Homestudio Aufbau, wie fange ich was an?

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Hallo zusammen,
ich weis ihr hab diese Fragen wahrscheinlich schon tausend mal gelesen, aber ich muss sie einfach trotzdem stellen, weil ich vor lauter Wald keinen einzigen Baum mehr sehe.

Also folgende Situation, ich bin Gitarrist in einer Band. Nun wollten wir ursprünglich ins Studio gehen und unsere zweite Demo aufnehmen. Aber die Kosten für ein gutes Ergebnis zu erzielen sind schon sehr sehr hoch. Nun haben wir uns gedacht, wir könnten damit beginnen uns ein Studio selber einzurichten und uns selbst aufzunehmen. Jetzt hab ich dummerweise :gruebel: gesagt ok dann werde ich mich Stück für Stück da reinknien und das durchziehen. Ich weis, das geht nicht von heut auf morgen macht aber nix, wir haben Zeit. Und ich habe auch richtig Lust da jetzt zu starten.

Also meine erste große Hürde MISCHPULT, ich habe einen Leistungsstarken PC mit FIREWIRE-karte an dem ich bis jetzt mein Phonic Helix 18 Pult betreibe und zwei 24 Zoll Monitore, aber dieses Pult wird ja wahrscheinlich nicht ausreichen. Wir haben diverse gute Mikrophone und einen großen 120qm Raum zur Verfügung. Und ich habe auch ein besseres Grundwissen was Sound und Soundbearbeitung angeht. Zu diesem Thema habe ich mir jetzt auch mal zwei Bücher bestellt um das Wissen noch zu vertiefen bzw zu erweitern.

Ich hoffe ihr könnt mir einfach mal einen kleinen Leitfaden geben wie ich jetzt was am besten angehe. Was mich noch interessiert würdet ihr die Aufnahmen zum Mixen und Master rausgeben oder würdet ihr sagen auch, dass kann man mit Übung und Geduld bewältigen. Also wichtig wäre mir schon mal ein Tipp welches Pult evtl auch gebraucht dafür Sinn macht. An Kapital hab ich im Moment so ca. 1500 Euro. Wie gesagt Mikros bereits vorhanden. Ich will nachher kein professionelles Studio betreiben, aber ich will meine Band und evtl für kleine Bands mit geringem Budget eine vernünftige Demo recorden können. Und alles schön Step by Step.

Vielen Dank für eure Unterstützung :great: und viele Grüße

Michael
 
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Was fehlt dir an dem Pult. Ich habe gerade mal in die Betriebsanleitung geschaut. Man kann damit ja 16 Kanäle gleichzeitig aufnehmen. Du sagst auch, dass es bereits am PC hängt. Welche Software verwendest du denn? Das bei dem Mixer mitgelieferte Cubase LE? (Welche Version hat es, ich vermute mal LE6, da nur 8 Spuren gleichzeitig). Da ihr Step by Step aufnehmen wollt reicht das Pult doch aus. Instrumente und Stimme brauchen sowieso nur 1 -2 (z.Bsp. Keys) Kanäle. Drums ca. 8te. Das Cubase LE6 ist etwas mager. Wenn ihr bei Cubase bleiben wollt könnt ihr preisgünstig auf die Artist Version updaten. So 150,-- für's Update und ca. 25,-- für den Dongle. Auch wenn Mikros bereits vorhanden, kann es natürlich sein, dass es sich empfiehlt das eine oder andere Mikro dazuzukaufen. Z.Bsp. Großmebran Kondensator für Gesang, oder das eine oder andere Micro für die Drumabnahme.

Das Mischen denke ich kann man schon mit etwas Geduld lernen. Ich stelle dann auch mal in Frage, dass die Demo überhaupt gemastert werden muß. Soll ja nicht als CD verkauft werden, oder? Aber Mastering ist dann noch mal 'ne andere Schiene, da benötigt ihr dann evt. jemanden der das professionell macht.

Gruß
Klaus

PS: Habe gesehen, es ist LE5. Damit kann man zwar nur 8 Spuren gleichzeitig aufnehmen, aber doch insgesamt 40.
 
