Mischpultberatung für Kirchengemeinde

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Piwonesien
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Hallo,

ich bin Techniker einer Kirchengemeinde und wir wollen uns Mischpulttechnisch nun etwas vergrößern. Da gibt es aber das Problem, dass mir da einfach die Erfahrung im Bereich der Mischpulte fehlt. Bisher konnte ich quasi nur mit dem Mischpult arbeiten, welches die Gemeinde hat. Dementsprechend kann ich keine Aussagen darüber treffen, welche Marken nun gut oder schlecht sind, bzw. welche Marke welche typische "Macken" hat. Deshalb würde ich euch gerne um Hilfe bei der Auswahl bitten.


Das neue Mischpult sollte ungefähr diese Eigenschaften haben:
- min. 16 Mikrofonkanäle
- min. 2 einzeln schaltbare Subgruppen
- min. 3 Auxwege
- Preisbereich um die 1000€

Bei dem Preisbereich ist Digitaltechnik sicherlich sowieso schon auszuschließen, aber Digitale wollen wir auch nicht.


Um den Einsatzzweck etwas zu erläutern:
Als Kirchengemeinde bestehen die Veranstaltungen zu einem Großteil aus Sprache, was bedeutet, dass ich die Tonqualität schon als sehr wichtiges Entscheidungskriterium ansehe, ein Mischpult welches mehrere Hundert Euro teurer ist und einfach nur einen etwas besseren Klang hat, würde ich vor der Gemeindeleitung aber sicherlich nicht durchbekommen. Es sollte also ein Mischpult sein, welches für das Geld den bestmöglichen Klang und nicht den bestmöglichen Klang für das wenigste Geld liefert. Außerdem würde das Mischpult fest installiert werden, d.h. Eigenschaften, wie Roadtauglichkeit, sind hier irrelevant.


Ich habe mich diesbezüglich auch schon mal umgesehen, kann aber wie gesagt keinen Aussagen über die Qualität treffen. Die Mischpulte die ich bisher gefunden habe wären:
- Yamaha MG24/14fx
- Allen&Heath ZED 420
- Behringer SX4882

Vom Preis/Leistungsverhältnis her wäre das Behringer auf dem Papier sicherlich das Beste Modell von denen, aber über Behringer hört man auch wenig Gutes. Deshalb hier eine Frage zu Behringer, ist Behringer einfach nur für die Profis schlecht, weil sie mit den teuren Marken nicht mithalten können, oder ist Behringer auch für solche Amateure wie mir z.B. unbrauchbar?

Wenn ihr mir bei der Entscheidung weiterhelfen könntet, oder vielleicht auch noch weitere Modelle kennt, die passen würden, wäre ich euch sehr dankbar.

Gruß
 
Eigenschaft
 
Wenn ihr die 1000€ ausgeben wollt dann macht das auch und schiele nicht nach günstigeren Mixer.
Jeder € mehr macht sich bezahlt.
Von deinen drei Kandidaten würde ich eindeutig das A&H ZED420 nehmen.
 
Hallo, ich würde dir genauso wie Rockopa des A&H ZED420 empfehlen da du mit den anderen 2 nicht wirklich glücklich sein wirst. Ich mache selber desöfteren in Kirchen technik und dabei ist mir das Yamaha schön öffterst untergekommen und ich war immer nicht ganz zufrieden mit dem pult da es gewisse eigenheiten hat die nicht immer leicht zu verstehen sind. Mit dem Behringer habe ich schon einmal bei ganz normalen veranstaltungen geschafft und dabei hatte ich auch mehrere Probleme. 1. ist die Verkabelung sehr unübersichtlich und schwierig da passieren oft fehler vor allem wenn man zu 2. etwas verkabelt und 2. ist die oberfläche sehr unaugeräumt und nicht sehr übersichtlich wie ich finde. Ich hoffe das hat dir ein wenig weiter geholfen. Grüße olav19
 
...und dabei ist mir das Yamaha schön öffterst untergekommen und ich war immer nicht ganz zufrieden mit dem pult da es gewisse eigenheiten hat die nicht immer leicht zu verstehen sind.
Es wäre sicherlich hilfreich, so eine Aussage mit Fakten zu untermauern. "gewisse Eigenheiten" hilft nicht wirklich weiter.

Mit dem Behringer habe ich schon einmal bei ganz normalen veranstaltungen geschafft und dabei hatte ich auch mehrere Probleme. 1. ist die Verkabelung sehr unübersichtlich und schwierig da passieren oft fehler vor allem wenn man zu 2. etwas verkabelt und 2. ist die oberfläche sehr unaugeräumt und nicht sehr übersichtlich wie ich finde. Ich hoffe das hat dir ein wenig weiter geholfen. Grüße olav19

Erstmal bietet das SX4882 sehr viele Möglichkeiten der Verkabelung. Wer dabei den Überblick verliert, sollte sich ggf. mehr mit dem verwendeten Material beschäftigen. Da hier aber ein Pult für den festen Einbau gesucht wird, dürfte das Argument der Unübersichtlichkeit beim Verkabel auch nicht sonderlich relevant sein.

Unaufgeräumte Oberfläche ist sicherlich Ansichtsache bzw. hängt auch von der vorhandenen Erfahrung ab. Was dieses Pult ggf. als unübersichtlich erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass es eigentlich nicht wirklich für den hier diskutierten Anwendungsfall gebaut ist sondern als Inlinepult für den Einsatz in einem (konventionellen) Tonstudio gedacht ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde auch auf jeden Fall das Allen&Heath nehmen. Ist einfach von der gesamten Benutzoberfläche her am intuitivsten und hat keine (in einer Kirche) überflüssigen Effekte hat. Qualitativ ist das Behringer auf jeden Fall unterlegen, im Vergleich Yamaha gegen Allen&Heath hab ich keine Erfahrung, ich würde aber auch da zum A&H tendieren.

32Domi
 
Also wir haben in der Schule sowohl das Yamaha MG24/14FX, als auch (nicht dieses) Behringer. Beim Behringer ruckelt man oder bewegt man den Master und alles knackt, rauscht,... . Mit dem Yamaha "Bestreiten" wir unsere Konzerte. Funktioniert, aber ist jetzt nicht wirklich was besonderes, wo man sagen könnte, dass es anderen Pulten überlegen ist. Ich würde also auch zum A&H raten.
 
Vielen Dank schon mal für Antworten und mithilfe.

Eine Sache, die in der Ausgangssituation vielleicht falsch rüber kam, ich sollte ein Mischpult bis 1000€ suchen und hab darin hineininterpretiert, dass etwas mehr, wie beim A&H auch kein Weltuntergang sind, wenn es sich qualitativ wirklich lohnen würde. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich gegen das A&H bin, es stellt sich mir nur die Frage, ob es nicht sogar schon zu gut ist.
Denn wie gesagt unsere Veranstaltungen bestehen zum Großteil aus Sprache, d.h. so wichtig wie bei einer Bandabnahme ist die Klangqualität auch wieder nicht. Und der Rest der Anlage ist auch nicht unbedingt das, was man als High End System beschreiben kann. Als Funkstrecken verwenden wir z.B. LD Systems mit 30€ NoName Nackenbügelmikrofonen und gesendet wird das Signal über einen Behringerverstärker. Das ergibt zwar keine Klangwunder, ist aber für unseren Anwendungsbereich ganz in Ordnung.
Wenn man das im Hinterkopf hat, wird dann auch die Gemeindeleitung fragen, ob man den Unterschied zwischen einem 900€ und 1100€ Mischpult überhaupt bemerken wird.

Knistern und knacken, wie 32Domi es beschrieben hat, soll es zwar auch nicht, aber die Gemeinde ist auch über jeden Euro der eingespart werden kann glücklich. Die Mischpulte die ich genannt habe, waren ja auch nur Vorschläge, in welche Richtung ich mir vorstellen könnte zu gehen. Das bedeutet nicht, dass es eins dieser drei werden muss. Wenn ihr also vielleicht noch Mischpulte kennt, die ebenfalls gut passen würden und vielleicht als Alternative etwas günstiger als das A&H sind, wäre das sehr praktisch.
 
