glockiger Sound - jazzige Harmonik

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Hello!

Je älter man wird, desto näher rückt der Jazz. :D
Ich spiele seit 1990 Gitarre (Konzertgitarre, Western, E-Gitarre), bin aber seit 2002 auf E- und Kontrabass umgestiegen.
Ich bin daher an der Gitarre leider ein wenig eingerostet.:mad:

Ich begeistere mich schon seit längerer Zeit für glockigen, warmen, jazzigen Gitarrenklang wie z.B. bei James Brown Popcorn.

Sehr gut haben mir klanglich die Ibanez Semiakustik-Gitarren von befreundeten Gitarristen gefallen, die komplett ohne irgendwelche Effekter direkt in den Transenamp gespielt wurden. :eek:

Die Tipps, die ich von ihnen bekommen habe wie ich einen sehr warmen Sound erziele waren diese:
Dicke Saiten, Hals-Humbucker, Anschlagsposition eher Richtung Hals, Höhen eher rausgedreht.

Der glockige Klang wird aber auch noch durch Spielweise beeinflusst mit viel Slidespiel und JazzAkkorden.
Könnt ihr da Literatur empfehlen?

Hat da jemand Tipps wie man mehr Jazz ins Spiel bekommt?


PS:
Ich habe bewusst hier gepostet, weil mein Anliegen eher in die Spieltechnikrichtung geht und nicht in Richtung konkreter Kaufempfehlung zu Gitarre/Amp/Effekter. Falls mein Threadtitel aber verwirrt, dann kann ich gerne ändern. Allerdings fällt mir gerade keine bessere Bezeichnung ein.


PPS:
AAaarrrgg!! Sorry, ich wollte eigentlich im E-Gitarrenforum/Spieltechnik posten!! Wenn möglich bitte verschieben...:facepalm1:
 
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Dein Titel "glockiger, jazziger Sound" betrifft ja eher eine Klangvorstellung, die du mit Jazz verbindest oder die von Jazz-Gitarristen bevorzugt wird.

Was du aber suchst, sind eigentlich Tipps zu Jazz-Harmonik.
Dahingehend würde ich auch den Titel abändern. ;)

Du kannst durchaus auch mit einen Instrument ohne typischen Jazz-Sound nach Jazz klingen, wenn die richtigen Akkorde und Skalen verwendet werden.
Genau genommen gibt es weder eine Jazz- noch eine Blues-Gitarre.
 
Mist, wäre aber leichter zu kaufen, als zu üben :ugly:

Aber du hast Recht, es betrifft vor allem die Spielweise.

PS: Ich hab den Titel geändert.
 
Mist, wäre aber leichter zu kaufen, als zu üben :ugly:
Da täuscht du dich.
Die Jungs von der volkstümlichen Musik stehen auch auf fette Jazzgitarren bei der Begleitung von Akkordeon und Trompete etc. :D
Klingen damit aber nicht nach Jazz.
D.h. wenn du auf deiner neuen Jazzmama nur Standardakkorde schrubbst, klingt du wie der Gitarrist der Oberkrainer. :tongue:
 
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:D

Nur das nicht!!
 
Für den richtigen Oldschool Jazz-Sound sind Flatwounds oft nicht verkehrt. Die klingen von Haus wärmer und auch ein klein wenig "dumpf" .

Das kennst du ja vom Bass.

Viele, nicht alle, Jazzer spielen relativ dicke Saiten . Also 12 er , 13er ,14er Bei Pat Martion liest man sogar von 16ern.

Damit bendet man dann schon nicht mehr freiwilig. Generell wird im traditionellen Jazz tatsächlich eher geslidet. Einige spielen auch mit Fingern und nicht mit Plektrum ( z.b. Wes Montgomery mit Daumen , Joe Pass mit Fingern ) . Das macht auch alles etwas wärmer und dämpft etwas das Attack.

Die Oktavtechnik ist sozusagen "Instant Jazz" , Chromatik ist ein wesentlicher Bestandteil . Sehr wichtig ist auch ein Triolisches Swing Feeling .

Damit kann schonmal , auch ohne allzu umfangreiche Harmonische Kentnisse ein bischen Jazz Feeling reinbringen....

Du kannst , wenn du ja eh auch Bass spielst. Akkorde mit gleichzeitigem Walkingbass spielen . Das ist auch sehr lässig ...

