Original Piano Sound aufnehmen

[X3C15]

Hallo zusammen,

ich wollte fragen, ob und wie es möglich ist, den originalen Klavier-Sound, also das, was man über die Lautsprecher oder Kopfhörer hört, aufzunehmen.
Ich habe bereits jegliche VST's und Sound-Libraries ausprobiert und mein E-Piano als Midi-Controller genutzt....aber dennoch bin ich der Meinung, dass
selbst die teuren und angepriesenen virtuellen Instrumente nicht an die Dynamik und den Klang meines E-Pianos herankommen...
Ich besitze das Yamaha Digitalpiano P-105 (http://de.yamaha.com/de/products/mu...ards/digitalpianos/p_series/p-105/?mode=model).
Kein teures, aber vom Sound her ein doch sehr überzeugendes E-Piano.
Ich hatte früher schon einmal versucht, den Sound über ein einfaches Stereokabel aufzunehmen. Die Qualität war jedoch leider sehr schlecht.
Da dies vermutlich an der Soundkarte und anderen Fehlern meinerseits lag, habe ich es dann mit Midi-Aufnahmen probiert und war um einiges zufriedener.
Allerdings noch nicht wirklich glücklich über die Qualität.
Neulich habe ich etwas über ein "Interface" gelesen, was im Grunde die Funktion einer Soundkarte übernimmt. Ist es denn damit möglich in guter Qualität das
aufzunehmen, was ich auch beim Spielen höre? (Also kein Midi/VST)
Wenn ja, wäre ich dankbar, wenn man mir eins empfehlen könnte. Desweiteren würde ich mich über andere Ratschläge zur Aufnahme des originalen Klavier-Sounds freuen.

lg
X3C15

 

[DieterB]

Kann es sein, dass deine Lautsprecher bei der Wiedergabe vom PC einfach schlechter sind?

Im Prinzip sind VSTi sicher in der Lage den Klang des P-105 zu verbessern (lade dir einmal die Demo Version von Pianoteq herunter). Klingt die auch "schlechter", so hast du vermutlich schlechte Wiedergabe-Bedingungen, oder dich zu sehr an deinen Klang gewöhnt.

Ein Audio-Interface würde die Aufnahme-Qualität aber vermutlich auch die nicht optimale Wiedergabe-Qualität (verbunden mit guten Lautsprechern) verbessern.

Die höheren Kosten fallen dabei meist für die (aktiven) Lautsprecher an.

 

[X3C15]

Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Ich bezweifle, dass es an meinen Lautsprechern liegt Es mag jedoch sein, dass ich mich an den Klang gewöhnt habe, aber Dynamik Unterschiede in Höhen
und Tiefen schaffen die virtuellen Instrumente meiner Auffassung nach nicht besonders gut. Ich nutze Logic mit Kontakt 5 und renommierten Piano-Libraries von Native
Instruments un anderen . Ich habe mir gerade Demos von PianoTeq angehört und muss sagen, dass es sich nicht schlecht anhört. Ich weiß nicht, ob du Jarrod Radnich's Pirates Of The Caribbean Cover kennst...aber dabei kamen bei mir bisher alle VSTi an ihre Grenzen und beim P-105 hört es sich immer noch gut an.
Meine Frage war ja nun, ob ich das, was ich höre in guter Qualität aufnehmen kann...kannst du mir da vielleicht weiterhelfen?
Danke für den Tipp mit Pianoteq, ich werde es ausprobieren

 

[Claus]

...ob und wie es möglich ist, den originalen Klavier-Sound, also das, was man über die Lautsprecher oder Kopfhörer hört, aufzunehmen.

Dazu benötigst Du ein Audio-USB-Interface, z.B. https://www.thomann.de/de/steinberg_ur22.htm
Außerdem benötigst Du zwei Mono-Klinkenkabel, die das Audio-Signal beim Yamaha P-105 an den Aux-Out Buchsen abnehmen und ins Interface führen.
Vom Interface geht es in den Computer und dort kannst Du mit einer DAW aufzeichnen, z.B. mit der Cubase AI Software, die dem Steinberg UR22 beiliegt.

Durch MIDI kannst Du nur Steuerungsignale übertragen, keinen Originalklang deines P-105. Mit den MIDI-Daten kannst Du natürlich virtuelle Instrumente im Computer ansteuern, aber das wäre nicht der "originale Klavier-Sound" deines P-105.

Möglicherweise geht über USB-to-Host auch der umgekehrte Weg, mit MIDI-Daten vom Computer das P-105 anzusteuern und mit Kopfhörer oder den eingebauten Lautsprechern zu hören.
Dazu weiß ich leider nur, was im Handbuch steht (S. 6).

 

[DieterB]

Zuerst noch kurz zur Dynamik. Wie dein Anschlag umgesetzt wird, musst du natürlich auch bei dem VSTi einstellen. Pianoteq hat dazu eine sehr schöne KaIbrierfunktion. Ich denke nicht, dass das intern im P-105 besser geht. Kennst du dich mit Midi schon so weit aus, dass du die Midi Werte auslesen kannst? Sind diese im Bereich 1-127?

Zur Aufnahme:
Dein Piano hat lt. Datenblatt AUX Ausgänge. Diese werden mit Klinke zu Klinke Kabel mit dem Eingang deiner Soundkarte oder eben besser mit einem Audiointerface (z.B. Steinberg UR-22 als gutes 2 Kanal Einsteiger Interface, siehe auch das entsprechende Forum hier) verbunden. Mit einer DAW-Software zeichnet du dann diese Signale auf (SW ist bei vielen Interfaces dabei).

Edit: zu lange für das tippen gebraucht ...

 

[buschinski]

Meine Frage war ja nun, ob ich das, was ich höre in guter Qualität aufnehmen kann...

Was Du hörst, ist bereits das Produkt einer Sounderzeugung. Das kannst Du nie mehr genau so aufnehmen. Du kannst auch kein Sinfonieorchester genau so aufnehmen wie Du es im Konzertsaal hörst. Du kannst Dich dieser Qualität bestenfalls annähern. Insofern bekommst Du auch den Sound Deines 105 nicht so exakt aufs Band wie Du den Sound im Kopfhörer hörst. Mit VSTs wären Vergleiche nur dann fair, wenn es ein "Yamaha 105 VST" gäbe. Das gibt es aber nicht. Deshalb kannst Du hier nicht vergleichen.

 

[DieterB]

Was Du hörst, ist bereits das Produkt einer Sounderzeugung. Das kannst Du nie mehr genau so aufnehmen.

Das was er hört, kann nicht mehr so exakt aufgenommen (mikrofoniert) werden, aber das Audio Signal, das zu dem führt was er hört, kann schon beinahe perfekt aufgezeichnet werden. Wenn dieses dann der gleichen Wiedergabekette zugeführt wird, ist der Unterschied zum Original sehr gering.

 

[buschinski]

enaber das Audio Signal, das zu dem führt was er hört, kann schon beinahe perfekt aufgezeichnet werden.

Das wäre also erstmal eine A/D Wandlung mit den unvermeidlichen Verlusten der analogen Verstärkerstufe und des digitalen Wandlers. Anschliessend wieder eine D/A Wandlung retour. Wir haben also 2x Wandlerverluste, korrektes Pegeln vorausgesetzt - was kaum jemand richtig macht. Dann werden - ich behaupte das einfach mal - keine professionellen Wandler und keine professionellen analogen Audiovorstufen eingesetzt. Summa sumarum starke Wandlerverluste insbesondere bei der Dynamik