.
Noten lesen zu können ist natürlich hilfreich, jedoch kommt es darauf anfangs weniger an. Die Frage ist, was man unter "spielen können" versteht und wo man eines Tages hin möchte. Die ersten Akkorde und Schlagmuster sind wenn man fleißig ist in wenigen Wochen gelernt. Zum Profi dauert es dann doch vll. einige Jahre bis eine Ewigkeit
Fang einfach an und schaue wie es läuft. Für den Anfang muss es ja keine 1000.-€ Gitarre sein.
Und für Onlinekurse würde ich persönlich im Zeitalter von YouTube und super Lehrbüchern nichts zahlen. Dann doch das Geld lieber in einen realen Gitarrenlehrer investieren der gleich auf Fehler usw. hinweisen kann. Dadurch kommt Du viel schneller zum Ziel.
Beide meiner Jungs nutzen intensiv youtube sowohl, um sich von Profis was abzuschauen, als auch bei "Lehrvideos" (dasselbe gilt in eingeschränktem Maß auch für mich). Ich bin auch über kostenpflichtige Video-Reihen gestolpert, habe aber bisher keine Notwendigkeit dafür gesehen, und auch von meinen Jungs dazu noch keine Nachfrage erhalten.
Der professionelle Lehrer ist sicher durch nichts zu ersetzen. Aber man sollte sich auch nicht scheuen, zu wechseln, wenn man glaubt, dass man nicht beim richtigen ist.
Und das alles ist Theorie! Die Hauptsache ist, dass man Spaß dran hat. Mit dieser Motivation wird man sich auch weiterhangeln und die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung finden. Und als Einstieg sind die vielen Tips, die hier bisher gegeben wurden allemal ausreichend.
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