Halsbruch meiner Ibanez GRG270 - noch zu retten?

Tasel
Tasel
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.12.22
Registriert
05.03.07
Beiträge
145
Kekse
56
Ort
Bayern
Hallo,

ich hoffe ich bin hier richtig :).

Vor einem Jahr habe ich meiner Ibanez GRG270Bk den Hals gebrochen:D. Ich war mit meiner Gitarre unterwegs und als ich nach Hause gekommen bin und ich sie mit der Tasche hingestellt hatte, ist sie weggerutscht und auf den Boden geknallt, dabei ist der Hals angebrochen. Nachdem ich eine ca 1 Jährige "Zwangspause" gemacht hab, habe ich mich nicht weiter darum gekümmert.

Hier sind ein paar Fotos:
1.JPG


2.JPG


Nun ist meine Frage, kann man da noch was retten oder ist Hopfen und Malz schon verloren oder lohnt es sich des Aufwandes / Geldes wegen nicht mehr?

Wenn nicht, dann hätte ich eine Defekte Ibanez GRG270BK an zu bieten, voll funktionstüchtig mit Gebrauchsspuren, allerdings einem Kaputten Hals :D.

Gruß Daniel
 
Eigenschaft
 
Ob die noch zu retten ist kann ich Dir mangels Erfahrung nicht sagen. Allerdings solltest Du vielleicht (nach einem Jahr :D ) endlich mal die Saiten runter machen, damit die zusätzliche Kraft durch den Saitenzug nicht weiter auf den Hals einwirken kann. Ansonsten hast Du zwei Alternativen: Gitarrenbauer oder selbst probieren. Für letzteres solltest Du aber erst mal die Ratschläge anderer (besser qualifizierter) User abwarten. :)
 
Kriegt man mit verdünntem Leim wieder hin. Sollte man aber wissen was man tut.
Da nicht wie oft die Leimstelle selbst gebrochen ist (was btw n Zeichen für miserable Verarbeitung ist) sondern quer durchs Holz, kann man da durch falsches Handling den Riss weitertreiben und größeren Schaden anrichten.
Demnach empfehle ich hier (ausnahmsweise) mal tatsächlich den Gang zum Gitarrenbauer. Oder einer Person die sowas schon n paar Mal gemacht hat und sich mit der Materie auskennt.
Ein reiner Schreiner ist hier ausnahmsweise mal nicht eines Gitarrenbauers ebenbürtig, weil der i.A. nicht so genau weiß wie das Ding aufgebaut ist.
 
Reparieren kann man einen gebrochen Hals eig. immer. Der Holzkleber wird auch so fest das es im Nachhinein wohl die stabilste Stelle des Halses wird^^

Die genaue Vorgehensweis kann ich dir nicht sagen, ich hab das zwar in meiner Ausbildung gelernt allerdings habe ich nie Gitarren repariert. Das Schwierigste wird den Leim in den Riss zu bekommen. Ich kann mir vorstellen das man den Leim mit Unter/Überdruck in den Riss saugen/pressen kann, wird ohne Equipment allerdings schwer. Im Schlimmsten Fall musst du wohl das Griffbrett lösen und den Hals versuchen ordentlich zu brechen. Danach verleimen und das Griffbrett wieder aufkleben.

Ansonsten kannst du ja mal den örtlichen Tischler aufsuchen.
 
Also, erstmal Danke für die Antworten, dann bin ich mal froh das doch nicht alles verloren ist.

@Samuel_Groth:
Ich hatte damals die Saiten etwas gelockert, weil ich mir gedacht habe das ich noch die Spannung vom Spannstab ausgleiche. Der Riss hat sich in der Zeit auch nicht vergrößert, also ist gleich geblieben.

Ich glaube da bevorzuge ich den Gitarrenbauer, bei mir wird eh meistens alles schief :D.

Kann mir einer, wenn ich zu einem Gitarrenbauer gehen würde, sagen in welchem Preislichen Rahmen das den ca. liegen könnte?
 
Auf den meisten Homepages von Gitarrenbauern stehen Preislisten für die meisten Reparaturen. Gebrochene Kopfplatte leimen ist meist ~50€ Griffbrett erneuern habe ich für 140€ gesehen. Ich denke mal irgendwo dazwischen sollte es liegen.
 
Ich denke eher weniger. Es gibt aber für diesen Ibanez typischen (natürlich kommt das auch an anderen Gitarren vor) Bruch mehrere Anleitungen.
Aufspreizen, ganz brechen, Injektionen mit Leim, gibt viele Möglichkeiten.
Bei so einer günstigen Gitarre würde ich mir den Gang zum Gitarrenbauer sparen und selbst Hand anlegen.
 
