Klassische Musik und die heutige Generation?

  • Ersteller SevenStroke
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Hallo,

viele moderne "klassische" Komponisten haben mich schon in der Schule angesprochen, weil sie aggressiv, wild und ein wenig "unverständlich" waren: Igor Strawinski (z.B. Sacre du Printemps), Bela Bartok, Arthur Honegger (z.B. Pacific 231), etc. Gerade im späten 19. und im 20. Jh. gab es sehr vieles, was so gar nicht in's Klischee der "netten" und "harmlosen" Klassik passt. :cool:

Ciao,
Andreas
 
Das stimmt. Bartok und Stockhausen sind z.T. sehr hörenswert. Richtig heftig!
 
ich bin jetzt vierzehn. mit zehn hab ich angefangen klassische gitarre zu spielen. damals hab ich noch punk(rock) gehört. ich war nicht grad die beste schülerin, aber nach ca. einem jahr hatte ich ein stück was mir mein gitarrenlehrer nicht zugetraut hat, ich aber unbedingt spielen wollte. dann kamen die weihnachtsferien, die ich an der gitarre verbrachte und nach den ferien konnt ichs flüssig. seitdem hat mir die klassische eigentlich immer spaß gemacht, oft ist es aber auch faulheit. weiteraber, nach drei jahren klassischer und zwei jahren erfolgreicher klassischer, hatte ich irgendwie das gefühl mich auf der gitarre nicht frei bewegen zu können. und so hab ich mal ein jahr pause gemacht und angefangen e gitarre zu spielen. inzwischen höre/spiele ich ausschließlich metal und hardrock (und die klassik nicht vergessen). und jetzt, nach ca. einem jahr e gitarre, hab ich gemerkt, dass ich in diesem einem jahr fast mehr klassik gelernt hab als in den drei jahren zuvor. und das mit metal. ich bin eh fest davon überzeugt, das sich die musischen fasen wiederholen, bzw iedrekehren, so zb auch die klassik im metal (natürlich nicht in jedem).

und noch dazu, find ich das s&m album von metallica hammergeil. da kann man sich richtig reinleben und die musik bekommt noch viel mehr bedeutung/lebendigkeit... :rolleyes:
Lena
_________________________
save the earth
love the music
 
hat jemand ein paar vorschläge was man so an klassik auf der klassikgitarre zupfen könnte ? (nich allzu schwer)
hab gestern meine akkustik wieder ausgegraben und würd gern a bissel was klimpern. (am besten wos auch tabs für gibt)
 
Kennen sogar die meisten Nicht-Klassiker: Bach - Air, gibts bei mxtabs.net als tab. Ist nicht schwer und hört sich schön an.
 
jop,
air istn schönes liedchen ;)

ich pers. such auch ein bissel was.
hab schon mit ein paar capricen von paganini begonnen..

habt ihr noch ein paar anspruchsvollere Sachen in Sachen Klassik für mich zum anhören bzw. nachspielen?
 
Ich finde Klassik auch nich schlecht. Höre sonst auch eigentlich nur Metal(bleibt auch noch meine Lieblingsrichtung;)), aber so zwischen durch ist die 9-te Sinfonie vom guten Ludwig van e4nfach der Hammer. Wenn man die richtig laut hört isses mächtiger als jedes Metalstück. :rock:
 
Bei mir ist das auch so. Höre eigentlich eher Metal, aber ide letzten Jahre haben für mich immer mehr Klassik und Jazz bereitgehalten.
Allerdings muss man ja bedenken, dass der Begriff Klassik mehrere Jahrhunderte an bisweilen extrem unterschiedlichen Sound umfasst.

Wie eigentlich jeder hier, stehe ich natürlich auch auf die Giganten, von Bach über van Beethoven bis Mozart, allerdings habe ich mit der Zeit festgestellt, dass mein Herz nach Russland und zur Programm Musik der Jahrhundertwende tendiert. Etwas modernerer Sound, der auch mal eine jazzige Harmonik nicht verabscheut.Die diversen Mussorgsys und Tchaikovskys haben es mir da sehr angetan.

In letzter Zeit kommt auch wieder etwas mehr Barock dazu. Hat mir eigentlich nie viel gegeben, aber als Ode an die Form mag ich es in letzter Zeit wieder öfter hören.
 
Scheint bei Vielen so zu sein, daß K erst gehört wird wenn man älter wird.
 
engineer schrieb:
Scheint bei Vielen so zu sein, daß K erst gehört wird wenn man älter wird.
Was ziemlich schade ist... Aber es scheint tatsächlich einige "Hemmschwellen" für jüngere Leute zu geben: Klassik hat den Ruf "langweilig", "spießig", "kompliziert" etc. zu sein (was für die meiste klass. Musik nicht zutrifft, aber das Image scheint doch teilweise da zu sein). Für mich war damals Emerson Lake & Palmer eine Art "Einstiegsdroge" in die Klassik: das war heavy genug, um von mir akzeptiert zu werden, aber hat mir doch gezeigt wie viel Spaß es machen kann, wenn die Musik einen etwas mehr fordert als die übliche Popmusik :cool: Und dann hat ELP mich natürlich neugierig gemacht, wie denn die gecoverten Originale klingen - Mussorgskys Bilder einer Ausstellung, Coplands Fanfare for the Common Man, Prokoviews Lt. Kije (="I believe in Father Christmas" bei ELP :p )

Ciao,
Andreas
 
Es spielt aber auch noch eine Rolle, daß kl.Musik komplizierter ist, genauso wie Jazz und nur dann, wenn das musikalische Verständnis gereift ist, kann man das auch gut finden. Wer ständig in frühester jugend mit kl.M. in Berührung kommt, bei dem geht das entsprechend schnell, andere sind auch die langsam zufällige Weiterentwicklung angewiesen - auch sonst entwickelt man sich ja weiter.

Ein wichtiger Punkt: Neuesten Erkenntnissen gibt es in der Puberät noch einmal eine tiefgreifende Umstrukturierung des Gehrins, nachdem man früher annahm, dies sei im 4. Lebensjahr abgeschlossen. Das macht sicher auch was aus!

Entscheidend ist aber, was man in seiner Jugend und Prägungsphase hört. Wer da keine Musikausbildung hat, zu wenig Unterricht in der Schule bekommt, dafür in erster Linie Chartmusik hört und ansonsten nur Doom und CounterSrrike spielt, der ist etwas arm dran.
 
Na ja, eine gewisse "Prägung" kann sicher helfen, einen Zugang zur Klassik zu finden, oder auch nur das dortige Vokabular zu kennen. Wenn mir etwas aus dem Elternhaus schon familiär ist, werde ich erstmal wenig Berührungsängste haben z.B.
Entscheidend ist meiner Meinung nach aber die Frage, sich irgendwann seinen eigenen Kapazitäten zu stellen: bin ich durch die Musik die ich gerade höre, tatsächlich schon "ausgelastet", oder ist da eigentlich noch mehr an Komplexität, Anforderung / Anstrengung für mich, etc. "drin"?
Will sagen: wir sind durchaus in der Lage, uns ein ganzes Leben lang selbst zu prägen :D
Ciao,
Andreas
 
Jo, Lernen ist nicht verboten- ich denke nur die Anlagen und das Interesse werden in der jugend gelegt- vorwiegend durch das Umfeld.
 
Ich denke, dass gerade die Berührungsängste oder die Hemmschwelle den Hörgenuss trüben können. Es hat eine Zeit gedauert, bis ich mir zugestanden habe, zu "klassischer" Musik auch mal richtig abgehen zu können. Und wie bei jeder anderen Musik halte ich es auch für erlaubt, (in Anlehnung an eine Harald-Schmidt-Sendung) nur an die richtig guten Stellen ranzuspulen und danach was anderes zu hören. Als ich dann bei einem Konzert nicht der einzige ohne Anzug war, war für mich klar, dass es auch "einfach nur" Musik ist. Vielleicht kann man mit solch offenen Konzepten das Generationenproblem überwinden, wenn es denn überhaupt gewünscht ist.
 
Henk schrieb:
...Und wie bei jeder anderen Musik halte ich es auch für erlaubt, (in Anlehnung an eine Harald-Schmidt-Sendung) nur an die richtig guten Stellen ranzuspulen und danach was anderes zu hören.

Das ist eine Klassik-Hörern recht bekannte Vorgehensweise: Opern-Querschnitte z.B. waren lange Zeit sehr beliebt. Und das nicht nur aus Kostengründen (eine Platte ist halt billiger als 3 oder 4), sondern weil man alle Highlights schon zusammengestellt hat. Erlaubt ist erstmal alles, was man sich nicht selbst verbietet ;) Aber (mein ganz persönliches aber, bitte nicht "belehrend" verstehen) eine klassische Symphonie, Konzert, Oper, etc. wird mir erst dann *alles* an Emotion und Erfahrung bringen, wenn ich es komplett und in Ruhe anhöre: vieles baut aufeinander auf, Themen werden manchmal kaum bemerkbar eingeführt oder wieder variiert, der gesamte Spannungsbogen eines Stückes ist auch ein wichtiger Teil der musikalischen Aussage, usw. Diese Dinge erschließen sich nicht sofort, sondern brauchen Zeit, um das Ohr daran zu gewöhnen. Aber nochmal: es gibt keine Regeln, wie man sich klassischer Musik zu nähern hat, sondern immer nur Hinweise, was vielleicht auch noch eine lohnende Herangehensweise sein könnte (bis hin zum Mitlesen der Partitur, z.B.)

