Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

Ein Gitarrist musste immer die Bassgitarre bedienen, manchmal kam auch jemand mit einem Keyboard vorbei und dann hat man Krach gemacht. Manchmal war man richtig geil, manchmal weniger! Dann hat man sich halt ein Bier genommen und zugehört.
Bassi hatten wir gar keinen, der Kumpel meines Cousins hatte ein Schlagzeug daheim, spielen konnte keiner von uns dreien, dann musste immer einer einen Rhythmus kloppen und die anderen was dazu spielen ... der Klopper war meistens ich, denn an der Gitarre konnt' ich damals E-Dur in allen Geschmacksrichtungen ... :redface:
 
sehr interessanter thread und viele interessante postings, muss ich schon sagen!
ich gehöre jetzt zwar altersmäßig eigentlich nicht in diesen bereich hinein, kann mir aber schon sehr gut vorstellen, worum's hier geht. :)

ich bin jetzt 18, habe vor ca. 1 und halb jahren angefangen gitarre zu spielen, erst akkustik, 2 monate später die elektrische und selbst ich habe mir damals mit 16 jahren schon gedacht ... "ach..hättest du doch ein paar jahre früher angefangen....so wie die richtigen gitarrengötter vor 30 jahren, die mit 10 jahren das erste mal ne alte restaurierte gitarre in den händen hielten."

Naja, ich bin ja selber auch nicht anders. Manchmal wünsche ich mir die Tage auch zurück, wo man sich spontan verabreden konnte. Wir hatten zeitweise drei Drummer zur Auswahl. Wenn zwei nicht konnten hat man eben den dritten angerufen. Irgendwas ging immer.

Ein Gitarrist musste immer die Bassgitarre bedienen, manchmal kam auch jemand mit einem Keyboard vorbei und dann hat man Krach gemacht. Manchmal war man richtig geil, manchmal weniger! Dann hat man sich halt ein Bier genommen und zugehört.

Heute ruft man die Leute an und hört: "Samstag? Ne, lass mal! Hab bis 18Uhr Dienst" oder "Ja, so die Woche nach Ostern, da hätt ich Zeit und dann wieder kurz vor Weihnachten." oder "Sonntag, da mach ich immer in Familie."

aktuell gibt es diese probleme bei uns in der band noch nicht, wir sind alle ungefähr ein alter (2x 16 jahre, 2x 18 jahre) und haben dementsprechend noch relativ viel zeit. die zukunft wird's zeigen, dass es dann nicht mehr so einfach sein wird, sich so kurzfristig wie oben beschrieben zu verabreden und einfach nen bisschen abzujammen. wobei man auch dazu sagen muss, dass wir eher diszipliniert proben und unsere 10-20 songs pro probe korrekt durchspielen wollen.

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finde es aber auch klasse, dass es hier einige gibt, die vergleichsweise wirklich spät mit dem gitarrespielen angefangen haben und trotzdem absolut ihren spaß haben, so muss das sein!
 
Tja, Blues ist doch .................... irgendwie alles, vorallem ein Lebensgefühl!!!

Stay bluesy - im Sinne von: bleibt einfühlsam und vorallem: bleibt Euch treu!

Stay bluesy :D. Nun, ich höre gerne Blues. Bin ja über einen Blueser überhaupt erst zum Gitarre spielen gekommen. Aber ich spiele keinen Blues. Ich steh total auf solche Sachen, und weiß natürlich, dass ich da niemals hinkommen werde. Aber mein Ziel ist zumindest diese Musikrichtung. Das macht mir definitiv am meisten Spass. Was einige in meinem Umfeld gar nicht verstehen, da ich seit 25 Jahren der (Live) Musik von Prince verfallen bin, und nicht seine Richtung einschlage.


ich bin jetzt 18, habe vor ca. 1 und halb jahren angefangen gitarre zu spielen, erst akkustik, 2 monate später die elektrische und selbst ich habe mir damals mit 16 jahren schon gedacht ... "ach..hättest du doch ein paar jahre früher angefangen....so wie die richtigen gitarrengötter vor 30 jahren, die mit 10 jahren das erste mal ne alte restaurierte gitarre in den händen hielten."

