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Label starten, ja, nein? Sinn, Unsinn? Möglich, unmöglich?

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dafraid
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Hallo.

Kurz zu mir:
Ich bin seit 1997 Hobbymusiker.
Seit 2008 bin ich Hobby Tontechniker - seit dem habe ich regelmäßig massiv viel Kohle dafür ausgegeben.

Hatte in der Vergangenheit schon ein paar Bands mit mehr oder weniger Erfolg. (eher weniger ;) )
Werde in Zukunft wieder eine neue Band starten.

Aufnehmen / Mixen / Mastern kann ich komplett autark.

Nun zur Frage:
Macht es nicht vielleicht langsam Sinn, dass ich mein eigenes "Label" gründe?

Ich habe einen Vollzeitjob und mein Ziel ist nicht, dass ich jetzt groß in das Musikbusiness umsteige. Hab ich gar nicht notwendig. Ich mach das einfach als Hobby und Erfolg ist mir da relativ egal.
Warum aber dennoch ein Label? Es geht um die Vermarktung. Denke ich zB. nur an Spotify, könnte ich THEORETISCH einen "Labelaccount" gründen. Das würde mich schon persönlich recht freuen, denn da könnte ich ALLE VERGANGENEN WERKE kompakt hochladen.. und neue Werke ebenso.
Macht man eine kleine Homepage dazu, ein bisschen Logo usw... dann würde mir das schon reichen. Bei Musikvideos usw. ein kleiner Labelbanner rein usw.. ihr wisst schon was ich meine.

Rechtlich usw. kenn ich mich aber gar nicht aus. Ich bin aus Österreich... weiß jemand, bräuchte ich dafür einen Gewerbeschein? Wäre das recht kompliziert?

Danke
Grüße
 
Ich weiß nicht, wie es damit in Österreich ist, aber in D brauchst du einen Gewerbeschein nicht unbedingt für künstlerische Tätigkeit, sondern eher für Warenverkauf/Weiterverkauf und das Einstellen von Personal. Welche Ziele hätte denn dein Label?
 
Personal bräuchte ich bestimmt nicht für den Anfang, falls überhaupt jemals, haha.

Ziele wie gesagt: hauptsächlich bessere Vermarktung / bessere "Werbung" (wenn auch nur online). Ansonsten nichts besonderes. Eine gesammelte "Seite" (oder wie gesagt zB Spotify Account) wo alle Werke vereint zusammen sind und zukünftige auch noch landen werden, das wäre schon schön übersichtlich.

Für mich ist ein Label sowieso nicht mehr das, was es vor 20 Jahren war. Brauchen tut mans auch kaum mehr meiner Meinung nach.
Und CDs sind irgendwie auch schon am Aussterben.

Nichtsdestotrotz wirkt es einfach professioneller, wenn es so scheint, als stünde eine richtige "Labelfirma" hinter einer Band..

Und wer weiß, was die Zukunft bringt.
Ich würde ganz minimal anfangen, nur für mich und meine Kollegen sozusagen. Wäre aber nicht abgeneigt, dann auch andere Bands zu unterstützen/recorden.. Aber wie gesagt, beruflich mach ich ganz was anderes und da gehts hauptsächlich um "bessere Vermarktung".

Edit: @Moderator. Sorry, bzw. Danke fürs Verschieben des Threads in den richtigen Bereich!
 
Nichtsdestotrotz wirkt es einfach professioneller, wenn es so scheint, als stünde eine richtige "Labelfirma" hinter einer Band..
Nicht wirklich. Wirkt halt bei genauerm hinschauen wie ein weiteres DIY gegründetes Hobby Label, wie es so viele andere auch schon getan haben.
Und das ist schon in Ordnung, wenn es dir Freude bereitet. Setz deine Idee um. Probiers aus. Go for it.

Den Punkt mit der "besseren Vermarktung" kann ich nicht nachvollziehen. Kannst du mir mal erklären, was du dir darunter vorstellst?
 
Ich denke, Du bekommst rascher viele Informationen, wenn Du Dich als Existenzgründer schlau machst.
In Deutschland zumindest gibt es ein weitgehend kostenlose regionale Existenzgründernetzwerke, wo zumindest die rechtlichen, steuerlichen und finanziellen Fragen rechtssicher geklärt werden können.

Schau dich mal um, ob es so etwas in Österreich gibt.

Generell gilt in Deutschland Vermarktung und Handel nicht als kreativer Bereich und wäre dem Gewerbe zuzuordnen, es sei denn, im.Gesamtpaket überwiegen die kreativen Anteile. Daran siehst Du schon, dass es auf den Einzelfall ankommt ...

Ein Tipp wäre vielleicht, dass Du Dich an ein bestehendes Label wendet, das sich als Dach für einzelne Musiker/Bands versteht. Sprich: Win-Win-Situation.

Das könnte dich relativ schnell umd unaufwändig ans Ziel bringen - wenn Du fündig wirst.

Herzliche Grüße und viel Erfolg!

x-Riff
 
Der Verband unabhängiger Musikunternehmen e.V. (VUT) hat eine Checkliste zur Labelgründung erstellt. Dort geht man davon aus, dass man circa 10.000 Euro benötigt, um erst einmal über die Runden zu kommen. Ganz einfach scheint die Sache also nicht zu sein und auch in Österreich wird es da nicht viel anders sein.
Hier ist eine - schon etwas ältere - aber relativ umfangreiche Diplomarbeit, für die jemand extra ein Label gegründet hat, um eine Platte zu verkaufen. So wie es ausschaut mit ähnlichen Zahlen. Ob aktuelle Vertriebsmethoden die Kosten vermindern, kann ich nicht beurteilen, aber sicher will so eine Unternehmung gut überlegt sein.
 
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Die Checkliste geht aber auch davon aus, dass man erst mal Leben muss, Webseite nicht selber machst usw.
Wenn du viel selber machen kannst und kein Gehalt brauchst kommst du bei einer Gründung mit unter 300€ (ohne Versicherung) davon.

In Österreich gibt es den Gründerservice der WKO. https://www.gruenderservice.at/
Bei denen hast du auch das Recht auf einen kostenlosen Beratungstermin, auf den solltest du dich aber umbedingt mit dem Ratgeber vorbereiten.
https://www.gruenderservice.at/site/gruenderservice/publikationen/Gruendung-kompakt.html

Im Ratgeber bekommst du einiges erklärt und kannst auch jede Menge Kurse gratis besuchen wenn du dann Mitgliedschaft der WKO machst. Die liegt je nach Branche irgendwo zwischen 40 und 120€ im Jahr.
Bei Einzelunternehmen und nebenbei kannst du dich von der gewerblichen Kranken und Pensionsversicherung sowie den Beiträgen zur Selbstständigenvorsorge befreien lassen da du ja bereits alles beim Hauptberuf bezahlst (Achtung Umsatzgrenze mit Gewerbe). Ich glaube nur von der Rente musst du den mindestbetrag einzahlen, dass sind so knapp 100€ im Jahr.
Gewerbeanmeldung kostet mittlerweile nichts mehr.

Wenn du das für andere machst würde ich mich umbedingt nach einer Versicherung erkunden. Einzelunternehmen haftest du voll umfänglich mit deinem gesamten privaten Vermögen.
Man kann über die Südländer sagen was man will, aber das Thema ist da ein bissl weniger Chaotisch und in der Regel wissen die Behörden voneinander wer was macht und wo man hingehen muss.
 
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