Komme als Lehrer an die Grenzen

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Hallo,

gleich vorneweg: Ich danke jedem, der sich diesen langen, mir doch sehr wichtigen Beitrag durchliest!

Ich spiele seit über 10 Jahren Gitarre und kam irgendwann auf die Idee andere zu Unterrichten. Ich bringe sehr gerne anderen Menschen etwas bei. Sei es Gitarre oder einfach nur der Schul-/Unistoff, der momentan ansteht. Was mir dann immer wichtig ist, es den Menschen nicht so beizubringen, wie es mir oftmals beigebracht worden ist.

Ich habe viele Dinge im Nachhinein verstanden, dachte mir dann aber 'Hey, das hätte man viel einfacher erklären können!'. So war es z.B. auch bei meinem Gitarrenunterricht. Ich hatte nicht das Gefühl (natürlich jetzt im Nachhinein betrachtet), dass mir mein Lehrer wirklich fundiert, Stück für Stück die Dinge beibringt. Klar, am Anfang schon mehr oder weniger. Aber dann war keine Struktur oder ein roter Faden erkennbar. Es ging einfach nur stumpf von einer Technikübung in die nächste. Von Theorie und die Dinge, die Musik eigentlich WIRKLICH ausmachen? Keine Spur. Das durfte ich mir selber beibringen.

Das sollte meinen Schülern nicht passieren, dachte ich mir.
Und eins vorweg. Mein Credo: Nennt mich einen Iealisten, aber ich bin der Meinung, dass jeder ALLES lernen und irgendwann super beherrschen kann. Talent hin, Talent her. Wer talentiert ist überspringt meiner Ansicht nach Stufen auf den Weg nach oben, also den Weg des Könnens. Wer weniger talentiert ist muss zwangsläufig Stufe für Stufe gehen, hat dann aber hinterher das, was er lernen wollte, fundiert und lückenlos im Kopf.
Ist der Sache also vollständig auf den Grund gegangen.
Man muss es "nur" wirklich wollen.
So viel zur Vorgeschichte:

Ich bekam im Oktober eine Schülerin (mitte 30, zur Info, ich bin 21 Jahre alt), die mir am Anfang etwas tollpatschig erschien. (nicht im Bezug auf Gitarre, einfach allgemein, wie sie sich so gibt)
Sie hatte noch nie eine Gitarre in der Hand bis dato. Sie gab mir aber zu verstehen, dass sie ein Mensch ist, der gerne Dinge lernt. Und wenn es die selbe Übungen über Monate, Jahre sein muss.
Es muss nicht schnell gehen. Sie hat Zeit. Und wenn sie erst mit 50 das erste Lied fehlerfrei spielen kann.

Gute Voraussetzungen dachte ich mir.

Ich bemerkte schnell, dass sie zu den weniger talentierten gehört. Aber das ist mir egal, wie eingangs erwähnt.
Wir fingen erst mal mit Singlenote Themen an. Es gibt da solche, bei denen man doch relativ schnell gut klingende Ergebnisse erzielen kann, ohne, dass sie besonders schwer sind.

Das spornte sie sehr an und sie war bereit für mehr.
Irgendwann kam eine etwas schwierigere Übung. Sie sollte den selben Akkord (5er, ohne Oktave) an 3 verschiedenen Bünden spielen. Diese Übung erforderte also:

- Koordination der linken Hand, WO muss sie hin?
- Das korrekte Greifen des Akkords mit der linken Hand
- das Anschlagen der richtigen Saiten mit der rechten Hand

Sie schaffte diese Übung selbst nach 4 Wochen nicht, bis ich bemerkte, woran es lag.
Sie wollte all diese 3 Dinge immer gleichzeitig machen, bis ich sagte:"Lass die rechte Hand mal in Ruhe, versuch mal nur über die Bünde dorthinzu gleiten, wo du hin musst."

Ich habe also (und das erachte ich als sehr sinnvoll) die Übung bis auf den kleinsten Baustein zerbrochen.
Hat das mit dem Bund suchen geklappt, ging es nur um das Anschlagen mit der rechten Hand. Die linke wurde nicht verwendet, also haben wir nur Leersaiten angeschlagen.

Bis auch das lief, haben wir die Übungen zusammengebaut.
Mittlerweile kann sie diese Übung. Es war für mich ein sehr befriedigendes Gefühl, als sie es konnte. Sie hat schon immer rumgemoßert: "Lass uns bitte was anderes machen, es bringt nichts!"
Ich habe aber nicht locker gelassen und wollte der Sache auf den Grund gehen, warum es denn nicht klappt.
Ich war dann schon stolz auf mich, weil ich für das nicht locker lassen belohnt wurde.
Das war ein, ich nenne es mal "magischer" Moment. Einfach nur ein tolles Gefühl. Das ist auch der Grund, warum ich unterrichten wollte!
Allgemein kann sie Singlenote Themen für ihre Verhältnisse schon sehr gut. Aber jetzt kommt das, was zum Gitarrespielen ebenfalls essentiell ist. Akkorde greifen und anschlagen.

