Nord Stage: Butterweiche Moog Leads?

  • Ersteller ensoniq
  • Erstellt am
ensoniq
ensoniq
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
14.11.19
Registriert
22.06.10
Beiträge
49
Kekse
0
Ort
München
hallo,
habe seit einigen Tagen das Nordstageex und bin begeistert von allem , bis auf den Synth.
Wir haben in unserem Arrangement immer Shine onY C D eingebaut. Bisher hatte ich einen echten Mini dabei, um den typischen trompetenähnlichen Introlead von P Floyd zu bauen. Das klingt dann natürlich wie die das Echte. Dachte, ich könnte das zumindest einigermassen auf dem Nord Synth nachbauen, da es sich ja eigenlich um einen einfach zu erschraubendes Sound mit Sägezahn handelt. Ist der verbaute Synth im Stage ex qualitativ wirklich so abweichend von den anderen 2 hervorragenden Sektionen des Stage oder stell ich mich zu blöd an ? Klanglich find ich das, was der Synth leistet wirklich schlecht für alles , was ein bisschen analog klingen soll.
ich hoffe, ICH bin der Idiot und habe Geheimnisse des Stages Snths noch nicht entdeckt ;-)
bitte, bitte sagts mir..
 
Eigenschaft
 
Das höre ich doch nun in letzter Zeit öfter.
Fakt ist das der Nordstage eben seine Stärken im Piano und Orgel Bereich hat, und auch dafür konzipiert wurde.
Auch Fakt ist für mich leider das die Synth Sektion dagegen doch abfällt.

Das der Nordstage als Synth einen Mini ersetzen soll ist hoffentlich nicht sonderlich ernst gemeint.

Jedoch solltest du dich noch weiter einarbeiten, die Synth Sektion des NS ist nunmal eher einfach gehalten, was nicht heißt das unter der Haube auch alles einfach gehalten ist! Meiner Meinung kann man keinen Analogen ersetzen, jedoch sehr gute Sounds kreieren wenn man sich ein wenig um Hüllkurven usw. kümmert.
 
Als ich den Nordstage (ohne EX) vor einigen Jahren kaufte, habe ich von der Synth-Section wenig erwartet und war dann positiv überrascht, was mit ein wenig Schrauberei doch noch geht. Inzwischen muss ich allerdings feststellen, dass ich die Synths im Nordstage recht wenig nutze, weil für viele Fälle eben Alternativen da sind, mit denen ich schneller zum Ziel komme.

ukm
 
Nun, von der Synth-Section sollte man nichts unrealistisches erwarten, sie aber auch keinesfalls unterschätzen. Für einen kleinen, nur Din-A5-formatigen Synth mit menüloser Steuerung ist die Sektion erstaunlich ergiebig. Die auf den ersten Blick extrem minimalistische Oszillatorsektion hält eine ziemlich große Bandbreite an Grundwellenformen bereit, mit denen sich neben Standard-Analogsounds auch sehr viele digitale Polysynths realisieren lassen. Vor allem wenn man auch Gebrauch von der FM (bis zu 6 OPs!), dem Unisono-Mode und dem Layern von 2 Synth-Instanzen macht.

Die große Archillesferse des Synths sind die sehr eingeschränkten Modulationsmöglichkeiten, da es nur zwei Hüllkurven mit je 2(!!) Parametern gibt (umschaltbar sind verschiedene Charakteristiken, z.B. AD, AR usw.). LFOs sind ganz Fehlanzeige, allerdings läßt sich mit der Modulationshüllkurve ein LFO simulieren, da diese loopbar ist.

Mein Tip: man sollte gerade bei der Synth-Section sehr, sehr aufmerksam die Beschriftungen der Taster, Potis und LEDs durchlesen und die dazugehörigen Abschnitte der Anleitung, da fast alles mit einer Shift-Doppelbelegung versehen ist - da übersieht man gerne mal einige nützliche Funktionen. Z.B. haben auch diverse Potis über Shift eine zusätzliche Schaltfunktion. So lassen sich z.B. beide Hüllkurven anschlagsabhängig steuern, man muß nur erstmal drauf kommen, wie's geht.
An dieser Stelle macht es der Stage dem (erst-)Nutzer wirklich nicht leicht, da viele kleinigkeiten nicht intuitiv zu ergründen sind.