Das ist natürlich die andere Sache, ich werd mir mal den Riss etwas genauer ansehen und dann mal überlegen was ich mache.

Trotzdem Danke für alle Antworten.

Tipps sind jederzeit Willkommen :D.

Gruß Daniel
 
Hi,

ich würde auch ganz klar sagen ab damit zum Gitarrenbauer, der weiß am besten wie die Stelle zu verleimen ist. Sollte für einen Mann vom Fach kein Problem sein und ohne Neulackierung des Halses sollten die Kosten deutlich unter 100 Euro liegen.

Hier sieht man aber auch sehr schön warum die Locking Nuts von den meisten Herstellern inzwischen von oben verschraubt werden :D.

Grüße,
Yalin
 
die bringst du zu einem Gitarrenbauer. Die haben heute Klebstoffe, die so gut sind, dass sie sicherstellen, dass das Instrument künftig an allen Stellen brechen kann, nur nicht an der verklebten Fläche.
 
Hi,

ich glaube ja nicht, daß das ein Gitarrenbauer unter 100 Euro macht.
Erschwerdend kommt hinzu:
1. der Riss ist schon ein Jahr alt -> paßt nicht mehr exakt aufeinander
2. liegt unter dem Griffbrett
3. hat Schraublöcher vom Klemmsattel
4. ist ein sehr schlanker Ibanez Hals

Das ist ja der neuralgische Punkt, die schwächste Stelle, an der er gebrochen ist. Wenn das nicht perfekt repariert wird, reißt er dort irgendwann wieder. Ich vermute, ein neuer Hals wäre die beste Lösung, statisch wie finanziell.

cheers, fiddle
 
die bringst du zu einem Gitarrenbauer. Die haben heute Klebstoffe, die so gut sind, dass sie sicherstellen, dass das Instrument künftig an allen Stellen brechen kann, nur nicht an der verklebten Fläche.

Heut is gut, das war bei Leim schon immer so.
Zumindest in dem Zeitraum in dem Gitarren gebaut wurden. So um 300 rum wird das noch nicht so gewesen sein, aber selbst da wär ich vorsichtig ^^

René2097;4739303 schrieb:
Im Schlimmsten Fall musst du wohl das Griffbrett lösen und den Hals versuchen ordentlich zu brechen. Danach verleimen und das Griffbrett wieder aufkleben.

Das wird nichts. Um das Griffbrett zu lösen muss Hitze her, das verformt sich dabei n bissl.
Das ausrichten hinterher ist ein riesen Stress, da die Bünde exakt passen müssen (mal davon abgesehn dass durch ein falsch sitzendes Griffbrett die Halsform angepasst/verändert werden muss). Wegschmeissen und neu kaufen ist - so hart es klingt - die deutlich ökonomischere Variante. Wer natürlich gern bastelt und auf ein gutes Endergebnis verzichten kann, kann das dennoch tun. Interessant ist's allemal.

Ich denke eher weniger. Es gibt aber für diesen Ibanez typischen (natürlich kommt das auch an anderen Gitarren vor) Bruch mehrere Anleitungen.

Grade bei Ibanez brechen die Hälse selten, da die Volutes haben, wie kommst du auf einen ibanez-typischen Bruch?
Spitzenreiter bei Halsbrüchen ist Gibson, wo das dank nicht vorhandenen Volutes dann meist direkt die Verbindungsstelle der angeschäfteten Kopfplatte trifft.
 
Hallo,

also ich schätze ich werde es definitiv selber versuchen, da ich mich mal ein bisschen im Internet nach Gitarrenbauer umgeschaut hab und die Preise zum Teil doch relativ hoch waren und sich dass dann bei einer 270€ Gitarre nicht lohnt.

Außerdem wollte ich mir sowieso eine neue Gitarre holen, weil ich das Tremolo nicht mehr sehen kann :D.

Eine andere Alternative wäre den Hals ersetzen, aber ich glaube nicht, das ich so leicht an einen neuen Hals zu einem relativ kleinen Preis kommen werde, daher werde ich das mit dem Riss wohl selber mal versuchen. Vielleicht finde ich ja irgendwann jemanden der eine Kaputte Gitarre billig verkauft, dann kann ich ihn immer noch austauschen.

Gruß Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Spitzenreiter bei Halsbrüchen ist Gibson, wo das dank nicht vorhandenen Volutes dann meist direkt die Verbindungsstelle der angeschäfteten Kopfplatte trifft.

