@Carlito
... fachlich gebe ich Dir Recht, rein emotional sinkt bei mir die Toleranz, solche Kompromisse einzugehen, seit ich fest gestellt habe, dass man auf diese Art ziemlich viele Instrumente stapeln kann, bevor man so richtig zufrieden ist. Erst recht in dem Preis-Range finde ich es sinnvoll, Kompromisse zu vermeiden, wenn möglich. Ganz konkret auf die ES mit Mattlack bezogen gibt es ja durchaus gebrauchte Instrumente dieses Typs und Herstellers in der Preislage, die etwas "klassischer" sind.
@Hans_3
Der Instrumententyp "Jazz-Gitarre" ist ja am Markt durchaus eingeführter Begriff,
http://jazzgitarren.k-server.org/
von daher wäre ich etwas nachsichtiger mit dem OP in diesem Punkt (er ist vielleicht einfach noch im Denken dieser Art gefangen und damit keine Ausnahme)
Was Deinen persönlichen Eindruck angeht: auch wenn er stimmt (fände ich nicht überraschend), das ist ja ein öffentliches Forum und die Antworten dienen nicht nur einem User.
Ich habe mich auch mit 30 auf die Suche nach einer Halbakustischen gemacht, weil die für mich irgendwie zu einem erwachsenen Gitarristen dazugehörte

(der ich da also offensichtlich noch nicht war) und habe 'ne Menge guter Erfahrungen bei der Suche gemacht, viel über ES-Typen gelernt, am Schluss bin ich bei 'ner ES 355TD gelandet und habe das nie bereut. Was ich damit wirklich anfangen kann, habe ich viel später entdeckt und vermutlich immer noch nicht komplett ausgelotet.
Was ich damit sagen will: die Faszination, die von einer bestimmten Bauart ausgeht, hat möglicherweise auch bei anderen eine Eigendynamik, die nur bedingt rational ein zu ordnen ist.
Gitarristen (vermutlich alle Menschen, die kreativ sind) unterliegen nun mal keiner eindeutig bestimmbaren Nutzungsmatrix, was ihre Werkzeuge angeht, auch wenn die Industrie das gerne so hätte. Von der vorgegebenen Instrumentenkategorie auf eine vorgegebene Musikstil-Kategorie zu schließen oder auch andersherum, ist etwa so sinnvoll wie diese Kategorien überhaupt ... der Rest ist zu großen Teilen Voodoo und Placebo-Effekt, Werkstoffkunde und Fertigungstechnik in unabschätzbarer Mischung