Zum Grundsound läßt sich sagen, daß der Stage-Synth grundsätzlich einen ganz guten VA-Sound liefert, gegen Nordlead und Wave aber doch ein wenig abfällt. Gerade der Nordlead 2 ist da dann doch brillianter, präziser und untenrum druckvoller - und, obwohl grundsätzlich eher "Digitalsynth" ist er auch der bessere Analog-Ersatz.
Trotzdem: aus dem Stage lassen sich wirklich erstaunlich viele gute Synthsounds rausholen, sofern man keine zu hohen Ansprüche an Modulations-Komplexität usw. hat. Einen Minimoog kann er wie jeder VA nicht wirklich ersetzen.

Einige passable Leads sollten aber schon drin sein; der Grundsound der Wellenformen ist ja keinesfalls schlechter als bei anderen VAs. Ich kann nur nochmals raten, die spärlichen Modulations-Möglichkeiten auszuloten, evtl. Gebrauch von der Layer-Möglichkeit zu machen und auch die EQs und Effekte mit einzubeziehen.

...

Unterm Strich ist mein Eindruck, daß der Synth für die beschränkte Größe ziemlich smart gemacht ist, im Stage jedoch trotzdem fehl am Platze ist.
Die typische Stage-Zielgruppe kommt ja nun größtenteils doch eher aus dem Piano- und Orgel-Lager; und da bringt einerseits nicht jeder den nötigen Synth-Background mit, um die Features gewinnbringend einzusetzen, andererseits sind die Erwartungen wohl auch vielfach anders gelagert: ich bin mir sicher, daß den meisten Stage-Usern mit ein paar Rompler-Sounds (Schdrings, Bläser, ein paar Standard-Flächen und Leads) mehr gedient wäre als mit anspruchsvollen FM-Oszillatoren & co.

Falls es einmal einen Nachfolger geben sollte, würde Clavia gut daran tun, die Synth-Section auf jeden Fall samplebasiert aufzubauen oder um Sampleplackback-Möglichkeiten zu erweitern - eine schöne Library haben sie ja schon.
 
ich habe nur nach Mini gefragt , dachte nicht, dass sei so unrealistisch. Schließlich bekommt man sehr ähnliche Kläge bereits mit einem ES1 hin.
Aber ok, geht halt dann nicht. Ich dachte ich komme zumindest in die Nähe, aber dann schreib ich den eingbauten Synth mal als Kitschpadschleuder ab für Malleschlager. So what.. die Epianos und Organs sind wirklich top notch

danke für die gutgemeinten Ratschläge
 
Falls es einmal einen Nachfolger geben sollte, würde Clavia gut daran tun, die Synth-Section auf jeden Fall samplebasiert aufzubauen oder um Sampleplackback-Möglichkeiten zu erweitern - eine schöne Library haben sie ja schon.

sehr sehr wahr.
ich muss sagen, dass man inzwischen mit nem electro 3 fast besser fährt als mit dem stage, und dabei noch knapp nen tausender spart.
die nord libraries sind gut und wachsen ständig an. das kann man mit dem electro ausnutzen, mit dem stage nicht. dafür hat man im stage einen synth, braucht aber trotzdem einen VA, wenn man wirklich synths braucht...
irgendwie ein seltsames konzept. liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass der electro 3 so gut konzipiert ist.
 
Das liegt daran, dass das Stage-Konzept schon 7 oder 8 Jahre alt ist und Clavia damals außer Pianosamples einfach nix anderes hatte. Alles, was über Pianosamples raus geht, kam erst mit dem Nord Wave.

Ein paar gute Leads bekommt man aus dem Stage schon heraus, denn mit dem EQ in der Synthsektion kann man ja auch noch einiges anstellen. Aber was moogähnliches habe ich auch noch nicht hinbekommen ... aber auch mit dem Wave nicht wirklich. Die Richtung, ja, aber die Weichheit und Intensität eben nicht. Außerdem muss man beim Stage wahnsinnig mit der Lautstärke der einzelnen Sektionen aufpassen, die Pianosektion ist in meinem Fall wirklich die lauteste, wenn sie auf Vollanschlag steht, deshalb sind die Pianos meistens bei der 1-Uhr-Position. Das liegt aber daran, dass mein Orgelschweller nur selten auf Maximum steht. Entsprechend höre ich den Synth aber auch gut, wenn er auf 100% gestellt ist.