----finde es aber auch klasse, dass es hier einige gibt, die vergleichsweise wirklich spät mit dem gitarrespielen angefangen haben und trotzdem absolut ihren spaß haben, so muss das sein!

Schon verrückt, dass man mit 16 solche Gedanken hatte. Stell dir mal vor, du ziehst das die nächsten 25 Jahre durch. Das wär doch echt cool, findest du nicht? In 25 Jahren bin ich 67 :eek: (das richtige Alter zum Bluesen :D). Aber ich denke, wenn ich das auch nur ein wenig wie in den letzten 23 Monaten durchziehe, kann ich sicherlich auf der Hochzeit meiner Enkelkinder ein wenig abrocken.

Und dann stehen die Kids da und rufen....

Hast du 'nen coolen Opa :D:D:D:D


Dafür lohnt es sich zu kämpfen :great:
 
He, geiles Thema. Also ich hab so mit 15 angefangen Gitarre zu spielen. Die Motivation damals war, die geilen Sounds auch spielen zu können. In einer Band mit zu machen. Berühmt zu werden. Musik zu spüren. Kreativität zu leben. Und so. Natürlich auch, um den Weibchen zu gefallen. Letzteres klappte allerdings gar nicht. No way.
Mittlerweile bin ich 43. Und spiele immer mal wieder in diversen Bands. Sogar ein Taubstummer würde in der Zeit was mitkriegen von der Kunst. Jedes Konzert ist ein Genuss. Sich musikalisch mitzuteilen ist was ganz Grosses. Klar, ich wurde nicht berühmt. Keiner kennt mich. Und doch hat es mir was gegeben. Selbstvertrauen, ich kann oder konnte etwas, das andere nicht können.
Das Alter, in welchem man beginnt ist eigentlich nebensächlich. Der Spass den man dabei empfindet ist ausschlaggebend. Der überträgt sich nämlich auf das Publikum. Dazu muss man kein 200 Noten/s Gitarrist sein.
Am Rande sei erwähnt:
Ich hab immer mal wieder ne Freundin, die so altersmässig her in den 20ern steckt. Wirklich hübsche Mädchen. Klar, die sind nicht doof, die sehen auch dass sowas keine Zukunft hat. Aber Spass schon. Das ist ein Aspekt des Rock'n'Roll.
Genuss, Spass, Feeling. Man muss nur wissen wann es aufhört. Drogen und sowas sind Müll. Damit kommt man heutzutage nicht mehr so gut an.
Ich hab mein Leben als (wenn auch kleiner) Musiker stets als bereichernd empfunden. Man unternimmt etwas, trifft viele Leute, lässt den Narzismus grüssen und verdient noch Geld dabei. Showbusiness rockt.
Manchmal bin ich froh, hab ich mir mein Hobby nicht zum Beruf gemacht. Weil, wenn ich manchmal die abgedroschenen Interviews in der G&B lese, die da so mancher hoch geachtete Musiker von sich gibt....
Stroh dreschen, die neue Platte oder CD anpreisen, die Kumpels auch wenn man sie blöd findet als toll deklarieren, die Not als Tugend verkaufen...usw.
Nein, nicht alle kommen so rüber. Zum Glück.
Aber so ein kofmich zu werden, dazu hätte ich keine Lust. Da bin ich wieder zufrieden mit meinen Provinzbands. Da gibt es keine übergeordneten Interessen. Klar, man macht dann auch nicht den grossen Schotter.
Aber da gilt es halt abzuwägen, persönliche Kreativität gegen Mainstream und Geld. Beides ist ok, aber ich bin lieber bei der ersten Gruppe. Weil ich mir damit noch ein paar romantische Gedanken zum Leben eines Rockstars erhalten kann.
Das wirkliche Leben eines Rockstars beinhaltet nicht weniger Frust als das eines Schreiners. Man ist je nach dem fremd bestimmt, muss seine Ideale über Bord werfen und kommt auf keinen grünen Zweig.
Nicht umsonst nehmen da viele Drogen bis zum Abwinken. Gesundheits- und Familienprobleme sind ja bekannt bei berühmten Musikern. Ob es die Drogen sind, oder der Stress der den Drogenkonsum auslöst lass ich mal offen. Ob es verwaiste Familien sind, die manchmal 300 Tage im Jahr ohne Daddy auskommen müssen und so, was weiss ich.
Alles hat seinen Preis. Man sollte nur wissen, ob man bereit ist ihn zu bezahlen.
Ich war nicht bereit. Mir bedeuten meine Mitmenschen zu viel. ;) Sorry für das blabla, ich schreib mal wieder zu viel.
 
100%ige Zustimmung, Opferstock!! :D

Dafür einer kleine Weise:

http://www.youtube.com/watch?v=BIvka3SSv9Y&feature=related

Der Mainstream in diesem Buiseness hätte mich aufgefressen, der Kampf als Musiker dagegen anzutreten vermutlich auch. Schließlich geht`s dann den schmalen Weg zwischen "brotloser Kunst und Broterwerb" - schwierig!

Aber als Hobby ist es mein Ding, zum Spaß und als Ausdruck.:D Heute! Gestern ist vorbei und morgen? Lauf ich vielleicht vorn Bus (will ich nicht hoffen:D:D) - aber so als Bild!

"Was wäre gewesen, wenn ...." hat mich echt nur bis vor etwa 10 Jahren interressiert.

Hat wohl mit meiner Historie zu tun, ich weiß das nicht, fahr aber gut mit der Einstellung!

Gruß
 
Fiderallala schrieb:
Der Mainstream in diesem Buiseness hätte mich aufgefressen, der Kampf als Musiker dagegen anzutreten vermutlich auch. Schließlich geht`s dann den schmalen Weg zwischen "brotloser Kunst und Broterwerb" - schwierig!
Genau das ist es! Entweder Du machst dein Ding und bist zufrieden mit dem was es Dir bringt (Spaß, Selbstvertrauen) oder Du tust, was die Leute sehen wollen und verkaufst dich.
Als Musiker gegen den Mainstream anzukämpfen und trotzdem kommerziellen Erfolg zu haben gelingt nur den wenigsten.
Wenn man von Musik wirklich leben will, sollte man kein Musiker sein, sondern Kaufmann.

Gruß

Andreas
 
Stay bluesy :D. Nun, ich höre gerne Blues. Bin ja über einen Blueser überhaupt erst zum Gitarre spielen gekommen. Aber ich spiele keinen Blues. Ich steh total auf solche Sachen, und weiß natürlich, dass ich da niemals hinkommen werde. Aber mein Ziel ist zumindest diese Musikrichtung. Das macht mir definitiv am meisten Spass. Was einige in meinem Umfeld gar nicht verstehen, da ich seit 25 Jahren der (Live) Musik von Prince verfallen bin, und nicht seine Richtung einschlage.




Schon verrückt, dass man mit 16 solche Gedanken hatte. Stell dir mal vor, du ziehst das die nächsten 25 Jahre durch. Das wär doch echt cool, findest du nicht? In 25 Jahren bin ich 67 :eek: (das richtige Alter zum Bluesen :D). Aber ich denke, wenn ich das auch nur ein wenig wie in den letzten 23 Monaten durchziehe, kann ich sicherlich auf der Hochzeit meiner Enkelkinder ein wenig abrocken.

Und dann stehen die Kids da und rufen....

Hast du 'nen coolen Opa :D:D:D:D


Dafür lohnt es sich zu kämpfen :great:

Die Vorstellung hat schon was ... :rock:

Aber vorher will ich wenigstens noch mit meinem Sohnemann und seinem Saxophon ... und dann vielleicht zusammen für seine Kinder ... ;)
 
Doch schön zu sehen, dass es auch im Gitarristenforum ein paar Musiker gibt. :)
 
o.k., mit Herz bin ich schon dabei. Zumindest im passiven Sinn schon seit meiner Jugend. Mit amtlich meinte ich halt "wirklich gut zu sein". Da steckt halt immer noch das Misstrauen in meinem Kopf, dass mir dies anhand der fehlenden Zeit kaum noch möglich sein wird.

