Improvisation lernen durch Verschmelzen von Tonleitern auf Basis Pentatonik

Hallo Dummer Sack! An Deiner schnellen Responsetime sieht man ja schon, dass Dir das Thema unter den Fingernägeln brennt. ;)

Improvisation heißt, dass man nichts Vorgegebenes nachkaut. Wenn Du etwas nachspielen magst, hilft Dir ein Lehrbuch zu der von Dir gewünschten Aufgabenstellung womöglich mehr weiter. Improvisation heißt, dass Du Dir eine Skala hernimmst und damit improvisierst!

Wenn Dir nicht ausreicht, was Du hier findest ist das überhaupt kein Problem. Du bist im Web und nur einen Klick weit von dem entfernt, das Dich antörnt!
 
Improvisation heißt, dass Du Dir eine Skala hernimmst und damit improvisierst!

Ich will wirklich keinen Streit vom Zaun brechen, aber das ist so einfach nicht richtig! Oder sagen wir mal: das kratzt bestenfalls an der Oberfläche dessen, was Improvisation ausmacht.

(Bei allem Respekt für die Arbeit, die Du Dir hier machst. Finde ich tierisch!)
 
Ich will wirklich keinen Streit vom Zaun brechen, aber das ist so einfach nicht richtig! Oder sagen wir mal: das kratzt bestenfalls an der Oberfläche dessen, was Improvisation ausmacht.

Natürlich ist das stark vereinfacht ausgedrückt - wer wüsste das besser als relact?
ABER: In diesem Thread stecken nun wirklich mehr als genug Informationen zu dem Thema. Und wer jetzt immer noch nicht kapiert hat, dass man Improvisieren nur lernt indem man endlich mal damit anfängt, dem ist echt nicht mehr zu helfen. Lesen allein hilft da nicht. Soundbeispiele anhören auch nicht. Backingtrack reinschmeißen, passende Skala suchen und loslegen...
 
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Du bist herzlich eingeladen, die Frage so zu beantworten, dass die Antwort auch Dich zufrieden stellt. ;) Wir freuen uns alle auf Deine ausführlichen Soundsamples :great: und ich bedanke mich jetzt schon für die wertvolle Ergänzung meiner kurzen theoretischen Einführung!

Hi relact,

was mein improvisatorisches Wissen angeht bin ich zufrieden. Danke! (Nicht, dass ich alles spielen könnte. Gott bewahre...) ;)

Die Beantwortung von Fragen/Anmerkungen wie zB. von "Dummer Sack" würde mir schwerfallen. Ganz einfach, weil es ein seeeeehr großes Thema ist, was hier behandelt wird. Die Zeit, um "auf Anfrage" zielgerichtete Audio- oder Videobeispiele einzuspielen, habe ich leider nicht. Oder lass es mich ganz ehrlich sagen: ich habe keine Lust, mir die Zeit für so ein Projekt freizuschaufeln. Und wenn man es wirklich *RICHTIG* machen wollte, wäre es ein echtes Projekt.

Zudem würde es leider auch nicht viel bringen, Deine Theorie weiterzuführen, weil ich persönlich didaktisch anders herangehen würde. Ich würde in Deinem Thread wahrscheinlich für mehr Verwirrung sorgen und damit mehr Schaden anrichten, als stattdessen nützliche Hilfe zu sein.

Aber es ist prima, wenn Du und andere User über das "Big Picture" einen großen Aha-Effekt verbuchen können. Viele Wege führen nach Rom.

Insofern noch einmal: Respekt!
 
wie schon gesagt, ich finde diese schaubilder irgendwie zu allgemein. es fehlt mir eine art roter faden, an dem ich mich entlanghangeln könnte.
oder eben ein paar signifikante klangbeispiele, die einen "aha-effekt" hervorrufen würden.
in folge dessen sehe ich nicht wirklich, wie sich die hier vorgestellte methode (falls man es so nennen möchte) von anderen unterscheidet bzw. positiv hervortut.
ich habe mir auch die songs von relact angehört (die in der signatur), da war skalenmäßig aber nicht wirklich was zu holen.

ist ja aber auch egal, es scheint ja vielen leuten was zu bringen (ich wüsste zwar gerne, wie diese leute mit dem hier vorgestellten material arbeiten, aber das sei mal dahingestellt). ich persönlich kann aber nicht wirklich viel mit einem griffbrettdiagramm inkl. hunderten bunter kreise und kästchen anfangen. sorry, aber so isses.

der sack
 
Hey!
Also ich finde die Ausführungen super, sie haben mir weitergeholfen im Bezug auf die Verwendung verschieder Modi!!!

Danke!

(Besonders krass finde ich auch wenn man seine "Dudel-Licks" die man immer hat, einfach mal in nem anderen Modus spielt - Ich kam mir vor wie ein Genie, klang erstmal komplett anders :D)
 
Ich kam mir vor wie ein Genie, klang erstmal komplett anders :D

Und das, obwohl Du komplett das gleiche gemacht hast, wie immer! :D :D

sorry, aber so isses.

Brauchst Dich nicht zu entschuldigen! Wie gesagt, jeder soll das machen, das ihm taugt und ihn weiter bringt.

Im Gegenteil, ich find Deine besondere Aufmerksamkeit, mit der Du Dich gegen die positiven Stimmen zu diesem Thread einsetzt, schon sehr bemerkenswert! Immerhin hast Du 4 Deiner bisher 5 Posts im Board gerade diesem - ich fass mal Deine Posts in einem Wort zusammen: "nutzlosen" - Thread gewidmet. Da ist echt Engagement dahinter! Wenn Du jetzt fachlich auch noch was "nutzvolles" beisteuern könntest, wär ich jetzt schlichtweg begeistert! ;) :D
 
Wenn Du jetzt fachlich auch noch was "nutzvolles" beisteuern könntest, wär ich jetzt schlichtweg begeistert! ;) :D

könnte ich vielleicht. mache ich aber (u.a. auch aufgrund zeitmangels) nicht. ich hatte gedacht, dass mir vielleicht was interessantes entgehen könnte. aber das sehe ich mittlerweile anders. ich finde deine schaubilder nicht wirklich inspirierend, sondern eher verwirrend. und da es auch keinerlei konkrete beispiele gibt, wie man die denn einsetzen könnte, lasse ich es jetzt mit diesem thread gut sein.

- der sack
 
Hallo Leute,

erstes Kommentar von mir in diesem Thread. :)

Also ich find die Diskussion, ob der Wegweiser zum Impro hier gut oder schlecht ist, sollte nun bald vorbei sein. Es lenkt zu sehr vom Hauptthema ab.
Wenn dann halt konkrete Fragen und Antworten.

Meine persönliche Meinung ist geteilt. Es hat mir geholfen, weil im Vergleich zu anderen Darstellungen die Intervalle farblich gekennzeichnet sind. :great:
Aber ich muss einschränken, weil es anfangs wirklich viel auf einem Blick ist. Da könnten Anfänger ohne Vorkenntnisse wirklich schnell abgeschreckt sein. :bad:

Nun zur konstruktiven Mitarbeit :gruebel:

einmal das hier benutze "Big Picture" etwas vereinfacht:
3G-Form.jpg

Und noch ein von mir bearbeitetes Bild, das vielleicht übersichtlicher ist.

Guitar-Scale4.png

Zur meinem Hintergrund: Ich habe die C-Dur/A-Moll Skala drauf, was wohl half den Überblick zu bewahren. Und ich weiß, dass man diese Skala auch verschieben kann.
Im Prinzip ist es doch nur die C/Am-Skala die hier aufgeführt ist, oder irre ich? :)
 
Weiterführende Anregungen meinerseits zur Improvisation in 4 Stufen

Zunächst möchte ich vorwegschicken, dass die Griff-Bilder alleine noch keine Improvisation ausmachen. Sie sind ein Teilbereich, für mich ein sehr wichtiger, aber längst nicht eine vollständige Beschreibung der gesamten und komplexen Welt der Improvisation.