Grüße vom HammondToby
 
Also ich bin sehr sehr froh, dass mein Stage einen kleinen Synthesizer (nebst Modulationsrad und Pitchstick) eingebaut hat. Am Samstag habe ich mit meiner Band zum Beispiel einen kleineren Gig, zu dem ich wirklich nur mit dem Allernötigsten auffahren will. Da reicht mir der Nordstage völlig aus, weil er eben auch den Synthesizer hat, mit dem ich ab und zu Pads und Leads abdecken kann. Klar, der kommt nicht gegen meinen Nord Wave an. Das ist oft aber auch gar nicht nötig. Sehr praktisch!
 
Also ich bin sehr sehr froh, dass mein Stage einen kleinen Synthesizer (nebst Modulationsrad und Pitchstick) eingebaut hat.

Ihr habt schon recht, der synth ist sicher nicht die sahneseite des stage und sicher auch kein kaufargument sondern eine nette dreingabe. An so weichen Moog-Sounds bin ich auch gescheitert, hab ich dem aber nicht übel genommen, deshalb ist der lang nicht schlecht. Ich nutz ihn für ein paar abgefahrene Lead-Solo Sounds, weil die Effect-section bietet doch vielfältige möglichkeiten, z.b. wahwah+ampsimulation+delay , das gibt auch coole ergebnisse (oder per A/B doppeln, auch fett) klingt halt nordlead-like aggressiv und hat "eier" :cool: Vor allem sind das sachen, die bekomm ich mit meinem Nordlead mangels effetkten überhaupt nichit hin ! Moog-artige bässe sind dagegen machbar, ebenso polyphone Sachen richtung "jump" oder string-pads. Also ich wollt die synth-section nicht missen!
 
HAb auch nen Nord Lead und Wave hier stehen, ich habe aber das Gefühl, kein einziger NORD schafft irgendetwas in Richtung Moog (ich meine eben die weichen Lead Sounds) . Das ist einfach sehr schade, aber was solls. Ich muss damit leben.

Die Schweden sind schon ok und ich hoffe, die werden lange leben. Im Grunde die aller letzte kleine digitale Keyboard Firma.
 
"Nord" und "butterweich" passen ja auch nicht in einen Satz. Nord Leads sind bekannt für ihren klaren, bisweilen harten, vielleicht etwas unterkühlten Sound. Weiche, warme Sachen gehen wohl besser mit Viren, vielleicht auch Korgs, ältere Novations oder Alesis-VAs (auch wenn denen öfters eine digitale Kälte nachgesagt wird). Wenn alle Stricke reißen - Little Phatty. :D


Martman
 
...Stimmt, keiner klingt mehr nach einem Little Phatty. Ist aber immer noch billiger als ein tageslicht- und bühnentauglicher Minimoog Model D.


Martman
 
Ich hab mich auch bewusst für den Stage EX entschieden anstatt für 1000 weniger den Electro 3 und muss sagen ich hab's noch nicht bereut. Vond er Synth Section hatte ich mir nicht wirklich was versprochen, bin aber mehr als positiv überrascht, was ich da rausholen kann. Sowohl die Einzelsounds find ich schon recht umfangreich, die möglicherweise eingeschränkten Parameter kann ich verschmerzen. Wenn ich tiefer in die Soundgestaltung eingreifen will, hab ich den PC3, der mich hier eher überfordert, was die Möglichkeiten angeht. Für einen nicht so versierten Synth-Schrauber wie mich ist der Stage ein ziemlicher netter und überschaubarer Einstieg in die Materie.
Man sollte halt auch nicht zu viel von der Kiste erwarten. Nord wird sich doch damit keine Konkurrenz zu Nord Wave und Nord Lead machen. Mal eben einen Pad auf die Pianos legen (auch wenn mir ein Streichersample als Basis lieber wäre), auch mal kurz einen Synth zur Orgel für "Davy's on the Road again" oder "Here I go Again" ist schon en feine Sache, macht die Kiste schnell und effektiv und man spart sich die Einbindung eines weiteren Gerätes über MIDI.
 
Jo, genau so ist's. Der Synth leistet wirklich mehr, als die paar Parameter vermuten lassen, und die "mal eben ein Pad oder ein Bass zum druntelegen/splitten"-Nummer macht er sowieso klaglos; ich finde trotzdem, daß sich Clavia im Nachhinein betrachtet damit keinen großen Gefallen getan hat: aus den meisten User-Kommentaren läßt sich herauslesen, daß die Leute sich von dem Synth was anderes versprochen hatten und ihn womöglich gar nicht nutzen.
Ich denke, das Problem liegt darin, daß sich der typische Stage-Käufer im Vorfeld überwiegend für die Piano- und Orgelsektion interessiert und sich mit den Features der Synth-Sektion nicht wirklich befaßt - oder sie gar nicht interpretieren kann. Und dann wundert er sich bei seinem neuen 3.000,-Euro-Keyboard halt, daß bestimmte Standards einfach nicht gehen, obwohl in der Werbung doch was von "toller VA-Synth" stand...
Wenn Roland oder Yamaha in vergleichbare Geräte ihre Standard-GM-Tomerzeugung mit einbauen, ist für jeden was dabei und keiner muß weinen...
 
HAb auch nen Nord Lead und Wave hier stehen, ich habe aber das Gefühl, kein einziger NORD schafft irgendetwas in Richtung Moog (ich meine eben die weichen Lead Sounds) . /QUOTE]

Wenn Du schon einen Wave hast, würde ich an Deiner Stelle mir mal die Zeit nehmen, ein paar Multisamples von den wichtigsten Einstellungen deiner Moog-Oszis oder auch anderer Synthesizer zu machen. Damit hat man zwar immer noch kein Moogfilter im Nord, aber das vorhandene ist nun wirklich nicht von schlechten Eltern und in vielen Fällen ist ein vernünftiges Oszillatorsignal schonmal die halbe Miete.
Gerade der Wave hat gegenüber fast allen Synthies den Riesenvorteil, vom Oszillatormaterial in keine Richtung festgelegt zu sein - pack einen Moog, Oberheim, DX oder was auch immer rein - das ist fast der einzige Synth, bei dem man nicht für alle Sounds den eingebauten Standardsägezahn nutzen muß.
 
HAb auch nen Nord Lead und Wave hier stehen, ich habe aber das Gefühl, kein einziger NORD schafft irgendetwas in Richtung Moog (ich meine eben die weichen Lead Sounds) . Das ist einfach sehr schade, aber was solls.

Naja, der NL1 war soundmäßig auch nicht, wie viele andere VA-Synths, an den MiniMoog angelehnt, sondern an den Prophet-5. Immerhin gabs beim NL1 in den letzten Setups/Multis die kompletten P5-Presets als Nachbau! Auch der Wave schlägt noch in die Richtung, ist aber, im Vergleich, eine ganze Ecke weicher, war der NL3 ja schon.

Aber Boogie_Blaster hat vollkommen Recht: wenn ein Mini da ist, kann man die Oscs locker absampeln und in den Wave laden. Wird immer noch nicht superweich dadurch, aber wärmer sollte es auf jeden Fall gehen. Werde ich zu gegebener Zeit wohl auch mal machen ... sobald Mitte August der ganze Stress rum ist.

Grüße vom HammondToby
 
Na, da hat sich die Diskussion ein wenig verselbststaendigt;-) meine Ausgangsfrage bezog sich auf die Moeglichkeit nur mit dem Stage auf die Buehne zu gehen. Dass ich mir selbst meinen Wave fuettern kann ist schon klar . Wuerde dann aber doch aufs Notebook mit Plugin zurueckgreifen Sample Moog ist da ein wirklich gut klingendes Tool. Wie auch immer, hier sind sich ja alle einig was die Moog Faehigkeiten der Nords betrifft , wollte nur sicher gehen, dass ich nicht der Fehler bin.
 
Also, wenn du den NL2 nimmst und ihn geschickt einstellst, dann kannst du schon in Richtung Mini was hinbekommen.. Die meisten Leute machen nur hierbei einige schwerwiegende Fehler:
- Unisono Modus : AUS! (Ein Mini hat keine breite Stereo-Basis, der ist MONO)
- Ganz leichtes detuning der Oszis, dann kommst du in eine Zone wo es nach Frequenzauslöschung/Phasenauslöschung klingt und einen Oszi mit nem LFO leicht wandern lassen
- eventuell ne Pitch Kurve auf nen Oszi
- Nicht zu viel Resonanz rein, und nicht den Filter zuuu weit aufreissen (der klingt eher Prophet-like)

dann bekommst du das schon moogy hin... ;-)
Ich nutze den NL2 auch live als Mini-Ersatz, wenn ich keine Lust habe den echten D zu schleppen...

Ob du das mit dem Stage hinbekommst... ist aber eher fragwürdig...
 
Evtl. lohnt ein Blick in die Nordstage-Yahoo-Usergruppe, dort gibt es (nach Anmeldung in der Gruppe) auch Zugang zur File-Sektion wo einige Patches zum Download bereit stehen...
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben