Pancake Les Paul kaufen oder Finger weg?

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Hi Guitarlunatics,
als neuer Fan von Japan- Les Pauls, habe ich jetzt erst mitgekriegt, dass auch die Japaner in den späten 70`s und frühen 80`s die gefürchtete Pancake- Sandwichbauweise bei einigen Modellen angewendet haben. Bei Gibson- Modellen soll ja auch in dieser Periode ab und zu mal ein Edelstein dabeisein. Gibt es evtl. Erfahrungen wie die Japaner aus dieser Zeit sind ?? Während alles was aus Japan kommt und schon Vintage ist, mittlerweile im Preis ganz schön angezogen hat, sind die Paulas in Pancake- Bauweise noch relativ günstig zu bekommen. Kann man so etwas evtl. auch mal blind kaufen, wenn der Preis stimmt, oder sollte man- vor allem ungesehen- absolut die Finger davon lassen. Grundsätzlich denke ich, dass die Bauweise doch ein Irrweg war, sonst hätte man die Technik sicher weiter angewendet.
Vielen Dank schon mal für Hinweise.
 
Eigenschaft
 
Na ja, ich hab nur mal kurz drüber gelesen und da ist doch mehr Mutmaßung als Fakten. Wie jetzt diese Gibsons im einzelnen wirklich sind, kann ich dir leider auch nicht sagen.
Aber grundsätzlich muss so eine Konstruktion nichts schlechtes sein, auch wenn man natürlich erstmal schluckt, so als erzkonservativer Gitarrist ;)

Was ich dir aber noch an Info mit auf den Weg geben kann: Ich hab eine Tokai SEB LS130, die auch mit einer Art Bauklötzchen-Konstruktion aufwartet und klingt und schwingt super. Nur mal so am Rande ;)

http://www.tokaijapan.com/sebstructure.html

sebstrucuture3.png

sound-stream-cross-grain-body.jpg

IMG_5404.jpg
 
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Ach Panet335,

da bekommst du sicherlich eh keine objektive Antwort drauf. Die aus dem Gibson Lager sagen "Tokai, Greco, Burny, Bacchus, Fresher...etc. ? Nichts geht über das Original" Obwohl die Norlin Zeit von vielen selbst verpöhnt wird. Selbst bei Orville muss man aufpassen was man bekommt (by Gibson oder nur Orville von wegen Ausstattung). Und die Japan Liga sagt das die japanischen die besseren Gibsons sind.

Natürlich muss man bei den japanischen Kopien auch selektieren unter den Modellen. Da war auch viel lowcost dabei und oft sieht man da auch nur schwer durch. Was ich immer noch nicht verstehe ist, das die Japaner damals die schlechten Marotten von Gibson nachgemacht haben. wohl weil sie dachten es kommt halt von Gibson. Muss so sein und dann bauen wirs nach. Ich meine es wird wie immer sein. Es wird im japanischen Lager genug Les Paul Kopien geben die besser sind als so manche Gibson und es wird viele Gibsons geben die besser sind als viele Kopien. Außerdem zählt dann auch noch das eigene Empfinden und was man glauben will mit dazu. Placebos gibts immer viele. ;)

Ich finde das viele Burny, Greco, Orville oder Tokai super klasse aussehen und oft auch besonders was Tokai betrifft CS Gibson Niveau haben und auch das sie so klingen. Warum auch nicht. Niht nur gibson kann Les Pauls bauen wie eine Les Paul zu sein hat. Das können auch andere, obwohl Gibson halt die Les Paul herausgebracht hat. Das ist aber aus meiner Sicht immer noch kein Beweis dafür das nur der Erfinder, Herrausbringer den einzigen Schuss der Weisheit bis zum bitteren Ende hat.

Ich liebe meine Gibsons immer noch, aber ich liebe auch meine Edwards LP Custom die im Vergleich genauso gut war wie die Gibson Les Paul Custom aus dem CS in unserem Musikhaus hier. Darüber kann man lange labern, bringt der Masse aber nur wenig.
 
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Ich kann Azriel da nur zustimmen. Die Gitarristen sind oft sehr konservativ, was irgendwelche Änderungen betrifft. Wenn Fender eine für jede Saite einzeln einstellbare Brücke in die Tele baut, ist es schlecht. Wenn Gibson andere Kondensatoren verwendet, ist dies schlecht. Im Prinzip ist alles schlecht, was nicht dem entspricht, wie es vor 50 oder ein paar mehr Jahren gemacht wurde. Daher unter anderem auch die Meinungen zu solchen Pancake Konstruktionen, die vielleicht ebenso gut klingen wie ein einzelnes Stück Holz. Natürlich ist ein einteiliger Korpus teurer als ein zweiteiliger und dieser wieder teurer als ein Pancake Aufbau. Wenn das transparent ist (also dem Kunden mitgeteilt) und sich im Preis widerspiegelt, passt das schon meiner Meinung nach. Wenn dir dieses Mojo egal ist, kannst du ein Schnäppchen machen und eine gute Gitarre zu einem guten Preis bekommen.

Also:

Anders = schlecht
Neu = schlecht
Besser = schlechter

Ich schließe mich da übrigens auch nicht aus von wegen konservativ, was die beiden Marken Gibson und Fender betrifft. Bei andren Marken (z. B. Parker, Dan Armstrong ...) bin ich weitaus toleranter. Ich glaube, ich muss mal mit meinem Therapeuten sprechen, weil ich an und für sich eher pragmatisch veranlagt bin. :D
 
Wenn es stimmt, dass die Pancake Konstruktion bei Tokai absichtlich geschieht und nicht nur um Kosten zu senken, sag ich einfach mal antesten.

oeatschie hat verdammt recht. Es gibt oftmals keine rationalen Gründe, warum Gitarristen Neuheiten ablehnen.
Ob es das Richlite Fingerboard ist oder ein mehrteiliger Hals. Letzterer ist eindeutig besser als ein einteiliger Hals, aber viele rümpfen die Nase,
weil Sie unwissend sind, oder lieber die Schwächen eines einteiligen haben wollen... Muss man nicht verstehen ;)

ein anders Beispiel: Hagstroms Fingerboard.
Alle neuen Modelle sind mit einem neuartigen Griffbrettmaterial mit unglaublichen Eigenschaften ausgestattet.
Es nennt sich Resinator Wood und besteht aus mehrschichtigen, unter Vakuum gegeneinander verleimten Holzblättern.
Resinator Wood ist homogener, stabiler und verwindungssteifer als irgendein anderes Standard-Holzprodukt.
Zum perfekten Griffbrettmaterial wird es aber vor allem durch sein erstklassiges Schwingungs- und Obertonverhalten, das Deadspots komplett eliminiert.

Welchen Grund gäbe es das abzulehnen?
Ich jedenfalls liebe das Resinator Board auch wenn es kein Honduras Mahagoni ist, sondern WEIL es kein HM ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es stimmt, dass die Pancake Konstruktion bei Tokai absichtlich geschieht und nicht nur um Kosten zu senken, sag ich einfach mal antesten

Grundsätzlich stelle ich mir die Konstruktion eher teurer vor als einfach ein Stück Holz in zwei Teile zu schneiden und zu verleimen. Bei der SEB-Bauweise musst du alles erst in Würfel schneiden und dann wieder sauber verleimen.
Klar könnte man Extra-Serien aus Holzresten auflegen und dass dann SEB nennen und als große Innovation feiern. Aber so ticken Japaner normalerweise nicht. Das macht eher die westliche Welt ;)
 
Tja und was lernen wir wieder daraus? Genau! Das was wir eh schon wissen. Jeder will es eben anders und das ist auch legitim. Man sollte dann nur noch Hijacken oder stänkern. Leider benehmen sich nicht alle so, wie man es erwarten sollte. Und das von beiden Seiten aus gesehen.

