Onyx 1620, n12 oder Focusrite

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theburner88
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Hallo Leute!

Da ich nach langer Zeit endlich einen Haufen ordentlicher Instrumente beisammen habe will ich mir im Herbst ein ordentliches Recording-Equipment kaufen.
Bei Mikros usw bin ich mir schon recht sicher was es wird.
Leider weis ich beim Interface nicht was es werden soll.

Auf der einen Seite interessiere ich mich für das Mackie Onyx 1620 oder das Yamaha n12.
Die erscheinen mir von der Handhabung recht praktisch - vor allem ist das n12 auch für die Nachbearbeitung ideal.

Auf der anderen Seite denke ich mir dass in einem Interface bessere oder hochwertigere Komponenten verbaut sein werden als in einer "All-in-One" Lösung.
Daher fände ich zB das Focusrite Saffire PRO40 oder Liquid Saffire 56 interessant.

Das Interface sollte genug Eingänge haben um ein Drumset abzunehmen.

Mein Budget besteht aus ca. 2000€ wobei da noch die Studentenversion von Cubase 5 einberechnet ist. Also ist das Budget rund 1750€.

Was würdet ihr euch holen bzw. wo liegen die Vorteile in All-in-One oder bei StandAlone Lösungen?
 
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Hallo, theburner,

aus eigener Erfahrung kann ich vom Onyx 1640 berichten, das wir vor drei Jahren bei einer CD-Produktion unseres Chores benutzt haben. Die Handhabung mit dem Firewire-Interface war völlig problemlos und die Mikrofonverstärker der Onyx-Serie taugen auch vom Klang her was. Wir waren damals höchst zufrieden.
Das Yamaha n12 bietet den Vorteil, direkt in die mitgelieferte Cubase-Version eingebunden werden zu können, da hast Du gleich einen Controller dabei. Ich kenne das n12 vom Klang her allerdings ebensowenig wie die beiden von Dir aufgeführten Focusrites, das muß ich dazusagen.

Viele Grüße
Klaus
 
Bei den All-in-one Geräte bezahlst Du Features mit, die Du evtl. nicht benötigst. Heutzutage nimmt man eigentlich immer "trocken" auf, d.h. ohne EQ und Effekte und fügt diese erst bei der Abmischung hinzu. Die All-in-one Lösungen kann man aber z.B. noch als Live-Mischer benutzen.
Die Focusrite-Interfaces können über die ADAT-Schnittstelle auf bis zu 28 Ein/Ausgänge erweitert werden. Das geht mWn bei dem Onyx und dem N12 nicht. Es kommt also drauf an, was Du alles damit vor hast.

Ich habe bisher mit einem Edirol M16DX gearbeitet, quasi auch eine All-in-one Gerät, allerdings komplett digital (digitaler EQ, Effektgerät). Benutzt wurde es aber hauptsächlich als Audio-Interface zum aufnehmen und gelegentlich als Submischer im Homestudio.
Seit einer Woche steht bei mir das Focusrite Liquid Saffire 56. Das Edirol hatte mal einen ähnlichen Preis wie das Focusrite (Listenpreis lag bei ca. 800€, inzwischen im Abverkauf die Hälfte). Die Ausgangswandler klingen schon mal wesentlich wärmer, die Höhen sind nicht so kratzig wie beim Edirol. Die Eingangswandler werde ich ab nächste Woche testen - da geht es es an die ersten richtigen Aufnahmen mit der Band.
 
Das Focusrite Liquid 56 wär auch mein Favourit.
Daneben habe ich noch das Motu 896 MKIII gefunden. Das wäre auch interessant.
Ich hab aber in einem Test gelesen dass es einige Einschränkungen (zB) beim Monitoring hat. Dafür kann man aber die eingebauten Effekte benutzen.

Was sagt ihr zum unterschied dieser zwei Interfaces?
 
Hallo, theburner,

zum 896 MkIII kann ich was beisteuern, da ich es selbst im Einsatz habe. Die Mikrofonvorstufen sind sehr ordentlich, fällt bei mir besonders auf, da ich viel Klassik aufnehme. Alle Eingänge sind XLR-Combo-Buchsen, wobei es auch keine Probleme gibt, mal 'ne E-Gitarre dranzuhängen. Genügend Verstärkung ist auch an Bord, wobei ich jetzt zugeben muß, daß ich noch kein wirklich schwachbrüstiges Mic dran hatte. Ansonsten war ich bislang mit dem Klangergebnis immer sehr zufrieden.

