Interessante Beobachtung... gibt es überhaupt noch (Allround-)Keyboarder?

  • Ersteller Grumpes
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ob Du "A Whiter Shade of Pale", das Intro von "Locomotive Breath" und das Solo von "Lucky Man"

Das sind sehr unterschiedliche Dinge. Das Intro konnte ich mit 15, in Lucky Man steckt wahrscheinlich mehr drin, denn das ist Keith Emerson, das Genie, das sich umbrachte. Den Moog dafür kann ich Dir einstellen (Rechteck, bissi Portamento, das wird bei Keith auch jedesmal ein bisschen anders gewesen sein, in der Analogzeit). A Whiter Shade müsste gehen, ich hatte ja Pianounterricht. Trotzdem habe ich besseres vor als Dir Dinge zu beweisen.

Außerdem traue ich jedem Pianisten zu mit der rechten Hand zu spielen und mit der linken an Knöpfchen zu fummeln.

Für mich persönlich: Ich habe ja vorher schon erwähnt, dass es Bessere als mich gibt.
 
Außerdem traue ich jedem Pianisten zu mit der rechten Hand zu spielen und mit der linken an Knöpfchen zu fummeln.
Klar geht das. Interessant ist halt, ob's authentisch klingt.

Ich kann mich auch an eine Kirchenorgel setzen und Töne erzeugen. Vielleicht sogar schöne. Aber das ist doch nicht alles und ich bin deshalb noch lange kein Organist...
 
Wo genau will man das festmachen? Ab wann klingt das authentisch? Soll man die Stones überhaupt Gitarre spielen lassen, obwohl sie selber sagen, sie seien nicht gut?

Manche sind vom spielerischen Können untragbar, aber das Publikum macht 5x soviel Umsatz an der Bar.
 
Haben Sie sich mal moderne Musik angehört?
Aber sicher doch - und nicht nur "mal", sondern öfter...
Pop-Musik im Radio z.B. Die besteht ja fast nur aus Synthi und Keyboard!
... oft, weil man damit die Stückchen im stillen Kämmerlein preiswert und ohne eine Schar Musiker zusammenstellen kann. Durch diese Arbeitsweise kann man seine Ideen ganz allein verwirklichen, muss keine Mitmusiker beschäftigen / bezahlen und bekommt auch noch einen größeren Anteil an GEMA usw., wenn es ein Hit wird. Manchmal ist das Ergebnis durchaus anhörenswert.
ABER: Hier geht es um Keyboarder im Bandgefüge, als Mitmusiker - und das ist was anderes.
Samples... Aber auch die gehen mal aus oder wiederholen sich und da muß neues Zeug eingespielt werden.
Damit dürften zwei, drei Keyboarder bestimmt ein paar Stunden pro Jahr beschäftigt sein. ;) Ich glaube nicht, dass es in dieser Hinsicht an "Nachschub" mangelt. Aber (siehe Post #1) bandtaugliche Keyboarder scheinen wohl gesucht zu sein.
 
es gibt keine All-Round-Keyboarder mehr auf dem Markt, die von Chopin bis Jimmy Smith alles abdecken können, obwohl sie von der Ausbildung und Spiel-Technik her dazu fähig sein könnten...
Warum ist das so?
Tja, könnte man meinen: Tasten sind doch Tasten, oder?

Nun ja, abgesehen von der Spieltechnik (manche Klaviaturen können Hände auch "ruinieren") sind das doch recht unterschiedliche Biester:
  • Piano / Klavier
  • E-Piano (wie Rhodes)
  • Vox, Hohner, uvm.
  • Keyboard (von 99 EUR bis in die Tausende)
  • Hammond (Clone) Orgel
  • Orgel (mehr als 2 Manuale plus Pedal, also mit Hand und Fuß)
  • Synthesizer
  • uvm.
Der Klang macht die Musik, und den Klang auf diesen Instrumenten zu beherrschen, ist schon (Übungs-) Aufwand. ZB.:
  • reine Physik (Saiten, also Klavier; Pfeifen; Zungen (E-Piano))
  • subtraktiv (Synthesizer)
  • additiv (Orgeln, Hammond-Orgeln)
  • elektronisches Postprocessing (bei fast allen: EQ, Reverb, usw., kommt mitunter auf's Dezibel an)
  • und 'ne Hammond ohne Leslie erfüllt oft die Hörerwartung nicht
  • und nicht jede Taste "wir klingen wie XYZ" gibt auch Schönes von sich
  • usw.
Und dann jeweils musikdienlich zu spielen, auch nicht ohne. Beispiele:
  • nur wenige klassische Stücke, glänzend auf dem Klavier, eignen sich für (Hammond) Orgeln (oder nur mit ausgeklügelten Drawbar-Settings)
  • für (Hammond) Orgeln ausgelegte Stücke klingen manchmal nicht ohne weiteres auf dem Piano/Klavier
  • dann auch wieder abhängig von den Mitspielern und deren Instrumenten
  • usw.
Tja, und irgendwo muss der Instrumentenpark ja auch stehen und - über Lebenszeit - erprobt werden:
  • Klavier: sicher einige TEUR
  • wohlklingender Synthi: mehrer TEUR
  • Hammond mit gescheitem Leslie: viele TEUR, plus Transportunternehmen
  • Wiedergabelektronik: schon wieder leicht TEUR
  • usw.
Manchmal sind's die praktischen "Kleinigkeiten" ... ;)
 
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Hallo Zusammen,

es gibt doch einige gute und auch junge Keyboarder, der eine kommt von Piano, der andere eben vom TischhupenKeyboard. In moderner Radiomusik wird leider zumeist nur mit Loops gearbeitet - das ist schwierig, hat nichts mit Piano oder Keyboardspiel per se zu tun, klar, aber dazu gibt es ja auch beliebiges nicht-Keyboarder Equipment, das Keyboarder heutzutage einsetzen. Aber: es gibt doch recht viele Top100 oder 80er 90er Bands - zumindest hier in der Gegend. Live bemerke ich aber auch einen Trend hin zu mehr handgemachter Musik.

Zu einem noch: Die These das die Hammondorgel Out sei wiederlegt ja schon der Markt. Wenn ich mir heute die schiere Masse an Hammond-Clones anschaue, von Hammond, über Nord, Uhl, Yamaha und Korg - da hätten wir uns in den 80er 90ern die Finger nach geleckt, ganz zu schweigen von dem Stall voll virtueller Instumente. Es gab damals mehr oder weniger gute Hammonds und die Korg CX3 - Punkt. Und wo Hersteller viel auf den Markt schmeißen gibt es zumeist Abnehmer.

Ciao,
Stefan
 
Was soll denn ein "Allround"-Keyboarder sein?
Der Trottel, der alles macht worauf die anderen keinen Bock haben???
Von Chopin bis Jan Hammer, von Wildecker Herzbuben bis Napalm Death,
vom Streicherteppich zum Bläsersatz (selbstverständlich authentisch wie auf CD), dann noch Loops abfeuern und PA und Monitorsound machen????
Und der "Allround"-Gitarrist meckert dann noch die ganze Zeit blöde in der Gegend rum???

Dann lieber nen guten Pianisten oder Organisten und gut ist.....

Auf den ganzen Tanzkapellen-Mist haben die jungen Burschen und Mädels eh keinen Bock mehr (zurecht) und frickeln an ihren bunten Biep-Bling-Kistchen und Eurorackmodulen und haben auch ihren Spass.....die Zeiten ändern sich.....

Vielleicht bisschen hart geschrieben, aber ich lass mal so stehen.
 
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Ab wann klingt das authentisch? Soll man die Stones überhaupt Gitarre spielen lassen
Es geht _nicht_ ums spielerische Können.

Es geht darum, dass Klavier und Orgel unterschiedliche Instrumente sind. Beide werden mit Tasten bedient, mehr Gemeinsamkeiten gibt's dann auch nicht mehr. Wenn ein Pianist auf einer Orgel _genau so_ spielt wie auf einem Klavier, wird das furchtbar klingen (keine Anschlagdynamik, kein Haltepedal, dafür aber Registrierung, Schweller, V/C, Percussion etc.). Und wenn der Pianist das kann, dann hat er das nicht auf dem Klavier gelernt. :cool:

Edit:
"Wer Piano kann, kann auch Orgel" ist mMn genauso unrichtig wie "Wer Orgel kann, kann auch Piano".
 
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Es geht _nicht_ ums spielerische Können.

Es geht darum, dass Klavier und Orgel unterschiedliche Instrumente sind. Beide werden mit Tasten bedient, mehr Gemeinsamkeiten gibt's dann auch nicht mehr. Wenn ein Pianist auf einer Orgel _genau so_ spielt wie auf einem Klavier, wird das furchtbar klingen (keine Anschlagdynamik, kein Haltepedal, dafür aber Registrierung, Schweller, V/C, Percussion etc.). Und wenn der Pianist das kann, dann hat er das nicht auf dem Klavier gelernt. :cool:

Edit:
"Wer Piano kann, kann auch Orgel" ist mMn genauso unrichtig wie "Wer Orgel kann, kann auch Piano".

Gute Güte? Ihr sagt also es stört beim Orgelspielen, wenn man Klavier kann und ich sage, wenn Du Orgel spielen willst, lern lieber gleich Klavier.

Und neben der Hammond steht gerne ein Rhodes. Das ist aber Betrug, denn wer Rhodes kann, kann unmöglich Hammond. Völlig ausgeschlossen.
 
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Also ihr könnt ja diskutieren was ihr wollt. Ich glaube QuixX, der hat nämlich bei jedem beliebigen Thema im Board recht…
 
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Gute Güte? Ihr sagt also es stört beim Orgelspielen, wenn man Klavier kann und ich sage, wenn Du Orgel spielen willst, lern lieber gleich Klavier.

Und neben der Hammond steht gerne ein Rhodes. Das ist aber Betrug, denn wer Rhodes kann, kann unmöglich Hammond. Völlig ausgeschlossen.

Darum gehts doch garnicht.
Klar kann man beides/vieles beherrschen und steht dann auf der Bühne.
Auf der Hammond steht ein Synth und ums Eck das Piano... klaro....
Aber jedes Instrument spielt sich anders und wird auch anders gespielt. Hammond Spieltechnik unterscheidet sich grundlegend von Klavierspieltechnik.
Das heisst nicht, dass man das nicht beides super toll kann (kenne da einige sogar...)

Mir misfiel lediglich die arrogante Annahme,
dass wenn man Klavier kann, Orgel (sowieso, automatisch, von alleine...) auch kann.
Aber zumindest haben beide schwarze und weisse Tasten.....
 
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Mir misfiel lediglich die arrogante Annahme,
dass wenn man Klavier kann, Orgel (sowieso, automatisch, von alleine...) auch kann.
Aber zumindest haben beide schwarze und weisse Tasten.....
Wen würdest Du fragen, wenn plötzlich über der Notenzeile "Orgel" steht. Den Pianisten oder den Schlagzeuger?
 
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Na, am besten Dich !
 
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Wer inner Band nach Noten spielt, den würde ich nicht fragen. :ROFLMAO:
 
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Die die Geld mit Musik verdienen, müssen das.
 
Wer das sagt, hat keine Ahnung.....
Oder verwechselt "kennen" mit "können".
Man kann auch mal das Hirn einsetzen, vielseitig sein oder werden und auf die Unterschiede zwischen den beiden Instrumenten eingehen. Ein guter Musiker, der den Willen hat, schafft das. Ich kenne einige Musiker, die problemlos vom E-Piano (unten) auf den darüberliegenden Synthi oder Hammond-Clon wechseln und ohne Anschlagprobleme spielen, weil sie wissen, daß da unterschiedliche Tastaturen sind. Sie spielen auch ohne Probleme Bläsersätze, Strings-Flächen, Hammond- oder monophone Synthi-Solos und zur Not auch Akkordeon-Sounds, weil sie es können und flexibel sind. Diese Herren können sich vor Anfragen kaum retten und sind extrem gut gebucht. Oft spielen sie auch noch echtes Akkordeon...
Darauf will ich mit meinem Beitrag aus: wenn man schon Musiker sein will und auftreten will, warum macht man sich nicht die Mühe, vielseitiger zu werden? Braucht man unbedingt Unterricht, wenn man schon sehr gut Klavier spielen kann und jetzt zusätzlich Orgel (ich meine damit Hammond&Co) und/oder Synthi spielen will? Die Spieltechnik und Fingerfertigkeit sind schon da, die Noten sind die gleichen und liegen auch auf den selben Tasten. Warum macht man so ein Drama daraus?
 
Ich würde ja im Gegenzug dann auch mal verlangen, daß der E-Gitarrist neben klassischer Gitarre, spanischer Gitarre, Western- und 12-Saitiger auch Bass, 5-String-Banjo, Pedal Steel Guitar, Tres, Cuatro, Charango, Renaissancelaute, Sitar, Oud und Liuqin authentisch, stilgerecht und mit den entsprechenden instrumentenspezifischen Spieltechniken spielt ...

;) :rofl:

Viele Grüße,
McCoy
 
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Besser kann man es nicht ausdrücken :claphands:
 
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Die die Geld mit Musik verdienen, müssen das.

Auch nicht alle, wieder so ne Verallgemeinerung.....
Ich würde ja im Gegenzug dann auch mal verlangen, daß der E-Gitarrist neben klassischer Gitarre, spanischer Gitarre, Western- und 12-Saitiger auch Bass, 5-String-Banjo, Pedal Steel Guitar, Tres, Cuatro, Charango, Renaissancelaute, Sitar, Oud und Liuqin authentisch, stilgerecht und mit den entsprechenden instrumentenspezifischen Spieltechniken spielt ...

;) :rofl:

Viele Grüße,
McCoy

So siehts aus!

Kaum kommt mal ein Slide-Gitarren Solo, gehts Geheule los (muss ich Umstimmen, ne zweite Gitarre nehm ich nicht mit, Slide liegt mir nicht so....)
Mach doch da mal lieber ein Hammond-Solo!

Was ich super finde: Wenn neben dem Bassisten ein kleiner Moog Synth steht und der dann je nach Stück darauf nen geilen Funk-Bass abfeuert.
Sieht man relativ selten. Könnte man sich, wenn man ein guter Band-Bassist sein will, doch mit bissle Mühe und Hirn einschalten draufschaffen. Dann könnte der Keyboarder mit der linken Hand Rhodes-Akkorde legen, während er rechts Hammond spielt....

Aber gut, ich seh schon..... Sackgasse....
 
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