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Ich denke auch, dass das Pult ausreicht. Wenn Ihr gute Mics habt, wäre zu überlegen, ob Ihr nicht einen hochwertigen Vorverstärker z.B. von Universal Audio kauft, um den Gesang und vielleicht die Soli mit Overdub qualitativ anzuheben.

Beim Mixen bin ich geteilter Meinung. Wir haben es für unser Album abgegeben, konnten aber nicht dabei sein; es war nicht gut, wir hätten es allerdings auch nicht besser machen können, obwohl ich mich schon viele Jahre mit der Materie beschäftigt hatte...

Auch beim Recorden ist es an sich sinnvoll, wenn man sich als Musiker nicht mit der Technik beschäftigen muss (Pegel, Übersteuerung, etc)

Mein Tip: wenn Ihr einen Kumpel habt, der sich auskennt, dann würde ich ihn vor die Pegel setzen und bei Euch in dem großen Raum aufnehmen.
Ich empfehle auch, das Schlagzeug in der Tonart des Songs zu stimmen und vorher komplett zu Sampeln: so kann man bequem Kleinigkeiten reparieren.

Das Mixen würde ich zunächst selbst versuchen, allerdings mit der Option bei Nichtgelingen einen halben Tag ins Studio zu gehen.
Wichtig ist hier nur, dass Drums und Vocals wirklich gut aufgenommen sind; wenn nicht, kann der Typ im Studio auch nicht so viel rausholen.

Ansonsten stimme ich meinem Vorredner natürlich zu in allen Punkten.

Viel Glück und Gelingen!
 
Mein Tip: wenn Ihr einen Kumpel habt, der sich auskennt, dann würde ich ihn vor die Pegel setzen
Wenn sie nacheinander aufnehmen dann kann sich ja immer einer der anderen Musiker vor den Pegel setzten.

Gruß
Klaus
 
Nacheinander Aufnehmen ist für eine Band nicht wirklich sinnvoll: so kriegt man den echten vibe nicht eingefangen; es geht ja nicht um eine Popproduktion, wo viel programmiert wird, oder?
 
Nee es geht um Metal/Rock Songs. So Richtung Black Label oder THC
Also ich wollte die Songs schon Spur für Spur aufnehmen, das hätten bis jetzt auch alle Studios gemacht in denen wir waren.

An Mikros bin ich jetzt wie folgt aufgestellt:

Gitarre: Sennheiser MD421, Shure SM 57 und ein t.bone RB 500 Bändchenmikrophon
Bass: Shure Beta SM 58 + Rec Out
Gesang: Rode NT1-A
Drums: AKG Groove Pack + diverse einzel Mikros
Preamp wollte ich mir eigentlich den Presonus Studio Channel holen.
 
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Nacheinander Aufnehmen ist für eine Band nicht wirklich sinnvoll: so kriegt man den echten vibe nicht eingefangen; es geht ja nicht um eine Popproduktion, wo viel programmiert wird, oder?

So ein Blödsinn. Auch im Metal- und Rockbereich ist es vollkommen üblich, alle Spuren einzeln aufzunehmen. So Sachen wie double oder quadtracking für Gitarren oder gedoppelte Stimmen würden ja auch anders überhaupt nicht funktionieren.


@slayer66: Wenn ihr noch nicht viel Erfahrung mit Recording habt und nicht erst mal ein halbes Jahr experimentieren wollt, bevor ihr brauchbare Ergebnisse bekommt, würde ich empfehlen, z.B. die Gitarren komplett clean aufzunehmen (über ne DI-Box direkt ins Mischpult stöpseln) und dann entweder über Software-Amps oder Reamping den gewünschten Gitarrensound erst im Nachhinein zu tüfteln. Erspart einem unter Umständen einen Haufen Arbeit und verschwendete Zeit. Ebenso würde ich für die Drums in Erwägung ziehen, ein E-Drumset zu mieten, die Drums damit nur als Midispur aufzunehmen und den Drumsound dann nachher mit einem entsprechenden Sample Player in der DAW zu basteln (EZDrummer, StevenSlateDrums, etc...). Dann könnt ihr euch (sowohl bei den Gitarren als auch bei den Drums) beim Aufnehmen an sich erst mal darauf konzentrieren, dass alles sauber gespielt ist, und wie man das ganze zum klingen bringt, kann man sich dann nachher überlegen, wenn alles im Kasten ist. Wenn beides auf einmal klappen muss, potenziert sich die Wahrscheinlichkeit, dass man nachher mit irgendwelchen Details unzufrieden ist. Und meiner Erfahrung nach sind es meistens vor allem die Drums und die Gitarren, die nachher nach Mist klingen, weil sie schlecht mikrofoniert wurden.

Was habt ihr sonst noch für Instrumente? Bass würde ich auch direkt per DI-Box aufnehmen, wenn ihr ihn den unbedingt verzerren wollt, könnt ihr das ja wie bei den Gitarren nachträglich machen. Keyboard das selbe, einfach vom Ausgang direkt ins Mischpult, sollte klar sein.
Bleibt noch der Gesang, da braucht ihr halt vor allem einen nicht zu schlechten Raum und ein gutes Mikro.

/edit:
Preamp wollte ich mir eigentlich den Presonus Studio Channel holen.

Nimm lieber erst mal nen reinen Preamp (und in der Preisklasse auch lieber keinen mit Röhre). Aufnehmen solltest du eh zunächst mal genau das, was aus dem Mikro kommt. Sonst fällt dir nachher, wenn alles fertig ist, auf, dass du den Kompressor doch lieber anders eingestellt hättest und dann müsst ihr nochmal von vorne aufnehmen.
Für die ganze Bearbeitung (Kompressor, Hall, Eq) würde ich eh erst mal Softwareplugins in der DAW nehmen, da gibt es mittlerweile viele gute für wenig oder sogar gar kein Geld. Dadurch sparst du nen Haufen Kohle und hast es einfacher, Sachen noch im Nachhinein zu bearbeiten.
 
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Naja speziell vom Gitarrensound habe ich sehr genaue Vorstellungen wie er klingen soll. Da habe ich auch schon einiges ausprobiert. Und auch schon ein gutes Setup gefunden. Ich mache mir nur ein paar Gedanken um das Schlagzeug. Bei den meisten Aufnahmen klingt mir das Drumset zu pappig. Da hab ich etwas Sorge vor. Das mit dem EDrum ist gut gemeint aber; unser Drummer hat ein super geil klingendes Set. Das er auf jeden Fall nutzen will.
Für den Bass benutze ich auch nochmal ein Mikro zusätzlich einfach um beim Mix mehr Möglichkeiten zu haben. Da hat sich bis jetzt das Shure auch bewährt. Vielleicht teste ich nochmal das Basedrummikro von AKG.

Um uns besser einschätzen zu können, wir sind 2x Gitarre Bass Gesang Schlagzeug. Wir sind so um die 30 und machen alle schon lange Musik. Als Band gibts uns jetzt in der Konstellation halt erst 2 1/2 Jahre. Das heißt Studioerfahrung und eine Soundvorstellung ist bei allen vorhanden. Wenn wir in nem halben jahr alles fertig haben, wäre das vollkommen ok. Wir wollen dass ja selber machen weil wir uns einfach mehr Zeit lassen wollen und auch mal am Sound basteln wollen. Ich denke auch, ich gönne mir doch noch ein schönes gutes Digitalpult mit dem Phonic wird ja eine ständige umverkablerei. Was mir ganz gut gefällt ist das Tascam DM 4800 das sollte doch ein Pult sein von dem man langfristig was hat, oder?

An Gitarrenamps habe ich einen JCM 800 2203 einen Plexi und einen Peavey 6505, an Bassamps einen Hartke LH1000 und einen Ampge SVT Classic zur Verfügung. Da sollte man schon schöne Sound rausholen können. Aber danke an die möglichkeit von reamping hatte ich garnicht gedacht. Das wäre ja nochmal eine zusätzliche Option.
 
Ich mache mir nur ein paar Gedanken um das Schlagzeug. Bei den meisten Aufnahmen klingt mir das Drumset zu pappig. Da hab ich etwas Sorge vor. Das mit dem EDrum ist gut gemeint aber; unser Drummer hat ein super geil klingendes Set. Das er auf jeden Fall nutzen will.

Dann könntet ihr evtl. das vorhandene Drumset zusätzlich mit Triggern versehen. Als Basis nehmt ihr dann den "echten" Klang und für den Fall, dass ihr damit nicht den gewünschten Punch hinbekommt, könnt ihr die Spuren von den Triggern nutzen, um noch etwas nachzufetten.

Ich denke auch, ich gönne mir doch noch ein schönes gutes Digitalpult mit dem Phonic wird ja eine ständige umverkablerei. Was mir ganz gut gefällt ist das Tascam DM 4800 das sollte doch ein Pult sein von dem man langfristig was hat, oder?

Sagtest du nicht, dein Budget liegt bei 1500€? ^^ Was versprichst du dir denn von dem Teil? Wenn du einfach ein Audiointerface mit mehr Mikrofoneingängen willst, würde ich mir eher 2 oder 3 Achtkanalige Interfaces kaufen und kaskadieren, da kommst du sicher günstiger weg. Oder kann man das Tascam dann auch als DAW-Controller verwenden?
 
Es ist alles andere als Blödsinn, einen Basictrack mit der ganzen Band aufzunehmen: das machen sehr viele Bands so, die keine sterile Platte machen wollen.
Und Du willst hier billig dagegen argumentieren mit der Begründung, dass Overdubbing üblich ist?

Glaubst Du im ernst, dass das mehr groovvt, wenn man Step by Step aufnimmt?

Wusaaaa!
 
das machen sehr viele Bands so

Welche denn z.B.? Also ich hab bis jetzt von keiner Band gehört, dass sie für Studioaufnahmen das Lied komplett in einem Rutsch aufnehmen. Zumindest nicht in der Stilrichtung.

Und Du willst hier billig dagegen argumentieren mit der Begründung, dass Overdubbing üblich ist?

Was ist dadran billig? Ich weiß nicht, wies dir geht, aber ich kann alleine nicht zweistimmig singen, also wenn ich an manchen Stellen was gedoppelt haben will, bleibt mir nicht viel anderes übrig, als die Spuren nacheinander aufzunehmen^^

Glaubst Du im ernst, dass das mehr groovvt, wenn man Step by Step aufnimmt?

Ich wüsste zumindest nicht, warum es deswegen weniger grooven soll. Ob die Musik, zu der ich grad singe, in dem Moment gespielt wird, oder vor fünf Minuten oder vor zwei Tagen, ist mir in dem Moment eigentlich relativ wurst. Da ich beim Singen eh oft die Augen zu habe, wenn ich nicht grade auf der Bühne stehe, könnte ich unter Umständen nichtmal nen Unterschied erkennen.
 
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Dann könntet ihr evtl. das vorhandene Drumset zusätzlich mit Triggern versehen. Als Basis nehmt ihr dann den "echten" Klang und für den Fall, dass ihr damit nicht den gewünschten Punch hinbekommt, könnt ihr die Spuren von den Triggern nutzen, um noch etwas nachzufetten.



Sagtest du nicht, dein Budget liegt bei 1500€? ^^ Was versprichst du dir denn von dem Teil? Wenn du einfach ein Audiointerface mit mehr Mikrofoneingängen willst, würde ich mir eher 2 oder 3 Achtkanalige Interfaces kaufen und kaskadieren, da kommst du sicher günstiger weg. Oder kann man das Tascam dann auch als DAW-Controller verwenden?