Dort hat sie das Problem, dass sie mit irgend einem Finger an der Greifhand immer eine Saite abdämpft. Ein klarer Anfängerfehler. Und auch die Akkordwechsel brauchen sehr lange. Ebenfalls ein Anfängerfehler.
Sie hat das Wechseln eines C-Dur auf einen D-Dur schon seit über 10 Wochen jeden Tag eine halbe Stunde geübt, kann aber bis heute kein überzeugendes Resultat aufweisen.
Sie kommt immer nach 2 Wochen zu mir, zeigt, wie weit sie gekommen ist und dann bemerke ich jedes mal, dass sie hier und da einen groben Fehler macht. Ist der ausgemerzt, klingt es schon etwas besser. Aber eigentlich doch noch so, wie die Gitarre das zweite mal in der Hand halten.

Mittlerweile bin ich an dem Punkt, wo ich nicht mehr weiter weiß. Sie kriegt es einfach immer noch nicht hin. Ich habe die Übung so weit runtergebrochen, wie es nur geht. Akkorde vereinfacht. Wieder die rechte Hand erst mal ignoriert usw.

Aber dann geht sie wieder heim und probiert, macht einfach irgendwo einen total doofen Fehler, den sie natürlich nicht bemerkt und dann 2 Wochen lang nicht weiter kommt.

Nur weiß ich langsam nicht mehr, wo der Fehler ist.
Der Akkordwechsel geht schon recht schnell, aber sie dämpft immer noch Saiten ab und findet auch keine Spielposition/Halteposition, mit der sie klar kommt. Sie fühle sich unsicher und findet einfach nicht DIE Spielposition.

Gut, dachte ich mir. Dann spielen wir halt im Stehen. Plötzlich fühlte es sich angenehmer für sie an. Sowohl im Rücken, als auch in der Greifhand. Toll, dachte ich mir, vielleicht lags da dran.
Dann kam aber das nächste. Sie sieht nur die tiefe E-Saite. Sonst nichts. Nicht die anderen 5 Saiten.
Ich denk mir nur, hä? Das kann doch gar nicht sein.

Sie musste sich in eine sehr unbequeme Position begeben, um die Saiten so zu sehen, wie ich sie sehen kann.
Wir haben mit der Gurtlänge, der Haltung usw. rumprobiert, aber sind zu keinem vernünftigem Ergebnis gekommen...
Wisst ihr wie seltsam solche Momente für mich sind? Ich weiß dann einfach wirklich absolut nicht mehr weiter.

Ich bin langsam an dem Punkt, wo ich sage. Das ist nicht das richtige Instrument für sie.
Aber ein Teil in mir will diese Äußerung nicht zulassen. Ich hatte oft die Momente mit ihr, wo ich genau das dachte, hab dann aber wieder NICHT locker gelassen und dann konnte sie es doch und dann war ich wieder sehr froh.

Sie hat nun in den nächsten 6 Wochen keine Zeit für Unterricht, will aber dennoch proben. Ich denke aber, sie wird wieder kein bisschen weiter kommen. Ihre Motivation ist mittlerweile auch nicht mehr sehr groß, was Akkorde angeht. Aber sie sagt, entweder kann sie das, oder lässt es komplett bleiben.

Was nützt Autofahren, wenn ich zwar schalten, nicht aber lenken kann?

Vor allem, die Energie, die sie seit Monaten aufbringt, um sich regelmäßig an ihr Instrument zu setzen (und die hatte sie zweifellos) hat sie zu 90% einfach damit verpufft, sich an irgendwelchen Dingen aufzuhängen, die ihr Leben nur schwerer machen und die man einfach umgehen könnte, wenn ich jedesmal, wenn sie übt, neben ihr sitzen würde und ihr zeigen würde, dass sie hier und da schon wieder einen "saudummen" Fehler macht.

Manchmal frage ich mich, erwarte ich zu viel von ihr oder braucht sie einfach nur sehr lange?

Z.B. der Trick mit dem "runterbrechen der Übung auf den kleinsten Baustein." Ich dachte mir, ich zeige ihr das bei 4-5 Übungen, wie man das prinzipiell macht und in Zukunft weiß sie selber, dass sie z.B. erst mal die linke Hand ignorierne soll, dann erst mal die rechte.
Aber nee! Ich muss ihr das jedes mal aufs neue zeigen und jedes mal kommt so ein "achso? so kann man das machen?"

Was soll ich nur tun?
Ich bin mittlerweile der Meinung, so ganz ohne Talent geht es nicht. Ein Fünkchen braucht man dann doch.

0 mal 500000000 ist auch wieder nur 0. Aber 0.000001 mal 500000000 ergibt immerhin schon mal 500. Ich hoffe, ihr wisst, was ich damit meine :)
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

Was macht Dich so sicher darin, dass sie wirklich übt? Die Charakteristik deiner Beschreibung würde auf eine Person auch passen, die nur bei Dir Gitarre spielt, weil sie ja da spielen muss.


Cu
Emil
 
Ich finde du machst deine sache super ! Du lässt nicht locker und auch ich bin der meinung jeder "Affe" kann Gitarre lernen. Talent habe ich auch nicht und mit damals 10 minuten Üben am Tag war ich zufrieden. Jetzt wo ich mehr kann spiele ich auch mehr.

Gut um auf´s Thema zu kommen. Du weißt wie du Unterrichtest und du weißt was die Schülerin berreit is zu tun. Das die Motivation bei euch beiden sinkt mit der zeigt wenn man noch weniger erfolge als Babyschritte macht ist doch ganz klar. Aber du gibst dich mit dem Gedanken: Das wird doch nie was, nicht ab.

Vllt solltest du ihr Lern Videos (falls die möglichkeit besteht) für zu hause machen wo du noch mal alles ausführlich zeigst und erklärst. Kann man sich ja immer vorm Üben angucken.

Wenns geht (von Zeit und Lust her) hol dir doch noch nen 2ten Schüler/in. Einfach um nur mal den vergleich festzustellen.

Wie es aussieht wirste dich drauf einstellen müssen das wenn sie 50 ist ihr erstes Lied spielen kann. Was aber auch völlig wurschd is. Kann mir aber auch vorstellen das sie es aufgibt denn wer hat schon lust 1 Jahr an einer Übung zu sitzen und das ohne Erfolg:gruebel:


Kann dir nur Raten mach auf jeden fall weiter. Versuche sie aufs neue immer wieder zu motivieren und motiviere auch dich! Deine Stimmung trägt ja während des Unterrichts bei. Wenn sie dann schon merkt das du keine lust mehr hast vergrault sie das nur.


Also Kopf hoch. Ihr packt das schon :D;)


EDIT:

@ emil

Denke schon das sie Lernt. Wer geht zum freiwilligen! Unterricht wenn man gar keine Lust mehr hat. Is nur zeitverschwendung wo man sich auch anders wo Amüsieren kann.
 
Das klingt schon etwas ..."merkwürdig".

Wenn jemand 10 Wochen lang eine halbe Stunde pro Tag den Wechsel von C- auf D-Dur wechselt und das nicht hinbekommt, muss (behaupte ich jetzt einfach mal) irgendetwas nicht passen. Entweder sie übt nicht, oder sie ist so feinmotorisch wie Elefant (nicht beleidigend gemeint). Das kann ich mir schlichtweg nicht vorstellen, denn 10 Wochen sind wirklich extrem lang. Ich hab einer Freundin mal aus Spaß ein paar Griffe gezeigt, die konnte sie schon nach gut einer halben Stunde (G-, D-, A-Dur)
relativ "schnell" wechseln.

Das du zu viel von ihr erwartest, denke ich nicht. Vor allem wenn sie jedes mal fragt "achso, so kann man das machen" - das sollte sie doch mittlerweile verstanden haben?
 
Hört sich für mich jetzt so an, als bestünden Probleme mit Koordination und Feinmotorik. Ich finde auch, dass Talent nicht unbedingt nötig ist, aber wenn einem dann eben so feine Bewegungen, und dann noch an beiden Händen gleichzeitig, schwer fallen, obwohl man musikalisch was drauf hätte, ist es natürlich schwer. Und da gibt es nunmal Menschen, die solches Zeug nicht sofort können, sondern eine Weile dafür brauchen und ab einem gewissen Alter wird das ja auch nicht gerade einfacher. Aber wenn es der Schülerin Spass macht, soll sie weiter machen, auch wenn sie erst mit 50 das erste Lied fehlerfrei spielen kann. Scheint mir nicht dass du etwas falsch gemacht hast.
Rock on
 
Unqualifizierter Beitrag am Rande: Wenn sie im Stehen nur die tiefe E-Saite sieht, ist sie wahrscheinlich so dünn, dass die Gitarre "gerade" liegt.
Klingt seltsam, aber seitdem ich zugenommen habe, sehe ich von den Saiten mehr :D
 
Hi slugs,
so eine Kundin hatte ich auch mal, wenn auch nicht ganz so hoffnunglos. Ich kann also Deine Schmerzen recht gut nachempfinden ;)
Habt Ihr Euch schon mal darüber unterhalten, was sie mit dem Gitarrespielen anfangen will? Hat sie eine bestimmte Musikrichtung im Sinn? Macht sie es aus eigenem Antrieb?

Ich tippe auch darauf, dass sie nicht übt. Aber warum sollte sie schon am Anfang so demotiviert/faul/whatever sein?
Was ich seltsam finde, ist, dass sie scheinbar die Tonerzeugung nicht versteht. Sonst würde sie ja merken, dass abgedämpfte Saiten nicht klingen. Und das sind ja Probleme, die man am Anfang ja selber behebt... da braucht man ja auch normalerweise keinen Lehrer für :confused:

Das mit dem Runterbrechen und Dividieren kann evtl. was bei ihr blockiert haben. Das ist wie beim Treppensteigen: Man machts ja normalerweise automatisch, aber wenn die ganze Zeit einer daneben steht und jede Bewegung kommentiert, fällt man irgendwann über seine Füße.
Gerade, wenn der Schüler sehr unsicher ist, kann man ihn damit regelrecht paralysieren. Evtl. einfach nach dem Motto: vormachen, nachmachen lassen, klingt nicht egal, weiter... oder so ähnlich...?

Hoffe, ich konnte weiterhelfen.
Ich hab mit dem Gitarre unterrichten irgendwann aufgehört, war besser für alle Beteiligten :D

Grüße Jerzy
 
Das soll jetzt nicht böse oder so klingen, aber wenn sie große Probleme mit Akkorden hat, könnte man sie dann z.B. nicht für das Bassspielen begeistern?
 
Das mit dem Runterbrechen und Dividieren kann evtl. was bei ihr blockiert haben. Das ist wie beim Treppensteigen: Man machts ja normalerweise automatisch, aber wenn die ganze Zeit einer daneben steht und jede Bewegung kommentiert, fällt man irgendwann über seine Füße.
Gerade, wenn der Schüler sehr unsicher ist, kann man ihn damit regelrecht paralysieren. Evtl. einfach nach dem Motto: vormachen, nachmachen lassen, klingt nicht egal, weiter... oder so ähnlich...?

Diesen Gedanken finde ich gar nicht so abwegig.
Meine Akkordwechsel habe ich anfangs auch eher nach dem Motto geübt: Der nächste wird besser, Hauptsache in Bewegung bleiben. :redface:
Die Häufigkeit der abgequetschten Töne nahm dann nach und nach von allein ab. Wenn sie schon im Kopf vor Angst verkrampft, falsch zu greifen, greift sie auch falsch. Lache mit ihr, versuche, Sie abzulenken und locker zu machen.

Wenn ich im Stehen üben muß, stelle ich mich auch ganz gerne mal vor den Spiegel.....................aber posen kann ich immer noch nicht richtig.:D

HTH
geka
 
Also erst mal vielen Dank für die Antworten!

Was macht Dich so sicher darin, dass sie wirklich übt? Die Charakteristik deiner Beschreibung würde auf eine Person auch passen, die nur bei Dir Gitarre spielt, weil sie ja da spielen muss.

Sie muss ja nicht. Von ihren Eltern wird sie nicht gezwungen und das Geld könnte sie auch anderweitig ausgeben. Zudem ist sie ein Mensch, der keine Probleme hat zu sagen, was er denkt. Und Sätze, wie "Wenn es so weiter geht, kann ich es mir vorstellen, es hinzuschmeißen." sind ja durchaus schon gefallen.

nünü;4701049 schrieb:
Ich finde du machst deine sache super !


Kann dir nur Raten mach auf jeden fall weiter. Versuche sie aufs neue immer wieder zu motivieren und motiviere auch dich!

Vielen Dank! :)
Ich werde auch nicht locker lassen!

Wenn jemand 10 Wochen lang eine halbe Stunde pro Tag den Wechsel von C- auf D-Dur wechselt und das nicht hinbekommt, muss (behaupte ich jetzt einfach mal) irgendetwas nicht passen. Entweder sie übt nicht, oder sie ist so feinmotorisch wie Elefant (nicht beleidigend gemeint).

(...)

Das du zu viel von ihr erwartest, denke ich nicht. Vor allem wenn sie jedes mal fragt "achso, so kann man das machen" - das sollte sie doch mittlerweile verstanden haben?

Dass sie übt hat sie mir damit bewiesen, dass die Singlenotethemen echt toll klingen und flüssig gespielt werden. Aber, dass da "irgendwas" nicht passt, das ist es. Und ich denke, ich weiß auch was, aber es ist wirklich schwierig das zu beschreiben. Ich versuche es nochmal:

Stell dir vor, du willst jmd. beibringen einen Kreis zu zeichnen. Im Unterricht zeigst du ihm aber nur, wie man mit dem Lineal ein Quadrat zeichnen kann. Gegen Ende des Unterrichts malst du freihand einen perfekten Kreis, weil du es eben schon kannst. Als Hausaufgabe gibst du der Person auf, zu lernen, wie man einen Kreis zeichnet. Ohne zu erklären waru, gibst du ihr einen Zirkel in die Hand. Nach einer Woche kommt dieser jemand wieder zu dir und hat nur furchtbare Kreise gezeichnet. Die Person hat es freihand einfach nicht so hinbekommen, wie du. Dann nimmst du den Zirkel und zeigst, wie man damit einen Kreis zeichnet. Und plötzlich sagt die Person, 'ach, damit kann man das auch machen?'.

Es erscheint mir immer so, dass meine Schülerin mal nicht selber überlegt, woran hackt's und wie kann ich das Problem lösen? Sie braucht immer mich. Aber bis die 2 Wochen vergangen sind muss sie erst mal alleine (erfolglos) klar kommen.

Und da gibt es nunmal Menschen, die solches Zeug nicht sofort können, sondern eine Weile dafür brauchen und ab einem gewissen Alter wird das ja auch nicht gerade einfacher.

Ich hoffe einfach mal, dass sie eines Tages zu mir kommt und sagt, "jetzt hab ichs raus. Bin selber drauf gekommen und jetzt klappts!"

Unqualifizierter Beitrag am Rande: Wenn sie im Stehen nur die tiefe E-Saite sieht, ist sie wahrscheinlich so dünn, dass die Gitarre "gerade" liegt.

Guter Gedanke! Habe ich mir auch gedacht, aber...
also sagen wir es so, daran liegt es mit Sicherheit nicht. Mit weniger Bauch, den ich habe, sehe ich mehr, als sie.

Habt Ihr Euch schon mal darüber unterhalten, was sie mit dem Gitarrespielen anfangen will? Hat sie eine bestimmte Musikrichtung im Sinn? Macht sie es aus eigenem Antrieb?

Sie hat mir in der ersten Stunde schon ganz klar gesagt, was sie will: Eines Tages eigene Lieder komponieren können!
Ihr geht es weniger ums covern oder in die Fußstapfen eines Herrn Satrianis oder McKees zu treten. Das liegt aber auch daran, weil sie diese Herren noch nicht kennt. Besonders musikalisch ist sie in meinen Augen bis jetzt nicht! Aber das war ich auch nicht, als ich anfing. Erst durch das Gitarrespielen hat sich mein Spektrum an Musik, die ich höre und WIE ich Musik höre drastisch geändert.

Sonst würde sie ja merken, dass abgedämpfte Saiten nicht klingen. Und das sind ja Probleme, die man am Anfang ja selber behebt...

Sie merkt es. Das ist schon mal toll! Aber sie hat absolut keine Ahnung, wie sie das in den Griff bekommt. Und wenn sie mir dann sagt, sie hat es jetzt die letzten beiden Wochen aufsummiert wieder x Stunden geübt und ist kein bisschen weiter gekommen, dann erschreckt mich das sehr! Und schau mir dann ihre Finger an und frage mich dann auch nur noch, was ich da jetzt noch machen kann.

Das mit dem Runterbrechen und Dividieren kann evtl. was bei ihr blockiert haben.

Ebenfalls ein guter Gedanke. An sich kann das durchaus so sein. Aber in diesem Fall ist es wirklich nicht so. Ich habe bei den Singlenoteübungen gesehen, dass das die einzige Methode ist, dass sie sich verbessern konnte. Wirklich! Anders hätte sie es niemals hinbekommen.

Motto: vormachen, nachmachen lassen, klingt nicht egal, weiter... oder so ähnlich...?

Vorsicht! Ich stimme so weit zu, dass man nicht erwarten darf, dass es superperfekt klingt. Ich habe ihr auch gesagt, dass sie eine Übung nicht gleich abbrechen und von vorne beginnen soll, wenn mal ein Ton daneben war oder nicht klang. Einfach so tun, als wäre es so gewesen, aber, sie soll sich dessen bewusst sein, dass genau da ein Fehler war.
Mein Lehrer hats mir nach dem gleichen Motto beigebracht. Wisst ihr, was ich dadurch nie wirklich gelernt hatte?

Diese Feinheiten, die das Gitarrenspiel erst richtig gefühlvoll klingen lassen.
Vibrato, Vorschlagsnoten, Trillern, Bendings mit Vibrato und dass die Töne (meistens) so lange, wie möglich klingen sollen, bis ich den nächsten Griff Greife. Sprich, dass die Zeit, in der kein Ton zu hören ist durch das Umgreifen gegen 0 geht.
Missachtet man all das, dann ist es wirklich so, dass es "irgendwie genau so klingt, wie es der Lehrer gerade so vorgemacht hat". Aber so wird sich bei dem Schüler niemals ein Gefühl dafür einstellen, worauf es wirklich ankommt und der Schüler wird nie besser, als Guitarpro im Midi Modus klingen.


Ich hab mit dem Gitarre unterrichten irgendwann aufgehört, war besser für alle Beteiligten :D
Wie muss ich jetzt das verstehen? :D

Das soll jetzt nicht böse oder so klingen, aber wenn sie große Probleme mit Akkorden hat, könnte man sie dann z.B. nicht für das Bassspielen begeistern?

Jo, keine schlechte Idee! Sollte sie wirklich komplett das Handtuch schmeißen, dann werde ich ihr das in jedem Fall mal vorschlagen. Ich nehme an beim Bass gilt das gleiche, wie bei der Gitarre. Kleine Finger sind an sich nicht hinderlich, nur sind die Anfänger immer davon überzeugt, dass es da dran liegt?
 
... Wenn sie schon im Kopf vor Angst verkrampft, falsch zu greifen, greift sie auch falsch. Lache mit ihr, versuche, Sie abzulenken und locker zu machen.

Das halte ich für einen wichtigen Punkt.
Verbissenheit ist manchmal gut, manchmal aber kontraproduktiv.

Auch vielen Jahren Übung spiele ich heute noch immer am besten, wenn ich es ganz locker angehe und einfach musikalisch aus mir raus strömen lasse, also ganz ohne Druck und so.
Verkrampfung schadet in jedem Fall der Feinmotorik.

Zu deiner Schülerin von Slugs: zu prüfen wäre, warum sie Gitarre lernen will.
Liebt sie Musik, insbesondere Gitarrenmusik, oder sucht sie einfach irgendein neues Hobby?
Falls zweiteres: schlechte Voraussetzung zum Erlernen eines Instruments.