Naja, bei Gibson ist das, soweit ich weiß, ja gerade das Problem, dass die Kopfplatten nicht angeschäftet sind, und das sie recht großzügige Zugänge zur Halsstabsmutter haben. Dadurch entsteht dort die Kombination aus kurzen Holzfasern und wenig material, was zu der Bruchhäufigkiet führt.

mfG
Markus
 
also ich schätze ich werde es definitiv selber versuchen, da ich mich mal ein bisschen im Internet nach Gitarrenbauer umgeschaut hab und die Preise zum Teil doch relativ hoch waren und sich dass dann bei einer 270€ Gitarre nicht lohnt.

Dann beachte ein paar Dinge:

- KEINEN normalen Ponal nehmen. Der ist dafür nicht geeignet. Wenn Ponal, dann den Express, keinen anderen.
- Empfehlung ist immer Titebond. Nicht wirklich teurer als Ponal, aber deutlich besser.
- In den Riss muss möglichst überall und gleichmäßig dünn Leim, damit das wieder gut hält. Hol dir eine Spritze und fülle die mit verdünntem Leim (nicht übertreiben, wirklich nur so dass es grade noch durchgeht. Jede Verdünnung schwächt den Leim), dann kommst du da überall hin. Der Spalt sieht breit genug aus um eine Kanüle einigermaßen aufnehmen zu können.
- Andere Variante wäre Epoxidharz. Ist aber aufwändiger, und eigentlich nur eine Alternative wenn du's eh da und schonmal damit gearbeitet hast.
- Zum Schluss gut zusammenpressen, ausgequollenen Leim gleich wegnehmen (das wird sonst ne riesen Sauerei hinterher!)
- Achte beim zusammenzwingen drauf dass du nichts beschädigst (Bünde, Halsoberfläche). Im Idealfall auf die Griffbrettseite eine Lage Kork, dann "weiches" Holz, und für die Halsseite Kork + ein passend gewölbtes Stück holz mit einer Fläche auf der anderen Seite. Dann können die Zwingen nicht verrutschen und du leitest die Kraft gleichmäßig und nicht punktuell ein.

Viel Erfolg!

Naja, bei Gibson ist das, soweit ich weiß, ja gerade das Problem, dass die Kopfplatten nicht angeschäftet sind, und das sie recht großzügige Zugänge zur Halsstabsmutter haben. Dadurch entsteht dort die Kombination aus kurzen Holzfasern und wenig material, was zu der Bruchhäufigkiet führt.

mfG
Markus

Also ich hab schon n paar Gibsons gesehn die offensichtlich ne angeschäftete hatten (und zusätzlich auch noch ne beschissene Verleimung, sonst wärs da ja nicht gebrochen) ;)
Den Hunden trau ich sowieso keine 3 m mehr übern Weg.

Aber du hast natürlich recht, mit einer nicht angeschäfteten ist das Risiko sogar noch höher.
 
@Lonelobo:
Vielen Dank für die Tipps, ich hätte alles (hab noch einige von meinen Thrombose Spritzen die leer sind da, sollten dünn genug sein) bis auf den passenden Leim da.

Dann hätte ich noch eine Frage, soll ich den Spannstab zum kleben lockern oder wäre das egal?

Wann ich das dann klebe weiß ich noch nicht, wahrscheinlich erst in einem Monat wenn meine Prüfungen vorbei sind, da ich einiges zu tun habe. Ich werde mich auf jeden Fall bei Fragen noch mal vorher melden und ansonsten nachher. Wer sonst noch irgendwas anzubringen hat ist herzlich Willkommen.

Gruß Daniel
 
Lockere ihn mal, schaden kanns nicht.
 
Bei Ibanez sind eben die Hälse sehr dünn und bei diesem hier auf dem Bild gibt es null Volute, weisst du was ein Volute ist?
Koreanische Ibanez haben den, die SZ und so auch, aber japanische fast nie, genau wie die GRG.
Und ohne Volute wird eben an der dünnsten Stelle des Halses zweimal reingebohrt.

Ich sagte ja auch nicht dass Halsbrüche Ibaneztypisch sind, sondern diese Art Bruch bei Ibanez typisch ist, anders wird der Hals bei Ibanez ja nicht brechen,
da es die schwächste Stelle ist.
Schau doch mal bei Ebay ältere Ibanez an, da wirst du sehen dass das einige haben.

Hier mal ne andere Anleitung, ohne ganz zu brechen:
http://www.ibanezrules.com/tech/setup/crack_neck.htm
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben