Klingen Relics besser und wie bekommt man eine gute Kopie des Originals?

  • Ersteller Cryin' Eagle
  • Erstellt am
Ich bin der Meinung das daß HOLZ der Hauptfaktor ist beim Vergleich.
Vor 50 Jahren hatte das Holz einfach eine andere Qualität als heute.

Heutiges Topholz findet sich im Customshop, egal ob G od. F, für die 0815 Fraktion bleibt halt nur das "normal" Holz übrig.

So seh ich das ! ;)

Du auch? ;)
Wobei man sich dennoch fragen muss ob Fender oder Gibson in den 50er Jahren wirklich so auf die Holzqualität, "bestes Tonholz", fixiert waren. Gibt's dafür irgendwo Belege? Oder kaufte man doch nur "billig" ein und hatte damals schlicht und einfach die bessere, heute nicht mehr zu bekommende, Qualität?
 
Oder kaufte man doch nur "billig" ein und hatte damals schlicht und einfach die bessere, heute nicht mehr zu bekommende, Qualität?

Für bestimmte Hölzer hat man sich im E-Gitarrenbau mit Sicherheit aus Kostengründen entschieden. Sumpfesche ist zum Beispiel definitiv teurer als Erle und Honduras Mahagoni deutlich teurer als die verbreiteten Alternativen.

Man bekommt auch heute noch die Qualität aus den 50s/60s, das ist überhaupt kein Problem. Im industriellen Maßstab ist das aber nicht realisierbar, insbesondere seit bestimmte Hölzer auf dem "Index" stehen.
 
Man bekommt auch heute noch die Qualität aus den 50s/60s, das ist überhaupt kein Problem. Im industriellen Maßstab ist das aber nicht realisierbar, insbesondere seit bestimmte Hölzer auf dem "Index" stehen.


das wäre eine der schlüsselfragen, um mit den reissues an die qualität der originale heranzukommen. nach allem, was ich bisher gehört oder gelesen habe, ist man relativ dicht dran, ohne die klasse der originale ganz zu erreichen.

gruss hanno
 
das wäre eine der schlüsselfragen, um mit den reissues an die qualität der originale heranzukommen. nach allem, was ich bisher gehört oder gelesen habe, ist man relativ dicht dran, ohne die klasse der originale ganz zu erreichen.

Für ein Stück richtig altes Mahagoni zahlst du ganz schnell einen Aufpreis, der die 500€ Marke hinter sich gelassen hat!

Ich denke, dass man bei zwei sonst identischen Gitarren keinen Unterschied zwischen versch. Palisander Boards hört. Trotzdem ist ein Rio Mythos entstanden und gegen den kann man nichts machen - Rio klingt einfach besser, darüber diskutiert der konservative Gitarrist nicht. Gleiches gilt für Fender und Gibson im Allgemeinen und das ist ja auch nicht weiter schlimm solange man für sich persönlich die "beste Gitarre" findet. Wenn ein Florian Jäger den LP Korpus mathematisch analysiert und später mit der Propeller ein LP Derivat vorstellt, dass (angeblich) "besser" klingt ist das schön und gut aber interessieren tut es die breite Masse nicht. Wenn er davon 50-100 Stück verkauft ist das schon viel! (Trotz dem 1A Holz - man beachte das Gewicht von 3,9kg bei deutlich größerem Korpus + Bigsby!!!)

Interessant finde ich an dieser Stelle, dass die Boutique Amphersteller auf mehr Akzeptanz stoßen. Ein perfekt kopierter Marshall/VOX/usw. wird gerne gesehen und auch gerne gekauft. Optisch darf der sich auch gerne vom Original distanzieren, das ist egal. Bei Gitarren ist man da ein bisschen empfindlicher.
 
Für bestimmte Hölzer hat man sich im E-Gitarrenbau mit Sicherheit aus Kostengründen entschieden. Sumpfesche ist zum Beispiel definitiv teurer als Erle und Honduras Mahagoni deutlich teurer als die verbreiteten Alternativen.

Sumpfesche kam bei Leo nicht zum Einsatz, dass war ganz normale Esche.
Das man damals auf die Qualität geachtet hat, mag ich bezweifeln, wohl aber nicht das man auf den Preis geachtet hat. Ich denke eher, dass man einen Kompromis eingegangen ist: Einigermaßen ordentliches Tonholz(!) zu einem möglichst niedrigen Preis.

