Musiklehrer sein - Hobby zum Beruf gemacht

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Einen wunderschönen.
Fast 10 Jahre später fiel mir ein, warte, du hast ja noch ein MB Account :D
Ich hoffe ich bin hier in der richtigen Ecke gelandet. Ich habe gar kein konkretes anliegen, ich suche nur Austausch und Plattform mit gleichgesinnten.

Ich habe vor ca. 10 Jahren mein Hobby zum Beruf gemacht und unterrichte als selbstständiger an privaten Musikschulen. Am Anfang hatte ich noch Nebenjobs aber irgendwann hatte ich jeden Tag in meinem Stundenplan ausreichend gefüllt.
Wie ist das bei euch? Unterrichtet ihr Mo - Fr? Macht ihr in eurer Freizeit noch aktiv Musik? Habt ihr neue Hobbys im Austausch gefunden?
Ich merke bei mir, dass sich nach so langer Zeit langsam eine Monotonie einschleicht und es mir zunehmend schwerer fällt neuen Drive in den Unterricht zu bekommen. Ich denke das ist normal, das hat wohl jeder in seinem Job aber wie geht ihr mit sowas um?

Einen schönen ersten Mai :geek:
 
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Zum Musiklehrer kann ich rein gar nichts sagen ... aber das Thema "Hobby zum Beruf" ist mir nicht unbekannt.

Bei mir war es die Photographie.
Es war ein Riesenzufall das ich über einen Bekannten zu dem Beruf kam ... obwohl ich keine diesbezügliche Ausbildung hatte.
Am Anfang war ich glücklich und wähnte mich am Ziel meiner Träume.
Mit der Zeit schlich sich die Ernüchterung in Form von Routine ein.
"Warum muss ich das Bild SO machen? Ist doch ätzend!"
Antwort: weil es der Kunde so will.
Schlußendlich wurde mir bewußt: Klasse! Jetzt habe ich zwar meinen Traumberuf ... aber ich habe kein Hobby mehr.

Meine Erkenntnis dazu: wenn man davon leben muss, dann ist man abhängig davon was Andere wollen. Und das deckt sich mit der Zeit immer weniger mit den eigenen Vorstellungen.
Also habe ich meinen Traumberuf an den Nagel gehängt und habe eine Arbeit gemacht, die ich niemals zu meinem Hobby machen würde.
Es hat 2-3 Jahre gedauert bis ich mal wieder eine Kamera in die Hand genommen habe ... und jetzt sind wir wieder glücklich miteinander :ROFLMAO:

Ich habe also eine Arbeit gemacht die mir keinen Spaß macht, die mir aber meinen Spaß (Hobby) finanziert.
Nicht falsch verstehen: Arbeit, die keinen Spaß macht, ist nicht Schlechtes. Man prostituiert sich sozusagen ... man macht etwas für Geld. Und nur für Geld.
Ich wäre niemals freiwillig unbezahlt zur Arbeit gegangen. Ich habe die Arbeit immer an der Arbeitsstelle gelassen (was bei Spaß gar nicht so einfach ist).
Ich habe mich während der Arbeitsroutine auf mein Hobby freuen können.

Für mich war das DER Kompromiss.

Die Traumberufe sind hierbei für mich austauschbar.
 
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Ich habe vor ca. 10 Jahren mein Hobby zum Beruf gemacht und unterrichte als selbstständiger an privaten Musikschulen. Am Anfang hatte ich noch Nebenjobs aber irgendwann hatte ich jeden Tag in meinem Stundenplan ausreichend gefüllt.
Wie ist das bei euch? Unterrichtet ihr Mo - Fr? Macht ihr in eurer Freizeit noch aktiv Musik? Habt ihr neue Hobbys im Austausch gefunden?
Zum Thema "Hobby zum Beruf" kann ich bei Musik nichts sagen, weil Musik für mich nie Hobby war. Hobbies waren für mich Programmieren und Jonglieren und da bin ich ganz froh, keines davon beruflich zu machen.
Aber in der Tat unterrichte ich mittlerweile wieder 5 Tage die Woche an zwei Musikschulen, und es ist nach wie vor sehr erfüllend und macht Spaß. Ich unterrichte Posaune, Klavier und Musiktheorie. Aktuell gibt es eine Menge neuer Eindrücke, da ich einen der zwei Jobs seit Anfang April neu begonnen habe.

Ich merke bei mir, dass sich nach so langer Zeit langsam eine Monotonie einschleicht und es mir zunehmend schwerer fällt neuen Drive in den Unterricht zu bekommen. Ich denke das ist normal, das hat wohl jeder in seinem Job aber wie geht ihr mit sowas um?
Jeder Schüler ist neu und verdient, dass man individuell auf ihn eingeht und (z.B. im Gruppenunterricht so viel wie möglich, im Einzelunterricht maximal) eine Zielbestimmung vornimmt. Diese Zielbestimmung muss man alle paar Wochen anpassen und überprüfen. Aus dieser und den ganzen anderen Randbedingungen immer wieder neuen guten Unterricht auf der Basis der eigenen professionellen Ausbildung und Zielsetzung zusammenzustellen ist und bleibt immer wieder eine Herausforderung.

Gegen Monotonie hilft, sich in die musikalische Lebenswelt der Schüler hineinzudenken, sich mit Kollegen auszutauschen, ganz bewusst neue (bzw. von früher aus dem Studium bekannte) Unterrichtsmethoden mal auszuprobieren, stilistische Abwechslung in der Stückeauswahl hineinzubringen und angewandte Musikwissenschaft (in "homöopathischen" Dosen) schülergerecht aufbereitet.
 
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... Man prostituiert sich sozusagen ... man macht etwas für Geld. Und nur für Geld...
diese Einstellung ist eine hochgradige Vergeutung von Lebenszeit!
Ich habe in meinem Leben viele Arbeiten erledigt, die mir nicht unbedingt direkt Spaß gemacht hat.
Aber mein Anspruch war immer maximale Qualität bei minimaler Zeit zu schaffen, aus diesem Anspruch kann ich auch max. Befriedigung ziehen.
Die Arbeit war Scheiße, aber das Ergebnis schafft Befriedung, ja sogar Stolz - ab und an ist der Weg das Ziel, spannend aber nicht uninteressant und schon gar nicht spaßbefreit.

Gleiche Vorgehensweise bei der Musik, ich habe über große Strecken "Dienstleistungsmusik" gemacht, allerdings im Jazzbereich, meinen Spaß hab ich daraus gezogen, daß ich im richtigen Augenblick "liefern" konnte, daß ich eine gute Zeit mit den Kollegen auf der Bühne hatte, daß die Zuhörer begeistert waren.
Ich spiele viel lieber Musik die ich mag, die die Menschen mögen, als verbissen unausgegorene "Kellerkunst" auf die Bühne zu bringen.
 
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diese Einstellung ist eine hochgradige Vergeutung von Lebenszeit!
Habe ich Deine Erlaubnis das (trotz Deinem nachdrücklichen Ausrufezeichens) für mich anders zu sehen?
Und wenn Du den Satz, den Du aus dem Zusammenhang gerissen hast, im Kontext liest, dann liegen wir doch gar nicht so weit auseinander, oder?
Ich habe in meinem Leben viele Arbeiten erledigt, die mir nicht unbedingt direkt Spaß gemacht hat.
...
Die Arbeit war Scheiße, aber das Ergebnis schafft Befriedung ...
Ich ging arbeiten um mir z.B. eine Strat leisten zu können. Auf der Arbeit konnte ich mir die nicht schnitzen. Ok, ich hätte Gitarrenbauer werden können. Aber was wäre dann aus der NIKON geworden, auf die ich so hingeschmachtet habe?
Also in Deinen Worten: "Die Arbeit war Scheiße, aber das Ergebnis schafft Befriedung,"
Genau so isses! Drei Monate arbeiten und die STRATegie ging auf. DAS war das Ergebnis MEINER Arbeit. (Welche mir, wie vielleicht schon erwähnt, keinen Spaß gemacht hat) :ROFLMAO:

Nur nebenbei ... ich gehe mal davon aus, das Du niemals in einem Produktionsbetrieb (wie z.B. Chemie ... oder Rheinmetall) gearbeitet hast? So von wegen "das Ergebnis schafft Befriedung, ja sogar Stolz"
Wenn Du so privilegiert warst und Dir die "Spaß an der Arbeit"-Jobs hast aussuchen können ... Chapeau :hat:
Meine Eltern haben auch immer gesagt: "Wärst du in der Schule fleißiger gewesen ... hättest Du was Gescheites gelernt!"
Ja ja ... hätte hätte Fahrradkätte ;)
Ich spiele viel lieber Musik die ich mag, die die Menschen mögen, als verbissen unausgegorene "Kellerkunst" auf die Bühne zu bringen.
Wie Du über "Kellerkunst" redest klingt echt verallgemeinernd abwertend. Selbst wenn's für Dich so ist ... die absolute Wahrheit ist es damit noch lange nicht.
Genau wie mein Beitrag oben ... das war MEIN Weg. Ob Du damit konform gehst oder eher wohl nicht ... was denkst Du eigentlich wie egal mir das ist? Habe ich jemals behauptet, es sei der einzig Wahre und alles andere wäre Verschwendung von ... was weiß ich?
Ist es nicht die Hauptsache das man mit dem 'wie man sich entschieden hat' zufrieden ist?
Wenn du mir dann aber unterstellst ich habe meine Lebenszeit hochgradig verschwendet ... ja sag' mal ... wer oder was bist Du denn für einer? :unsure::fear::eek2:

Gestatten: Kellerkünstler. Bekennend. Mit unheimlich viel Spaß dabei :ROFLMAO:
 
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Ich finde, dass man da durchaus zwei Meinungen haben kann und ich finde es bewundernswert, wenn sich Leute "prostituieren" dafür. Wäre auch nicht meine Wortwahl und zum Glück bin ich einfach so faul und deswegen zu schlecht. Mein Talent, darauf kann man übrigens nicht stolz sein, finde ich, hat mich schon öfter an den Punkt gebracht, an dem man mit Scheinen gewunken und sonst was versprochen hat. Zum Lehrer taug ich absolut nicht. Und Musik ist meins, das ist alles, was ich kann, das ist wie pinkeln und ich will das nicht für irgendwen tun und irgendwas damit erreichen. Interessiert mich einfach nicht mehr, ich hatte meinen Applaus, aber die Bedeutung ist, nur für mich, der Schaffensprozess. Ich nehm nicht mal mehr auf, weil Musik ihren Zweck für mich erfüllt, wenn ich alles vergessen darf und meine innere Welt mit dem Equipment verschmelzen kann und ich glücklich sein darf im Moment.
Aber das Weitergeben und Lehren, sich selbst der Sache zu "unterwerfen" und Kultur und Schönheit weiterzugeben, das find ich einfach gut und es ist ein bisschen schade, wenn ich mir anseh, was es "der Gesellschaft" wert ist.
 
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was heisst denn in dem Zusammenhang "Kellerkünstler"?
Für mich heißt es an Musik herumzubasteln und zu machen, die MIR gefällt. Wobei es mich dabei nicht interessiert ob sie sonst noch jemandem gefällt.
Ich persönlich verbinde damit relativ viel Gefrickel ... was nicht Schnelligkeit sein muss, sondern Abwechslung. Wobei meine diesbezüglichen Träume meinen musikalischen Fähigkeiten mehr als haushoch überlegen sind ... weswegen bei mir im "Keller" ziemlich viel Unvollendetes herumliegt ;)

Ich liebe Prog-Rock und verehre Zappa ... und bastle lieber für mich im Keller als Mainstream für andere zu machen.
Obwohl ich Hells Bells und Smoke on the Water jetzt aber mal so richtig genial finde. Aber ich wollt's nicht machen, einfach nicht mein Ding.
Nachtrag:
Wobei ich über niemanden die Nase rümpfe dessen "Ding" genau DAS ist.
 
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