Ich will nicht wirklich sehen wie sich einer aus dem Gibson Custom Shop Lager mit einem aus dem Tokai LS-80 oder LS-100 Lager streitet was nun besser sei. :ugly:
 
Die Gibson Pancake Jahre waren, glaub ich, von 69 bis irgendwo in den 70ern. Da haben die Japaner erst angefangen LPs nachzubauen, d.h. sie hatten von Anfang an kein anderes Vorbild, was ihnen auch gelegen kam. Das war zu Beginn tatsächlich Lowcost ohne wirklichen Qualitätsanspruch.
Die richtig guten Kopien, von denen der gute Ruf stammt, kamen dann gegen Ende der 70er.
Dazwischen gibt es haufenweise Modelle mit/ohne Pancake, mit/ohne Schraubhals und da ist alles, von vorproduziertem Schrott, bis hin zu richtig netten Teilen dabei.
Mangels Dokumentation entstand dann der Hype, dass alles, wo Made in Japan drauf steht, Gold ist.
Da muss man entweder eigene Erfahrungen machen, oder jemanden beim Kauf dabei haben, der sich auskennt.
 
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Ob es das Richlite Fingerboard ist oder ein mehrteiliger Hals. Letzterer ist eindeutig besser als ein einteiliger Hals, aber viele rümpfen die Nase,
weil Sie unwissend sind, oder lieber die Schwächen eines einteiligen haben wollen...

Auch wenn ich kein Gralsbewahrer bin und (auch!) gerne Instrumente mit neuen Features mag - "besser" ist der mehrteilige Hals vielleicht mechanisch, z.B. in der geringeren Anfälligkeit für Deadspots und sicher auch weniger anfällig für Twisting. Aber er fördert wie alle mehrteiligen Konstruktionen halt auch andere tonale Aspekte, und das ist ja nun immer Geschmackssache.

Mein Eindruck im Laufe der Jahre geht in die Richtung, dass ich mehrteilige Hälse im positiven Sinne oft bei ausgeglicheneren Instrumenten vorgefunden habe, die im negativen aber oft auch weniger "Charakter" hatten. Meine "go-to" Gitarre für jede Gelegenheit ist eine Squier Deluxe mit 3-teiligem, durchgehendem (was das noch verstärkt) Ahornhals. Eine meiner Lieblingsgitarren, aber eben nicht zu vergleichen mit meiner Rockinger Strat, meiner LP Studio oder meiner Warmoth. Weniger vielseitig, aber für mich irgendwie emotionaler beim Spielen.

Wie gesagt, "besser" halte ich für Ansichts- bzw. Anwendungssache, "anders" aber sicher für richtig.

Gruß, bagotrix
 
Wenn es stimmt, dass die Pancake Konstruktion bei Tokai absichtlich geschieht und nicht nur um Kosten zu senken, sag ich einfach mal antesten.

oeatschie hat verdammt recht. Es gibt oftmals keine rationalen Gründe, warum Gitarristen Neuheiten ablehnen.
Ob es das Richlite Fingerboard ist oder ein mehrteiliger Hals. Letzterer ist eindeutig besser als ein einteiliger Hals, aber viele rümpfen die Nase,
weil Sie unwissend sind, oder lieber die Schwächen eines einteiligen haben wollen... Muss man nicht verstehen ;)

ein anders Beispiel: Hagstroms Fingerboard.


Welchen Grund gäbe es das abzulehnen?
Ich jedenfalls liebe das Resinator Board auch wenn es kein Honduras Mahagoni ist, sondern WEIL es kein HM ist.

Eben auch ich mag das Resinator Board sehr. Obwohl es kein hochwertiges Mahagoni ist. Es zeigt eben wie es auch anders geht. Und bietet dazu einige Vorteile. Die Sandwich Bauweise der alten Norlin Gibsons ist mir auch wohl bekannt. Ich spiel des öfteren so eine nämlich. Klar sie ist anders als eine heutige Gibson. Aber sie hat nicht weniger Charme. Das Teil was ich des öfteren spiele, ist auch nicht schlecht verarbeitet. Ich sage mal, man muss es eben mögen. Oder sich vielmehr drauf einlassen können....
 

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