Darum möchte ich hier aus meiner Sicht beschreiben, in welchem Kontext das Big-Pictue zu sehen ist. Der Kontext ist eher bescheiden, wenn ich den Vergleich mit dem gesprochenen Wort heranziehe, ich hab ihn in 4. Stufen untergliedert:

1) richtige von falschen Buchstaben unterscheiden
Nachdem Musikstücke nun mal in bestimmten Tonarten geschrieben sind, passen nicht mal die (bescheidenen) zwölf Buchstaben, aus denen man ein musikalisches Wort bauen kann, in ein Stück. Der allererste Schritt war bei mir der, ein System zu finden, wie ich die richtigen Buchstaben schnell finde, aus denen ich Wörter bauen kann. Das Big-Picture ist sozusagen meine Grund-Struktur im Kopf. Mit dem Übersichtsbild war ich binnen kürzester Zeit in der Lage, die richtigen Buchstaben zu verwenden. Was nicht heißen soll, dass man nicht auch falsche Buchstaben verwenden darf. Aber man sollte schon ein Gefühl dafür entwickeln, welche Buchstaben man betonen und zelebrieren kann, und welche nur als Durchgangstöne geeignet sind.

2) die richtigen Worte finden
Buchstaben allein machen noch gar nichts her. Die Buchstaben zu einem sinnvollen Wort zusammenzusetzen, benötigt gesondert Aufmerksamkeit. Und wenn man noch mit den richtigen Buchstaben kämpft, geht Konzentration verloren, die man für vernünftig klingende Worte benötigt. Worte haben unterschiedliche Buchstaben, unterschiedliche Rhythmik, eine unterschiedliche Länge und eine unterschiedliche Klangfarbe. Worte sind für mich letztlich Licks. Die kann man nun selbst im Kopf hören und dann versuchen umzusetzen, oder nach und nach von anderen lernen und sich zu eigen machen.

3) einen sinnvollen Satz sagen
Bewegt man sich schließlich halbwegs sicher in einer Tonart und kann auch schon Worte plappern, geht es im nächsten für mich darum, einen sinnvollen Satz auf die Reihe zu bringen. Eine Aneinanderreihung von Worten gibt noch lange keinen aussagekräftigen oder grammatikalisch richtigen Satz, auf den man stolz sein kann und der nicht nach gebrochenen Deutschkenntnissen klingt. Die wahllose Aneinanderreihung von Licks, die von manchen kritisiert wird, wäre wohl eher das unreflektierte Nachplappern von Dingen, die man gehört hat, ohne damit den eigenen Standpunkt oder das eigenen Gefühl auszudrücken. Manches klingt auch nach abgedroschenen Werbebotschaften, die man irgendwann nicht mehr hören kann. Ein sinnvoller Satz ist für mich eine Passage, in der einzelnen Licks und Läufe so aneinander gereiht werden, dass die Worte eine zusammenhängende, schöne und in sich konsistente Aussage bilden. Mit der Zeit entwickelt man ein Gespür, wie man Licks rhythmisch interessant variieren kann, ohne dass der Satz holprig klingt, wie man kurze und lange Worte kombiniert, um ein interessantes Versmaß zu bilden, wie man zwischen den Lagen wechselt, um Abwechslung in die Kernaussage zu bringen oder wie man eine schöne Sprachmelodie durch abwerts- oder aufwertsgespielte Licks in eine Passage bekommt.

4) eine spannende Geschichte erzählen
Die wirkliche Kunst und das eigentlich wirklich schöne Solo erzählt für meinen Geschmack eine Geschichte, die aus kunstvollen und schön aufeinander abgestimmten Sätzen besteht. Da gibt es eine Einleitung, eine Vorgeschichte, eine Kernaussage, einen Höhepunkt, oder auch mehrere, einen definierten Schluss und vor allem eine Dramaturgie und einen Spannungsbogen, der den Zuhörer durch die Geschichte leitet und ihn bei der Stange hält. Besonders reizvoll empfinde ich ein individuelles, persönlich kreiertes Thema, das nicht schon jeder kennt. Geschichten, die man vom Hören/Sagen kennt, sind weniger spannend als Neue. Das oft kritisierte Skalengedudel hat für mich keinen Spannungsbogen, wenn es nicht von Phasen der Ruhe unterbrochen wird. Was für meinen Geschmack oft vergessen wird, sind dramaturgische Pausen. Eine runtergeleierte Erzählung ohne Punkt und Beistrich wirkt auf mich monoton. Ebenso vernachlässigt werden Wiederholungen. Aussagen werden prägnanter, wenn man die Kernbotschaft wiederholt. Eine spannende Geschichte erzählen heißt darum für mich, sich im Vorfeld die Struktur des Songs anzusehen und sich ein Konzept zu überlegen, wann man sich zurückhält und wann man die Post abgehen läßt. Und mit welchen Techniken und Stilmitteln man die Geschichte am besten erzählen will oder kann.

Fazit
Eine spannende Geschichte erzählen - und noch dazu fehlerfrei aus dem Ärmel zu schütteln - das ist für mich die hohe Kunst der Improvisation.

Und die lernt man nicht durch das Big-Picture. Griffbilder sind und bleiben ein Hilfsmittel im Umgang mit Tönen. Der Umgang mit den Tönen, das ist eine viel schwierigere Aufgabe, das ist Handwerk und Kunst gleichzeitig. Und basiert auf Erfahrung.

Darum sollte niemand verzweifeln, der gerade mal zu spielen begonnen hat, dass seine Geschichte nicht so tricky und fancy ist, wie die der großen und berühmten Geschichtenerzähler. Die so spannend erzählen können, dass Tausende oder gar Millionen von Menschen ihnen gerne zuhören, so dass sie davon leben können!

Wo praktisch beginnen? Eine Einladung in die Jam-Ecke!
Wie immer man seinen Weg geht, letztlich lernt man Spielen vorwiegend praktisch ... und nicht anhand von theoretischen Überlegungen. Die persönlichen Vorkenntnisse und der eigene Geschmack sorgen beim Lernen des Improvisierens schon sehr bald dafür, dass man seinen eigenen Weg ganz individuell sucht und geht. Wie jeder für sich diese Erfahrung sammelt, dazu gibt es meiner Meinung nach kein allgemeingültiges Patentrezept.

Eine Möglichkeit ist Hörprobenforum hier im Musiker-Board. Das Jamecken-Subforum stellt meiner Meinung nach genau den Rahmen zur Verfügung, in dem man sich gut weiterentwickeln kann. Man postet das Audiofile oder das Video seiner Improvisation und bekommt individuelle Rückmeldung zum aktuellen Stand der eigenen Praxis.

Alle die Praxis und Fingerfertigkeit im Bereich Blues erwerben wollen, sind außerdem herzlich eingeladen, im Workshop Blues-You-Can-Use hier im Board mitzumachen.

Insbesondere für Anfänger, die sich auch für Blues interessieren, mag ich außerdem auf den Thread Blues-Jam-Einsteigerbereich: Alle-Blueser-hier-im-Forum: Zeigt-was-ihr-fuehlt! hinweisen.

Aktuell läuft gerade ein Jam zu einem Backingtrack in Anlehnung an Shine On You Crazy Diamond von Pink Floyd.

Um von der Theorie zur Praxis überzuleiten und alle Interessierten einzuladen, poste ich hier meinen Beitrag zu diesem Jam. Das Video ist eine Bastelanleitung "Changing of the Strat Pickguard" - ein Thema das sich in meinem Review ergeben hat:

[Gitarre] Strat Sound Review: Fender Classic Player '60s, Squier Classic Vibe '60s und Squier Classic Vibe '50s im direkten Soundvergleich

Untermahlt wird das Video von einer Blues-Impro mit meiner Squier Classic Vibe 50s mit dem bezeichnenden Namen:

"Shine On You Crazy Pickguard"



Im Zuge des Jams ergeben sich laufend interessante Fragenstellungen und Problempunkte. Ein aktueller Auszug soll einladen, selbst seine Impro zu posten, um praktische Tipps zur Weiterentwicklung zu bekommen:

Abschluss einer langen Phrase
Mir passt bei mir nicht, dass am Ende der Ton verreckt und ich manchmal lieber die Finger stillgehalten hätte, statt nochmal sone Schleife um die Töne zu spielen. Das wirkt immer so als ob man kein Statement setzen kann oder zu verspielt ist.

Worum es in diesem Fall geht ist das Thema: wie setzt man einen sauberen, wirkungsvollen Lick-Abschluß.

Im ersten widerspricht dieses Spielen der Vorstellung, dass man etwas im Kopf hat und das wiedergibt. Im Grunde spielt man etwas und hört sich selbst zu, was dabei rauskommt. Die Finger haben gewisse Abläuft gelernt, man weiß wie die Stelle so im großen und ganzen klingt, aber zu behaupten, dass man ganz genau weiß, was man da gerade macht, wäre wohl eine romantisch verklärte Sicht. Darum kommt das Ende auch irgendwie ungeplant und bisweilen am falschen Zielton, warum man eine Schleife einbaut, um einen anderen Zielton zu spielen ... der dann taktmäßig aber zu spät kommt. Was fehlt ist ein verinnerlichter Ablauf, den man abruft, um mit einem passenden Ton am richtigen Taktschlag aufzuhören. Sonst ist es mehr so ein spontanes Suchen nach etwas, das als Ende passen könnte.

Um in diesem Ablauf einen sauberen Abschluss zu finden, helfen aus meiner Sicht zwei Dinge:

- besonders am Ende langer Phrase verstärkt auf den Takt achten, mit dem Fuß mitwippen
- ein paar Lick-Abschlüsse auswendig können

Ein Lickabschluß sollte zunächst einmal auf einem betonten Taktschlag (optimal auf der 1) am Grundton der Tonart enden ... wenn man das dann kann, kann man sich auch wieder bewusst davon lösen und auf anderen Tönen oder Taktschlägen aufhören.

Macht man sich mal bewusst Gedanken, und hat ein paar Abschlussphrasen verinnerlicht, dann kann man den Zielton sauber betonen und sich auf ein schönes Vibrato, Tremolo oder was auch immer am Ende konzentrieren, und die Phrase dünnt nicht aus oder verhungert. Dann hat der Schluss Wirkung!

Im Prinzip ist es doch nur die C/Am-Skala die hier aufgeführt ist, oder irre ich? :)

Eine Griffbild auf der Gitarre ist immer unabhängig von der Tonart. Durch Verschieben von Bund zu Bund erhältst Du jeweils die entsprechend darüber- oder darunter-liegende Tonart.

Danke in jedem Fall für Deine konstruktive Mitarbeit, die Reduktion am Anfang ist sicher hilfreich, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren!
 
Untermahlt wird das Video von einer Blues-Impro mit meiner Squier Classic Vibe 50s mit dem bezeichnenden Namen:

danke dafür.
mit verlaub deabonniere ich diesen thread dann bald - "bald" deshalb, weil ja noch reaktionen kommen könnten.

- der sack
 
Kreativer und flexibler Umgang mit Pattern
am Beispiel Pentatonik über Moll (aeolischer Modus)

Nachdem es auf der Gitarre viele Möglichkeiten gibt, passende Töne in einer definierten Tonart zu greifen, möchte ich hier ein paar Anregungen und Möglichkeiten zum kreativen Umgang mit Griffmustern geben.

Wem hilft dieser Beitrag?
Improvisation ist ein Vorgehen, bei dem man eigene und neue Wege zur Echtzeit des Spielens spontan und impulsiv geht. Darum ist ein phantasievoller Umgang mit dem verfügbaren Tonmaterial ein wertvolles Fundament, um sich darauf kreativ ausleben zu können. Nützlich kann dieser Beitrag darum vielleicht für jene sein, die das Gefühl haben, die bekannten Pattern schränken ein und begrenzen die Freiheit des eigenen Spielens. Ziel ist es, ein paar Ansätze aufzuzeigen, um die Grenzen des bisher Gespielten und Gelernten zu überwinden, flexibler zu werden und sich am Griffbrett freier zu fühlen.

Welchen Weg jeder für sich zu vertiefen gedenkt, hängt stark davon ab, welche Musikrichtung, welcher Stil oder welche Genres individuell bevorzugt wird. Meine Darstellung zeigt verschiedene Weggabelungen, die größtmögliche Flexibilität ermöglichen sollen, damit jeder seinen eigenen und individuellen Weg finden und gehen kann.

Die Anregungen basieren auf der Pentatonik, einigen Ausflügen in die Moll-Tonleiter (aeolischer Modus) und den Stufen-Akkorden in Moll. Wer darin nützliche Ideen findet, kann sie über das Big-Picture wiederum sehr bequem nach eigenem Geschmack für seinen eigenen Bedarf umlegen, anpassen und erweitern.

Erklärung der Schaubilder
Wie schon zuvor in diesem Thread will ich nicht Bezeichnungen in den Vordergrund stellen. Ich verwende Begriffe, weil sie gebräuchlich sind und zum besseren Verständnis hilfreich sind. Wen die Bezeichnungen irritieren, der kann sich rein auf die grafischen Darstellungen konzentrieren. Alle folgenden visuellen Darstellungen können ganz bequem auf das Big-Picture übertragen werden.

Legende
Die Schaubilder sind keine Tabs, sondern stellen das Griffbrett der Gitarre dar. Die Zahlen auf den Bünden des Griffbretts benennen nicht den Bund, sondern jeweils einen der 7 Töne des aeolischen Modus. Alle Beispiele beziehen sich auf den aeolischen Modus und die dazugehörige Pentatonik:
1 – Prime (Grundton) – Roter (Magenta) großer Kreis im Big-Picture, Ton der Penta
2 – Sekunde – Violetter kleiner Kreis im Big-Picture, Ton nicht in Penta
3 – kl. Terz – Violetter großer Kreis im Big-Picture, Ton der Penta
4 – Quarte – Blauer großer Kreis im Big-Picture, Ton der Penta
5 – Quinte – Grüner großer Kreis im Big-Picture, Ton der Penta
6 – kl. Sexte – Grüner kleiner Kreis im Big-Picture, Ton nicht in Penta
7 – kl. Septime – Gelber großer Kreis im Big-Picture, Ton der Penta

Am Beginn jeder Saite steht jeweils in welchem Tuning sie gestimmt ist. Das Tuning ist zumeist das Standard-Tuning, jedoch weichen ein paar wenigen Grafiken zum besseren Verständnis ab. Jede Saite habe ich mit 19 Bünden gezeichnet, lediglich deswegen, weil ich für die Erklärungen einen Ausschnitt des Griffbretts über 19 Bünde benötige und dieser Ausschnitt hoffentlich mit jedem Browser ungeteilt am Bildschirm dargestellt wird. (Die Hoffnung stirbt zuletzt! ;))

Die Pattern sind unabhängig von einer festen Position am Griffbrett und können daher gleich wie das Big-Picture für jede Tonart verwendet werden. Die einzelnen Grafiken sind so gezeichnet, dass man der Einfachheit halber immer ein und denselben Ausschnitt des Griffbretts vor sich hat. Das bedeutet: die 1. Lage der Penta beginnt immer am 4. Bund, die 2. Lage immer am 7. Bund, die 3. Lage immer am 9. Bund, die 4. Lage immer am 11. Bund und die 5. Lage immer am 14. Bund des verwendeten Ausschnitts. Der Vorteil dieser Darstellung ist, dass man in jeder Grafik eine idente vertikale Flucht der Lagen vorfindet. Man kann also die einzelnen Grafiken übereinander legen und erhält immer denselben Ausschnitt.

A.1) Die 5 Lagen der Pentatonik – vertikaler Ansatz

Ich gehe hier davon aus, dass die Standard-Pattern geläufig sind und verwende sie als Referenz-Pattern, um andere Möglichkeiten „aus dem Tonmaterial Pattern zu bilden“, in Bezug zu den bereits gelernten Pattern zu bringen.

Die Pentatonik besteht aus 5 Tönen, warum sich auf dem Griffbrett der Gitarre 5 Lagen mit ihrem traditionellen Griffmuster ergeben, die Standard-Pattern bezeichnet werden.

Ich habe die erste Ansicht in drei Teile unterteilt. Die 1. und 4. Lage sind für mich die klassischen Moll-Pattern. Sie unterscheiden sich in meinem Verständnis grifftechnisch und klangtechnisch (als Tonleiterübung gespielt) grundlegend von den Pattern der 2. und 5. Lage, die für mich die klassischen Dur-Pattern sind. Die Moll-Pattern sind die Hauptpattern in Blues und Rock. Im Blues werden Moll-Penta-Pattern gespielt, unabhängig davon, ob ein Dur- oder Moll-Blues zugrunde liegt. Wer gerne Blues spielt kommt an den Standard-Pattern keinesfalls vorbei.

Den klanglichen Unterschied zwischen Dur- und Moll-Penta hört man sofort, wenn man die Dur-Pattern und anschließend die Moll-Pattern über das Intervall einer Oktave hoch spielt und das Gehörte miteinander vergleicht. Den begrenzten Ausschnitt einer Oktave habe ich in den Beiträgen 55 bis 62 in diesem Thread Basic-Pattern genannt, diese Bezeichnung greife ich hier wieder auf.

Die visuelle Darstellung der Basic-Pattern folgt weiter unten, in Teil 2. Das Basic-Pattern ist die Darstellung des Griffbildes, auf den Tonumfang einer einzelnen Oktave reduziert. In der klassischen Darstellung der Pentatonik in 5. Lagen ergeben sich darum wiederum 5 Basic-Pattern, die als Teil der Standard-Pattern dargestellt jeweils über drei Saiten reichen.


Pentatonik-Pattern vertikal – 1. und 4. Lage (Moll-Pattern)
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+

Pentatonik-Pattern vertikal – 3. Lage
E +---+---+---+---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+---+---+---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+---+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+

Pentatonik-Pattern vertikal – 5. und 2. und nochmals 5. Lage (Dur-Pattern)
E +---+-7-+---+-1-+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+
B +---+-4-+---+-5-+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+
G +-1-+---+---+-3-+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+
D +-5-+---+---+-7-+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+
A +---+-3-+---+-4-+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+
E +---+-7-+---+-1-+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+


A.2) Die 5 Lagen der Pentatonik – Verwendung der Dur-Pattern: Combined Lick

Beim Lernen der Dur-Pattern wird zumeist ein Fingersatz verwendet, der ohne Überstrecken auskommt und daher für die ungeübte linke Hand eines Anfängers relativ leichter zu greifen ist. Hält man an diesem Fingersatz im Laufe der persönlichen Entwicklung krampfhaft fest ohne einen flexibleren Zugang zu finden, beschränkt man sich selbst. In diesem Fall ist es hilfreich, versierten Gitarristen auf die Finger zu sehen, die diese Pattern sinnvoll spielen.

Eric Johnson ist für meinen Geschmack ein hervorragendes Vorbild. Da es selbst für geübte Blicke nicht ganz trivial ist, von seinen Fingern zu lernen, will ich hier eine Lesson über 3:16 Minuten posten, die ich persönlich in mehrerlei Hinsicht sehr lehrreich empfinde:

Eric Johnson Combined Lick – Lesson – 3:16 Min. Laufzeit

Das Video zeigt Lösungen zu einigen der häufigsten Schwierigkeiten im praktischen Umgang mit dem Dur-Pattern:
- Erweiterung des Tonumfangs in der 2. Lage um die Quinte
- Fingersatz der linken Hand
- Rhythmische Variationen durch Offbeat oder Shuffle mit Betonung der 1 oder 3
- Einbindung des Dur-Pattern in den Moll-Pattern: Combined Lick

Insbesondere der Ansatz „Combined Lick“ ist ein exzellenter Zugang, um Beschränkungen zu überwinden. Er kann auch dazu verwendet werden, um kurze Ausflüge in andere Modi oder Tonarten vorzunehmen.

Hier die Grafik des Dur-Pattern mit Erweiterung um die Quinte. Die zweite Grafik zeigt eine mögliche Alternative zum Fingersatz der linken Hand:


Pentatonik-Pattern vertikal – 2. Lage (Dur-Pattern) mit Quinte hinzugefügt
E +---+---+---+---+---+---+-3-+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+

Fingersatz fuer Pentatonik-Pattern vertikal – 2. Lage (Dur-Pattern)
E +---+---+---+---+---+---+-1-+---+-2-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+-1-+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+-1-+---+-2-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+---+---+---+-1-+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+


B) Die Töne der Stufen-Akkorde der Tonart – vertikaler Ansatz

Ein weiterer, ebenfalls im Blues aber auch im Rock sehr beliebter vertikaler Ansatz ist die Verwendung von Akkorden oder Akkord-Teilen, beispielsweise von Double-Stopps. Auch bei der Verwendung von Arpeggien ist die Kenntnis der Lage der Akkorde der Tonart hilfreich.

Ausgehend von den Stufenakkorden in Moll habe ich hier die Grafiken für die Akkorde der Stufen I, IV und V in der 1. und 4. Lage eingezeichnet. Die Grafiken zeigen keine klassischen Akkord-Griffmuster und darum wiederum nicht die Finger der Greifhand, sondern die Töne der Tonleiter. Da die Akkorde auf dem aeolischen Modus beruhen, werden hier auch Töne außerhalb der Pentatonik (2 und 6) verwendet. Sehr leicht erkennt man das Muster wenn man sich die Lage der Akkorde im Big-Picture ansieht.


Moll-Akkorde 1.Stufe - Tonika
E +---+---+---+-1-+---+---+---+---+---+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+-1-+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+---+---+-1-+---+---+---+---+---+---+-5-+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+---+---+-5-+---+---+---+---+-1-+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+---+---+---+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+

Moll-Akkorde 4.Stufe - Subdominante
E +---+---+---+-1-+---+---+---+---+---+---+---+-6-+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+-6-+---+---+---+---+---+---+---+---+-4-+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+-4-+---+---+---+---+---+---+-1-+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+---+---+-1-+---+---+---+---+-4-+---+---+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+-4-+---+---+---+---+---+---+-1-+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+

Moll-Akkorde 5.Stufe - Dominante
E +---+---+---+---+---+-2-+---+---+---+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+-7-+---+---+---+-2-+---+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+---+---+---+---+-2-+---+---+---+---+-5-+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+---+---+-5-+---+---+---+---+---+---+-2-+---+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+---+---+-2-+---+---+---+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+


Auch die anderen Stufen-Akkorde der zugrundeliegenden Tonart lassen sich auf gleiche Weise mit den Standard-Pattern in Verbindung bringen:

Beispiel: Stufenakkorde zu A-Moll:
1. Stufe: Am (Tonika)
2. Stufe: Hdim
3. Stufe: C
4. Stufe: Dm (Subdominante)
5. Stufe: Em (Dominante)
6. Stufe: F
7. Stufe: G

Wer dieses Thema vertiefen möchte, findet über die Verbindung zwischen Pattern unterschiedlicher Tonleitern und den gängigsten 3- und 4-Klängen hier einen sehr ausführlichen Thread.

C) One-Octave-per-String – horizontaler Ansatz

Nicht nur für jene, die sich in Richtung Slide-Gitarre entwickeln, ist die Kenntnis der Töne eines Modus auf einer einzigen Saite ein unerlässlicher Zugang. Auch beim Tapping muss man horizontal sattelfest sein. Hat man die horizontalen Intervalle verinnerlicht, ist auch klar, welche Töne um einen Halbton, zwei Halbtöne oder drei Halbtöne gebendet werden, damit der Zielton wiederum auf der Tonleiter liegt. Auch für Slidings über einen vertikalen Pattern hinaus benötigt man das Wissen über den vertikalen Aufbau der Tonleiter.

