[KnowHow] Foto Equipment Beratung und Fachsimpelei

  • Ersteller milamber
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Kleiner Hinweis für alle Schärfentiefe Verfechter:
Das dort hingewiesene Verschwinden beider Varianten ist meiner Meinung auch darauf zurückzuführen, dass es die meisten heute nicht mehr interessiert, einen möglichst großen Bereich scharf zu haben. Viele investieren in lichtstarke Optiken, um möglichst wenig scharf zu haben. ;)

Ich für meinen Teil bin eher bei denen, die ihren Hintergrund nicht ausblenden, sondern darauf achten, dass der dazu passt. Ich meine für den Fall, dass nicht gerade sowieso der Hintergrund das Motiv ist. ;)

Ein guter Tipp, der Einsteigern sicherlich vieles erklärt (soweit sie ausreichend Englisch verstehen).
Ohne Englisch könnte ich mir die Foto- und auch die Musikwelt nicht vorstellen. Zu viel ist auf Englisch. Inzwischen ist aber die Google-Übersetzung sehr gut geworden, da hat es in der letzten Zeit echt einen Sprung gegeben. In Chrome rechte Maustaste: Auf Deutsch übersetzen...
 
Apropos Schärfentiefe / Tiefenschärfe: Da kann man tricksen mit einem sog. Tilt-Objektiv, extrem interessant für Architektur-Fotografen, aber sehr selten und wirklich teuer. Der Trick in der Theorie (jetzt wird`s kompliziert):

Die Schärfe ist am größten, wenn sich Objekiv- Bild- und Objektebene in einer gemeinsamen Geraden schneiden. Man bekommt eine real geneigte Objektebene (man steht vor einem hohen Gebäude und sieht die Front hinauf) scharf, wenn man Bild- und Objektivebene so gegeneinander neigt, dass sie sich schneiden und die Schnittgerade in die scharf abzubildende Objektebene fällt. Am einfachsten gelingt dies durch in sich schwenkbare Objektivgehäuse (sog. Tilt-Objektive). Neigt man das Objektiv nach hinten, dann kommt die Front auch eines sehr hohes Abbildungsobjekts in diese Schärfeebene, diese Front wird komplett scharf.

Kann man theoretisch mit etwas Vorstellungskraft verstehen (Scheimpflug-Prinzip), oder einfach mit einem Tilt-Objektiv ausprobieren.
 
Die Diskussion "Tiefenschärfe" oder "Schärfentiefe" kenne ich schon seit gefühlt hundert Jahren. Um das Problem zu umgehen, wurde damals "Schiefentärfe" und "Tärfenschiefe" verwendet ...
 
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Das dort hingewiesene Verschwinden beider Varianten ist meiner Meinung auch darauf zurückzuführen, dass es die meisten heute nicht mehr interessiert, einen möglichst großen Bereich scharf zu haben. Viele investieren in lichtstarke Optiken, um möglichst wenig scharf zu haben. ;)
@supertramp und @exoslime können ihre Bergpanoramen dann ja in Zukunft mit Blende 2,0 aufnehmen (SCNR). :D
 
Ich sage jetzt seit gut und gerne 32 Jahren Tiefenschärfe, habe es als Teenager so gelernt und werde auch immer wieder gerne neunmalklug „berichtigt“. Es ist dabei so egal.
:patpat:

... Um das Problem zu umgehen, wurde damals "Schiefentärfe" und "Tärfenschiefe" verwendet ...
Gut dann mal los: Was spricht für "Schiefentärfe" und was für "Tärfenschiefe"? :good_evil:
Nur Spaß. :engel:
 
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Hyperfocale Distanz ist schon richtig. Habe es mathematisch nicht richtig begriffen, mache seitdem aber Fortschritte bei Landschaftsaufnahmen.
Nehme dann Blenden zwischen ca. 8 - 16 und richte den Schärfepunkt auf ca. 1/3 der Entfernung bis zum Horizont.
Habe ich mal einem Fachmagazin entnommen.

Klappt recht gut.
 
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Bitte das Thema wieder auf eine "ernste Basis" zurückführen.
Das hier soll ein Fachsimpelthread bleiben und kein "Funchat" ;)

Danke! :)
 
Ich hoffe, ich bin hier mit meiner Frage einigermaßen richtig.

Ich bin aktuell auf der Suche nach einem neuen Teleobjektiv für meine Nikon D3200 als Ersatz für das bisher genutzte (geliehene) Tamron AF 70-300mm F/4-5.6 Di LD MACRO 1:2. Mit dem war ich eigentlich bisher für meine Anwendungen zufrieden, nur Fotos vom Mond sind mir damit nicht gelungen.
Einsatzzweck ist hobbymäßiges Fotografieren, hauptsächlich in der Natur, im Urlaub und Essen/Getränke. Solche Sachen wie Mond/Sterne würde ich auch gerne mal probieren, ist aber nicht zwingend erforderlich.
Als weiteres Objektiv habe ich noch das AF-S DX NIKKOR 18-55 mm 1:3,5-5,6G VR II.
Ich muss zugeben, dass ich keine Ahnung habe, mit was ich preislich für ein einigermaßen brauchbares Objektiv zu rechnen habe. Da ich mich aber als "Anfänger" sehe und nicht weiß, wie intensiv ich das ganze nutzen werde, würde ich gerne nicht all zu viel Geld ausgeben.
Habt ihr für diesen Anwendungsfall Tipps für mich, die brauchbar und nicht zu teuer sind?
 
Ich bin aktuell auf der Suche nach einem neuen Teleobjektiv für meine Nikon D3200 als Ersatz für das bisher genutzte (geliehene) Tamron AF 70-300mm F/4-5.6 Di LD MACRO 1:2. Mit dem war ich eigentlich bisher für meine Anwendungen zufrieden, nur Fotos vom Mond sind mir damit nicht gelungen.
Einsatzzweck ist hobbymäßiges Fotografieren, hauptsächlich in der Natur, im Urlaub und Essen/Getränke. Solche Sachen wie Mond/Sterne würde ich auch gerne mal probieren, ist aber nicht zwingend erforderlich.
Ich hab leider keine Objektivtips für dich da Nikon nicht mehr meine Welt ist,

Was ist dir denn bei den Mondfotos nicht gelungen? vielleicht ist es ja eher eine Einstellungsfrage der Kamera als das es am Objektiv liegt
Hier wären ein paar Tipps zum Mondfotografieren:
1) immer manuell fokusieren, ich bin mir sicher die Nikon hat auch ein Vergrösserungsansicht die man ggf zuschalten kann wenn man per Hand fokusiert? damit funktioniert das meistens schon sehr gut das man die Schärfe hinbekommt.
2) die Kameraeinstellung auch auf Manuell einstellen. auch wenn man den Mond fotografiert ist die Belichtungszeit sehr wichtig, den auch wenn es nicht so aussieht, die Erdrotation ist ziemlich schnell und wenn man die Belichtungszeit zu lange eingestellt hat, wird der Mond dadurch bereits schon leicht unscharf. Ich achte darauf daher, das die Verschlusszeit ungefähr gleich, oder nicht sogar kürzer als die gewählte Brennweite ist, zb bei 300mm Brennweite mind. 1/300 wenn nicht sogar 1/400
Je weniger Tele desto kürzer darf dann auch die Belichtungszeit sein damit man nicht die Schärfe verliert. also bei Brennweite 100mm kann man auch 1/100 verwenden.
zumindest ist das meine Erfahrung damit und ich lange darüber gerätselt, das obwohl ich den Mond Scharf fokusiert hatte, die Kamera am Stativ befestigt war, der Mond aber trotzdem unscharf war -> bei Analyse der alten Fotos die nicht gut waren ist mir dann aufgefallen das die Belichtungszeit wohl zu lang eingestellt war.

Die anderen beiden Werte (Blende) und ISO stelle ich dann je nach Möglichkeit ein. ISO so gering wie möglich und Blende so hoch wie möglich, das dann am Ende die Belichtung passt,

Beim Sternefotografieren (zb Sternenhimmel und Milchstrasse) hingegen brauchst du ja eher was weitwinkeliges, also mit kurzer Brennweite und was lichtstark ist ( f1.8 oder f2.0) wie zb ein 20 oder 25mm Festbrennweitenobjektiv.
Wenn du mit einem Teleobjektiv aber Sterne (Galaxien, usw) fotografieren willst, genannt auch "Deep Sky" wirds etwas komplexer und auch teurer, dann brauchst du nämlich nicht nur ein Lichtstarkes Teleobjektiv, sondern auch noch eine Nachführeinheit, das ist quasi ein Teil das du zwischen Stativ und Kamera schraubst, auf den Polarstern ausrichtest und das dann die Erdumdrehung ausgleichst so damit du lange belichten kannst.
 