Ich kann halt aus familiären und beruflichen Gründen nicht jeden Tag 4 Stunden spielen. Ich würde aber gerne mehr als meine 8-10 Stunden die Woche. Und ich will auf keinen Fall, dass aus egoistischen Gründen meine Familie in Mitleidenschaft gezogen wird.

DEINE Erfahrung hätte ich vielleicht auch gerne mal gemacht. Der Apfel ist aber leider schon gegessen.



@Hoschi

Danke, dann sind wir ja schon zwei :D




Das ist ja gerade das gute. Ich bin doch happy was die aktuelle Situation betrifft. Ich bin super froh, diesen Schritt gegangen zu sein. Nur wie ich schon sagte, denkt man vielleicht einfach zu viel über verlorene Zeit nach. Hätte, wäre, wenn. Kennt man doch.

Ich will dir mal in bisschen Mut machen. Ich bin zwar erst 19 Jahre. Aber ich bin nicht der MEinung, dass man im Alter langsamer lernt oder schlechter als wenn man jung ist, wohl sogar im gegenteil, kann dinge schneller vielleicht sogar umsetzen, dass merke ich an meinen Schülern sehr oft, die meistens älter sind als ich. ICh spiele knapp 4 Jahre. Ich habe angefangen zu spielen und hatte sogar mit Spott zu kämpfen. ICh hatte schon nach 2 Monaten Gitarre spielen eine Band. Da wurde hinter meinem Rücken geredet, der hats ja mal gar nicht drauf etc. Naja das war nach 2 Monaten Gitarre spielen. Aber ich habe jeden Tag hart an mir gearbeitet und innerhalb dieser paar Jahre wurde ich, ich drücke es mal so aus "so zufrieden" mit meiner Leistung, dass ich sogar entschlossen habe, nach meinem FOS abschluss mich an Instituten wie z.B: die Popakademie mal spasseshalber zu bewerben. Ich will mich nicht selbst loben, aber ich bin unheimlich weit gekommen in diesen paar Jahren, natürlich durch hartes üben, aber ich kann dennoch so manch einen der länger als ich spielt ein bisschen verblüfft kucken lassen.

Du kannst in kurzer Zeit sehr viel erreichen, natürlich hat man nicht immer Zeit dafür. Aber ich denke man findet immer mal ein STündchen am Tag Gitarre zu üben, anstatt Fernseh zu kucken oder so ;-). Ich verspreche dir, dass du schon in ein paar Jahren ein Können erreichen kannst, wo du alles umsetzen kannst was dir vorschwebt ( es sei denn du willst so PAul Gilbert Zeug spielen ) . Es geht ja in der Musik nicht nur um perfekte TEchnik oder super schnelles Schredding, es geht ja darum seine Emotionen und seine Ideen auf das Instrument übertragen zu können. Schau dir Top Gitarristen wie Frusciante an. Der spielt nicht mit viel technischem Können aber mit so viel Herz wie kein zweiter.

Aber Fazit ist: In ein paar Jahren kannst du das Können erreichen, was man in der Regel brauch um das was man spielen will auch zu spielen. Gib dir mal 5 Jahre ( was sind schon 5 Jahre ?? ). In diesen ersten 5 Jahren wo du Gitarre spielst lernst du meiner MEinung das aller meiste. Der Rest sind Details.

Das du deiner Vergangenheit nachtraurest ist im weiteren betrachtet total unnütz. Vergangenheit ist vergangenheit . WEnn ich 30, 40, 50 bin, will ich auch noch Musik machen. Kommt es aber in diesem Augenblick an, wie lang man schon Musik macht ?? ne glaub ich nicht. Die Vision, dass man eventuelle hätte ein Rockstar werden können, oder die ganze Jungend lang mit einer Band rumgetourt hätte und wilde Parties gefeiert hat ist doch eher so ein Rockstartraum, der TRaum wird sich wahrscheinlich bei den wenigsten erfüllen. Aber auftreten, Spaß an der Musik haben, Musik machen, das kann man in jedem Alter und man muss nicht denken man hat was verpasst, weil ich kann nicht von mir behaupten, dass ich schon ne richtig Tour gehabt hätte, oder als Gitarrist von Ozzy Osbourn gespielt hätte :-D . Die Wahrheit ist doch, dass ich auch noch mit 60 Jahren in einer Band spielen könnte und auftreten kann, da muss ich doch keine 19 sein.
 
