Cudo hat ja an sich schon erklärt, was der Ton bedeutet, und dass es sich vermutlich nur um ein Problem mit der Schreibweise handelt.
Sollte das nicht so sein, dann würde tatsächlich "gefordert" werden, dass im Bass die verminderte (b5) bzw. übermäßige (#5) Quinte liegen muss.
Die 7 ist an sich nicht immer zwangsweise "oben", A7 liest man eigentlich fast genauso oft wie A7, aber klassischerweise (hat nix mit Klassik zu tun...) wird eben alles, was über den Grunddreiklang hinausgeht, "oben" indiziert.
Bei den Quinten ist das übrigens sowieso immer etwas kritisch, denn an sich gehören die zum Grunddreiklang, aber da findet man meistens eben auch eine "oben" liegende Indizierung anstelle der (vielleicht prinzipiell "korrekteren") Zusätze "dim" (diminished = vermindert) und "aug" (augmented = übermäßig). Noch mehr Verwirrung stiften dann Kreise (verminderter Vierklang), durchgestrichene Kreise (halbverminderter Vierklang) und "+" (steht für eine übermäßige Quinte).
Leider sind Akkordsymbole selbst heutzutage noch nicht 100% und international "normalisiert", das hat bestimmt auch damit zu tun, dass sich vieles mit normalen Zeichensätzen eben nicht ganz so gut darstellen lässt (wie etwa die hochgestellten Indizes).
Prinzipiell sollte man deshalb, wenn man wirklich bspw. eine verminderte Quinte im Bass erwartet, diese als Ton ausschreiben. Also anstelle von A7/b5 dann A7/Eb - das ist durchaus die übliche Variante und man kann das A7/b5 locker für Fälle benutzen, in denen die verminderte Quinte nach Gutdünken platziert werden darf und nicht im Bass liegen muss.
Das gilt übrigens für alle solche "Slash Chords". F/G ist für jeden erfahrenen Spieler unmissverständlich, F/9 würde bestimmt häufig als F9 interpretiert, oder bestenfalls als F mit None im Bass - was natürlich recht unsinnig ist, denn F/G ist einer der typischsten Slash Chords für ein G7/9sus4, man "fühlt" also üblicherweise kein F sondern das G als Grundton.
Gruß
Sascha