Preis für Röhren einmessen

Blödsinn ist es Geld raus zu werfen für Voodoo, sonst nichts. Und das Gegenteil pauschal zu behaupten ist übrigens ebenso Käse. Manchmal ist es wirklich nötig, aber das sind großzügig geschätzt 0,1% aller Röhrenamps von denen wir hier reden.

Bei einem Amp von der Stange ist Einmessen nicht nötig, fertig aus. Das macht der Hersteller einmal und gut is für die nächsten 15-20 Jahre, sofern man den gleichen Röhrentyp benutzt. Wer was anderes glaubt, dem hätte ich eine Villa in St. Tropez günstig anzubieten.

Worauf stützt Du diese Aussage?
Ich bin zwar kein Fachmann, aber nach meiner Einschätzung sollte der Ruhestrom nach jedem Endröhrenwechsel kontrolliert werden, auch wenn passend selektierte Röhren eingebaut wurden. Die meisten Röhren sind ohnehin "nur" paar-/quartettweise ausgesucht, das bedeutet ja lediglich, dass der Ruhestrom in etwa identisch ist, aber auf den absoluten Wert hat das keinen Einfluss - es kauft schließlich nicht jeder Mesa-Röhren.
Ich würde nicht auf gut Glück neue Röhren einsetzen und hoffen, dass alles ok ist; davon mal abgesehen, ist die Kontrolle des Ruhestromes - unter Einhaltung von Sicherheitsregeln - recht einfach mit einem Multimeter vorzunehmen (solange Kathodenwiderstände eingebaut sind).
 
Die saubere Variante ist sicher, jedes mal einzumessen. Besser für den Sound. Evtl. Besser für die Lebensdauer...

An xxx s Aussage zu Großserien-Amps ist aber auch was dran. Logisch eigentlich: Groß M, Groß F und Kollegen konzipieren ihre Amps so konservativ, daß ja nix schiefgeht, und sie sich ihren Ruf nicht versauen. Nich dasß ein ahnungsloser, kaputtreparierender Tech das Gerücht verbreitet, die Amps von (...) würden nix taugen. Bei großen Stückzahlen kann das umso öfter passieren, und umso energischer muß man das von vornherein verhindern.
Bei der Vielzahl von Idioten, mit denen es die großen Firmen zu tun haben, muß ein stupides Einstecken einfach funktionieren.

Zum Beispiel mit nem extrem kleinen Bias-Strom. Auch ein Ausreißer nach oben ist dann noch im grünen Bereich. (Fragt mich nicht, wer das nu genau macht und wer nicht ...) Vielleicht nicht das Klang-Optimum, aber eben robust.
Im Ingenieurbereich heißt das dann Sicherheitsfaktor.

Da gibts sicher auch noch andere schaltungstechnische Kniffe für mehr Idiotensicherheit...

Fazit: Bei den Werkseinstellungen ist sicher oft noch was rauszuholen in puncto Sound. Wenn der Amp schonmal beim Service war ... dann muß man genau wissen, was gemacht wurde, oder auf Nummer sicher nochmal nachstellen lassen. Oder so.

Gruß Bernhard

P.S: Hab leider auch schon das Gegenteil erlebt ... Ein Ersatz-Quartett EL84, das in meiner Combo OHNE Bias-Einstellmöglichkeit tadellos funktioniert hat, hat mein Kumpel in seiner Combo (gleiches Modell) übern Jordan geschickt.
Hätte nach meiner obigen Theorie nicht passieren dürfen. Und war hoffentlich eine die Regel bestätigende Ausnahme...
 
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