Ok ok ich merke schon ich bin in der Digitalenwelt noch net angekommen. Also ich krieg grad folgendes nicht gepeilt.
Ich habe jetzt meine Mikrophone am Mischpult -> dieses geht via FIREWIRE in meinen PC bzw cubase nimmt die spuren auf. Soweit so gut. Jetzt habe ich alle Spuren aufgenommen und geh an den Mix. Muss ich jetzt mit der Mouse in Cubase Rumfingern und den EQ bedienen bzw lauter leiser stellen? Früher hat man dass doch am pult gemacht daher der name Mischpult oder sehe ich da irgendwas falsch? Dafür könnte ich doch jetzt so einen DAW Conrollernutzen der Cubase quasi steuert oder? Aber dafür hatte ich doch früher ein großes pult und konnte da meine 26 aufgenommen spuren verändern. Irgendwie steh ich grad auf dem schlauch.
 
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Aaalso, auch auf die Gefahr hin, dich zu langweilen will ich jetz erst nochmal ein paar Grundbegriffe erklären, denn wenns da irgendwo ein Missverständnis gibt, sind alle Erklärungsversuche für die Katz ;)

Als erstes Hast du Instrumente, Mikros, was auch immer, mit denen du aufnimmst, die sind normalerweise an einen Vorverstärker angeschlossen, der den ganzen Spaß auf Linepegel bringt. Hinter dem Vorverstärker kommt ein Analog/Digital-Wandler und danach eine Firewire- oder USB-Schnittstelle, um das ganze mit dem PC zu verbinden.

Ein Gerät, das eine Kombination aus Vorverstärker, A/D-Wandler und Firewire-/USB-Schnittstelle bietet, bezeichnet man üblicherweise als Audiointerface, wobei mit "Audiointerface" auch NUR die Firewire-/USB-Schnittstelle gemeint sein kann, denn Vorverstärker und A/D-Wandler gibt es auch als eigenständige Geräte. Außerdem hat so gut wie jedes Audiointerface auch noch einen Digital/Analog-Wandler, an dem dann auch wieder analoge Ausgänge hängen (normalerweise mindestens zwei für die Stereosumme, können aber auch genauso viele, wie Eingänge sein oder auch noch mehr). Mit denen kann man dann den Ton vom Computer wieder auf einen Lautsprecher o.Ä. leiten.

Im PC wir das Audiointerface jetzt erkannt und kann in der DAW (= Digital Audio Workstation, also ein Programm zum aufnehmen, schneiden, bearbeiten und Mischen von Ton) als Ein- und Ausgangsgerät eingestellt werden. In der DAW hat man jetzt mehrere Spuren, denen man je einen Eingang (oder zwei bei Stereospuren) des Audiointerfaces zuordnen und so zumindest theoretisch beliebig viele Spuren gleichzeitig aufnehmen kann.

Die Spuren werden dann im in die DAW integrierten Mixer gemischt und die Stereosumme wird wieder an zwei der Ausgänge des Audiointerfaces geschickt, wo man sie dann z.B. über seine Monitore oder Kopfhörer abhören kann.


Wenn du jetzt deine Aufnahmen alle im Kasten hast und das Mischen anfangen willst, hast du mehrere Möglichkeiten. Die ich sag jetzt mal "einfachste" ist, wie dus schon sagst, in Cubase (oder irgendeinem beliebigen anderen Aufnahmeprogramm) den eingebauten Softwaremixer zu verwenden. Da solltest du an jeder Spur, die du aufgenommen hast, irgendwo nen Fader haben, wo du die Lautstärke dieser Spur einstellen kannst und auf den Spuren kannst du dann auch digitale Effekte einschleifen und den ganzen Spaß. Ein (Hardware-) Mischpult brauchst du dann eigentlich überhaupt nicht, weder beim Aufnehmen, noch beim Mischen.

Wenn dir das zu viel geklickte ist, hast du im wesentlichen zwei Möglichkeiten, entweder du verwendest ein externes Mischpult (das muss kein digitales sein) in das du alle aufgenommenen Spuren schickst (dann brauchst du natürlich ein Audiointerface, das so viele Ausgänge hat), machst auf dem Mischpult deinen Mix und wenn alles so eingestellt ist, wie du es willst, spielst du den kompletten Song ab und nimmst gleichzeitig die Stereosumme, die dann aus deinem Mischpult kommt, wieder mit der DAW auf. Das ist allerdings ziemlich aufwändig.

Die alternative wäre, dass du einen DAW-Controller verwendest (da kann man aber nicht unbedingt jedes X-Beliebige Mischpult nehmen, das muss dann schon ein Gerät sein, das speziell dafür konstruiert wurde) und dann im Endeffekt genau das selbe tust, wie in der ersten dieser drei Möglichkeiten beschrieben, nämlich den in Cubase sowieso eingebauten Softwaremixer zu verwenden, nur, dass du den eben jetzt nicht mit der Maus steuerst, sondern über die Fader am DAW-Controller.


Was bei dir jetzt vermutlich etwas Verwirrung verursacht, ist der Umstand, dass dein Mischpult eigentlich eine Kombination aus Mischpult und Audiointerface ist. Das sind normalerweise zwei unabhängige Geräte, das Mischpult eben nur zum Mischen mehrerer Spuren auf eine Stereospur und das Audiointerface eben als Schnittstelle zwischen Mikro/Instrument und Computer/DAW.

Der Grund, warum man das Mischen früher am (Hardware-)Mischpult gemacht hat, ist einfach der, dass es da noch keine Computer gab. Und weils die Tontechniker so gewohnt waren und sich nicht umgewöhnen wollten, haben sie, als die PC-Recordinglösungen aufkamen, eben DAW-Controller gebaut, die aussehen und sich anfühlen, wie ein Mischpult, in Wirklichkeit aber nur ein reines Eingabegerät für den PC sind, wie die Maus oder die Tastatur.
Wie genau das heutzutage in richtig großen Studios aussieht, was man da noch vorzugsweise verwendet, weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber darum gehts ja hier eigentlich auch nicht.
 
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Hallo,

@occhio: Mal nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen... einem Einsteiger gleich einen Universal Audio und komplettes Absampeln des Drumkits zu empfehlen, ist m. E. hier nicht zielführend.
Außerdem: Die Frage, ob zusammen oder step by step einzuspielen ist, kann man so pauschal nicht beantworten. Übrigens: Contenance bitte, wenn man Widerspruch kommt.
Dein Standpunkt ist sicher nicht verkehrt, aber bedenke, daß bei einer Simultanaufnahme ein Fehler eines Einzelnen einen kompletten Take ruiniert - da hilft dann auch der "Groove", wenn er denn da ist, nichts. Durch das dabei vorkommende Übersprechen sind überdies der Nachbearbeitung engere Grenzen gesetzt als beim Aufnehmen von Einzeltracks.
Ich selbst habe gute Erfahrungen damit gemacht, Drummer und Bassist zusammen aufzunehmen, das geht schon ganz gut ab. Wobei da dann trotzdem eine gewisse Timingstabilität vorhanden sein muß, sonst können die nachfolgenden Musiker sehr schlecht dazu einspielen. Oder man schneidet sich nachher dumm und dusselig...

@slayer66: Nochmal - ja, das Tascam DM4800 kannst Du als DAW-Controller verwenden. Es aber eigens dafür anzuschaffen, bedeutet, die berühmten Kanonen auf Spatzen zu richten. Da würdest Du mit einem reinen Controller sicher besser fahren, wenn Dir das "Mäuseschubsen" in der Software nicht liegt. Denn ein brauchbares Interface hast Du in Deinem Pult bereits. Verwende die möglicherweise kalkulierte Summe für ein neues Digitalpult besser anderweitig, da bringt sie zunächst mehr.

Viele Grüße
Klaus
 
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Nacheinander Aufnehmen ist für eine Band nicht wirklich sinnvoll: so kriegt man den echten vibe nicht eingefangen; es geht ja nicht um eine Popproduktion, wo viel programmiert wird, oder?


Ich meine, wir haben das auch so gemacht, daß zuerst die Songs gemeinsam gespielt wurden, wobei aber zunächst nur das Schlagzeug gesondert aufegnommen wurde. Alles andere war dann sozusagen "Schmutzspur". Für den Schlagzeuger ist das ein besseres Feeling und die Schlagzeugspur wird lebendiger. Wie soll der Schlagzeuger alleine die Stücke durchspielen, ohne die Band zu hören? Danach hat der Basser aufgenommen und hatte nun die Wahl ob er Gitarre und Gesang von der "Schmutzspur" dabei auch hören will oder nur das Schlagzeug. Dann hat der Gitarrist aufgenommen und dann ich mit Gesang und Querflöte.
 
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Ein Gerät, das eine Kombination aus Vorverstärker, A/D-Wandler und Firewire-/USB-Schnittstelle bietet, bezeichnet man üblicherweise als Audiointerface, wobei mit "Audiointerface" auch NUR die Firewire-/USB-Schnittstelle gemeint sein kann, denn Vorverstärker und A/D-Wandler gibt es auch als eigenständige Geräte. Außerdem hat so gut wie jedes Audiointerface auch noch einen Digital/Analog-Wandler, an dem dann auch wieder analoge Ausgänge hängen (normalerweise mindestens zwei für die Stereosumme, können aber auch genauso viele, wie Eingänge sein oder auch noch mehr). Mit denen kann man dann den Ton vom Computer wieder auf einen Lautsprecher o.Ä. leiten.


Ich denke hier bist Du etwas durcheinander geraten, vielleicht nochmal drüberlesen und richtigstellen.
 
Wie soll der Schlagzeuger alleine die Stücke durchspielen, ohne die Band zu hören?.

Zunächst mal eine "Schmutzspur" aufnehmen, die dann aber nicht in die endgültige Aufnahme eingeht, sondern nur zum Mithören beim Aufnehmen der Einzelspuren verwendet wird.

Ich denke hier bist Du etwas durcheinander geraten, vielleicht nochmal drüberlesen und richtigstellen.

Bereits mehrfach probegelesen und selbst keinen Fehler gefunden. Du darfst mich gerne korrigieren, oder meine Meinung zur Diskussion stellen ;)
 
@ slayer 66:

Kurz eingestreut: Wir standen mit unserer Band vor dem gleichen Dilemma - ein paar brauchbare Demos machen, ohne zuviel Geld zu investieren (sprich ins Studio zu gehen). Ich als Drummer hatte null Ahnung von Nix, habe mich dann mal halb-schlau gemacht und herausgefunden, daß man mit einigermassen gutem PC, einem Mehrkanal-Audio-Interace und Cubase (fast egal welche Version) schon gut was anstellen kann.

Also, PC in den Proberaum, Tascam US-1800 gekauft (16-Kanal-Interface) und druff!

Wir nehmen mittlerweile sogar die Schmierspur im Mehrkanalverfahren auf, um den "spirit" zu haben. Dann wird Spur für Spur ersetzt (sprich, z.B. Voc auf mute, dann neue Audiospur erzeugen und neue Vocals aufnehmen wg. Einstreungen usw.). Dann nehme ich das Projekt auf externer Festplatte mit nach Hause und importiere es in mein Cubase daheim. Dann kommt der Mix - und ja (!) - wir sind in der Klick-Welt angekommen - im Mixer (F3-Taste) kannst Du dann alle Annehmlchkeiten eines Mischpultes in "dischital" erleben:

Inserts, Pre, Post, Groups usw.

Und nach dem Mix dann der Master.

OK. ein Profi-Ton-Studio hat besseres Equipment, gutes Personal usw. - aber, für Demos und eigene Kontrollaufnahmen reicht diese Kette allemal.
Ich habe dank Handbuch Cubase, Youtube, delamar.de u.v.a. mittlerweile einen Blick "behind the scenes" bekommen, so daß ich mit null Vorkenntnissen i.S. Effekte, Mix, Master usw. mittlerweile für unsere Band zumindest die Dinge erreichen kann, die wir brauchen.
 
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@ slayer66:

Bedenke bitte auch eventuell noch Geld für Akustik-Optimierung des Raumes (Bass-Fallen, Absorber, Reflektoren, Diffusoren) zu investieren, falls der Aufnahmeraum mittelmässig ist.

Infos hier:
https://www.musiker-board.de/f373-raumakustik-rec/

(Ich wünschte, wir hätten mehr Geld über für solche Massnahmen - seufz!)
 

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