Bei dieser Diskussion darf man ja nicht außen vorlassen, dass wir das jahr 1958-1960 schreiben. Solidbodys waren nicht unbedingt der Verkaufsrenner, man Stand Rock'n'Roll -> Gretsch. Gibson verkaufte und produzierte ja auch nicht viele (burst) Les Paul, da wird man sich alles andere gedacht haben als: "wir verbauen jetzt mal das beste Tonholz das wir da haben".

Zudem kam das Holz in den 50ern ja aus Südamerika, da kann man eher davon ausgehen, dass das Holz günstig zu erstehen war. Kleiner Vergleich dazu: Eine ES335 besteht zwar auch aus Mahagoni (Sustainblock und Hals) aber das meiste ist gesperrtes Holz. Eine Gibson Les Paul kostet damals um die 265$, eine Gibson ES-335 kostete damals 335$! Ich habe leider keine Preisliste von Holz aus den 50ern, würde aber jetzt einfach mal sagen, dass der Preis nicht viel höher war als der von Esche.

Grüße
 
Sumpfesche kam bei Leo nicht zum Einsatz, dass war ganz normale Esche.
Das man damals auf die Qualität geachtet hat, mag ich bezweifeln, wohl aber nicht das man auf den Preis geachtet hat. Ich denke eher, dass man einen Kompromis eingegangen ist: Einigermaßen ordentliches Tonholz(!) zu einem möglichst niedrigen Preis.

Ich stellte meine Frage bewusst gezielter ;) Gibt's einen Werbeprospekt von Gibson oder Fender aus den 50ern wo explizit, neben den technischen Vorteilen der Modelle, auch für das Tonholz, dessen guten Klang, geworben wird? Mir ist bislang keiner bekannt, meine Annahme geht in die Richtung dass damals die Technik, spricht Elektronik selber, "wichtiger" war.
 
ich vermute, die hatten damals einfach gute hölzer und dann noch die zeit, diese lange zu lagern.
von daher brauchte kein grosses theater um holzqualität gemacht zu werden.
 
Ich habe mir hier nocheinmal ein paar Werbungen durchgelesen:
http://www.vintageguitars.org.uk/advertisementsGTR.php

Sicher, es sind gewiss nicht alle Werbungen dabei und es ist nur ein kleiner Überblick, was jedoch auffällt: 50er, 60er Jahre spricht man nur vom "einzigartigem Klang" & der Technik, ab Ende der 70er, wo letztlich auch der Vintagehype hinzukommt, spielt plötzlich das Holz eine Rolle, kein Wunder dank Norlin bzw. CBS ;) Wobei die auch ihre speziellen Schätzchen gebaut haben die sich noch heute Beliebtheit erfreuen.
Kann es ursächlich sein, dass man in den 50er Jahren, noch vor der ganzen späteren verzerrten Rockgeschichte, andere Prioritäten bezüglich Elektrischer Gitarren hatte, eher eine elektrische spanische Gitarre bzw. Westernklampfe mit Solidbody bauen wollte? Leo Fender wäre ja letztlich ein Beispiel dafür, und die frühen Fender Werbungen wirken auch heute eher als wolle er Stromgitarren wie Haushaltsgeräte verkaufen, keine Klangwunder :D

Was ich auch nicht wusste, das Konzept der Gibson BFG hatte wirklich teilweise bereits einen Vorläufer :D :
http://www.vintageguitars.org.uk/adDetails/348
 
Eine kleine Randbemerkung, die vielleicht auch hier zum Thema passt: Ich war gestern (Mittwoch) auf der Musikmesse in Frankfurt. Bei Fender hingen im Laufe des Vormittages auf allen (Heavy-)Relics zweier Serien (TB Strats, und MB Teles) ein 'Sold'-Schildchen (teilweise mit Visitenkarte, zB Thomann). Die normalen, 'nicht-relic'-Modelle waren fast noch alle zu haben. Interessant finde ich dabei, dass dann später bei vielen Händlern zu lesen sein wird: 'Auf der Musikmesse handselektiert'. Anscheinend sind die kompletten Serien so gut, dass sie von unterschiedlichen Händlern komplett handselektiert wurden, und ich frage mich, wie man bei dem allgemeinen Geräuschpegel in den Gitarrenhallen überhaupt irgendwas selektieren will - ausser eben im eigentlichen Wortsinn: die Gitarre vielleicht mal kurz in die Hand nehmen ;-)
 

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