[Kaufberatung] 1979er Gibson Les Paul Custom Silverburst - Nashville, MINT

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dirty channel
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Guten Abend Ladies and Gentlemen,

ich brauche Eure Expertenmeinung!
Es geht um eine wie im Thread-Titel bereits erwähnte Gibson Les Paul Custom Silverburst aus dem Jahre 1979. Am Dienstag hatte ich die Gelegenheit, die Gitarre zu sehen und zu spielen.
Resultat dieses Treffens ist mein Wille, diese Gitarre zu besitzen, aber - und jetzt kommt der Punkt an dem ich Eure Hilfe brauche; nicht um jeden Preis!
Laut meiner Netz-Recherche, mittels derer ich einige englischsprachige Threads finden konnte in denen über dieses Modell geschrieben wurde, liegen die Preise für ein selbstverständlich echtes Modell von Gibson und natürlich auch eines aus dem Jahr 1979 zwischen 2000 und 3500 DOLLAR. Ich betrachte dieses Preisfenster also als internationales Maximum bzw. Minimum; darauf baue ich meine Preisvorstellung auf, denn andere Bewertungsgrundlagen habe ich nicht (ist es okay, diese Preise als Orientierung zu nehmen?!?!).
So, der Besitzer, der diese wirklich gut erhaltene Gitarre nicht spielt will nun so ca. 3500 EURO für sie. Gemessen an den Preisen die man im Netz finden kann, und von denen der Besitzer auch Bescheid weiß (laut seiner Aussage beim Treffen) sehe ich die 3500 € als unrealistischen Preis an, bzw. als wirklich stolzen Liebhaberpreis.
Ich bin jetzt ein wenig hin und her gerissen, weil ich mir die Gelegenheit, so ein geiles Stück klar zu machen nicht durch die Lappen gehen lassen will aufgrund von spießigem Geiz, andererseits sehe ich nicht ein einen Preis zu bezahlen, der unangemessen ist bzw. mir unangemessen erscheint.

Da ich mich das erste Mal mit einer Gitarre diesen Alters beschäftige, ich aber in den lokalen Musikhäusern keine Auskünfte über den Wert solch alter Gitarren einholen kann, interessiert mich natürlich brennend, was Ihr dazu sagen habt, ihr Kenner und erfahrenen Liebhaber solcher Instrumente.

Ich freue mich über baldige Antworten (der Besitzer meint sich sicher zu sein, die Gitarre zu seinem Preis auf irgendeinem Insider Markt loszuwerden, der demnächst Anfang Oktober stattfindet und an dem aktive und professionelle Musiker teilnehmen sollen, von denen er denkt die würden diesen Preis locker bezahlen)!
 
Eigenschaft
 
Nur mal als Denkanstoss für den Preis: Du kannst prinzipiell nicht den US-Dollar Preis nehmen in Euro umrechnen und dann glauben, dass wäre auch der Preis für Europa (egal ob gebraucht oder neu).
Prinzipiell musst du immer noch knapp ein Viertel draufrechnen (Zoll und Mehrwertsteuer bei Einfuhr) und es ist noch zu bedenken, dass Modelle, die es in Amerika an jeder Ecke gibt, in Europa eher schwierig zu bekommen sind. Somit ist a) der Preis in Europa für US-Modelle in der Regel höher (geringes Angebot bei gleicher/höherer Nachfrage) bzw. b) kannst du den Dollar-Preis 1:1 als Euro übernehmen.
Ob die Gitarre, die du erwerben willst, auch wirklich 3500 Euro wert ist, kann ich aber nicht beurteilen.
 
3.500,- Euro wäre mir zu viel, aber Silverburst ist eben auch sehr ausgefallen. Ich weiss nicht worauf Du mehr Wert legst - das Alter, die Farbe oder hat es Dir dieses eine Instrument einfach angetan - aber es gibt um bzw. unter € 3.500,- einige ganz tolle historische Paulas. Auf jeden Fall weiss ich aus meiner Zeit der Suche, dass die Jahre 78-80 IMHO nicht unbedingt die besten von Gibson waren. Ich denke mal, man hat sich damals begonnen dem Preiskampf hinzugeben, bzw. sinkende Verkaufszahlen mit günstigerer Produktion zu kompensieren.
Je nach dem, ob der Verkäufer das Instrument loswerden möchte oder nicht, wird er eventuell mit sich verhandeln lassen, aber ich empfehle Dir, Dir auch andere Geräte aus der Ära anzusehen um abschätzen zu können, ob sie DIR das Geld auch wirklich wert ist.
 