Wir selbst arbeiten schon seit Jahren mit dem Yamaha MG24/14 (und auch mit dem kleineren MG 166CX) und sind hochzufrieden. Es gab noch kaum eine Situation wo wir was vermisst hätten. Ausser: zu wenig Kanäle :D

Unsere evangelische Kirchengemeinde hat schon seit Jahren das MG32/14 (komplett oversized - aber das ist eine andere Story....) - ebenfalls nur Lob.
Beim Abmischen von Rockbands rümpfen die Tonis zwar kurz die Nase, weil keine zweite Semiparametrik da ist - aber bislang waren am Ende immer alle zufrieden. Vier PreFader AUX-Wege und trotzdem noch zwei integrierte FXe mit absolut livetauglichen Effekten. Das passt doch für Amateure.
Unser megakritischer und Soundcraft-verliebter Toni "musste" vor ein paar Wochen ebenfalls auf dem Yamaha mischen und meinter hinterher "Es wäre ja ganz o.k. gewesen...."
Und sonst nimmt er sich kein Blatt vor den Mund wenn das Material nix taugt.

Den Kaufpreis muss man ja immer bedenken und der liegt hier immerhin noch im dreistelligen Bereich.
Allen&Heath ist ebenfalls zu empfehlen. Kenne ich aber aus eigener Erfahrung nicht.

Trotzdem mal über digital nachdenken - auch wenn es mehr kostet.
Im Showroom von Thomann steht unten keine einzige analoge Konsole mehr - alles digital. Das zeigt deutlich wo es langgeht. Und wenn man ab 1.000 Euro über Neukauf nachdenkt ist das zumindest mal einen Blick wert.
Schau dir z.B. mal die Presonus StudioLive-Teile an.
https://www.thomann.de/de/search_di...3feee38c7fab84&sw=presonus+studiolive&x=0&y=0
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich äußere mich auch mal pro ZED 420.

Die Soundqualität ist insgesamt etwas höher als bei der aktuellen Yammi MG Serie - den Unterschied wird man mit eurem aktuellen sonstigen Equipment aber wahrscheinlich nicht hören. Was aber deutlich zu hören sein wird, sind die 4 EQ-Bänder mit 2-fach semiparametrischen Mitten. Und die sind Gold wert!

Ich hab schon so einige Kirchen und Freikirchen von innen gesehen resp. gehört, drin gemischt oder selbst Musik gemacht. Die allerwenigsten davon sind insofern als "akustisch problemlos" zu bezeichnen, in dem Sinne als dass nur Kleinigkeiten stören würden. Ja, die Leute sind oft zufrieden mit dem was sie hören - was aber nicht heißt, dass ihnen nicht das Strahlen übers Gesicht geht, wenn es besser wird. Hab ich schon oft genug erlebt ;)
Und grade in Kirchen ist der Unterschied zwischen der originalen Stimme eines Sprechers und des Klangs wie sie über die Lautsprecher kommt oft "himmelweit". (Als Christ solltest du mit dem Begriff ja was anfangen können :D nix für ungut ;)) Sehr oft hört man dort ein unglaublich penetrante Dröhnen in den Mitten bis Tiefmitten, das zwar noch nicht zu Rückkopplungen führt, aber unterbewusst ziemlich nervtötend sein kann.
Nicht unbedingt das was man will, wenn sich die Leute auf die Predigt konzentrieren sollen, oder? ;)


Und dann kommen plötzlich so Anforderungen wie "ja das eine mal kann man ja auch Musik drüber machen". Und für das eine mal muss man ja keine zusätzlichen Boxen mieten, und jetzt haben wir doch erst ein teures Mischpult gekauft, warum muss man denn noch eines zumieten für das Event? Und außerdem, so professionell muss das doch nicht sein, uns kommts ja auf den Inhalt an. Und so viel lauten Bass brauchen/wollen wir ja überhaupt nicht. (Kommen dir solche Sätze bekannt vor?)