Henk schrieb:
...Als ich dann bei einem Konzert nicht der einzige ohne Anzug war, war für mich klar, dass es auch "einfach nur" Musik ist. Vielleicht kann man mit solch offenen Konzepten das Generationenproblem überwinden, wenn es denn überhaupt gewünscht ist.

Anzüge haben eigentlich gar nichts mit Musik zu tun. Lustigerweise sieht man aber bei ganz verschiedenen Arten von Musik immer wieder ganz typische Anzüge. Das Publikum bei Punk- oder Hardrock-Konzerten z.B. trägt meist sehr markante Anzüge, analog vielleicht bei Folk, Country&Western, etc. Als Experiment: geh mal im Smoking & Fliege auf ein Heavy-Metal-Konzert :rock:

Der "Anzug" birgt aber viele merkwürdige Assoziationen wie "ältere Generation", "Geld", "spiessig", "Büro", "Eltern", usw. Aber eigentlich ist's nur ein bisserl Stoff... Will sagen: für mich ist es völlig in Ordnung, im Anzug ins Konzert zu gehen (vielleicht, weil ich es für wertschätzend halte, eine ähnliche Kluft wie die Musiker zu tragen?), aber wer keinen hat, sollte sich deswegen bloß nicht vom Konzertbesuch abhalten lassen!

Ciao,
Andreas
 
Genau und ohne Frage: Beethoven ist eben mehr, als das bekannte da-da-da-daaaaaa. Mir ging es in meinem Beitrag um falsche Ehrfurcht, sozusagen eine Einstiegserleichterung. Es hat bei mir eben länger gedauert, bis ich mir gestattet habe, z.B. nur dieses da-da-da-daaaaa zu hören bis es mir aus den Ohren wieder rauskam. Danach erst hat mich interessiert, wie es weitergeht. Analog vielleicht zu den Single-Auskopplungen der (sog.) U-Musik: Man kauft sich eine Platte wegen einem Stück und wenn das richtig gut ist will man irgendwann mehr.
Wenn man weniger falschen Respekt vor der Musik hat und sich einfach mal traut zu sagen "Die Stelle finde ich gut und deshalb höre ich im Moment fast nur dieses Stück" will man automatisch die ganze Sinfonie oder was auch immer hören.
Zu den Anzügen der Musiker: Empfand ich schon immer als großes Hemmnis. Ich habe es während eines Praktikums geliebt, mir die nicht-öffentlichen Proben von Orchestern anzuschauen und zu sehen wie hier alle zusammen an der Musik arbeiten und versuchen, sie zu erschließen. Im Konzert war das (selbstverständlich - man bezahlt ja Eintritt und möchte ein fertiges Produkt sehen ) dann nicht mehr der Fall und die persönliche Berührtheit vom Tag zuvor war wie weggeblasen.
Zum Anzug generell: Ist natürlich die beste Modeerfindung für Männer, mir ging es nur darum sich nicht verstellen zu müssen.
 
Henk schrieb:
Mir ging es in meinem Beitrag um falsche Ehrfurcht, sozusagen eine Einstiegserleichterung.
Ok, jetzt verstehe ich das mit der Ehrfurcht. Für mich gibt es eine "ungesunde" Ehrfurcht, die mich klein und schlecht fühlen läßt, weil das Andere ja so groß und einschüchternd ist.
Aber es gibt auch eine Ehrfurcht im Sinne von: das (Musikstück) ist etwas ungeheuer Mächtiges und Schönes, und ich habe das Glück, so etwas in mich aufnehmen zu können, es gibt mir Kraft und läßt mich "abheben".

Ciao,
Andreas
 
Andreas, ich würde da gfs die Begriffe Authorität und Anerkennung verwenden ... ?
 
Reinhard schrieb:
Authorität und Anerkennung
Damit ich jetzt nicht in's Off(-Topic) abrutsche :) - Klassik, oder Besser Musik als Kunst hat immer etwas "Großes", auf das man ganz unterschiedlich reagieren kann. Auch die ganz ganz große Musik soll (und will!) nicht abschrecken oder einschüchtern, sondern ganz im Gegenteil einem etwas von ihrer Größe geben.

Ciao,
Andreas
 
Reinhard schrieb:
Andreas, ich würde da gfs die Begriffe Authorität und Anerkennung verwenden ... ?
Da du so auf Wörter achtest, sollte dir klar sein, dass es sich hierbei um Ausdrücke und nicht um Begriffe handelt.
 

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