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, nur Fotos vom Mond sind mir damit nicht gelungen.

Solche Sachen wie Mond/Sterne würde ich auch gerne mal probieren,

Für Mondfotografie sind 300mm ziemlich wenig.

Nur beispielshaft mal Bilder mit einer Nikon P1000, dem Zoom-Monster, bei 3.000mm:

C1.JPG
C2.JPG


Die Originalqualität ist deutlich besser, ich musste für das hiesige Forum die Pix reduzieren.
Für Kameras mit Wechselobjektiv sind solche Brennweiten leider unerschwinglich, sofern überhaupt existent. Zum Vergleich: Eine gebrauchte P1000 mit Zoom von 24mm bis 3.000mm gibt`s für etwa 6-700€. Sie ist aber auch ziemlich klobig.
Generell kannst Du bei Objektiven für Deine Kamera von Nikon oder den großen Fremdherstellern mit Nikon-Anschluss (Tamron, Sigma) heute nichts mehr falsch machen, die taugen alle was.
 
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würde ich gerne nicht all zu viel Geld ausgeben.
Habt ihr für diesen Anwendungsfall Tipps für mich, die brauchbar und nicht zu teuer sind?
Astronomische Photos sind extrem anspruchsvoll, was die Objektivkonstruktion angeht.
Am Beispiel „Sterne“ ist das leicht nachvollziehbar: sie sind (entfernungsbedingt) Punkte im Wortsinn und müssten (bei perfekter Optik) als 1 Bildpunkt erscheinen, was aber in der Praxis durch Überstrahlung auf Nachbarpixel verhindert wird.
Es bleibt aber effektiv ein extrem „kleines“ Objekt und daran wird jeder Fehler der Optik übermässig deutlich. Was in einer Landschafts-Aufnahme kaum auffällt, wird bei einem Punkt vor schwarzem Hintergrund sofort deutlich.

Der Preis-Tipp wäre hier ein klassisches manuelles Tele eines Markenanbieters wie Leitz, Zeiss, Steinheil etc. Mit langer Brennweite (für Mond) oft echte Trümmer und wenig beliebt.
(es gibt Adapter für praktisch alle Typen)
Bei Sternfeldern, Milchstrasse, etc ist es aufgrund der grösseren Beliebtheit kurzer Brennweiten viel schwieriger, ein günstiges Objektiv mit entsprechender Abbildungsqualität zu erstehen.
So etwas wie dein Tamron ist dafür schlicht nicht gebaut.

Astro-Optiken unterscheiden sich von normalen Objektiven durch eine feste Abbildungs-Ebene: alles ist auf „unendlich“ ausgelegt (und korrigiert) und kann dadurch uU beeindruckend schlicht gebaut werden, meist mit Spiegeln.
Im Extremfall reicht 1 rein sphärischer Spiegel mit Korrekturplatte zur Bildfeld-Ebnung, wie bei der Schmitt-Kamera für Sternfelder.
Eine Abwandlung (mit 2 Spiegeln) für lange Brennweiten sind die bekannten kurzen Teleskope wie zB von Meade.
Das ist aber tatsächlich ein Spezialgebiet und hat mit „normaler“ Fotografie wenig gemeinsam.

Ich muss @DirkS leider etwas widersprechen: die Mondaufnahme mit 3000mm Brennweite ist eher mau. Da können auch die Japaner die Gesetze der Physik nicht aushebeln - selbst wenn man es ihnen hoch anrechnen muss, dass sie solche Schnappschüsse „aus der Hand“ möglich machen.
Aber selbst mein (billiges) Newton Teleskop mit 1500mm Brennweite zeigte damals wesentlich mehr Schärfe und Tonwert-Abstufungen. (Bildanpassungen habe ich gedanklich berücksichtigt).
Dafür lassen sich mit kürzerer Einstellung schöne „Mond in Landschaft“ Aufnahmen gestalten - bei denen es ja nicht um die Details des Trabanten geht.
 
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Dem Mond wollte ich mal mit einem Rubinar (500mm Spiegelobjektive) und zwei 2fach-Konvertern auf Pelle rücken. Am APS-C (Crop 1,6) also etwa wie 3200mm KB-Brennweite.
Mal abgesehen von der bescheidenen Qualität, muss man damit erstmal den Mond finden.
Und kaum hat man ihn im Bildausschnitt, ist er schon fast wieder raus, da mein Fotostativ natürlich keine Nachführung hat.
 
