Musik oder Schulmusik?

  • Ersteller Klangbutter
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...Aber Ok, wenn ich Dich so reden höre, scheint Werbung für ein Schulmusikstudium nur wie ein alternatives Himmelfahrtskommando...
im Gymnasium kann sich das so anfühlen, "unterhalb" geht vieles lockerer zu.
 
entweder Kunst oder Musik und Sport
Bei solchen Regelungen schwillt mir der Kamm.
Wie wäre es stattdessen mit Kunst "oder" Musik "oder" Sport??

Sportunterricht war auf unserem Gymnasium permanent praktizierte A-Sozialität. Mehr als nur Zeitverschwendung: der inoffizielle Leistungskurs Sozialdarwinismus. Für mich (BMI ca. 22) begann die Schulzeit in dem Moment bedeutend erträglicher zu werden, als ich das Fach Sport abschießen konnte.

Wenn ich mir vorstelle, daß Musik- oder von mir aus auch Kunststunden womöglich ausgerechnet den Sportstunden :sick: weichen müssen, bin ich einfach nur froh, daß ich im Leben niemals mehr mit Schule zu tun haben werde.
 
Das liegt aber leider an der Art, wie Sport unterrichtet wird.
 
Beobachtungen im bayrischen Schulsystem: es sind absichtlich seit Jahrzehnten zu wenig Lehrer da. (Danke, Kultusministerium) Daher fällt regelmäßig etwas aus. Das ist nicht der Fehler im System, das IST das System. Musik gilt als nicht wichtig. Wer Lehrer ist, ist es nicht "weil", sondern "trotzdem". Der Beruf ist schwer genug (ich kenne einige Lehrer und werde immer wieder geholt, an Schulen etwas zu arbeiten) aber das System ist schwer zu ertragen, das Kollegium gern bis zur Grenze strapaziert.
Viele Schüler lieben Musik als Fach.
Musiklehrer sind halt eine rare Spezies - und auch wenn es ein Hobby der Medienlandschaft ist "Unterdrückte" und Randgruppen "sichtbar zu machen", wird es denen eher nicht einfallen groß einen Finger für Musiklehrer zu rühren, dh. es passiert nur das, was Eigeninitiative rausholt.
 
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Aus der Blickrichtung eines jungen Menschen, der Spass an Musik hat und überlegt, wie man das mit Geldverdienen verbinden kann, gibt es eben unterschiedliche Szenarien, die sich in Sachen Coolness, Spass, Verdienst und Sicherheit unterschieden.
Als Musiker ein "Star" zu werden und damit viel Geld zu verdienen, ist IMO idR. halt ein "Traum", und die Chance dass dieser Traum wahr wird, ist mehr als ungewiss, selbst wenn man richtig "gut" ist. Das muss man verstehen und realistisch betrachten.
In der "2. Liga" tätig zu sein und als Musiker in Gala-/Top-40-Bands, kann man mit hartem Einsatz, mit höherer Chance, wenigstens genug verdienen, um davon (über)leben zu können. Mit "Versorgungssicherheit" ist da immer noch sehr mau (wie lange wird das funktionieren, Einkommen ist unregelmäßig,...). Da ist man aber immer noch Musiker im "Hauptberuf"...
Eine feste/regelmäßige Anstellung als Musiklehrer, hat dann zwar immer noch mit "Musik machen" zu tun, aber "Musik" ist nicht mehr das primäre "Produkt", sondern das eigene Können zu teilen/weiterzugeben.
Geht man als Musiklehrer in den Schuldienst, steigt die Versorgungssicherheit sprunghaft an. Aber auch der Grad an Dingen, die mit Musik selbst wenig zu tun haben (Pädagogik, Leistungskontrolle-/Bewertung, Fremdfächer, administrative Aufgaben,...). Was mir bei Lehrern, aufgefallen ist, dass es dort immer noch eine Menge Leute gibt, die die ja durchaus gegebene Flexibilität bei der Arbeitszeit nutzen, um in der Freizeit ihre musikalische Selbstverwirklichung leben zu können.
Daher kann hier die Gleichung ja durchaus auch aufgehen: Ich studiere Musik und kann so auch viel für meine eigene musikalische Entwicklung lernen und habe irgendwann, wenn ich mich im Lehrerjob ethabliert habe, auch viel Raum für meine eigenen musikalischen Projekte. Dafür sollte ich aber klar die Motivation haben und damit glücklich werden können, als Pädagoge zu arbeiten, wofür sich aber eben auch eine hohe Krisen- und Versorgungssicherheit ergibt.

Btw. ich bin durch genauso einen Musiklehrer zum Musikmachen gebracht worden. Der hat "privat" in einer Dixie-Land Band Kontrabass gespielt und uns im Schul-Unterricht Beatles Songs nachspielen lassen. Ein toller Pädagoge, der am Ende zwar auch nicht alle Schüler mitnehmen konnte, aber insgesammt ein wirklich cooler und auch beliebter Typ war.

Ich selbst habe irgendwann die Entscheidung getroffen, lieber Musik und Beruf gar nicht zu vermischen, aber dennoch daraufhin gearbeitet den Raum zu haben, Musik in meiner Freizeit leben zu können.

Alles ist möglich, von bis! Man muss sich nur realistisch einschätzen und (richtig) entscheiden.
 
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Das ist der Tenor, den ich anstimmen wollte.
Vielen Dank.

Denn solche Typen kenne ich auch.

p.s.

In jeder zweiten Werbung bekomme ich als Musiker (und Lehrer) eine Belehrung und ein Angebot, was man für den Erfolg tun muss.
Das ist niemals, "üben" oder "musikalischen Durchblick haben". Es sind immer eher so

Dinge, die mit Musik selbst wenig zu tun haben (Pädagogik, Leistungskontrolle-/Bewertung, Fremdfächer, administrative Aufgaben,...).

also, vergleichsweise Website, Networking, Marketing, Social Media etc, alles nicht musikalische Bereiche in denen du Anfänger und vielleicht sogar untalentiert bist.
Wenn entsprechende Experten lieber an andere glauben, die bereits besser laufen, dann MUSST Du das alles zwangsläufig für dich selbst machen. Du brauchst noch mehr Selbstvertrauen in Dich selbst als es die meisten haben und investierst genausoviel Zeit und Geld, als wenn Du beispielsweise Lehrer bist und nur nebenbei Musik machst, ohne Erfolgszwang für Deine Musik.
 
Anzeigen und Belehrungstexte, die den Leuten erzählen was sie alles machen und kaufen müssen, damit sie "Erfolg haben". Läuft immer darauf hinaus, die Leute zu Dingen zu drängen, die sie eigentlich nicht machen wollten, bzw. was ihnen eigentlich nicht am Herzen liegt. "Du mußt online", "Du mußt Video", "Du mußt..." Bis ihnen das so viel Kraft, Zeit, Geld und Nerven geraubt hat, daß sie vergessen haben was sie eigentlich gerne machen wollten.
Dafür sind Lehrer auch gut: den Kids erzählen, daß sie da jemand (=Marketing, etc.) belügen und vom Weg abbringen will. Daß diese "isch will disch heeelfen..." Videos und Artikel nicht zum helfen da sind, sondern nur den Türöffner für was anderes machen. Und von den Musiklehrern, die selber Musik nach Feierabend machen: in meinem Bekanntenkreis etwa drei viertel.
 
Also das kann ich so nicht nachvollziehen. Du siehts das sehr negativ.
Welche Kurse/Videos wollen denn jemanden "vom Weg abbringen", dh. davon, Musik zu machen?

Die Leute haben logischerweise Interesse daran, Klicks / Views zu kriegen oder Inhalte zu verkaufen.
Das kann im besten Fall eine Win-Win-Situation sein, im schlechtesten Falle verschwendete Zeit und Geld.

Die Leute haben heutzutage eher das Problem, dass sie lernen müssen, sich zu fokussieren. Also herauszubekommen, was sie eigentlich wollen, sich darauf zu konzentrieren und zumindest für eine Weile dabeizubleiben und den Rest auszublenden. Nicht weil es schlecht gemeint ist, sondern weil es zu viel und zu "zerfasert" ist.
 
Also herauszubekommen, was sie eigentlich wollen, sich darauf zu konzentrieren und zumindest für eine Weile dabeizubleiben und den Rest auszublenden. Nicht weil es schlecht gemeint ist, sondern weil es zu viel und zu "zerfasert" ist.
Du beschreibst genau das, was ich meine.
A) ist was ihnen am Herzen liegt
B) das, was sie dann tun sollen wenn es um Klicks geht
Die Win-Win Situation tritt selten ein. Die wenigsten Leute haben "Erfolg" und war Erfolg/Klicks überhaupt das primäre Ziel?
Das erste sollte sein, herauszufinden was einem am Herzen liegt. DANN ob dazu Klicks nötig sind.
Ein Freund von mir hat Millionen Klicks auf Youtube, über mehrere Videos verteilt zusammengerechnet. Er hat dann festgestellt, daß es ihm weder viel geholfen hat, noch daß es für ihn nennenswert leichter wurde. Daß ihm aber diese Erkenntnis einige Jahre gekostet hat. Ich kenne mehrere Leute, die nicht soweit kamen und auf dem Weg zu Klicks so verschlissen wurden, daß sie mit Klicks... und mit Musik aufgehört haben. DAS.
 
Die wenigsten Leute haben "Erfolg" und war Erfolg/Klicks überhaupt das primäre Ziel?
Finde ich eine sehr gute Frage. Wie definiert man für sich "Erfolg" ...

Ich versuche da immer, nur Ziele zu nehmen, die ich auch selbst beeinflussen kann. 1000 Klicks ist nichts, worauf ich einen direkten Einfluss habe. 5 gute Videos zu diesem oder jenem Thema hochladen, das kann ich.
10000 Euro für xy bekommen liegt nicht nur an mir. Ein gutes Programm erarbeiten und öffentlich spielen, das schon.

Also wie Du schreibst, die Definition von "Erfolg" muss man sich gut überlegen, weil dann irgendwie auch die Möglichkeit von "Misserfolg" dranhängt.

Ich kenne mehrere Leute, die nicht soweit kamen und auf dem Weg zu Klicks so verschlissen wurden, daß sie mit Klicks... und mit Musik aufgehört haben.
Aber was meinst Du mit "verschlissen wurden"?
Das ist doch die eigene Entscheidung. Niemand zwingt Dich, irgendetwas bestimmtes zu tun.

Wenn man denkt, dass man über Youtube-Videos Geld verdienen kann, muss man es ausprobieren, aber wer sagt denn, dass man dafür mit musizieren aufhören muss??
 
Das ist doch die eigene Entscheidung. Niemand zwingt Dich, irgendetwas bestimmtes zu tun.
Leute glauben, daß es zwingend notwendig ist, Klicks zu haben, weil nur das zu Ziel "X" führen würde, bzw. sie sehen daß es wer anders mit Klicks geschafft hat.
Niemand zwingt dich, wie du schon richig sagst. Vom Weg abgebracht zu werden von Einflüssen, die sich selbst anders präsentieren als du es im Rückblick dann beurteilen kannst ... dazu braucht es keinen Zwang.
Überspitzes Beispiel: eine Million Kids wollen Influencer werden. 10 schaffen es. Niemand zwingt sie. Klar müssen die das selber wissen. Aber sie müssen im Idealfall erstmal soweit kommen, daß sie IHR Ding finden. Nicht jemand anderens Ding, mit dem sie dann auch noch von ihrem Weg abkommen.
 
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Gute Diskussion mit Themenbezug.

Für seine "professionelle" Musik hat man nicht musikalische Zusammenhangstätigkeiten zuhauf und es ist nicht garantiert, ob sie fruchten.

Als Lehrer hat man nicht musikalische Zusammenhangstätigkeiten, die zwar nicht für die Karriere als Musiker taugen, aber zumindest sicher bezahlt sind.

Einfach nur Musik machen, wie sich das viele vorstellen, reicht eben nicht. Bei welcher Entscheidung man mehr verschleißt, ist eine Typfrage.

p.s. "niemand zwingt dich dazu" ... das bedeutet vielleicht im Extremfall, dass du zu hause ein bisschen Gitarre spielst und Dich vom Staat irgendwie durchbringen lässt. 🙃
 
Leute glauben, daß es zwingend notwendig ist, Klicks zu haben, weil nur das zu Ziel "X" führen würde, bzw. sie sehen daß es wer anders mit Klicks geschafft hat.
Wenn Du Einblick hast, was "Leute glauben", bist Du ein guter Psychologe ;)

Aber im Ernst, mag sein, dass es "Leute" gibt, denen es so geht. Aber wieviele, ob das statistisch relevant ist für unsere Diskussion, das ist doch Kaffeesatzleserei.

Einfach nur Musik machen, wie sich das viele vorstellen, reicht eben nicht. Bei welcher Entscheidung man mehr verschleißt, ist eine Typfrage.
Ja logisch. Die Vorstellung, irgendwas nettes zu machen und davon einfach so leben zu können, ist ein bisschen Lummerland.
Wenn ich von irgendwas leben will, muss ich etwas anbieten, wofür jemand anders bereit ist, Geld zu zahlen.
Klar ist Kultur etwas von allgemeiner Bedeutung, und der Staat / die Gemeinschaft sollte dafür Fördergelder aufbringen. Aber sich darauf zu verlassen ist halt risikant.

Und um von Musik leben zu können, muss man eben etwas musikalisches anbieten, was Leute so toll finden, dass Sie Dir Geld dafür geben.
Wenn das nicht reicht oder zu unsicher ist, dann muss man sich finanziell einschränken oder mit etwas anderem sein Haupteinkommen finanzieren, so schade das ist.

Anderen Branchen wie zB Sportlern, Tänzern, Schauspielern, bildenden Künstlern geht es doch genauso. Klar kann ich sagen, ich spiele so gerne Fußball, ich will gefälligst auch davon leben können. Aber ein Anrecht darauf hat man nicht.

p.s. "niemand zwingt dich dazu" ... das bedeutet vielleicht im Extremfall, dass du zu hause ein bisschen Gitarre spielst und Dich vom Staat irgendwie durchbringen lässt. 🙃
Ja, auch diese Entscheidung steht jedem frei. Auch wenn ich das moralisch nicht 100% gut finde, wenn jemand gesund und fit ist und sich trotzdem von der Allgemeinheit finanzieren lässt.
Ich kenne Leute, die zwar vom Staat unterstützt werden, aber wenigstens versuchen, vom Gitarrespielen zu leben. Immer noch 100mal besser als nur vor der Glotze zu sitzen und seine zwei linken Hände vorzuzeigen, wenn es mal was zu tun gibt ;)

Persönlich bin ich insgesamt nicht unzufrieden mit der Entscheidung, mein Haupteinkommen als Nichtmusiker zu verdienen und nebenbei so viel Musik wie möglich zu machen.

Vielleicht sollte man aber überhaupt davon abkommen, Musiklehrer als quasi automatische Alternative zum Musiker darzustellen? Ein Musiklehrer ist in erster Linie Pädagoge und nicht aktiver Musiker, das war hier glaube ich schon Konsens.
Ein Mathematiker ist auch nicht automatisch zum Mathelehrer prädestiniert usw.
 
...Überspitzes Beispiel: eine Million Kids wollen Influencer werden. 10 schaffen es...
zwar völlig OT in diesem Thread...

die Kids sollten sich alle vorher mal die Dokumentationen von "Sally" anschauen - die wohnt bei mir um die Ecke und hat als Back/Koch-Influencerin ein Imperium aufgebaut. Beschäftigt inzwischen ein Heer von Mitarbeitern.

Aber erstens "kann" die was, und zweitens hat die einen 12-15 Stundentag, 7x die Woche. Wer nix reinsteckt, bekommt in 99,x% nix raus.
 
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Passt aber schon zum Thema. Um auf youtube erfolgreich zu sein, brauchst Du wahrscheinlich nur 20% Ahnung vom Kochen, aber 80% vom "Influencen". Bei Musik vielleicht ein bisschen anders, aber das ganze Marketing wird auch da eine Menge ausmachen. Dazu kommt, dass das ganze sehr kurzlebig sein kann. Wenn youtube seine Geschäftsbedingungen ändert, kriegst Du auf einmal weniger Geld, darfst Deine Inhalte nicht mehr darstellen, musst zu einer neuen Plattform wechseln ... man hängt eben vom Provider ab.

Man kann sicher eine Menge lernen, aber ich würde das immer als Nebengeschäft anfangen und nicht davon ausgehen, dass ich damit wirklich Geld verdiene.
 
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Man sollte halt auch nicht mit einem hypothetischen Idealzustand vergleichen, den es in der Realität nie gibt. In meinem Metier (IT) gibt es viele Jobs, wonach sich mancher Musiker vielleicht die Finger lecken würde. Und dennoch sind einige dieser Jobs in miesen Firmen oder Abteilungen. Entsprechend sollte man Musiklehrer werden, wenn man dazu Motivation hat und dann schauen, dass man ein gutes Kollegium findet. Wobei der Wechsel als verbeamteter Lehrer nicht beliebig möglich ist, das sollte man im Hinterkopf behalten.