Hallo,

laut Priceguide 2011 soll der Preis für eine "Les Paul Custom 1979-1982 Volute, 2 pickups, silverburst" zwischen 2.500 und 3.000 $ liegen. Wegen der aktuellen Finanz- und Arbeitsmarktlage in den USA dürften es vielleicht auch etwas weniger sein. Die oben genannte 1:1-Betrachtung für Umrechnung Dollar/Euro halte ich inkl. Versand und Zoll für realistisch.

Für einen Kauf gibt es aus meiner Sicht zwei Motivationsmodelle:
1] das Instrument ist einfach saugut, es hat Deinen Ton, lässt sich so spielen, wie Du es möchtest, es gibt sozusagen keine Kompromisse in Handling, Ton, Spielgefühl, Optik ...
2] Du möchtest ein selteneres/älteres Instrument besitzen, welches aber noch halbwegs bezahlbar ist

Meine persönliche Meinung dazu wäre:
Aus meiner Sicht muss zumindest 1] zutreffen. Trifft nur 2] zu, schau Dich weiter um, vielleicht auch bei Modellen aus Anfang der 90er Jahre, da soll es einiges Gutes gegeben haben nach den offenbar eher mauen 80ern.
Treffen 1] und 2] zu, solltest Du verhandeln/mit Deinem Geiz sprechen ... oder dem Anbieter einfach Deine Telefonnummer und einen Preis hinterlassen, den Du ihm zahlen würdest [beispielsweise 2.8k oder 3.0k€].

Gruß,
Dietmar
 
Meine Vorredner haben den Kern der Überlegungen schon angesprochen.

Was jedoch objektiv einschätzbar ist, ist der Marktpreis und der liegt bei weitem nicht bei 3500 Euro. Wenn sie wirklich absolut UNGESPIELT mit sämtlichen Hang Tags und dem Originalkarton daher käme, dann würde man wohl einen unvernünftig hohen Sammlerwert ansetzen können, weil sowas an sich bei 30 Jahre alten Instrumenten tatsächlich so gut wie unmöglich zu finden sein dürfte. Da spielt dann aber der musikalische Wert kaum eine Rolle.

Die 70er Jahre Gibsons werden aus meiner Beobachtung eher nach ihrem Nutzwert bestimmt, da der Sammlerwert (zwar in den letzten Jahren schon zugenommen hat, aber) für diese Dekade immernoch teilweise niedriger ist, als für Modelle aus Anfang/Mitte der 90'er Jahre. Richtig gut klingende Paulas aus der Zeit (ja, es soll auch sowas gegeben haben), werden bei Playern natürlich auch mehr einbringen, als die im Internet inserierte 70'er-Jahre-Paula mit Standard-Text.
Wenn ich sehe, dass 64'er ES-Modelle um 3000 Euro zu haben sind, dann würde es mir schwer fallen eine LP Custom aus der Norlin-Zeit für den gleichen Preis zu kaufen.

LP Customs aus den goldenen 90'ern spielen zwischen 1600 und 2000 Euro in die Kassen der Verkäufer. Bei einer 79'er Paula wird es mit allen Hühneraugen-zudrücken vielleicht 2200-2600 Euro werden. In exzellentem Originalzustand wohlgemerkt.a

Is so meine Meinung aus der Ferne.

Wenn du die Gitarre persönlich angespielt hast, dann hast du allen Tippgebern hier ein sehr wichtiges Entscheidungskriterium bzgl. der Wertbestimmung voraus: den Sound, das persönliche Matching und natürlich auch die Beurteilung des tatsächlichen Zustandes ohne Photoshop-Bildern. Wenn du die Augen schließt und du dir dann genau diesen Sound vorstellst, den die Paula erzeugt, dann könnte man auch mal etwas tiefer in die Tasche greifen. Denk dann aber bloß nicht über einen Wiederverkaufswert nach.
 