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Mond- und Planetenaufnahmen mit "normalem" Fotoequipment sind i.d.R. durch die Turbulenzen der Atmosphäre limitiert. Hier kommen dann Spezialtechniken mit Videokameras ins Spiel, bei denen aus teils zehntausenden von Einzelframes der Videos die schärfsten per Software selektiert werden ("Lucky-Imaging") und dann hunderte davon überlagert und massiv nachgeschärft werden, um das Rauschen der Bildsensoren am Limit wieder zu eliminieren.
Ich habe dazu früher diverseste Nächste mit nicht unerheblicher Materialschlacht draußen verbracht. Leider fehlt dazu seit Längerem die Zeit... Ein paar alte Beispiele, die großen Bilder am besten in voller Größe öffnen:

moon_copernicus_20100423.jpg

mars_2005.11.05.jpg

alphonsus_area_20080215.jpg


mosa_2004.27.04_75percent.jpg
 
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Ganz generell wirken Mondfotos ohnehin plastischer, wenn man nicht den Vollmond, sondern einen teilbeschienenen Mond mit Terminatorlinie aufnimmt :). Gutes Beispiel siehe das letzte Motiv von @Prospero :hail:.
Bei großen Brennweiten und langen Belichtungszeiten verhindern (thermische) Luftschwankungen oder die Erdrotation/Mondbewegung oft scharfe Bilder, da nutzt dann auch das längste Objektiv nichts... Ich nutze für so etwas gerne das https://www.kenrockwell.com/sigma/150-500mm.htm - ordentliches Stativ, Fernauslöser (mit Spiegelvorauslösung), kurze Verschlusszeit, und dann ein bisschen experimentieren :great:.
Früher hatte ich mal einen Kameraadapter für mein Newton Spiegelteleskop mit 900 mm Brennweite - trotz Nachführung waren die Bildergebnisse aber so mau, dass ich den Adapter wieder verkauft habe.
 
Vielen Dank erstmal für euren ausführlichen Antworten. Primärer Einsatzzweck soll die Mondfotografie ja (vorerst) nicht sein, trotzdem sind eure Ausführungen dazu sehr interessant. Ich habe mal zwei der etwas besseren Fotos mit den zugehörigen Einstellungen eingefügt.

Ich achte darauf daher, das die Verschlusszeit ungefähr gleich, oder nicht sogar kürzer als die gewählte Brennweite ist, zb bei 300mm Brennweite mind. 1/300 wenn nicht sogar 1/400
Ich denke da habe ich schon den ersten Fehler gemacht, da bei mir die Belichtungszeiten deutlich länger waren. Werde es nochmal mit den von dir vorgeschlagenen Einstellungen versuchen (sobald das Wetter es mal zulässt).

Generell kannst Du bei Objektiven für Deine Kamera von Nikon oder den großen Fremdherstellern mit Nikon-Anschluss (Tamron, Sigma) heute nichts mehr falsch machen, die taugen alle was.
Das ist doch eine Aussage, die ich gerne höre :D Dann werde ich mich da mal auf die Suche machen.

DSC_0051.JPG
Objektiv: 70-300mm 1:4-5.6G, Brennweite: 300mm, Blende: 1:5.6, Belichtungszeit: 1/50s, ISO-Empfindlichkeit: ISO 100

DSC_0045.JPG
Objektiv: 70-300mm 1:4-5.6G, Brennweite: 300mm, Blende: 1:7.1, Belichtungszeit: 1/30s, ISO-Empfindlichkeit: ISO 100
 
Mondfotos ...
ich persönlich finde Fotos vom Mond alleine immer relativ langweilig. Ist er darauf groß und scharf abgebildet, wirkt das Bild auf mich "schulbuchmäßig" oder wissenschaftlich. Ist er darauf klein und/oder unscharf, sagt das Bild mir gar nichts.
Sehr interessant finde ich dagegen Fotos, auf denen der Mond (oder sonstige Astroobjekte) in Relation zur Landschaft oder gar einem Menschen steht. Da darf er (für mich) dann auch die Hauptrolle spielen, aber nur eine Hauptrolle ohne Nebenrollen gibt mir eben nichts.

Beispiele für in meinen Augen gelungene "Astrofotografie" sind diese (nebenan gefunden):

 
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