Ich hatte vor ein paar Wochen erst wieder so ein Erlebnis. Eine von mir betreute Band sollte in einer anderen Gemeinde im Städtchen spielen. Technik vorhanden, auch jemand der mischt. Meine Jungs hatten dort schon schlechte Erfahrungen mit einem lokalen Techniker gemacht, also hab ich ihnen versprochen, mitzukommen. Gab leider eine Terminüberschneidung, deshalb hab ich ihnen einen Ersatztechniker organisiert. Habe es selbst noch zum Konzert geschafft. Ein Blick auf die Technik - und ich war froh, dass ich nicht mischen musste. Dort stand ein Mackie 32-Kanal Pult... mit nur 3 EQ-Bändern. War glaub ich das 3204 VLZ3. Dazu ein billiges Hallgerät, ohne Front- oder Moni-EQ, über Aktivboxen die fullrange gequält wurden.
Mein Ersatzmann hat 120 prozentige Arbeit geleistet und herausgeholt was irgendwie zu machen war. Aber das Ergebnis hätte mit anständiger Technik weitaus besser sein können.
Man hat sich ja erst vor "kurzem" neue Technik angeschafft. Und da hat jemand beraten, "der ja auch ein bisschen was von solchen Dingen versteht". Also so schlecht kann das ja gar nicht sein. Diese Techniker sind ja nie zufrieden, dass die immer nur nörgeln ist bekannt und darf man nicht so ernst nehmen.
Ähnliches erlebe ich immer wieder (oder soll ich sagen ständig). Ist kein reines Kirchenproblem, aber dort fast immer anzutreffen.

Klar kommt es auf den Inhalt an, sonst würde die Veranstaltung gar nicht stattfinden. Und natürlich ist Technik nicht da, um dicke Eier zu zeigen oder auch nicht der Privatspielplatz des / der Kirchentechniker, den die Gemeinde finanzieren soll.
Aber wenn aufgrund mangelnder Technik nichts oder nur Mumpf bei den Zuhörern ankommt, dann ist überhaupt nichts gewonnen.

Die andern hier vorgeschlagenen Pulte sind jetzt auch nicht so schlecht, dass sie alle in diese "Negativ-Kategorie" fallen. Aber das A&H hat auch noch so nette Gimmicks wie z.B. die kleine Matrix. Ich gehe mal davon aus, dass ihr - wie die meisten Kirchengemeinden - Sonntags Mitschnitte macht. Manche Kirchen verteilen die ja auch mit Liedern drauf (*hust* GEMA *hust hust*). Schon mal den Unterschied zwischen ohne/mit zugemischtem Atmo-Mikro auf die Aufnahme gehört? Bzw. auch für die Übertragung in andere Räume.

Ich kenne die finanzielle Situation einiger Kirchen nur zu gut. Aber rechnet man die 79 €, die das ZED 420 über der 1k Grenze liegt, auf die Einsatzjahre des Pultes, ist der Mehrbetrag praktisch fast nicht mehr existent. Angenommen das Pult läuft 15 Jahre, sind das 780 Wochen, in denen der Klingelbeutel rum geht. Also ~ 10 ct, die jemand pro Woche mehr einwerfen muss.
Außerdem findet man in Kirchen i.d.R. eben auch dieses "Verhalten" wie bei Bund, Ländern und Leuten die immer das neuste Apple-Produkt haben müssen, aber keine 100 € für eine Gitarre ausgeben "können": Wenn man sich die Ausgaben mal in Ruhe durch den Kopf gehen lässt, finden sich ein paar Positionen, die vielleicht nicht unbedingt ganz so hoch sein müssen, um ihrem Zweck zu dienen. (Ich schreibe hier absichtlich nichts von Aufwand/Nutzen-Rechnung - die ist in dieser Form in Kirchen nicht angebracht.)

Nebenbei bemerkt: Ich weiß nicht ob es bei euch üblich ist, für Datenträger von Aufnahmen einen kleinen (freiwilligen) Betrag da zu lassen. Falls ja, muss das Geld ja nicht direkt ins Spendenkässchen wandern, sondern kann auch zweckgebunden eingesetzt werden. (Natürlich nur wenn das mit allen Stakeholdern abgeklärt ist.) Zu guter letzt: Eine zweckgebundene Spendensammlung kann Wunder bewirken... ;)

In diesem Sinne: Pro hochwertige Technik :great: Nicht das teuerst vom teuren, nicht unnötige Spielereien. Aber in vernünftigem Maße dem Zweck angepasst (und täusch dich mal nicht bei den Qualitätsunterschieden bei Sprachübertragung) und ein klein wenig zukunftsorientiert.

MfG, livebox
 
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