Generell empfehle ich gerne Frank Sikoras "Neue Jazz Harmnielehre" . Ein Buch fürs Leben.

Als sehr gut strukturierte Akkordsammlung empfehle ich gerne "A Chordal Study for Jazz Guitar "von Peter o Mara. Dort wird dir allerdings nicht erklärt wie die Akkorde aufgebaut sind und wie sie Zusammenhängen/angewendet werden. Aber es sortiert dir das Thema fürs Griffbrett...

grüße b.b.
 
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Aaah, ich denke wir kommen der Sache näher!
Danke für die Ausführung!

Oktavtechnik klingt ziemlich genau nach dem, was ich suche...
Ich denke, dass genau dadurch dieser glockige Sound zustandekommt, den ich im Kopf habe...

Soweit ich verstanden habe, greif man die Oktave (also Zeigefinger, Ringfinger) und die Leersaite dazwischen wird abgedämpft (mit dem Mittelfinger nehme ich an).

Mit der rechten Hand schlage ich dazu entweder mit Plek an, oder Daumen (ich glaube, da tu ich mir schwer) oder Zeigefinger+Daumen.
 
Wenn du dich für diese Oktavgeschichte interessierst ist Wes Montgomery dein Mann....;) Django Reinhard hat sowas auch gemacht. Außerdem auch George Benson , Lee Ritenour macht das auch ab und zu.... Wes Montgomery hat halt viele Maßgeblich beeinflusst.

Wes spielst z.b. oft in Solos 2 Chorusse Single Note Lines , 2 in Oktaven und dann 2 in Akkordsolos und erzeugt damit eine Spannungsbogen.

Ich greife Oktaven mit Zeige und kleinem Finger. Die dazwischenliegende Saite wird vom Zeigefinger der linken Hand gedämpft.

Übrigens kommen Oktaven auch im Funk gerne mal vor dann allerdings mit einem straighteren 16tel Rhytmus in der rechten Hand. Da schlägst du dann irgendw auch die Brücke richtung alten Funk/Soul mit James Brown etc

hier mal ein Video vom Meister , ab ca 1 : 10 gehts los mit Oktaven...



grüße b.b.
 
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Glockiger Sound -
Ich verwende den Begriff auch öfter, dann spielt aber neben Strings, Pickups und Spieltechnik auch immer ein Chorus/Delay eine Rolle d.h. etwas Chorus damit der Klang mehr glockig schwebt und etwas Delay (ca. 190ms), damit er fetter wird. Das habe ich mir angewöhnt seit ich Pat Metheny gehört habe, also schon ziemlich lange.

Jazzige Harmonik -
(Aktuelles Standardwerk ist "Neue Jazzharmonielehre - Frank Sikora, aber das ist wohl allgemein bekannt)
m.E. nicht nur eine Frage von Harmonien bei Akkorden, sondern auch von Griff- und Anschlagtechnik
- Bei Akkorden die Quinte eher weglassen, dafür Erweiterungen verwenden: 9,11,13 oder auch alterierte z.B. b9,#9, b5,#5 etc.
- oft kannst Du die Prime weglassen, weil das ja Sache des Bassers ist, dafür eher eine Akkorderweiterung
- Für einen glockigen Sound verwende ich gerne bewusst sus Akkorde sus4, sus2/9 und Open Strings, wenns harmonisch passt
- Statt die Saite zu ziehen, setze/schlage ich einen Halbton tiefer/höher an und rutsche zum eigentlichen Ton hoch/runter
- Oktavgriffe wurden ja schon angesprochen, dabei natürlich auch Melodiefolgen mit Oktavgriffen
- Arpeggios sowohl im Alternate Picking als auch gesweept


- Nur falls nicht sowieso klar: Dickes, ggf. kleines Plektrum (kein Plastik-Plopp-Plektrum), fest und ggf. sogar 45 Grad zur Saite halten, statt genau parallel, damit es sich nicht wegbiegt
 
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[QUOTE="B.B, post: 7361153, member: 40318]
hier mal ein Video vom Meister , ab ca 1 : 10 gehts los mit Oktaven...
.[/QUOTE]

Genau den Sound hab ich im Ohr. Super!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Eure Tipps sind spitze! Von Buchtipp bis Plekform, all die Jazztechniken waren mir neu. Danke!
 

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