Mei heiligs Blechle

[Claus]

Wie wäre es, eine kleine Sammlung mit Testberichten von vorzugsweise eigenen Instrumenten anzulegen?
Eigene Instrumente deshalb, weil ein Anspielen im Laden oder ein kurzes Ausleihen immer die Gefahr einer zu guten oder zu kritischen Einschätzung vergrößert. Seine eigenen Instrumente kennt man dagegen mit Vor- und Nachteilen.
Damit das Ganze übersichtlich bleibt, würde ich für die Tests ein eigenes Unterforum im Blech vorschlagen, dass der Admin bzw. ein Moderator dafür einrichten könnte.
Jeder Testbericht würde durch die Hersteller und genaue Modellangabe im Titel des Themas leicht gefunden.

Die Tests könnten für den schnellen Überblick einen Formularteil haben und einen freien Kommentarteil.
Für Trompeten und Flügelhörner würden mir z.B. für den Formularteil einfallen:
- Genaue Modellbezeichnung des Herstellers,
- getestete Ausführung (Spezifikationen von Mundrohr, Becher, Bohrung, Gewicht, Oberfläche, weitere Details),
- für den Test verwendete Mundstücke.

- Beurteilung der technischen Qualität, also der Ausführung von Lötstellen, Oberflächenbehandlung, Laufeigenschaften der Maschine, weiteren Bauelementen.
- Beurteilung der klanglichen Qualität hinsichtlich verschiedener Lautstärken und Register, evtl. Besonderheiten bei bestimmten Einsatzbereichen (Satz, Solo, Stilistiken...).

Die Formularbeurteilungen könnten ähnlich Schulnoten von 1 bis 5 gegeben werden. Eine 6 ist vielleicht überflüssig, denn ein Instrument, das in einer Eigenschaft komplett durchfällt, wird wohl niemand nach Hause holen. Eine Eigenschaft mit der Bewertung mangelhaft (5) könnte sich dagegen auch erst nach einiger Zeit offenbaren, z.B. Lackfehler durch unterkriechende Flüssigkeiten, vorzeitige Mundrohr-Korrosion oder sich öffnende Lötstellen.

Eine gute Abrundung der Berichte wären m.E. ein paar verlinkte Fotos vom konkret getesteten Instrument (also keine Prospekt-Bilder) und Klangbeispiele (z.B. MySpace oder eigene Homepage).

 

[DeaktivierterUser003]

Sehr gute Idee.
Dann fang ich mal an,
vor gut 4 Jahren habe ich meine erste wirkliche Posaune bekommen.
Auf Rat meines Lehrers, mit Berücksichtigung meiner derzeitigen Klangvorstellung und meines Studiumwunsches,
Eine Standard Conn 88H, die ersten Jahre ging das alles super, Klang und überhaupt mein ganzes Spiel haben sich sehr verbessert.
Letzten Herbst ließ ich sie generalüberholen, wobei ein fehler des Instrumentenbauers dazu führte das sie heute unlackiert ist, dazu aber später mehr. Über diese Zeit bekam ich von meinem Lehrer seine Studiums_Posaune, eine 42er Bach mit Heavy Bell.
Die hätte ich wohl eher nicht bekommen, denn da gingen mir so einige Lichter auf. Bin mit dem Klang der Conn wohl schon länger etwas festgehangen und musste dann die Bach schätzen lernen. Sie entspricht mittlerweile eigentlich eher meinen Klangvorstellungen.
Wobei ich grundsätzlich sagen muss das ich Blechblasinstrumente deutscher Bauart bevorzuge.
Die Bach finde ich im Vergleich zur Conn deutlich zentrierter und kerniger. Das Heavy Bell bewirkte vorallem, ähnlich den Schallkränzen deutscher Posaunen, einen dynamisch später brechenden Ton. Was an sich eine positive eigenschaft ist, aber nicht immer ganz passend.
Gerade als 2. Stimme besteht die Gefahr die erste leicht zuüberdecken, oder wenn man dies verhindern möchte, der ton etwas muffig klingt. Vorallem aber das spielgefühl fand ich nach der Umgewöhnung, nicht unbedingt besser, aber deutlich sinnvoller, vorallem weil ich mir vielleicht eine Bach fürs Studium zu legen möchte, sinnvoller weil sie einen quasi zwingt alles absolut korrekt zumachen.
Sie ist gegenüber der Conn deutlich Kikser-anfälliger.
Mehr fällt mir gerade nicht ein, wenn jemand konkrete fragen hat bitte fragen.
Jetzt wo meine Conn ablackiert ist, muss ich grundlegend sagen das ich den Klang von unlackierten Instrumenten sehr schätze.
Ich empfinde den Klang als deutlich offener und gesetzter. Jedoch finde ich es eigentlich für eine Conn nicht wirklich geeignet,
das sie schon lackiert etwas weich klingt.
Ich würde beiden Instrumenten (Conn lackiert) eine 2 geben. Sie liegen beide eigentlich in der gleichen Kategorie,
die Wahl entscheidet der geschmack. Die Verarbeitung ist bei beiden mangelnd, aber das dürfte allgemein Bekannt sein.
Mundstück spielte ich beidesmal ein Klier 5D.