Toller Beitrag, ginod. Vielen Dank dafür.

Es ist ja zum Glück nicht so, dass ich unter Depressionen leide :D. Ne, da bin ich wirklich weit von entfernt. Die 5 Jahre, die du ungefähr einschätzt, schätze ich selbst ja sogar noch höher ein (vielleicht um die 10).

Vielleicht ist es aber wirklich so, dass ich in drei Jahren sehr viel weiter bin, als ich mir jetzt jemals zutrauen würde.

Es gibt einige Fakten, die gar nicht so schlecht aussehen.

1. Ich bin seit 23 Monaten dabei, ohne auch nur ansatzweise mal gedacht zu haben, wieder aufzuhören.

2. Ich hab allerhöchstens mal zwei Tage am Stück nicht spielen können/wollen (komischerweise hilft das sogar manchmal).

3. Selbst in schwierigen Phasen, wie gerade jetzt, wo ich irgendwie auf der Stelle stehe, zieht es mich nicht runter. Ich mach trotzdem weiter. Und wenn ich 10 Tage am Stück die gleichen Sachen spiele. Ich sch*** drauf. Dann brauch ich halt länger.


Mein großes Problem ist die Zeit. Jetzt sagen wieder einige "aber am Rechner sitzen". Das stimmt. Aber während ich hier schreibe, liegt meine Süße auf meinen Schenkeln. Ich mache regelmäßig Pausen, da ich gar nicht in der Lage bin drei Stunden am Stück zu spielen. Halbe Stunde spielen, zehn Minuten Kaffe und Schreibpause, dann mal 'ne Stunde spielen, wieder Pause usw. usw.
 
Mein großes Problem ist die Zeit. Jetzt sagen wieder einige "aber am Rechner sitzen". Das stimmt. Aber während ich hier schreibe, liegt meine Süße auf meinen Schenkeln. Ich mache regelmäßig Pausen, da ich gar nicht in der Lage bin drei Stunden am Stück zu spielen. Halbe Stunde spielen, zehn Minuten Kaffe und Schreibpause, dann mal 'ne Stunde spielen, wieder Pause usw. usw.

:great: Zeit ist kostbar - Stimmt !

Mir geht es ähnlich - nach einem 10 Std. Arbeitstag auch noch den Kopf für 60min "vernünftiges" üben aufzubringen ist schon eine Gradwanderung und sehr schwierig. OK - Schule od. Studium sind heute auch kein Honiglecken aber man hat schon etwas MEHR Zeit die man investieren kann. Aber als berufstätiger alter Sack hängt der Haussegen schon manchmal "schief" wenn man mehr an der Gite herumfummelt als an der heimischen Östrogenschleuder :D

lg,NOMORE
 
Wenn ich so Revue passieren lasse, warum ich damals vor nun gut 14 Jahren mit dem Gitarrespiel angefangen habe, dann war da sicherlich an erster Stelle die Chance als Gitarrist die heiseren Mädels abzuchecken. :D

Was natürlich am Anfang aufgrund zweier Dinge überhaupt nicht funktioniert hat. Zuerst einmal war ich schüchtern, gut bin ich eigentlich immer noch, aber ich konnte auch am Anfang nichts vernünftiges für die Jagd spielen. Mein Lehrer brachte mir klassische Gitarre bei, damit fuhr man Mitte der 90er nicht gerade die großen Sympathien ein. :(

Aber ich bin heute mehr als je dankbar dafür, dass meine Eltern sich ein weiteres Mal überreden ließen ihrem Sohn noch ein weiteres Instrument zu bezahlen. Denn diese Zeit hat mich musikalisch gerettet! Ja wirklich, ohne meinen Lehrer hätte ich nie die guten Bands kennen gelernt, wäre vermutlich voll auf Techno, Dancefloor und HipHop hängen geblieben und hätte mich nie so intensiv mit den 70ern und dem Blues beschäftigt.

Gitarre spielen, für mich ist das meine Gefühle, mein Befinden auszudrücken, auch mal Aggresion abbauen und einfach mit Gleichgesinnten gemeinsam Musik zu machen. Ich bin in all den Jahren kein überragender Gitarrist geworden, ich lerne aber ständig dazu mein Feeling besser auszudrücken, dies reicht mir eigentlich meistens auch aus.

Musik ist für mich Therapie und Berufung, ein Tag ohne Musik, 2 Tage ohne Gitarre kommen nur selten bei mir vor.

Ich trag Musik im Herzen und mir geht das Herz auf, dass ich als nun 26 Jahre alter Mann meine Gesinnung hier im Forum mit so vielen teilen darf und kann.
 
Wenn ich so Revue passieren lasse, warum ich damals vor nun gut 14 Jahren mit dem Gitarrespiel angefangen habe, dann war da sicherlich an erster Stelle die Chance als Gitarrist die heiseren Mädels abzuchecken. :D


Ich trag Musik im Herzen und mir geht das Herz auf, dass ich als nun 26 Jahre alter Mann meine Gesinnung hier im Forum mit so vielen teilen darf und kann.

Das hast du wirklich schön gesagt. :great:
Die Musik hat viele Funktionen. Und sie verbindet, - auch jung und alt. Was wäre die Welt ohne Musik und und ohne die Erfahrungen durch oder mit die Musik.
 
Wenn ich so Revue passieren lasse, warum ich damals vor nun gut 14 Jahren mit dem Gitarrespiel angefangen habe, dann war da sicherlich an erster Stelle die Chance als Gitarrist die heiseren Mädels abzuchecken. :D

Damals sahen die "Rock"-Mädels noch scheisse aus! Heute gibts sogar bei Metalcore-Konzerten Schicki-Micki-Tussen :D
 
Toller Beitrag, ginod. Vielen Dank dafür.

Es ist ja zum Glück nicht so, dass ich unter Depressionen leide :D. Ne, da bin ich wirklich weit von entfernt. Die 5 Jahre, die du ungefähr einschätzt, schätze ich selbst ja sogar noch höher ein (vielleicht um die 10).

Vielleicht ist es aber wirklich so, dass ich in drei Jahren sehr viel weiter bin, als ich mir jetzt jemals zutrauen würde.

Und jeden Tag gibt es was Neues, was entdeckt werden will, wahrscheinlich auch noch nach 20 Jahren

Es gibt einige Fakten, die gar nicht so schlecht aussehen.

1. Ich bin seit 23 Monaten dabei, ohne auch nur ansatzweise mal gedacht zu haben, wieder aufzuhören.

Ich übe jetzt schon zwei Wochen an einem Gary Moore - Solo, und manchmal möcht' ich das Buch und die Gitte am liebsten in die Ecke klatschen, aber dann wurschteln wir weiter :D

2. Ich hab allerhöchstens mal zwei Tage am Stück nicht spielen können/wollen (komischerweise hilft das sogar manchmal).

Ich hab' sie nur nicht mit in Urlaub genommen, sonst geh ich jeden Tag dran, wenn ich gesundheitlich kann.

3. Selbst in schwierigen Phasen, wie gerade jetzt, wo ich irgendwie auf der Stelle stehe, zieht es mich nicht runter. Ich mach trotzdem weiter. Und wenn ich 10 Tage am Stück die gleichen Sachen spiele. Ich sch*** drauf. Dann brauch ich halt länger.


Mein großes Problem ist die Zeit. Jetzt sagen wieder einige "aber am Rechner sitzen". Das stimmt. Aber während ich hier schreibe, liegt meine Süße auf meinen Schenkeln. Ich mache regelmäßig Pausen, da ich gar nicht in der Lage bin drei Stunden am Stück zu spielen. Halbe Stunde spielen, zehn Minuten Kaffe und Schreibpause, dann mal 'ne Stunde spielen, wieder Pause usw. usw.

Zeit ist nun gar nicht mein Problem. Manchen Tag sitze ich zwei oder drei Stunden und übe, besonders dann, wenn ich so hänge wie im Moment :mad:, und der ein oder andere Moment bleibt dann auch noch fürs Forum :great:, das hätte ich mir vor einem Jahr noch nicht vorstellen können, da waren täglich noch so 12 - 14 Std. Arbeit angesagt, heim, schlafen, aufstehen, arbeiten ... :screwy:

:rock: und das Ganze ohne (eigene) Musik :rock:
 
Aber während ich hier schreibe, liegt meine Süße auf meinen Schenkeln.

jetzt bin ich aber neugierig,... wer ist denn diese Süße??

- die Frau
- die Freundin
- die Freundin neben der Frau (Geliebte)
- die kleine süße Tochter
- oder doch "bloß" die Gitarre

????????????????????????

... nicht, dass ich jetzt auch noch in einem Musiker-Forum erotische Fantasien entwickle :D
 
Ein wirklich schöner Thread :great: .

Ich kann nur sagen, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war, mit dem Gitarrespielen anzufangen :). Ich hoffe sehr, dass mir auch nächstes Jahr während der Abizeit und auch danach während des Studiums oder im Berufsleben noch Zeit dafür bleibt. Es bereichert einfach ungemein!
Eigentlich vergeht kein Tag, wo ich die Gitarre nicht wenigstens mal kurz in der Hand hatte. Es ist wie ne Droge :D. Ich brauche das, um Abends beruhigt ins Bett gehen zu können ;).

Logischerweise habe ich mich seitdem auch viel intensiver mit Musik beschäftigt. Ich betrachte sie nun irgendwie aus einem ganz anderen Blickwinkel. Musik verbindet einfach und baut einen auf, wenn's einem mal nicht so gut geht :great:.


Es gibt nichts schöneres, als sich mit Gleichgesinnten auszutauschen :great: (abgesehen natürlich vom Gitarrespielen selbst ;) ).
Danke, dass es das MB gibt :)
 
das hätte ich mir vor einem Jahr noch nicht vorstellen können, da waren täglich noch so 12 - 14 Std. Arbeit angesagt, heim, schlafen, aufstehen, arbeiten ... :screwy:

ganz schön heftig, aber für mich gut nachvollziehbar. Während der Woche habe ich normale Arbeitszeiten. Aber um meine Familie vernünftig ernähren zu können, mache ich gut 40 Wochenenden im Jahr Bereitschaftsdienst (Maschinenbau). Ziemlich nervig. Aber es muss nun mal sein.

jetzt bin ich aber neugierig,... wer ist denn diese Süße??

Na, wer hat denn da solche Fantasien? :D


Ein wirklich schöner Thread :great:

Vielen Dank Jule. Das freut mich natürlich, dass er dir und vielen anderen so gefällt.

Es ist wie ne Droge :D. Ich brauche das, um Abends beruhigt ins Bett gehen zu können ;).

da kann ich nur zustimmen :great:

Logischerweise habe ich mich seitdem auch viel intensiver mit Musik beschäftigt. Ich betrachte sie nun irgendwie aus einem ganz anderen Blickwinkel.

Das mach ich allerdings schon sehr lange. Umso komischer ist es ja, dass ich erst so spät angefangen habe.



edit: @foxytom

hab mir mal die youtube Videos angesehen. Das is ja mal 'ne richtig amtliche Band :great:
 
Das hast du wirklich schön gesagt. :great:
Die Musik hat viele Funktionen. Und sie verbindet, - auch jung und alt. Was wäre die Welt ohne Musik und und ohne die Erfahrungen durch oder mit die Musik.