Ich denke zwar auch, dass jeder gesunde Mensch alles lernen kann. Nur: bei einem Musikinstrument wird es ohne ein Mindestmaß an Musikalität und ohne jede Feinmotorik schon schwer. Und fehlt beides in großem Ausmaß, dann wird er Aufwand, den man braucht, um halbwegs was hinzubekommen, so groß, dass es keinen Sinn ergibt, es mit Gewalt zu versuchen. Ich denke, wenn das Talent wirklich in großem Maß fehlt, dann sollte man es lassen.

Ich z.B. bin auch eher ein Grobmotoriker, und Körperkoordination ist uch keine meiner Stärken. Aber ich bin musikalisch und höre, wenn ic hsch...e spiele. Das macht vieles wett.
Wer aber Grobmotoriker ist und nicht mal hört, wenn er falsch spielt, der hat echt ein Problem.
Mit Gewalt geht das zwar, aber wozu sollte man sich selbst vergewaltigen?
Sinnhafter ist es doch (wenn man merkt, dass man mit Musik nicht so gut klarkommt) sich dann besser ein Hobby zu suchen, für das man mehr Talent hat.

Es ist toll, vieles auszuprobieren, aber man sollte dann halt auch merken, was von dem Ausprobiertem zu einem passt und was nicht.

Ob die Schülerin von Slugs so eine Grobmotorikerin ohne viel Musikalität ist, kann ich nicht beurteilen, aber gedanklich mal zu prüfen, ob es so ist, schadet ja nicht.
Und auch mal nachzuhaken, warum sie Gitarre lernen will, wie oft sie Musik hört, welche Musik sie hört, was Musik bei ihr auslöst. Und wenn da nicht viel kommt, dann ist Gitarre oder Musik allgemein vielleicht nix für sie. Ist sie grundsätzlich musikalisch und hat sie eine Beziehung zu Musik, ist Gitarre vielleicht einfach das falsche instrument. Vielleicht wäre ein nicht-polyphones Instrument (Saxophon, Querflöte, Cello usw.) dann vielleicht besser?
 
Zuletzt bearbeitet:
Und auch mal nachzuhaken, warum sie Gitarre lernen will, wie oft sie Musik hört, welche Musik sie hört, was Musik bei ihr auslöst.

Werde ich in jedem Fall mal machen, aber wenn ich da nochmal von mir sprechen kann. Mein Bezug zu Musik war sehr gering, bevor ich selber nicht Gitarre gespielt hatte. Erst durch das Gitarrenspiel hat sich dadurch bei mir eine neue Welt eröffnet. Da war ich allerdings in der 5. Klasse und da ist es ja größtenteils normal, das man sich über Musik noch nicht so viel Gedanken gemacht hat.
 
Mein Bezug zu Musik war sehr gering, bevor ich selber nicht Gitarre gespielt hatte. Erst durch das Gitarrenspiel hat sich dadurch bei mir eine neue Welt eröffnet. Da war ich allerdings in der 5. Klasse und da ist es ja größtenteils normal, das man sich über Musik noch nicht so viel Gedanken gemacht hat.

Schon als Kind bei den Pfadfindern war das Singen am Lagerfeuer für mich das Größte.Irgendwann ch war ich dann so ca. 14, und Rockmusik war MEINE Welt. Keith Richards, Richie Blackmore, Angus Young, Mark Farner waren meine Helden. Nur deshalb begann ich mit 15 dann mit dem Gitarrespielen.

Nun, als Fünftklässler haben aber die wenigsten schon eine ausgeprägte Neigung zur Musik.
Das kommt meist erst ein paar Jahre später. Und bei vielen nie. ;)

Deine Schülerin ist allerdings 30, wenn ich mich recht entsinne.
Da hat man zumeist schon einen eigenen Musikgeschmack entwickelt, wenn Musik einem wichtig ist.
 
Unqualifizierter Beitrag am Rande: Wenn sie im Stehen nur die tiefe E-Saite sieht, ist sie wahrscheinlich so dünn, dass die Gitarre "gerade" liegt.

Guter Gedanke! Habe ich mir auch gedacht, aber...
also sagen wir es so, daran liegt es mit Sicherheit nicht. Mit weniger Bauch, den ich habe, sehe ich mehr, als sie.
Unqualifizierter Beitrag zum Zweiten:
Vielleicht liegt es ja daran, daß die Gitarre zu weit von ihr entfernt ist und mindestens eine 45-Grad-Neigung nötig wäre, um mehr als die tiefe E-Saite zu sehen :D

Jetzt im Ernst: Ich finde das Thema sehr interessant, weil ich selbst einer der Kanditaten bin, die nur im Schneckentempo vorwärts kommen :mad:
Ich werd' heut abend (daheim) oder die Tage auch noch was "qualifiziertes" dazu schreiben.

Eine Frage noch: Sie "spielt" seit Mitte Oktober Gitarre, hab ich das richtig verstanden? Kannst du mir bitte möglichst genau beschreiben, was sie alles "kann", also nicht nur das WAS, sondern auch das WIE?

Und wie war das bei deinen bisherigen Schülern? Was konnten die nach der gleichen Zeit?

Gruß
Robs
 
Hi,

ich habe auch einen Gitarrenschüler der sich sehr unbeholfen anstellt (hat bei mir seit letztem Sommer Unterricht). Da traten zum Beispiel am Anfang extreme Probleme in der Haltung auf (es sah schon beim zugucken sehr krampfhaft aus), ich habe dann bemerkt, dass er alle meine Hilfestellungen als Dogmen aufgefasst hat, also mit dem Hintergedanken:"Wenn der das so sagt, muss man das auch so machen egal obs unbequem ist oder nicht".
Ich konnte das beheben indem ich gesagt habe, er solle sich doch mal mit der Gitarre so hinsetzen, dass es für ihn bequem ist (und es hat geklappt).
Dann hatten wir große Probleme das Riff von Smoke on the Water im richtigen Rhythmus zu spielen (mein Schüler ist wie deine Schülerin ebenfalls noch sehr "unmusikalissch"). Ich habe mir dann überlegt einfach ein neues Lied mit ihm zu Beginnen obwohl er Smoke on the Water auch nach 4 Wochen nicht im Rhythmus hinbekommen hat. Auch bei dem neuen Lied ergaben sich wieder Schwierigkeiten aber an dem Zeitpunkt an dem es gerade so ging (d.h. er trifft die Akkorde aber nicht im Rhythmus und die Wechsel holpern auch noch) habe ich wieder ein neues Lied mit ihm Begonnen.
Mit dieser Strategie habe ich ihn also einiges abverlangt, aber mittlerweile kann er alle Lieder die wir bis jetzt gespielt haben praktisch fehlerfrei nachspielen. Auch rhythmische Probleme tauchen praktisch nicht mehr auf (irgendwie sehr abstrus aber ihr glaubt nich was ich gestaunt hab als ich mir von ihm beim 3. Lied Smoke on the Water vorspielen lies).
Vielleicht solltest du das auch einfach mal bei deiner Schülerin probieren. Was bei meinem auch sehr hilft ist, wenn ich ihm die Lieder so wie sie im Original sind einfach auf Gitarre vorspiele bzw. mit der Aufnahme mitspiele. Dadurch baut man unglaubliche Spannung auf, denn wenn der Schüler selbst übt, kann er zur CD Mitspielen und das sind Erfolgserlebnisse nicht nur für dich als Lehrer sondern auch für den Schüler selbst.

Mein momentaner Ansatz für meinen "untalentierten" Schüler besteht also dadrin ihm immer wieder kleine Häppchen vor die Füße zu werfen. Sprich ich spiel was "cooles" zeig ihm wies geht und wir machen mit was anderem weiter. Nach einer bis zwei Wochen schafft er es dann diese "coolen" Licks und Riffs selbst fehlerfrei zu spielen.
Fragt mich bitte nicht warum das nur so funktioniert, aber es funktionert :gruebel::D.
 
Ist es denn so, dass sie im Unterricht genauso gut/schlecht spielt wie zu Hause?

Für mich klingt es so, als sei sie im Unterricht sehr verkrampft. Und so doof es jetzt per Ferndiagnose klingt, vielleicht hat da auch die Liebe ihre Hand im Spiel.
 
... Manchmal frage ich mich, erwarte ich zu viel von ihr oder braucht sie einfach nur sehr lange? ...
um das besser beurteilen zu können, wären glaube ich noch einige informationen nötig:

was genau macht ihr? akustik oder elektrisch? was genau hast du ihr bisher gezeigt und in welcher reihenfolge? und was "kann" sie schon? mit können meine ich: wie sicher klappen bestimmte sachen, was sind die fehler?

sie kam im oktober zu dir und hatte vorher noch nie eine gitarre in der hand. unterricht ist alle zwei wochen, hab ich doch richtig verstanden? das sind sieben monate, dürften also etwa 14 bis 15 unterrichtsstunden gewesen sein.

ich glaube, daß ist eine zeitspanne, nach der man von einem normalen anfänger nicht sehr viel erwarten kann.

daher meine nächste frage: wieviele totale anfänger hast du bis jetzt unterrichtet? ich meine, hast du überhaupt vergleichsmöglichkeiten?

ich glaube, daß alle, die nach einem jahr noch dabei sind, entweder talent haben und durch die ständig erkennbaren fortschritte motiviert werden, oder den starken willen haben, das zu lernen (ich gehöre zu letzteren, dazu vielleicht später mehr).
meine schwägerin hat z.b. vor 16 monaten angefangen und erstmal einen vhs anfängergruppenkurs mitgemacht. das waren insgesamt 10 stunden. in der ersten stunde waren es 11 schüler, in der letzten nur noch drei ...

mir selber fällt es wie schon gesagt auch schwer und ich komme nur langsam vorwärts. ich habe mit 18 angefangen, und nach sechs oder sieben jahren ist es dann eingeschlafen, weil ich einfach nichts wirklich konnte.
nach über dreizehn jahren habe ich dann vor 16 monaten meine gitarre wieder ausgepackt (angespornt durch meine schwägerin) und hatte die gleichen probleme wie damals. nur diesmal habe ich ursachenforschung betrieben. das alles hier aufzuschreiben wird mir heute aber zuviel, vielleicht morgen oder am wochenende.

aber trotzdem vorab, ohne deine antworten auf meine oben gestellten fragen zu kennen: ich glaube, du erwartest zuviel.

gute nacht
Robs
 
Ist es denn so, dass sie im Unterricht genauso gut/schlecht spielt wie zu Hause?

Ich habe das Gefühl, dass sie bei mir immer ein bisschen besser wird, daheim dann zwar übt, aber nicht wirklich weiter kommt. Dann wieder zu mir kommt und dadurch wieder ein bisschen besser wird.

Grundsätzlich machen mich eure Beiträge recht nachdenklich. :gruebel:
Also um erst mal auf onceagains Fragen einzugehen:

Wir machen E-Gitarrenunterricht. Die ersten 4 Unterrichtseinheiten habe ich mich auf simple, aber doch gut klingende Singlenotethemen konzentriert. Zuerst ging es nur um die Benutzung eines Fingers zum Greifen bis mehr hinzu kamen. Keine Sorge, mit Tonleitern hantieren wir noch nicht rum. Auf ihren Wunsch haben wir das zwar mal ausprobiert, aber die Koordination mit 4 Fingern zum Greifen und dann noch Anschlagen ist momentan noch zu schwierig.
Z.B. das Introriff von "Down another day" von Limp Bizkit (ist zwar ein Bass-Riff, kann man aber auch auf der E-Gitarre spielen) läuft bei langsameren Geschwindigkeiten schon gut. Also sie kann es mit Metronom spielen, muss auch nicht unterbrechen oder so. Ich hätte ewig mit solchen Themen weitermachen können (auf diesem Schwierigkeitsgrad) sie hätte sie dann doch recht schnell drauf gehabt.

Gut, dachte ich mir, machst du kurz ein kleines bisschen Theorie (Taktarten, Notenwerte) und dann wollte ich halt doch die ersten Akkorde mit ihr durchgehen. Tja und da hängen wir nun einfach fest.
Ich habe mir schon gedacht, gut, das klappt jetzt nicht so, machen wir wieder Singlenotethemen, um die Motivation zu wahren. Aber was hätte es ihr gebracht? Irgendwann muss sie ja doch Akkorde lernen.
Und die Koordination, die sie bei Singlenotethemen lernt, bringt ihr nichts zum Greifen von Akkorden, weil das ja doch 2 verschiedene Paar Schuhe sind. (wie Motorradfahren und Autofahren, ich komme auch beides mal von a nach b aber nur, weil ich gut autofahren kann, kann ich noch lange nicht motorradfahren)

Aber ich habe mich an der einen Übung glaube ich (und das wird mir durch euch nun bewusst) vielleicht doch etwas zu sehr fest gebissen.
Vielleicht wäre es doch besser gewesen zu sagen, gut, lassen wir das und schauen uns das nochmal in 1-2 Monaten an.

Das liegt halt auch da dran, das ich so ein "erst die nächste Stufe gehen, wenn man die kommende erreicht hat" Lehrer sein wollte.
Aber ich merke, das klappt wohl nicht bei jedem gleich gut.

Zu den Vergleichen: Leider habe ich sonst keine blutigen Anfänger mehr. Ich habe noch andere Schüler, die hatten aber vorher schon etwas Unterricht und beherrschen die Grundtechniken schon ohne weiteres. Dort geht es mehr um Improvisationstechniken, Musiktheorie, Fingergefrickel bis zum Umfallen.
 
Ich würde ihr auch mal die ersten Pattern der Moll Penta zeigen, dadurch kann sie koordination für´s Griffbrett aufbauen. -aber sonst würde ich sagen du machts das schon sehr geduldig.
Ein Freund sagt immer das man im Alter schlechter lernt, das finde ich zwar schwachsinnig, aber es gibt ja unterschiedliche Geister.
Aber ich bin trotzdem deiner Meinung das Jeder alles lernen kann, der eine braucht eben etwas länger bis der erste Knoten platzt. Ich zB habe die ersten 2-3 Monate nur Müll gemacht (allles ohne Lehrer) und war stolz wie Oskar als ich die Godfather Theme erkennbar klimpern konnte, nicht schön aber erkennbar für Dritte ;).
Vielleicht solltest du auch sowas wie ein Übungstück als Hausaufgaben mitgeben, wie das Texas Rock aus Blues you can use zB.

Ich finde das gut das du soviel Geduld mit ihr hast.:great:
 
Ein Freund sagt immer das man im Alter schlechter lernt, das finde ich zwar schwachsinnig, aber es gibt ja unterschiedliche Geister.
Es tut mir ja Leid, aber das ist kein Schwachsinn, das ist wissenschaftlich erwiesen und auch ständig im Alltag feststellbar ;)
Vergleich einfach mal, wieviel Kinder in kürzester Zeit lernen, und wie lange Erwachsene für vergleichbares brauchen (z.B. eine Sprache oder auch schon ganz simpel beim Memory spielen).
 

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