Kawai Cl 35 Piano - Musik machen über MIDI

[CocoJambo123]

Guten Tag, liebe Forumsgemeinde,

falls ich in dem falschen Forumsbereich posten sollte, bitte ich darum, es zu entschuldigen.

Ich möchte nach geschätzt 10 Jahren Klavierspielen nun auch mit dem PC arbeiten. Ich spiele auf dem Kawai CL 35, welches einen Midi In und einen Midi Out- Anschluss hat. Weitere Funktionen sind MIDI Local Control und MULTI-TIMBRAL-MODUS. Was diese bewirken, verstehe ich leider auch nicht.

Meine Ziele sind folgende:

- ich möchte wie in diesem Youtube-Video (http://www.youtube.com/watch?v=hbevG_eCtSs) Musik aufnehmen und dann die versch. Tonspuren übereinanderschneiden etc. -> mir gehts erstmal nur darum, die Musik so originalgetreu wie möglich von meinem Klavier auf den PC zu bekommen, alles weitere sollte dann ja eine software übernehmen können.

- ich möchte, da ich eigene Lieder komponiert habe, gerne, dass mein PC die gespielten Noten aufschreibt sozusagen. (weiß nicht, inwiefern das möglich ist)

Schnell habe ich verschiedene Foren aufgesucht und mich ein bischen informiert. Zum Verbinden zwischen PC und Klavier scheint es bei Amazon ein Midi-to-USB-Kabel zu geben. Allerdings habe ich auch gelesen, dass mit dieser Datenverbindung nur Informationen wie Tastenanschlag etc. gespeichert werden, die dann noch keine Musik ergeben.

Ab hier habe ich leider nichts mehr verstanden. Zur Lösung wurde genannt, dass man ein Kabel bei der Soundkarte ansteckt oder eine externe Soundkarte (MIDI-Interface?) nimmt.

Deshalb, um auf den Punkt zu kommen, ist meine Frage: Wie kann ich meine oben genannten Ziele möglichst kostengünstig verwirklichen?

Gruß und im Hoffen auf Antwort,
Marc

 

[CocoJambo123]

/push

 

[toeti]

Hi Marc,

als erstes muss dir der Unterschied zwischen Midi und Audio klar sein. Midi ist dieser DIN Stecker mit den 5 Kontakten. Da werden wirklich nur Steuersignale verschickt. Da gehören aber auch die Noten die du spielst. Das heißt, wenn du Noten aufschreiben willst, musst du eine Midiverbindung herstellen.
Das geht mit einem Midi to USB Kabel, oder über ein Midi oder Audio/Midi Interface.

Audio wird wie bei der HiFi Anlage übertragen. Mit Klinkensteckern. Da kommt dann genau das raus, was du hörst. Auch der Sound.

Das Kawai kenne ich jetzt nicht näher und kann da nichts weiter zu sagen. Aber ich gehe mal davon aus, dass du nur eine Interne Soundkarte am Rechner hast?!

Gruß
Thorsten

 

[CocoJambo123]

Vielen Dank, dass du das nochmal klar gestellt hast!

Richtig, ich habe nur eine interne Soundkarte. Braucht man eine externe Soundkarte denn unbedingt? Ich könnte meinen PC ja aufmachen...
Wieviel kostet denn ein Klinkenstecker und welcher Stecker ist überhaupt geeignet? Ist das Aufnehmen von Musik nur über MIDI In und Out, sowie Kopfhöhrerstecker möglich?

 

[toeti]

Hi Marc,

also ich habe mich mal kurz schlau gelesen Dein Piano ja nur einen Phone Ausgang. Also müsstest du jetzt erst mal schauen, ob du hinten am PC einen Line In hast. Das sollte eigentlich ein kleiner Kline sein. Dann müsstet du nur einen Adapter mit Kabel dafür haben. Also groß auf klein Klinke.
Das kostet nicht die Welt.
In deinem Fall kannst du wirklich nur mit Midi und Kopfhörer arbeiten.

Gruß

 

[CocoJambo123]

Vielen dank

Dieses Kabel wäre doch z.B. geeignet, oder ?
http://www.amazon.de/gp/aw/d/B00006J6JG/ref=redir_mdp_mobile/278-1990902-5053149
Wie sieht es dann mit der Aufnahmequalität aus? Und kann es bei diesem Vorgang irgendwelche Probleme geben wie z.B. mit der Frequenz etc. Sprich, muss ich noch auf etwas achten?

Ich freue mich so !!

 

[toeti]

Ja, wenn du ein Kabel mit zwei kleinen Klingen hast, was lang genug ist, dann ja.

Naja, die Qualität ist halt so gut, wie die Soundkarte, die Kabel und die Stecker.

 

[CocoJambo123]

Und sonst muss ich auf nichts achten?

 

[toeti]

Ich hoffe nicht, du kannst ja noch auf andere Meinungen warten

 

[CocoJambo123]

Wenn das jemand freundlicherweise bestätigen würde, wäre ich sehr dankbar.
Dann würde ich das Kabel heute nämlich schon bestellen.
Welche kostenfreie Software würde sich denn dann eignen?

Ich habe mich grade gefragt, wie ich versch. Teile der Musik richtig übereinanderschneide, da mein Klavierspiel wohl kaum genau genug sein wird, um einen passenden Gesamtklang zu erreichen. Gibt es kostenlose Software, die das Spiel vielleicht etwas anpasst?

 

[synthos]

Das ist schon alles richtig: du benötigst eine Verbindung von der Stereo-Klinkenbuchse deines Pianos zu der Stereo-Miniklinkenbuchse deiner Soundkarte. Ob die Verbindung jetzt über ein speziell konfektioniertes Kabel mit passenden Steckern oder über irgendein (Stereo-)Kabel mit passenden Adaptern zu Stande kommt, spielt erst mal keine grosse Rolle.

Zum Aufnehmen von Audio-Signalen im Rechner eignet sich z. B. die freie Software Audacity.

 

[CocoJambo123]

Vielen Dank, synthos,

Kannst du vielleicht zu meinem letzten Punkt noch etwas sagen?

 

[synthos]

Ich habe mich grade gefragt, wie ich versch. Teile der Musik richtig übereinanderschneide, da mein Klavierspiel wohl kaum genau genug sein wird, um einen passenden Gesamtklang zu erreichen. Gibt es kostenlose Software, die das Spiel vielleicht etwas anpasst?

Wenn du umfangreiche Bearbeitungen nach der Aufnahme vornehmen willst, dann solltest du das doch lieber mit Midi-Daten machen. Das ist viel einfacher, als wenn erst Audio-Daten aufwändig analysiert werden müssen, um sie in einzelne Noten zu zerlegen, was einerseits zusätzliche Software erfordert und andererseits bei mehrstimmigen Material sowieso nur unbefriedigend funktioniert.

Die Notenbefehle in den Midi-Daten legen Anfang (Note On), Ende (Note Off), Tonhöhe (Notennummer) und Anschlagsstärke (Velocity) jeder gespielten Note fest. Sie werden über die Midi-Schnittstelle deines D-Pianos ausgegeben, gelangen z. B. über ein USB-Midi-Interface in deinen Rechner und können dort mit einem Sequenzer aufgezeichnet, bearbeitet und abgespielt werden. Eine typische Bearbeitung ist z. B. das Quantisieren, also das Ausrichten der Noten nach einem vorgegebenen Raster.

In einem Sequenzer sind diese Daten in Spuren aufgeteilt, und jeder Spur ist ein Klangerzeuger zugewiesen, der anhand der Midi-Daten Audio-Signale erzeugt. Dieser Klangerzeuger kann ein Software-Instrument auf deinem Rechner sein, aber du kannst die Midi-Daten auch wieder zurück an dein D-Piano schicken und seine Klangerzeugung nutzen. Innerhalb jeder Spur sind die Midi-Daten zeitlich oft in Blöcke aufgeteilt bzw. werden nach der Aufnahme in solche zerschnitten. Diese Blöcke können dann verschoben und so das Midi-Arrangement bearbeitet werden.

Der typische Arbeitsablauf ist also, zunächst die Midi-Daten an deinem D-Piano in den Sequenzer einzuspielen. Das kann auch in mehreren "Takes" erfolgen, um so verschiedene Spuren zu erzeugen. Danach verlagert sich die Arbeit in die Sequenzer-Software, wo die Midi-Daten detailliert (bis hinunter zu einzelnen Noten) bearbeitet und ein Arrangement erstellt werden kann. Während der Bearbeitung kannst du die Midi-Daten von deinem Piano abspielen lassen und so alle Änderungen gleich hören.
Wenn das Midi-Arrangement steht, dann werden daraus Audio-Daten erzeugt. Im einfachsten Fall schickst du einfach alle Midi-Daten vom Rechner an dein Piano und zeichnest die erzeugten Audio-Daten im Rechner auf. Du benötigst dazu also sowohl eine Midi- als auch eine Audio-Verbindung zwischen D-Piano und Rechner. Zum Aufzeichnen der Audio-Daten kann oft die gleiche (DAW-)Software (Digital Audio Workstation) verwendet werden wie für die Midi-Daten. Im einfachsten Fall zeichnest du das gesamte Arrangement in einer Stereo-Spur auf und speicherst es z. B. als WAV- oder MP3-Datei ab.
Du kannst aber auch einzelne Spuren als Audio-Daten aufzeichnen und wieder Bearbeitungen vornehmen. In diesem Fall erstellst du ein Audio-Arrangement, was ganz ähnlich zur Erstellung eines Midi-Arrangement funktioniert: die Audio-Daten sind in einzelnen Spuren abgelegt, die in Blöcke zerschnitten und herumgeschoben werden können. Im Gegensatz zum Midi-Arrangement kann hier üblicherweise nicht mehr jede Note einzeln bearbeitet werden; dafür werden in diesem Schritt oft in einem Mischer die Spur-Lautstärken angepasst sowie Effekte (z. B. Hall oder Chorus) hinzugefügt. Schliesslich kann auch das Audio-Arrangement wieder nach Stereo heruntergemischt und als Audio-Datei abgespeichert werden.

An Software gibt es eine grosse Auswahl, aber nicht viel davon ist frei. Weil beim Mac GarageBand mitgeliefert wird, gibt es für diese Plattform kaum kostenlose Alternativen, und mit Windows-/Linux-Software kenne ich mich leider nicht aus.

Grüsse,
synthos

 

[CocoJambo123]

Ich bin beeindruckt, jetzt wird mir alles klar. Herzlichen Dank, synthos.

Ich werde zuerst einmal schauen, ob ich an dem Aufnehmen und erstem Bearbeiten von Audiosignalen Spaß habe und wenn dies der Fall sein sollte, werde ich wohl darüber nachdenken, mir ein USB-MIDI-Interface zuzulegen.
Wie ich gesehen habe, gibt es von diesem Board ja auch einen Shop, wo Software wie Cubase etc. oft schon mitgeliefert wird. Werde da mal rumschauen.

Vielen Dank an alle, die mir hier geholfen haben. Am Montag oder Dienstag sollte der Klinkenadapter kommen, wenn ich dann noch Fragen habe, belästige ich euch nochmal

Gruß und schönen Samstag,
Marc