@ azriel
Okay, die Euro-/Dollarpreise habe ich natürlich genau nach Kurs umgerechnet, und mich danach auch orientiert bei meiner Preisvorstellung. Sollte ich hier in Deutschland ein Instrument in den Staaten kaufen habe ich klar noch die Gebühren ala Versand und Zoll, aber dennoch würde ich da lange nicht auf ca. 3500 € denke ich; wobei hier interessant ist, aufgrund welcher Kriterien der Zoll die Einfuhrgebühr für so eine "Antiquität" festlegt.
Ob die Gitarre 3,5 k wert ist bzw. was sie tatsächlich wert ist, ja, das ist die Frage. Der Besitzer hat mir zwar Fotos geschickt die ich sicher hier hochladen könnte, aber die sind für eine detaillierte Betrachtung ungeeignet. Man sieht die Gitarre im Ganzen wie man sie auf unzähligen Fotos sehen kann wenn man googelt, da sieht sie natürlich toll aus, fast wie neu, aber ich habe sie ja in der Hand gehabt, und dann sah ich die vielen Dings und Dongs, Kratzer, und Abnutzungserscheinungen - die aber für ein so altes Instrument normal sind in gewissem Maße; also hinten eben von Gürtelschnallen oder Knöpfen oder sonst was Kerben, Schläge, Dellen usw. Auf der Vorderseite gibt es kaum Dellen, aber zwei, drei tiefe Schlagstellen, ich würde sagen dass da der Lack durch ist. Haben vielleicht einen Durchmesser von 3 mm, also im Grunde nichts wirklich erwähnenswertes. Den einzigen groben Schaden hat der Hals, auf der oberen Seite; Daumenseite ist im Bereich von ca. 20 cm der Lack abgeschürft; die Farbe ist weg, man kann helles Holz erkennen. Beim Drüberfahren bzw. Ertasten fühlt es sich aber glatt an, wie als ob drüberlackiert wurde mit Klarlack, um die Stelle zu schützen. Oder es ist noch die Grundierung, und die Abschürfung geht nicht durch den ganzen Lack; kann ich nicht sicher sagen, es fühlte sich jedenfalls glatt an; mit geschlossenen Augen gefühlt würde man keinen Unterschied erkennen.

@Blademage
Die Jahre 78 - 80 waren imho nicht die Besten von Gibson; wieso? Was gibt es für Unterschiede zu anderen Jahrgängen, und wo an der Gitarre könnte man die Qualitätseinbußen erkennen?

@dernix
Deine beiden Motivationsmodelle treffen BEIDE 100 % zu. Die Gitarre hat einen Sound, dessen Potential mich sicher (ich denke ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster wenn ich dies behaupte) eine lange Zeit befriedigen wird was für mich das Kriterium mit dem höchsten Gewicht darstellt; ich bin bis jetzt 12 Jahre mit einer Epiphone Les Paul Special II ausgekommen, die man für 200€ kaufen kann - gut, ich habe sie vor ein paar Jahre mit Burstbuckern Pro aufgemotzt, aber auch spielerisch bzw. vom Handling her hatte ich keine inakzeptablen Probleme mit ihr.
Abgesehen vom Sound stimmt aber auch wirklich alles. Ich muss zugeben, dass ich es gerne sehr speziell und individuell mag. Ich bin selbstverständlich auch bereit, für diesen meinen Anspruch mehr zu bezahlen, aber mein Geld zum Fenster rauswerfen will ich natürlich auch nicht. Es macht mich an, dass diese Gitarre so alt ist; ich finde das gibt ihr eine Menge Spirit, sie hat eine Geschichte von der ich nichts weiß, das macht sie geheimnisvoll, sie hat Dinge erlebt, Geschichte eben. Und ich stehe auch total auf das Aussehen, dass sich ja krass verändert hat mit der Zeit, weil ein Silverburst ist das ja nicht mehr, das ist eher ein grünliches Gelb; diese Tatsache ist auch ein besonderes Attribut, das mir einfach gefällt. Sie hat verchromte Hardware worauf ich total stehe, als auf Chrom/Silber Optik, und sogar einen verchromten Pickguard; also es passt wirklich alles.

Was Du mir vorgeschlagen hast habe ich bereits getan; ich habe dem Verkäufer einen Preis genannt und auch darauf hingewiesen dass dieser Preis, 2350.- ein guter Preis für dieses Modell ist gemessen an den im Netz auffindbaren Preisen. Vielleicht doch ein wenig zu tief angesetzt; aber klar probiert man auch seine Preisvorstellung durchzusetzen, um ein gutes Geschäft oder Schnäppchen zu machen. Schlägt wohl bei diesem Kollegen nicht an, aber das ist auch kein Problem, denn ein guter Deal ist nur der Deal, bei dem beide Geschäftspartner glücklich sind.