Für mich wird das Leben erst durch Musik lebenswert und wenn ich einen meiner Sinne abgeben müsste, hören wäre es sicherlich nicht ;)

Damals sahen die "Rock"-Mädels noch scheisse aus! Heute gibts sogar bei Metalcore-Konzerten Schicki-Micki-Tussen :D

Naja, fand ich damals jetzt nicht, aber mein Gitarrelehrer musste mir in erster Instanz ja erst mal nen vernünftigen Musikgeschmack beibringen. :D Außerdem stand ich noch nie auf Schicki-Micki sondern eher auf Alternative,
verwunderlich, trifft heute nicht nur auf den Kleidungsstil zu :p



Aber das schöne für mich am Musikmachen ist, dass man mit Menschen zusammen kommt, mit denen man höchstwahrscheinlich ohne Musik nie in Berühung gekommen ist. Musik verbindet wirklich.
Und was kann es schöneres geben als zusammen einen Song zu komponieren und ihn anschließen zusammen anzuhören, bei einem Glas Wein oder Bier, und sich über das erreichte zu freuen.
Ein wirklich erhebendes Gefühl
 
ich kann nicht mehr anders, als dass ich auch mal aus meinem (Musiker-)Leben plaudere ;)

mein Papa (Gitarre/Akkordeon/Mundharmonika undundund) hat mir als kleinen Stöpsel immer schon erzählt, wie er fasziniert war, wenn Opa Gitarre/Geige/Akkordeon/Mandoline undundund gespielt hat. Allein diese Geschichten haben mich fasziniert. Mein Opa hat z.B. eine kleine ramponierte Konzertgitarre unter Einsatz seines Lebens im dritten Reich vor der Verbrennung gerettet. Sie lag (nach den Erzählungen) an der Spitze des zu verbrennenden Haufens und mein Opa hat sie von diesem Haufen schnell weggeholt. Auf diesem Instrument wurde von meinem Opa das musikalische Gut der Familie an meinen Vater gegeben. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass wir (im heutigen Sprachgebrauch sogenannte) Musikabende verbrachten. Papa hat Gitarre (oder irgendwas anderes) gespielt, Mama hat mitgesungen, die beiden Kinder haben entweder ehrfürchtig gelauscht oder sich beteiligt.
Irgendwann kam bei mir der Wunsch (mit 6 oder 7 Jahren), mich aktiv zu beteiligen... es blieb zunächst beim Lauschen und Mitsingen. Gitarre fing ich dann mit 9 Jahren an und schaute mir natürlich alles vom Papa ab.
Genau in diesem Alter lernte ich meinen besten Freund kennen aus der Nachbarschaft, er lernte grad Akkordeon.

So kam es, dass wir zwei zusammen musizierten... 1979 der erste Auftritt in einer Bauernkneipe bei uns im Ort (Rosamunde,Schützenliesl usw, aber das war egal, wir waren im Rampenlicht, hatten angefangen "Blut zu lecken") und hatten durch eine diasporaähnliche Sammlung ein Vielfaches unseres damaligen Taschengeldes "verdient".

So begann alles....

Ein Schlagzeuger kam hinzu und es wurde "kommerziell" ... ich kann mich genau erinnern, dass wir zu dritt auf einer Silberhochzeit spielten, in einer Zeit, wo ich 11 DM im Monat Taschengeld bekam und an dieser Sielberhochzeit ging jeder von uns Kindern mit jeweils 50 DM heim... geil und ein Liebesbriefchen von der ersten Verehrerin war auch noch drin,... geil, ich werde Musiker :D

Gott sei Dank war ich damals schon so vernünftig einzusehen, dass erst Schule und Beruf und blabla wichtiger ist....
Dann kam Anfangs der 80er Einstieg zusammen mit meinem mittlerweile Orgel-spielenden Freund in die Schulband unseres Gymnasiums und 1985 die Gründung einer eigenen Blues Band.
Bsp. könnt ihr in meiner Signatur sehen. Mittlerweile mehr als 23 Jahre die gleiche Band und ich bin so was von stolz darauf ;)... da sind (ich nehme mich mal aus) wirklich hochrangige und professionell ambitionierte Musiker am werkeln... und was ist die Quintessenz???? ... selbst wenn hochbezahlte Musiker bei uns ab und zu aushelfen: sie bestätigen uns immer wieder, was für einen Spaß es macht, bei uns auszuhelfen.

Mein Resümee (sorry, wenns so lang gedauert hat): Wer Spaß daran hat, Musik zu machen, ist ein glücklicher Mensch :) ... noch kürzer kann man es, glaub ich, nicht ausdrücken ;)

Blues zum Gruß
Thomas (Foxy)
 

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