Wie es ein mir naher Mensch mal formuliert hat: "Die Menge an Scheiße ist überall gleich, aber die Verteilung unterscheidet sich." Man muss nach einer Stelle mit für einen persönlichen niedrigen Konzentration Ausschau halten. Und das ist leichter wenn einem Musik UND Pädagogik liegt.
 
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Es ist traurig.

Eine Stunde Deutsch mehr in der Woche wird es definitiv auch nicht bringen. Das ist ein Mehr von vielleicht 5%, dagegen bei Musik eine Kürzung von 50%.

Wenn die Kinder zu Hause nicht lesen, vernünftige Geschichten hören und sich mit ihren Eltern ordentlich unterhalten, werden sie das auch nicht im Deutschunterricht lernen können - die Schule kann das im frühkindlichen Alter Gelernte oder Nichtgelernte nicht ausgleichen.

Ich habe mal in einem GEO-Artikel über den Unterschied gelesen, wie Eltern mit ihren Kleinst/Kleinkindern sprechen. Die Zahlen habe ich nicht mehr, aber es ging um Millionen von Wörtern, ein Mehrfaches an Kommunikation zwischen Eltern und Kindern, was in aktiv kommunizierenden Familien gesprochen wird. Und das sind ja nicht nur die Wörter, sondern auch Bedeutungen, Querverbindungen, Denkanstöße. Wenn ich dagegen immer wieder sehe, wie ca Zweijährige von ihren Müttern mit dem Handy ruhiggestellt werden, graust es mir vor deren Zukunft.

Migrationshintergrund ist noch eine andere Sache, aber auch das wird man mit einer Stunde mehr "normalem" Deutschunterricht nicht wuppen können. Die Kinder müssen gute Sprache lesen, hören, reden und schreiben, auch zu Hause.

Und dann kürzt man auf Kosten der musischen Fächer, Religion in Bayern natürlich ein ganz schwieriges Thema ;)
 
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Manchmal glaube ich, es ist eh alles umsonst.

Kürzungen und Zusammenlegungen Klick
daß es auch anders geht, hat meine Frau gezeigt - ok, es war immer im Sonderschulbereich, aber gerade an der Sprachheilschule, in der sie die letzten 12 Jahre war, war eine Sonderschule mit vollständigem Grundschulprofil.

In der ersten Stunde, jeden Tag!! waren immer 2 Klassen zum "Rhythmischen Beginn" bei meiner Frau, bis alle Klassen durch waren. Neben der Arbeit an den motorischen und musischen Fähigkeiten der Kinder war das besonders wertvoll bezüglich des sozialen Umgangs unter den Kindern, alle Kinder von Klasse 1-4 kannten sich persönlich, hatten schon zusammen Unterricht gehabt. Da gab es keine Ausgrenzung, keine Gewalt an der Schule.
ok, meine Frau hat ein ganz besonderes Talent, jeden Schüler dort abzuholen wo er stand, die sehr guten mit den schwächeren im Team zusammenarbeiten zu lassen, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.

In ihrer eigenen Klasse begann jede!!! Unterrichtsstunde (egal ob Deutsch, Mathe, "Religon") mit einer Rhythmuseinheit von max. 10 Minuten, danach hatten die Schüler volle Konzentration und vollen Power für den Stoff der Stunde.


Davor war sie an Schulen für Lernbehinderte, da lief das vergleichbar, in der Regel hatte sie die letzten drei Jahrgänge, immer drei Jahre in Folge bis zur Entlaßung.
Min. ein Drittel der Schüler brachte sie durch den Hauptschulabschluß. In Handwerksbetrieben waren diese Absolventen begehrt, weil sich die Betriebe drauf verlassen konnten, daß da motivierte Lehrlinge kamen. Das hat den Mehraufwand durch zusätzliche Unterrichtseinheiten in den Betrieben weit wett gemacht, gegenüber lustlosen Laschis von der Realschule.
 
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Das klingt super. Wahrscheinlich ist der Unterricht an den Sonderschulen am Ende besser als an den überfüllten und überlasteten "Normal"schulen.

In ihrer eigenen Klasse begann jede!!! Unterrichtsstunde (egal ob Deutsch, Mathe, "Religon") mit einer Rhythmuseinheit von max. 10 Minuten, danach hatten die Schüler volle Konzentration und vollen Power
Ich kann mich auch erinnern, dass wir in der 3./4. Klasse bei manchen Lehrern in der Mitte der Stunde kurz Gymnastik gemacht haben, Fenster auf, durchatmen. War gut.
 
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