@Seppo666
Ungespielt ist die LP auf keinen Fall, sie stammt laut der Aussage des Besitzers bzw. Verkäufers von einem Mann der aufgrund seines Jobs quer durch die Welt reiste und eine Schwäche für Gitarren hatte; er besaß offenbar über 90 Gitarren. Also definitiv ein Sammler, würde ich sagen. Er hat auch auf der Gitarre gespielt, man weiß aber nicht, ob dieser der Erstbesitzer war; er lebt nicht mehr. Die Gitarrensammlung wurde dann zu Spottpreisen verhökert, und der Verkäufer war derjenige der das alles verwaltet und veranlasst hat, und hat u.a. diese Gitarre als Provision erhalten, aus der Sammlung. Der will dadurch auch seine Kosten und den Aufwand reinholen, den er durch die Aktion mit dem Verkauf der Sammlung hatte.
Sie ist definitiv gebraucht, aber hat keine wirklichen Schäden zumindest konnte ich nichts erkennen bzw. finden; bis auf die Dings und Dongs die ich oben beschrieben habe. Ich habe mir die Gitarre schon genau angesehen. Aber wie gesagt, ich bin ja kein Kenner solcher Gitarren, daher kann es auch gut sein dass ich auf etwas nicht geachtet habe das eventuell für dieses Modell unglaublich wichtig gewesen wäre.

Jetzt, nach Euren Statements empfinde ich meine Preisvorstellung als etwas zu niedrig angesetzt; keine optimalen Bewertungsgrundlagen herangezogen.
 
@Blademage
Die Jahre 78 - 80 waren imho nicht die Besten von Gibson; wieso? Was gibt es für Unterschiede zu anderen Jahrgängen, und wo an der Gitarre könnte man die Qualitätseinbußen erkennen?

Schaue dir die Farbgestaltung der Modelle an. Die 70er waren die Zeit unter Norlin, maximale Ausrichtung auf schnellen Profit: dreiteilige Hälse aus Ahorn oder Mahagoni (statt einteilige aus Mahagoni), Sandwichbodies (3 Holzschichten aufeinander+ Decke aus mehreren Ahornstücken), Riesenkopfplatten, Keramikcaps, andere Hardware. All das macht eine LP aus der Zeit nicht automatisch zu einem schlechten Stück, aber Glanzzeiten, was den Gitarrenbau betrifft, waren das gewiss auch nicht. ;)
 
(der Besitzer meint sich sicher zu sein, die Gitarre zu seinem Preis auf irgendeinem Insider Markt loszuwerden, der demnächst Anfang Oktober stattfindet und an dem aktive und professionelle Musiker teilnehmen sollen, von denen er denkt die würden diesen Preis locker bezahlen)!

Wenn er mir so kommen würde, würde ich sagen, okay mach das.
Dieses Argument benutzt er als Druckmittel.
Wenn er auf Dein Angebot stur bleibt und Dir kein bißchen entgegenkommt
Wäre für mich das Geschäft beendet gewesen.
Du darfst nicht vergessen, heutzutage hört sich Alles irgendwie preiswerter an
als es ist, 3500,-€ sind 7000,-DM gewesen, ein stolzer Preis für dieses Baujahr.
Hast Du denn schon mal was Neues von Gibson probiert ?
Oder was gebrauchtes neueren Datums ?

---------- Post hinzugefügt um 21:02:56 ---------- Letzter Beitrag war um 21:00:31 ----------

Das sollte aber nicht Dein Problem sein.:gruebel:

Gruß TOM
 
Also ich bin definitiv kein Experte in dem Gebiet " Alte-Gitarren " , aber wie viele schon sagten gibt es halt gute Jahrgänge und schlechte. Das ist wie mit Wein ... nicht jede alte Flasche ist gleich ein Hochgenuss .

Bei Gitarren jeseits der 1000 € Marke muss halt einfach alles passen und man sollte sich Zeit lassen mit der Suche . Vllt solltest du auch mal dein Auge auf den Gibson Customshop werfen.

Sieh die Sache einfach Objektiv... mit ein bissel Geduld kommt sicher irgendwann die richtige Gitarre zum richtigen Preis.
 
Letztlich kann man eigentlich nur empfehlen mal in einen Laden zu gehen und Gitarren der vergleichbaren Preisklasse anzuspielen. Also Gibson Custom Shop, vielleicht auch mal als Kontrast eine FGN, eine PRS, Duesenberg oder auch mal komplett gegensätzlich eine Music Man. Wenn du soviel Geld ausgeben willst und dir nicht sicher über die Einschätzung bist, wieviel Geld Sound und Handlich für dich wert ist, musst du wohl mal vergleichen.
 
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Wenn mir jemand erzählt, er würde die Sammlung eines verstorbenen Musiker verwalten und er hätte bisher die Sachen zu günstig rausgeschmissen, wäre ich sofort alarmiert.

Gerade bei den Silverbursts gibt es ne Menge Fälschungen im Umlauf, da das eine deckende Lackierung ist und man so gut minderwertiges Holz verbergen kann. Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber solche Vermittler können sich im Zweifel auf ihre Funktion als Vermittler zurückziehen, wenn irgendwas nicht stimmt. Kann der Verkäufer denn schriftlich versichern, dass es sich um eine 79'r Gibson LP Custom handelt?

Würdest du in einem Raum mit 90 Gitarren aus einer Sammlung stehen, wäre das was anderes, aber offensichlich handelt es sich hierbei "zufällig" um die letzte Gitarre von 90... schon in ziemlicher Zufall,oder?

Dass er so auf den Preis beharrt könnte auch Strategie sein, um bei einem Entgegenkommen (z.B. um 1000 Euro) keine Zweifel bei dir allein durch den Preisrutsch entstehen zu lassen...


..fuck, ich bin einfach schon zu oft reingelegt worden...umindest wurde es schon zu oft probiert...kann bei dir natürlich auch alles vollkommen koscher sein mit der Gitte und dem Verkäufer.
 
@ azriel
Okay, die Euro-/Dollarpreise habe ich natürlich genau nach Kurs umgerechnet, und mich danach auch orientiert bei meiner Preisvorstellung. Sollte ich hier in Deutschland ein Instrument in den Staaten kaufen habe ich klar noch die Gebühren ala Versand und Zoll, aber dennoch würde ich da lange nicht auf ca. 3500 € denke ich; wobei hier interessant ist, aufgrund welcher Kriterien der Zoll die Einfuhrgebühr für so eine "Antiquität" festlegt.

Dem Zoll ist wurstegal, was die Gitarre "wert" ist und erst recht, wie alt sie ist. Die wollen Deinen Zahlbeleg (zB paypal ausdruck) sehen und berechnen danach ihren (fixen) Satz. Wenn Du den Beleg nicht hast oder er ihnen zu niedrig vorkommt, wird ein Wert geschätzt, anhand von Vergleichspreisen zB aus ebay. Das spielt hier aber eigentlich keine Rolle, denn Du willst ja auf dem hiesigen Markt kaufen, und der sieht nun mal ganz anders aus. Faustregel ist eben, 1$ ca.= 1 €. Oft noch ungünstiger. Das sieht man ja schon an den Neupreisen, auf dem "vintage"-Markt sieht es aber meist noch extremer aus, denn wie gesagt wurde, das Angebot ist viel geringer als in USA, die Nachfrage aber nicht.

Für viele seltene, ältere Gitarren gibt es hier auch gar nicht genug Vergleichsverkäufe, um einen ungefähren Marktwert ermitteln zu können. Ich habe zB eine Fender Duo Sonic II, und so eine wird hier ab und zu mal für 1.500-2.000 Euro angeboten ... no comment ;) Jeder Ami würde sich schlapplachen und sagen, dafür kriegt er drei davon.

Gegenüber dem Kauf in USA ist es ja auch ein echter Mehrwert, sich vorher vom Zustand und CHarakter des Instruments überzeugen zu können, und nicht das Risiko einzugehen, auf gut glück ob da auch ne gitarre kommt eine vierstellige Summe abzuschicken.

Mit Gibson Preisen kenne ich mich nicht aus, aber all das sollte man schon bedenken und dann auch akzeptieren, dass es hierzulande eben oft etwas teurer ist. Oder eben nicht, dann aber auch nicht hiesige Verkäufer mit US-Preisen ärgern ;) Du gehst ja auch nicht ins VW-Autohaus und fängst damit an, dass der Passat in den USA nur 16.000 $ kostet.

Trotzdem ist es natürlich legitim, sich an Marktpreisen zu orientieren (wenn man denn welche findet) und zu handeln. Aber am Ende, wenn es eine seltene Gitarre ist und Du sie unbedingt haben willst ...
 
@ Pleasure Seeker
Okay, das mag sein dass die Klampfen vielleicht etwas minderwertiger ausgefallen sind IM VERGLEICH zu den erstklassigen Modellen von vorher bzw. nachher. Aber es muss ja jetzt auch nicht das Allerbeste sein. Ich denke, ich würde mit so eine 79er Custom sehr glücklich werden, wenn man bedenkt dass ich bis jetzt 12 Jahre eine nicht weiter erwähnenswerte Epiphone LP Special gespielt habe. Gut, da würde sicher auch eine X-beliebige LP Standard schon einen krassen Unterschied machen, aber wie gesagt, ich hätte nach Möglichkeit gerne was selten geiles, und diese Möglichkeit habe ich im Moment.

@ Laggy
Ja, das mit diesem Markt ist selbstverständlich ein Druckmittel, ob es nun stimmt oder nicht kann ich leider nicht nachvollziehen. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: a) abwarten und es provozieren, und unter Umständen hinterher damit leben müssen die Chance nicht genutzt zu haben, oder b) vor Ablauf des Ultimatums (Zeitpunkt bis er zu diesem Markt fährt) auf einen Deal drängen, der für beide irgendwie akzeptabel ist. Gut, es gibt auch noch c), einfach seinen Preis anzunehmen, aber das wäre ja....ich weiß nicht. Er will natürlich sein Geschäft machen, okay. Kann er ja wollen.
Das Geschäft einfach so abzulehnen fällt mir aber schwer, weil man bekommt ja nicht jede Woche die Gelegenheit, ne 79er Custom zu kaufen. Klar muss man da cool bleiben, und sich nicht blenden lassen, aber ich sehe das erstmal nicht so eng; ich bin bis jetzt eher zuversichtlich, und möchte das schon irgendwie darauf hinlenken, dass ein möglicher Deal zustande kommt.
Nein, was neus habe ich noch nicht ausprobiert, aber das reizt mich auch nicht so. Was Neues kann ich mir jeden Tag kaufen wenn ich will, aber dieses Teil ist was seltenes, eine besondere Gelegenheit.
Dass der Kollege seine Kosten decken will juckt mich auch herzlich wenig, dass war nur etwas, das er beim Treffen dazu gesagt hat; hab ich einfach mal so wiedergegeben.

@ eguana
Ich warte ja schon die ganze Zeit auf etwas, das mich wirklich anmacht im Bereich Gitarren, und dieses Teil hat es jetzt geschafft.

@ Azriel
Das mit dem Vergleichen ist generell auf jeden Fall das Beste, was man machen kann denke ich, aber in meiner unmittelbaren Umgebung habe ich leider nicht die Möglichkeit dazu. Burgebrach und Frankfurt sind >150 km entfernt (klar, ist jetzt auch nicht die Welt), aber für einfach mal so spontan hinfahren fehlt mir dann immer die Zeit, wenn ich mal was habe wo ich sagen würde ey, das will ich selbst mal angespielt haben. Aber das ist sowieso problematisch, weil ich wie gesagt zunächst kein neues Instrument will, ich mag ne Gitarre wie diese, die schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Finde ich einfach spannender.

@ Seppo
Ich bin auf jeden Fall bekennender Skeptiker mit einer gesunden Portion Misstrauen, und beobachte sehr genau ob MIR das alles authentisch erscheint. Der Typ hat am Telefon und auch beim Treffen keinen verdächtigen Eindruck gemacht, es gab keine Widersprüche in dem, was er erzählt hat; ist in sich alles stimmig. Natürlich ist das keine Garantie dafür, dass es tatsächlich so ist, aber ich muss solche Situationen halt für mich irgendwie abwägen; bis jetzt hat das ganz gut geklappt. Die Seriennummer der Gitarre ist 73329531, steht auf der Kopfplatte hinten oben drauf, eingestanzt, drunter Made In USA. Habe auf der Gibson Homepage nachgesehen, und die Nummer dann aufgrund der Erklärungen so interpretiert: die erste und fünfte Ziffer geben das Jahr an, 7 und 9 = 79, Jahr 1979, passt. Ziffern 2, 3 und 4 geben den Tag des Jahres an, müsste also so Ende November Jahres 1979 fertiggestellt worden sein. Die letzten drei Ziffern geben an, die wievielte Gitarre diesen Typs es ist; also 531 heißt, dass diese Gitarre die 531ste LP Custom Silverburst ist. Auch wird dadurch angegeben, dass diese Silverburst in Nashville und nicht mehr in Kalamazoo gebaut wurde, da Kalamazoo LP's die Nummer 001 bis 499 haben, alle 500+ LP's stehen dann für die Nashville Produktion.
-Könnt Ihr das bestätigen?

Die letzte ist es nicht, er hat noch ne alte Heritage, hat er mir auch Fotos von geschickt, Live habe ich die aber nicht gesehen. Aber wie gesagt, ich sehe keine Indizien für ne Verarsche, daher nehme ich ihm das auf jeden Fall ab.


Anbei mal doch die Fotos:
 

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@ Azriel
Das mit dem Vergleichen ist generell auf jeden Fall das Beste, was man machen kann denke ich, aber in meiner unmittelbaren Umgebung habe ich leider nicht die Möglichkeit dazu. Burgebrach und Frankfurt sind >150 km entfernt (klar, ist jetzt auch nicht die Welt), aber für einfach mal so spontan hinfahren fehlt mir dann immer die Zeit, wenn ich mal was habe wo ich sagen würde ey, das will ich selbst mal angespielt haben. Aber das ist sowieso problematisch, weil ich wie gesagt zunächst kein neues Instrument will, ich mag ne Gitarre wie diese, die schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Finde ich einfach spannender.

Du willst 3000 Euro für eine Gitarre raushauen, hast aber keinen Nachmittag Zeit mal zum Musik-Schmidt zu fahren um dich davon zu überzeugen, dass dein Geld gut angelegt ist? Na Bravo, dann kann man sich jede weitere Beratung hier eigentlich sparen.
Im Schmidt haben sie übrigens im Custom-Bereich auch ältere Modelle. Nur mal so am Rande, aber du hast ja eh keine Zeit.
 
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Dazu ein paar Gedanken: Ich würde es grundsätzlich nicht empfehlen, eine Gitarre zu kaufen, ohne sie vorher angespielt zu haben - schon gar nicht zu solch einem Preis. Bei einem Katalog-Kauf kann man das Teil wieder zurückschicken - aber hier?

Auch bei älteren Gitarren gibt es Gurken, und auch ein "G" oder "F" auf der Kopfplatte ist keine Garantie für eine hochwertige Gitarre. Ich erinnere mich - mein Kumpel hatte mal 'ne '63er Strat. Man sollte glauben, das sei eine großartige Gitarre. Tatsächlich war das Teil so grottig, daß er sie bald wieder verkauft hat.

OK, ich gebe zu, ich habe auch mal 'ne Paula im Ausland gekauft. Das hätte auch schief gehen können. Aber das war 'ne Burny mit lecker Riegelahorn in Teaburst und nur 3,7 kg Gewicht aus einer Periode, die für hochwertige Modelle bekannt war. Bezahlt habe ich inklusive Steuern, Zoll und Fracht aus Japan gerade mal 585 €. Das Risiko war also vergleichsweise gering, und für den Preis hätte ich sie hier auch gut wieder verkaufen können.

Aber 3000 Riesen + Fracht, Zoll und Steuern für ein Instrument aus einer nicht unumstrittenen Fertigungsperiode - das ist 'ne völlig andere Nummer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, die Bilder geben der Sache einen greifbareren Touch.

Die Diskussion um Zoll, US-Preise und die vergleichbaren, aktuellen Angebote finde ich etwas zu hoch angesetzt. Beim Vergleich mit vorhandenen, REALISIERTEN Verkaufspreisen sind wir eigentlich vom Kaffeesatzlesen abhängig. Es gibt immer mal wieder Angebote bei Vintage-Händlern und man wird in der Regel nie erfahren ob und wenn ja zu welchem Preis die Instrumente tatsächlich den Eigentümer wechselten. Ein evtl. Preisgefühl entsteht also nur durch ANGEBOTS- und nciht durch Verkaufspreise. Ebenso verhält es sich mit den Vintage Price Guides und BLues Books, denn die beschreiben einen durchschnittlich ermittelten Händler-EINKAUFS-Preis.

Dass es auch immer wieder vergleichbarere, preiswertere (im wörtlichen Sinne) Instrumente gibt und schon immer gab, als die Instrumente, bei denen man den Namen oder erfahrene Mitarbeiter, ja vielleicht sogar gewerkschaftlich Gewachsene Löhne lange bestehender Unternehmen mitbezahlt, dürfte kein Geheimnis sein. Den Vergleich würde ich aber nicht unbedingt bei der Anschaffung einer Wertanlage hernehmen, denn hier geht es ja genau darum, ein bestimmtes INstrument und nicht "nur eine gute Paula" zu kaufen.

Ich denke es ist allen hier klar, dass du mit dem hohen Verkaufspreis zu locker 40% nur den Mojo und den Vintage-Voodoo mitbezahlst. Wenn du das so bewußt entscheidest, dann gibt es daran nichts zu reklamieren. Du wärest nicht der erste Sammler, der viel Geld für ein altes Instrument ausgibst. Der Gebrauchswert einer LP Custom liegt vermutlich eher bei den Verkaufspreisen aktueller Paulas. Aber darum geht es hier ja nicht. Nicht selten kauft sich ein GItarrist auch mal ein Instrument zum Unters-Bett-legen, dass man dann gelegentlich zum Genießen herausholt, aber mit dem regelmäßigen Gebrauch einen Wertverlust befürchtet.

my 2 cents...
 
Dazu ein paar Gedanken: Ich würde es grundsätzlich nicht empfehlen, eine Gitarre zu kaufen, ohne sie vorher angespielt zu haben - schon gar nicht zu solch einem Preis. Bei einem Katalog-Kauf kann man das Teil wieder zurückschicken - aber hier?

Aber 3000 Riesen + Fracht, Zoll und Steuern für ein Instrument aus einer nicht unumstrittenen Fertigungsperiode - das ist 'ne völlig andere Nummer.

@Floyd: Die Gitarre die der Threadersteller will steht hier in Deutschland und er hat sie schon angespielt ! Nich immer so schnell alles überfliegen ;)

Ich schliesse mich Azriel an nimm Dir Zeit und schau mal beim Schmidt vorbei oder bei Musik Produktiv(weiss nicht wie weit von Dir weg) die haben auch Vintage Instrumente. Da kannst Du auch mal vergleichen. Denke 3500 für eine klar seltene Silverburst aus 79 sind zuviel. Wie schon genannt war das nicht gerade die beste Periode für gibsonische Gitarrenbaukunst.

Hier mal der Link zum Musik Produktiv Custom Shop da sind auch irgendwo die Vintage Schätze dabei
http://www.guitar-gallery.de/electric-guitars.html

LG

Austin
 
Och menno. Hast ja Recht. Ich las was von Dollar, Fracht, Zoll... :gruebel:
 
Wenn ihr jetzt die Gitarre auf den Fotos seht und noch die üblichen Dongs plus Lackschaden auf dem Hals einberechnet (habe ich oben beschrieben); was wäre denn dann Eurer Meinung nach eine spontane Preisvorstellung? Jetzt ohne große Abwägungen, einfach spontan vom Gefühl her nen Preis(-bereich) ansetzen, der für Euch realistisch ist.

@ Azriel
Zeit für nen Besuch beim Schmidt würde ich schon finden; darauf bin ich vorhin unzureichend eingegangen, sorry. Was ich eigentlich meine, ist der Sinn so einer Aktion. Ich fahre zum Schmidt und sehe dann die vielen krassen teuren Gitarren, und spiele einige davon wenn ich nicht erst ne halbe Stunde mit dem Berater rumdiskutieren muss, dass ich auch ohne ein ernsthaftes Kaufinteresse einfach mal ein paar Schmuckstücke anspielen will, aber was bringt es mir de facto, diese neuen Teile zu spielen wenn ich eigentlich an nem Instrument interessiert bin, das 32 Jahre alt ist? Das ist die Frage, die ich mir Stelle.
Ich werde dort aber morgen auf jeden Fall anrufen, und denen mal meine Angelegenheit schildern; die können mir bestimmt todsicher sagen ob ich irgendwelche Vergleiche finden werden kann, oder nicht.

Die Gitarre soll für mich auf jeden Fall "ein Player" sein, ich würde sie spielen, und das ziemlich intensiv, zweifellos. Sie würde also nicht als Kapitalanlage herhalten, sondern als Werkzeug.
 

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