Die Anschlußvielfalt ist reichhaltig, ADAT, SPDIF und AES/EBU sind dabei, also da keine Einschränkungen (gut, ich selbst vermisse TDIF, das aber auch mehr, weil ich digitale Tascams im Einsatz habe...).
Die einzige Einschränkung, die mir bisher bezüglich des Monitorings aufgefallen ist, ist, daß man eben nicht ohne weiteres alle Kanäle der DAW zum Monitoren zurückschicken kann, sondern nur den Main out. Ist aber nicht so tragisch, da man das ja in der DAW erledigen kann. Ansonsten funktioniert die Monitorzuweisung sehr vielfältig (auch für die beiden Kopfhörerwege). Ich habe mir mal in Nullkommahastdunichtgesehen die Kanäle des Hauptmikrofonpaares noch auf AES/EBU geschickt, um eine Not-Sicherungs-Kopie auf ein externes DAT-Gerät zu ziehen.

Die Möglichkeit, einen EQ bereits in den Aufnahmeweg einzubinden, ist, wenn man genau weiß, was man tut, durchaus schonmal hilfreich. Der eingebaute Hall kann nicht ohne weiteres mit aufgenommen werden (würde ich aber sowieso nicht tun). Er dient allenfalls dazu, das Monitorsignal für den Ausführenden etwas angenehmer zu machen - mehr sollte man nicht verlangen.
Der Kompressor ist sinnvoll einzusetzen, ebenso Limiter und SoftClip. Das hat mir schon bei einigen "entfesselten" Chören den live-Mitschnitt gerettet. Inwiefern der beworbene "L2A"-Sound beim Limiter wirklich vorhanden ist, kann ich mangels Vergleichsmöglichkeit nicht beurteilen.

Viele Grüße
Klaus
 
Das Motu ist mWn auch Standalone benutztbar, d.h. ohne angeschlossenen PC noch als Submixer oder Effektgerät zu "mißbrauchen". Focusrite geht nicht Standalone.

Die von Basselch beschriebene Einschränkung des Routings hat das Focusrite nicht. Ich kann also z.B. den von der DAW erzeugten Click getrennt in den Saffire-internen Mixer schicken und so z.B. einen Kopfhörermix mit lautem Click und den anderen mit leiserem Click einstellen. Ist zwar schick wenn es (wie beim Focusrite) geht, würde ich aber aber nicht als dramatische Einschränkung des Motu ansehen (wo es nicht geht bzw. nur mit "Tricksereien" in der DAW).

Ansonsten unterscheiden sich Motu und Focusrite in den wichtigen Kernfeatures nicht: 8 Mic-Preamps, interner DSP-Mixer für Latenzfreies Monitoring, Firewire, ADAT und Wordclock I/O.
Bleiben letztendlich die Effekte des Motu gegen die Liquidpreamps (Emulation von 10 verschiedenen "Preamp-Legenden") beim Focusrite. Klanglich dürften sich die Preamps und Wandler vermutlich nicht viel geben, ggf. ein grundsätzlicher Unterschied im Klangcharakter - und das ist dann Geschmackssache...
 
Hallo, dkreutz

ja, richtig, das Stand-alone hatte ich vergessen - das ist mit dem MotU896 recht problemlos machbar. Allerdings ist es hierfür dringend empfehlenswert, die Grundkonfiguration vom Rechner aus zu machen, denn live ohne Rechner ist das wegen des kleinen Displays und der vielen Knopfdrücke- und -dreherei nicht so ganz schnell erledigt.

Viele Grüße
Klaus
 
So, die ersten Aufnahmen mit dem Focusrite Saffire 56 sind im Kasten. Klanglich ist das im Vergleich zu meinem alten Edirol auf jeden Fall noch mal ein Sprung nach oben. Aufgenommen wurden Drums (in Recorderman-Technik mit zusätzlich Stütz/Raummikros). Die Liquidpreamps kamen mit der API-Emulation für Bassdrum und Snare zum Einsatz.

Während der Aufnahmen hat die MixControl-Software des Saffire ein wenig gezickt und ist immer wieder "eingefroren". Die Aufnahme in Logic lief zwar problemlos weiter, aber es war etwas nervig für Änderungen der Kopfhörer/Monitormixe immer wieder Software und Interface resetten zu müssen.
Später konnte ich die Ursache dann reproduzieren - es lag an der Firewire-Kette. Bei den Aufnahmen hatten wir die Kette Interface-MacBook-Externe Festplatte, in der Reihenfolge MacBook-Interface-Externe Platte klappte es dann problemlos. Wie ich nach einer Webrecherche feststellen konnte, gibt es bei anderen Firewire-Interface aber auch solche Probleme.

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Professional-Audio" (heute während einer Dienstreise am Bahnhofskiosk entdeckt, kannte ich vorher noch nicht) wird das Saffire 56 ausführlich gestestet (incl. Vergleichsmessungen der verschiedenen Preamp-Emulationen) und erhält insgesamt sehr gute Noten.
 
Das Motu ist mWn auch Standalone benutztbar, d.h. ohne angeschlossenen PC noch als Submixer oder Effektgerät zu "mißbrauchen". Focusrite geht nicht Standalone.

Vor ein paar Tagen ist für das Focusrite Saffire eine neue Software/Firmware-Version verfügbar, mit der das Gerät auch einen Standalone-Modus beherrscht.
 

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