Sinnvoll sind Übungen mit unterschiedlichen Start-Tönen der jeweiligen Tonleiter. Im Beispiel sind ganz simpel die Töne der Penta auf zwei Saiten jeweils beginnend beim Grundton in der 1. Lage gezeichnet:


Pentatonik-Pattern horizontal – 1 Oktave auf einer Saite (Moll)
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+-4-+---+-5-+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+-4-+---+-5-+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+


Wer dieses Thema vertiefen möchte, findet die horizontalen Pattern der 7 Modi als „One-Octave-per-String“ dargestellt in den Beiträgen 55 bis 62 in diesem Thread.

Außerdem gibt es einen sehr ausführlichen Slide-Guitar-Workshop von DerZauberer, der in diesem Zusammenhang sehr hilfreich sein kann.

D) Verknüpfung von Basic-Pattern – horizontaler Ansatz

Wie schon oben erwähnt ist das Basic-Pattern die Darstellung des Griffbildes einer Tonleiter, auf den Tonumfang einer einzelnen Oktave reduziert.

Basic-Pattern gibt es nicht nur für die Pentatonik, sondern für jede Tonleiter. Es bringt – spielt man es ohne Backing vom Grundton zur Oktave – die Klangfarbe des jeweiligen Modus oder einer Lage zu Gehör. Zur Gehörbildung empfinde ich die ausführliche Beschäftigung mit den Basic-Pattern sehr hilfreich. Die Lage der Töne einer bestimmten Tonleiter im „reduzierten“ Tonumfang einer Oktave auf der Gitarre zu kennen, ist für das kreative Improvisieren mit dem vorhandenen Tonmaterial ein wertvoller Zugang.

Zum einfachen und selbsterklärenden Verständnis will ich zunächst das Prinzip anhand zweier Grafiken erklären:

Pentatonik-Basic-Pattern vertikal – 1. Lage
Die 1. Grafik zeigt das Basic-Pattern der Pentatonik in der 1. Lage. Wichtig ist, dass man das Pattern sowohl aufwärts, als auch abwärts verinnerlicht:
1 – 3 – 4 – 5 – 7 – 1
1 – 7 – 5 – 4 – 3 – 1

Wer sich mit dem Basic-Pattern auf- und abwärts beschäftigt, kommt sehr rasch zu einer sehr wertvollen Erkenntnis: Das Basic-Pattern kann man über den Grundton jeweils wie eine Kette aneinander hängen und somit die Tonfolge der Tonleiter symmetrisch über das Griffbrett der Gitarre fortschreiben. Damit bietet das Basic-Pattern eine einfache Möglichkeit, aus dem vertikalen Standard-Pattern horizontal auszubrechen. Diese horizontale Fortschreitung der Tonleitersymmetrie sieht man sehr schön in der Folgegrafik:

Pentatonik-Pattern horizontal - Prinzip der symmetrischen Fortschreibung
Die 2. Grafik dient lediglich der Erklärung. Ich verwende eine 7-saitige Gitarre, damit man das Symmetrie-Prinzip über drei volle Oktaven visuell besser erkennt und es somit über Internet hoffentlich selbsterklärend ist. Beim Griffbrett der 2. Grafik handelt es sich um eine 7-saitige Gitarre, deren Saiten nicht im Standard-Tuning, sondern durchgängig im Intervall der Quarte gestimmt ist: Die höher liegende Saite ist jeweils die Quarte der tieferen Saite, oder die tiefere Saite die (tiefer liegende) Quinte der höheren Saite. Damit ergibt sich folgendes Tuning für die 7-Saiter-Gitarre: E – A – D – G – C – F – Bb

Bei der Gitarre im Standard-Tuning ist die B-Saite die große Terz der G-Saite und in der Praxis muss man das Basic-Pattern am Übergang G-Saite zu B-Saite jeweils um einen Bund nach rechts verschieben.


Pentatonik-Basic-Pattern vertikal – 1. Lage
E +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+

Pentatonik-Pattern horizontal - Prinzip der symmetrischen Fortschreibung
Bb+---+---+---+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
F +---+---+---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
C +---+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+


Fortsetzung im nächsten Beitrag.
 

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D.1) 1.-Lage-Basic-Pattern in 1. und 4. Lage

Die 1. Grafik zeigt die Standard-Pattern der Penta in der 1. und 4. Lage, als optischen Referenz-Bezugspunkt.

Die 2. Grafik zeigt, wo sich das 1.-Lage-Basic-Pattern in der 1. und in der 4. Lage befindet.

Die 3. Grafik schreibt das 1.-Lage-Basic-Pattern in der 1. Lage symmetrisch fort.

Die 4. Grafik schreibt das 1.-Lage-Basic-Pattern in der 4. Lage symmetrisch fort.


Referenz: Pentatonik-Pattern vertikal – 1. und 4. Lage (Moll-Pattern)
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+

Pentatonik-Basic-Pattern vertikal – 1. Lage-Basic-Pattern in 1. und 4. Lage
E +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+

Pentatonik-Basic-Pattern horizontale Fortschreibung – 1. Lage
E +---+---+---+---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+

Pentatonik-Basic-Pattern horizontale Fortschreibung – 4. Lage
E +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+
D +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+---+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+


D.2) 2.-Lage-Basic-Pattern in 1. und 4. Lage

Die 1. Grafik zeigt wiederum die Standard-Pattern der Penta in der 1. und 4. Lage, als optischen Referenz-Bezugspunkt.

Die 2. Grafik zeigt, wo sich das 2.-Lage-Basic-Pattern in der 1. und in der 4. Lage befindet.

Die 3. Grafik schreibt das 2.-Lage-Basic-Pattern in der 1. Lage symmetrisch fort.

Die 4. Grafik schreibt das 2.-Lage-Basic-Pattern in der 4. Lage symmetrisch fort.


Referenz: Pentatonik-Pattern vertikal – 1. und 4. Lage (Moll-Pattern)
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+


Pentatonik-Basic-Pattern vertikal – 2. Lage-Basic-Pattern in 1. und 4. Lage
E +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+


Pentatonik-Basic-Pattern horizontale Fortschreibung – 1. Lage
E +---+---+---+---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+-3-+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
A +---+-3-+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+

Pentatonik-Basic-Pattern horizontale Fortschreibung – 4. Lage
E +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-3-+---+-4-+---+-5-+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+---+---+---+---+---+-3-+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+---+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+


D.3) 4.-Lage-Basic-Pattern in 1. und 4. Lage

Die 1. Grafik zeigt wiederum die Standard-Pattern der Penta in der 1. und 4. Lage, als optischen Referenz-Bezugspunkt.

Die 2. Grafik zeigt, wo sich das 4.-Lage-Basic-Pattern in der 1. und in der 4. Lage befindet. Zur Orientierung habe ich eine imaginäre siebte Saite unter der tiefen E-Saite hinzugefügt.

Die 3. Grafik schreibt das 4.-Lage-Basic-Pattern in der 1. Lage symmetrisch fort.

Die 4. Grafik schreibt das 4.-Lage-Basic-Pattern in der 4. Lage symmetrisch fort.


Referenz: Pentatonik-Pattern vertikal – 1. und 4. Lage (Moll-Pattern)
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+


Pentatonik-Basic-Pattern vertikal – 4. Lage-Basic-Pattern in 1. und 4. Lage
E +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+-5-+---+---+-7-+


Pentatonik-Basic-Pattern horizontale Fortschreibung – 1. Lage
E +---+---+---+---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+

Pentatonik-Basic-Pattern horizontale Fortschreibung – 4. Lage
E +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+
B +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+-7-+
G +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+
D +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+
A +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+


E) Kombination von vertikalem und horizontalem Ansatz

Das Basic-Pattern kann auch mit dem Standard-Pattern kombiniert verwendet werden. Hier zwei Anregungen:

Die 1. Grafik zeigt eine Kombination des Standard-Penta-Patterns der 1. Lage mit dem 2.-Lage-Basic-Pattern auf den tiefen Saiten.

Die 2. Grafik zeigt eine Kombination des Standard-Penta-Patterns der 4. Lage mit dem 2.-Lage-Basic-Pattern auf den tiefen Saiten.


Variante: Kombinierter Pattern – 1. Lage
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
A +---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+

Variante: Kombinierter Pattern – 4. Lage
E +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+---+---+---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+---+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+---+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+


F) Verknüpfung von Basic-Pattern – Variante des horizontalen Ansatzes

Als Alternative zur Ableitung der Basic-Patterns aus den 5 Standard-Pattern kann man auch andere Kombinationen ausprobieren. Da sich die Basic-Pattern beim Aneinanderreihen der einzelnen Oktaven jeweils nach rechts hin verschieben, ist eine mögliche Variante die Verlagerung des jeweils fünften Penta-Tones auf die jeweils tiefer liegende Saite.

Die 1. Grafik zeigt eine Variante des 1.-Lage-Basic-Patterns, durch Verschiebung der Septime, jeweils in der 1. und in der 4. Lage am Griffbrett. Die zwei alternativen Greifmöglichkeiten der Septime sind in Klammer gezeichnet: (7).

Die 2. Grafik zeigt eine Variante des 2.-Lage-Basic-Patterns, durch Verschieben der Terz, jeweils in der 1. und in der 4. Lage am Griffbrett. Die zwei alternativen Greifmöglichkeiten der Terz sind in Klammer gezeichnet: (3).

Die 3. Grafik zeigt eine Variante des 4.-Lage-Basic-Patterns, durch Verschieben der Quarte, jeweils in der 1. und in der 4. Lage am Griffbrett. Zur Orientierung habe ich wiederum eine imaginäre siebte Saite unter der tiefen E-Saite hinzugefügt. Die zwei alternativen Greifmöglichkeiten der Quarte sind in Klammer gezeichnet: (4).

Die vollständige Fortschreitung dieser Variante über alle sechs Saiten kann sehr einfach über das Big-Picture vorgenommen werden, sofern man die Standard-Pattern noch nicht flexibel genug im Kopf abrufen kann.


Variante: Pentatonik-Basic-Pattern vertikal – 1. Lage-Basic-Pattern in 1. und 4. Lage
E +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+(7)+---+-1-+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+(7)+---+-1-+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+(7)+---+---+---+
A +---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+(7)+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+

Variante: Pentatonik-Basic-Pattern vertikal – 2. Lage-Basic-Pattern in 1. und 4. Lage
E +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+(3)+---+-4-+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+(3)+---+-4-+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+(3)+---+---+---+
D +---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+(3)+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+

Variante: Pentatonik-Basic-Pattern vertikal – 4. Lage-Basic-Pattern in 1. und 4. Lage
E +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+---+---+---+---+---+---+---+(4)+---+-5-+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+(4)+---+-5-+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+(4)+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+(4)+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+-5-+---+---+-7-+


Als Geläufigkeitsübung können beispielsweise die Pattern aus D und F kombiniert und abgewechselt werden.

G) 3-Notes-per-String-Pattern – horizontaler Ansatz

Die Pentatonik lässt sich auch als „Kern-Pattern“ der 7 Modi verstehen und somit auch als 3-Notes-per-String-Pattern sehen und spielen. Die 3NPS Pattern eignen sich besonders dann, wenn man schnelle Läufe spielt und sind daher in diversen Rockgenres sehr beliebt und hilfreich. Die 3-Notes-per-String-Pattern der 7 Modi befinden sich in den Beiträgen 55 bis 62 in diesem Thread.

H) Modale Improvisation – vertikaler und horizontaler Ansatz

Wer vor hat, sich in Richtung Jazz-Improvisation zu entwickeln, für den ist es für mein Dafürhalten ratsam, rechtzeitig und sehr früh zwischen Tonalem Spiel und Modalem Spiel zu trennen. Modales Spiel lernt man besser, indem man sich alle Modi von ein und demselben Grundton aus anschaut und die Pattern in Bezug zum Grundton verinnerlicht. Auch die Pentatonik sollte man daher sinnvoller Weise bereits sehr früh als „Verkürzung“ der Tonleiter begreifen. Im Big-Picture lässt sich die Penta sehr einfach als „Kern“ des jeweiligen Modus verstehen. Die 7 Standard-Pattern für den vertikalen Ansatz und die 7 Basic-Pattern zum Entwickeln eines horizontalen Ansatzes finden sich wiederum in den Beiträgen 55 bis 62 in diesem Thread. Das Big-Picture, spezifisch für den Gebrauch zum modalen Spiel adaptiert, habe ich im Anhang dieses Beitrags gepostet. Das Big-Picture für Harmonisch und Melodisch Moll findet sich ergänzend im Anhang dieses Beitrags.

Und nun wünsch ich Euch viel Spaß beim Tüfteln und viele gute Einfälle bei Eurem kreativen Schaffen!!

Greetz relact
 

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Die 1. Grafik zeigt die Standard-Pattern der Penta in der 1. und 4. Lage, als optischen Referenz-Bezugspunkt.


Referenz: Pentatonik-Pattern vertikal - 1. und 4. Lage (Moll-Pattern)
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+
B +---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+---+
G +---+---+---+-3-+---+-4-+---+---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+---+---+
D +---+---+---+-7-+---+-1-+---+---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+---+---+
A +---+---+---+-4-+---+-5-+---+---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+---+---+
E +---+---+---+-1-+---+---+-3-+---+---+---+-5-+---+---+-7-+---+---+---+---+---+

Unter erster Lage versteht man, wenn der Mittelfinger im zweiten, der Ringfinger im dritten Bund liegt.

Auf den Rest gehe ich mal lieber nicht ein, aber: Du solltest dich bemühen, wenigstens formale Fehler zu vermeiden.

- Der Sack
 
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Wieso klingt Blues nach Blues?

Nachdem ich mir immer so meine Gedanken mache, "warum das so und nicht anders klingt, was ich da spiele", hier ein paar Gedankensplitter meinerseits zum Blues. Wer einfach nur spielen möchte, kann diesen Beitrag gefahrlos überspringen. Alle, die sich über den spielerischen Tellerrand hinaus dafür interessieren, was den Blues ausmacht, lade ich zu einem gemeinsamen Gedanken- und Erfahrungsaustausch ein.

Rhythmus und Betonung
Die Betonung im Blues folgt sehr oft einem Triolenfeeling, das man auch im Swing und Jazz häufig antrifft. Dieses Triolenfeeling nennt sich Shuffle. Spielt man nach Noten, die in einem straighten 4/4 Takt geschrieben sind als Shuffle, werden diejenigen Achtelnoten - die jeweils auf der "und" liegen - im Triolen-Feeling gespielt. Die Challenge des Shuffle liegt darin, dass nicht immer drei Triolentöne am Stück hintereinander gespielt werden, sondern bisweilen lediglich der letzte Triolenton alleine.

Blues Tonleiter
Es gibt keine allgemeingültige und verbindliche Blues-Tonleiter, aber es gibt verschiedene, unterschiedlich Blues-Tonleitern, die von den bekannten Bluesern verwendet werden. Soweit man diesen Wildwuchs an individuellen Ausformungen überblicken kann, bauen die verschiedenen Ausprägungen zumeist auf diesem gemeinsamen Kern auf: auf der Pentatonik mit Ergänzung der Blue Note, was zu einer Tonleiter mit sechs Tönen führt. Darüber hinaus sind manchmal noch ein bis zwei weitere Töne sehr individuell vorzufinden. Diese Zusatztöne können sowohl aus der Dur- als auch aus der Moll-Tonleiter stammen.

Moll-Penta über Dur-Tonart
Eine sehr typische Eigenheit beim Blues ist es, über eine Dur-Akkordfolge die Moll-Penta zu spielen. Für manche mag es ausreichend sein, dass dieser Trick praktisch genügt, um nach Blues zu klingen. Für alle die sich fragen, warum dieses Vorgehen nicht disharmonisch klingt, hier der Versuch einer kurzen Erklärung:

Das typische Blues-Schema besteht aus der Tonika (I. Stufe), der Dominanten (V. Stufe) und der Subdominanten (IV. Stufe). Als Beispiel betrachten wir einen Blues in E:
1. Stufe: E7
4. Stufe: A7
5. Stufe: B7

Die nach herkömmlicher Tonartbestimmung "passende" E-Dur-Penta würde lauten:
E (Prime) - F# (Sekunde) - G# (gr. Terz) - B (Quinte) - C# (gr. Sexte) - E (Oktave)

Gespielt wird aber zumeist die E-Moll-Penta:
E (Prime) - G (kl. Terz) - A (Quarte) - B (Quinte) - D (kl. Septime) - E (Oktave)

Warum das gut funktioniert liegt unter anderem an der Verwendung von 7-er Akkorden:
E7: E (Prime), G# (gr. Terz), B (Quinte), D (kl. Septime)
A7: A (Prime), C# (gr. Terz), E (Quinte), G (kl. Septime)
B7: B (Prime), D# (gr. Terz), F# (Quinte), A (kl. Septime)

Sieht man sich die Akkorde an, erkennt man, dass durch Verwenden der 7-er Akkorde (also durch Ergänzen der kleinen Septime) die Töne D, G, A im Akkordschema der Tonart E-Dur eine tragende "Basis" erhalten. Diese drei Töne wären in einer Akkordfolge ohne 7-er Akkord (also E-Dur, A-Dur, B-Dur) nicht (bzw. das A nur im A-Dur Akkord) enthalten. Ohne Erweiterung der Dreiklänge auf Vierklänge hätte die Moll-Penta mit ihren akkordfremden Tönen zu kämpfen.

Die Töne D, G, A finden sich auch in der Moll-Penta, im Gegensatz zur Dur-Penta, in der F#, G#, C# enthalten sind. Durch die Verwendung von 7-Akkorden sind die Töne D, G, A der Moll-Penta nicht länger akkordfremde Töne.

Da logischerweise auch die Töne der Dur-Penta in der Akkordfolge E7, A7, B7 enthalten sind, kann man im Blues sowohl die Dur- als auch die Moll-Penta verwenden!

Üblich ist die Moll-Penta mit gelegentlichen Ergänzung von Dur-Tönen, zumeist der großen Terz oder der großen Sexte. Diese können auch sehr wirkungsvoll durch Bends gespielt werden.

Blue Note
Wer den Film "Der Clue" mit Robert Redford und Paul Newman kennt, dem ist der Name Blue Note bereits als Pferdename beim Pferderennen bekannt. Aber wir wollen hier ja keine Wetten platzieren, sondern uns den Blues näher ansehen!

Die Blue Note ergänzt die Blues-Penta und liegt zwischen Quarte und Quinte. Spielt man die Blue Note alleine - also nicht im Kontext einer Phrase - klingt sie sehr disharmonisch. Sie erzeugt eine extreme Spannung, die für den Blues seht typisch ist.

Spielt man die Blue Note "sauber" als Ton zwischen Quarte und Quinte, so hat man den Tritonus und dieses Intervall halbiert die Oktave genau in der Hälfte. Der Tritonus ist der Ton mit der größten Spannung. Und darum geht es für mein Verständnis im Blues: eine extreme Spannung aufzubauen, und diese dann wieder aufzulösen.

Es ist aber gar nicht notwendig, die Blue-Note sauber zu spielen. Zumeist wird die Quart um einen halben Ton hin zur Blue-Note oder um einen ganzen Ton hin zur Quinte gezogen. Gerade die Blue-Note kann man ziemlich dreckig - je nach Geschmack - etwas über oder auch unter den Zielton benden, ohne dass es von den jenen Menschen, die den Blues fühlen, als falsch empfunden würde. Viele der großen Blueser benden die Blue Note nicht sauber, ... sondern haben ihre eigene, charakteristische Blue-Note, die ihren Sound mit prägt.

Rund um diese Blue Note lassen sich beim Improvisieren sehr schöne Stimmungen zum Aufbau und zur Auflösung dieser bluesig schwermütigen Spannung erzeugen.

Spannungsfelder im Dur Blues
Interessant ist, wie im Blues das vorhandene Tonmaterial verwendet wird, wie der Blues seine Töne funktional einsetzt. Das Spiel mit der Spannung setzt sich konsequent in der Reibung seiner Töne fort. Denn auch die Terze und die Septime sind nicht eindeutig verankert und befinden sich in einem doppeldeutigen Spannungsfeld. Die kleine Terz der Penta reibt an der großen Terz der Dur-Akkorde, die kleine Septime wirkt labil zwischen großer Sexte und großer Septime, die die gelernte Klangcharakteristik von Dur mit prägen.

Im Blues sind genauso genommen drei Töne nicht eindeutig definiert und daher nicht spannungsfrei verankert:
- Terz
- Blue-Note (vgl. übermäßige Quarte, verminderte Quinte, Tritonus)
- Septime

Zelebriert man diese "spannungsgeladenen" Töne - eiert man auf diesen Jammerhaken rum - spielt man sie gar dreckig und unsauber - dann klingt das bluesig. Dann trieft der anklagende Weltschmerz des Lebens in den Baumwollfeldern aus den Saiten.

Dann ist das weder Moll noch Dur, dann ist das Blues.

Blues zum Gruß
relact


Unter erster Lage versteht man, wenn der Mittelfinger im zweiten, der Ringfinger im dritten Bund liegt.

Auf den Rest gehe ich mal lieber nicht ein, aber: Du solltest dich bemühen, wenigstens formale Fehler zu vermeiden.

Eine Lage hat nichts damit zu tun, wie die Finger der linken Hand greifen.

Lagen definieren eine Ordnungsstruktur auf der Gitarre, die angibt, wo die Töne der Tonleiter liegen. Nachdem die Pentatonik aus 5 Tönen besteht, ergeben sich 5 Lagen, darüber hinaus wiederholt sich das Muster in der Oktave. Die 1. Lage beginnt immer am Grundton der verwendeten Tonart, die 2. Lage am zweiten Ton der Tonart, usw. Je nachdem ob man die Penta nun über eine Tonart in Dur oder Moll spielt, ist die Nummerierung der Lagen in Bezug zum Grundton (auf der tiefen E-Saite) formal so definiert:

Moll-Penta
1. Lage: 1. Penta-Ton (Grundton, Prime) bis 2. Penta-Ton (kleine Terz)
2. Lage: 2. Penta-Ton (kleine Terz) bis 3. Penta-Ton (Quarte)
3. Lage: 3. Penta-Ton (Quarte) bis 4. Penta-Ton (Quinte)
4. Lage: 4. Penta-Ton (Quinte) bis 5. Penta-Ton (kleine Septime)
5. Lage: 5. Penta-Ton (kleine Septime) bis 1. Penta-Ton (Oktave)

Dur-Penta
1. Lage: 1. Penta-Ton (Grundton, Prime) bis 2. Penta-Ton (Sekunde)
2. Lage: 2. Penta-Ton (Sekunde) bis 3. Penta-Ton (große Terz)
3. Lage: 3. Penta-Ton (große Terz) bis 4. Penta-Ton (Quinte)
4. Lage: 4. Penta-Ton (Quinte) bis 5. Penta-Ton (große Sexte)
5. Lage: 5. Penta-Ton (große Sexte) bis 1. Penta-Ton (Oktave)

Daraus ergibt sich folgende Analogie
1.Moll Pattern = 5.Dur Pattern
4.Moll Pattern = 3.Dur Pattern
1.Dur Pattern = 2.Moll Pattern
4.Dur Pattern = 5.Moll Pattern
3.Moll Pattern = 2.Dur Pattern

Wer ähnliche Verständnisschwierigkeiten hat und sein Wissen um die Penta weiter vertiefen möchte, findet die Dur-Pentatonik hier und die Moll-Pentatonik hier sehr ausführlich erklärt.
 
Eine Lage hat nichts damit zu tun, wie die Finger der linken Hand greifen.

Lagen definieren eine Ordnungsstruktur auf der Gitarre, die angibt, wo die Töne der Tonleiter liegen. Nachdem die Pentatonik aus 5 Tönen besteht, ergeben sich 5 Lagen, darüber hinaus wiederholt sich das Muster in der Oktave. Die 1. Lage beginnt immer am Grundton der verwendeten Tonart, die 2. Lage am zweiten Ton der Tonart, usw. Je nachdem ob man die Penta nun über eine Tonart in Dur oder Moll spielt, ist die Nummerierung der Lagen in Bezug zum Grundton (auf der tiefen E-Saite) formal so definiert:

Es tut mir ja sehr leid, aber aus jeder dieser Zeilen springt einem die Ahnungslosigkeit förmlich entgegen.
Lagen sind *exakt* das, was die Fingerpositionierung angibt, und nichts anderes!

Moll-Penta
1. Lage: 1. Penta-Ton (Grundton, Prime) bis 2. Penta-Ton (kleine Terz)

Erneut leider Unsinn. Nur weil irgendwelche selbsternannten Lehrpersonen dieses unglücklicherweise (und vermutlich in Ermangelung besseren Wissens) als die "erste Pentatonik-Lage" (oder wasauchimmer) bezeichnen, heißt das noch lange nicht, dass es auch korrekt ist.

Die Lagen bezeichnen die Position der Finger. Punkt.
Da kannst du dich gerne auf den Kopf stellen, aber so ist es nun einmal.

Und im Übrigen:
Wer ähnliche Verständnisschwierigkeiten hat und sein Wissen um die Penta weiter vertiefen möchte, findet die Dur-Pentatonik hier und die Moll-Pentatonik hier sehr ausführlich erklärt.

Err - meinst du ähnliche Verständnisschwierigkeiten wie ich?
Ich glaube nicht, dass wir darüber diskutieren sollten, oder? Ich wäre am Ende sonst in der Tat noch in der Lage (Lage - haha...), mal einiges aus diesem Thread aufzugreifen...

- Der Sack
 
Im Blues sind genauso genommen drei Töne nicht eindeutig definiert und daher nicht spannungsfrei verankert:
- Terz
- Blue-Note (vgl. übermäßige Quarte, verminderte Quinte, Tritonus)
- Septime

Vorab: es ist geradezu beeindruckend, was Du hier schriftlich herauspumpst. Hut ab! Dennoch muss ich an oben zitierter Stelle mal einhaken, denn das kann so nicht stimmen.


Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du das alles auf die normale Blues-Penta beziehst? Beispiel: A-moll penta über einen 12-taktigen Blues in A.

Bei der Blue-Note gebe ich Dir recht. Nicht eindeutig definiert, allerdings durchaus eindeutig als "reine" verminderte Quinte spielbar - und das ohne Probleme.
Im Falle der Terz gebe ich Dir teilweise recht. Allerdings nur beim I-Akkord. Beim IV-Akkord ist der Ton aus meiner Sicht klar definiert, nämlich als Septime des Akkords.
Bei der Sieben wüsste ich nicht, wo da die Reibung sein soll. Bestenfalls beim V-Akkord, ansonsten ist die tonal doch auch klar definiert, oder nicht? Die bestmögliche Erklärung wäre für mich, dass es zwischen großer Sexte und Septime einen "freien Raum" gibt, aber die Septime an sich sitzt für meine Ohren ganz astrein genau da, wo sie hingehört.

Aus meiner Sicht ist das nicht so ganz stimmig, was Du an dieser Stelle schreibst. Mmn. sollte man sich die Changes im Blues ganz genau ansehen und dann Takt für Takt erläutern, was da passiert. Über einen Kamm kann man die (mindestens) drei Akkorde einfach nicht scheren. Zumal die wenigsten Player über 12 Takte nur die Moll-Penta spielen, da einem dann nämlich ungefähr ALLE interessanten Klangfarben flöten gehen.

beste Grüße

---------- Post hinzugefügt um 20:16:31 ---------- Letzter Beitrag war um 19:18:23 ----------

Die 1. Lage beginnt immer am Grundton der verwendeten Tonart

An dieser Stelle muss ich Dummer Sack recht geben. Die Lage bezeichnet die Position des Zeigefingers der linken Hand.

Würdest Du sagen "das erste Pattern..." wäre das im allgemeinen Gitarrensprachgebrauch korrekt(er).
 
Aus meiner Sicht ist das nicht so ganz stimmig, was Du an dieser Stelle schreibst. Mmn. sollte man sich die Changes im Blues ganz genau ansehen und dann Takt für Takt erläutern, was da passiert. Über einen Kamm kann man die (mindestens) drei Akkorde einfach nicht scheren.

Hy Christof, da hast Du sicher Recht, je genauer man analysiert, desto schneller landet man bei der Betrachtung des kleinsten Teils. Schön, dass eine konstruktive Beteiligung von Dir kommt!

Ich für meinen Teil meine, dass die Detailbetrachtungen ins Haromielehresubforum gehören. Aber ok, das ist eine andere Geschichte. Ich folge Deiner Anmerkung: wenn man es runter bricht, muss man im Prinzip schon erwähnen, dass die Blue Note nur auf der Tonika zwischen Quarte und Quinte liegt. Sobald man akkordmäßig auf Dominante oder Subdominante (oder natürlich auch auf andere Akkorde) wechselt, verschiebt sie sich, was auch das Klanggebilde verändert. Und dann müßte man auch noch erwähnen, dass man im Blues deswegen nicht die Tonart wechselt, um die Blue Note beständig zwischen Quarte und Quinte des jeweils aktuell klingenden Akkords zu halten.

Ich bin in meinem Beispiel von einem Blues in E ausgegangen. Dabei möchte ich bleiben. Was ich meine ist, dass das G (kl. Terz) der E-Moll-Penta über dem Akkord E7 mit der gr. Terz des Akkords reibt und das D (kl. Septime) der E-Moll-Penta über B7 mit der gr. Terz des Akkords. Die kl. Septime der Penta wirkt auf mich über diesem Akkord B7 labil und spannungsgeladen und daher so, dass sie nach Auflösung nach oben oder unten drängt.

Würdest Du sagen "das erste Pattern..." wäre das im allgemeinen Gitarrensprachgebrauch korrekt(er).

Im Beitrag geht es ausschließlich und sehr ausführlich um Pattern in unterschiedlichen Lagen. Dass man nicht "Pattern in der x. Lage" sondern "x. Pattern" zu sagen hat, das halte ich persönlich für extremst kleinkariert. Dafür hört man den Ausdruck "Pattern der x. Lage" einfach zu oft, auch an Gitarreninstituten, als dass man sich da streitbar auf eine allein gültige Definition berufen sollte.

@all:
Es geht hier um Improvisation, nicht um Heilung von Zwangsneurosen! Improvisation soll gute Stimmung verbreiten und Laune machen. Improvisation ist Unterhaltung in Echtzeit. Also bemüht Euch, gute Stimmung zu verbreiten und bleibt geschmeidig Feunde!

Greetz relact
 
Im Beitrag geht es ausschließlich und sehr ausführlich um Pattern in unterschiedlichen Lagen. Dass man nicht "Pattern in der x. Lage" sondern "x. Pattern" zu sagen hat, das halte ich persönlich für extremst kleinkariert. Dafür hört man den Ausdruck "Pattern der x. Lage" einfach zu oft, auch an Gitarreninstituten, als dass man sich da streitbar auf eine allein gültige Definition berufen sollte.

Nein, genau das hört man nicht, zumindest nicht an irgendwelchen "Instituten" die diesen Namen auch verdienen. Das ist der Unsinn, den irgendwelche Internet-Gelehrten und sonstige seltsame Gestalten von sich geben.
Da geht es auch nicht um kleinkariert sondern um ganz handfeste Begrifflichkeiten des Gitarrespiels bzw. -lehrens.
Noch einmal, da es ja nicht ganz klar zu sein scheint: Die Lage beschreibt die absolute (!) Position der Greifhand. Nichts weiter.

Es gibt auch mitnichten eine Definition a la "1. Pentatonik Pattern" oder sonstwas. Bestenfalls kann man so etwas wie "A-moll Pentatonik, 5. Lage" sagen.

- Der Sack
 

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