Preisexplosion von PA Technik

  • Ersteller Sharkai
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Was ist, wenn es z.B. für Behringers beliebte Mixer X16 o. X32 nix mehr gibt?
Dann wird die Produktion entweder eingestellt, so wie es auch mal beim DDX3216 passiert ist, oder die Konstruktion geändert um mit verfügbaren Komponenten wieder produzieren zu können. Letzteres ist bei einigen Herstellern gemacht worden weil bestimmte Chips einfach langfristig nich verfügbar waren und sind. Konkret kenne ich das von A&H die ihre Preamps/AD Wandler vom Design her umgestellt haben. Da gabs dann Firmwareupdates, die nur dieser Umstellung Rechnung getragen haben.
aber das ist ja kein neues Thema. Dass Komponentenhersteller Produkte auslaufen haben lassen gibt es, seit es Komponenten gibt. Prominentes Beispiel ist der legendäre, „gute“ Tubescreamer, der ein Update erfahren musste, weil ein zentraler ICnicht mehr gebaut wurde. Und der Nachfolger war halt nicht mehr so gut. (So will es die Legende).
es wäre auch unwahrscheinlich dass irgendein Produkt, wie das X32, noch die nächsten 20, 30 Jahre gebaut werden würde. Gerade in der digitaltechnik sind die Innovationszyklen um einiges kürzer als früher. (Der Faustkeil war in seiner Zeit ein derartig bemerkenswerter Technologiesprung, dass es über 1,5 Mio Jahre brauchte bis es zum nächsten markanten Innovationssprung kam, so etwas ist heute nicht mehr denkbar, das Rad ist etwa vor 6000 Jahren erstmals aufgetaucht)
 
Dann wird die Produktion entweder eingestellt, so wie es auch mal beim DDX3216 passiert ist, oder die Konstruktion geändert um mit verfügbaren Komponenten wieder produzieren zu können.
Ja, und die nach altem Muster gebauten Geräte schmeißt man einfach weg, weil ja nun nicht mehr zu reparieren, toll!
Also in meinem kleinen Homestudioeckchen bleibt es deshalb analog, soweit nur eben möglich...
 
Schön für dich, dann interessieren dich ja diese Preisschwankungen der letzten Jahrzehnte ohnehin nicht. Beziehungsweise haben dich auch nie interessiert. Und es ist ja auch recht einfach, sich heute noch alle Ersatzteile für Geräte aus den 70ern oder früher zu besorgen. Alles easy. Nur solltest du unbedingt vermeiden irgend etwas danach zu benutzen. Denn dann kann es schon haarig werden mit der Ersatzteilversorgung.
 
analog, soweit nur eben möglich...
du brauchst gar nicht zu giften. Auch ich habe mit meinen beiden Hammond Keyboards digitale MIDI Technik am Laufen, könnte mir aber zur Not eine M100 beschaffen, beim E-Piano wirds dann schon schwierig bis teuer...
 
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Was mir auch aufgefallen ist, das manche Elektronikkästen nicht teurer wurden, zumindest nicht außergewöhnlich. Dazu gehören zum Beispiel Modeller für Gitarre und Bass. Da sind die Preise wenig bis gar nicht gestiegen. Kemper und Line6 sind bei den Preiserhöhungen recht sparsam gewesen.

Die Preiserhöhungen fallen aber Extrem beim X32 auf (egal welche Version). Auch andere digitale Mischpulte haben einen recht großen Satz im Preisgefüge nach oben getan.
 
Da gab es vor Corona einen fast ruinösen Preiskampf. Dann ist die Nachfrage runter, Produktion gedrosselt, Nachfrage gestiegen mit Nachholeffekten, gleichzeitig Bauteileverknappung ... macht höhere Preise.

Es gibt bei elektronischen Bauteilen nach wie vor Engpässe und lange Lieferzeiten. Kann ich beruflich ein Lied von singen.
 
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Also ich bin kein BWLer aber ich denke, wenn ein Hersteller wie Allen&Heath gleich dreifach im Regen steht, nämlich durch Brexit, Corona-Veranstaltungskrise und Lieferkettenprobleme und daher mal ein halbes Jahr lang kaum mehr was verkauft, dann drohen auch bei so einer großen Firma echte Schwierigkeiten. Allen&Heath gehört der Audiotonix Holding, was es kaum besser gemacht haben dürfte, denn denen gehören Marken wie DiGiCo und Solid State Logic (SSL) und noch viele weitere aus der Audio-Sparte, also allesamt betroffene Firmen. Kurzum, eine rasante Preiserhöhung könnte dann auch bei einer so großen Firma einfach eine Notwendigkeit gewesen sein – und vielleicht auch eher einfach durchzusetzen, waren doch die Mitbewerber zum Teil wegen ihrer Lieferzeiten bei Händlern wie Thomann bereits ausgelistet.
 
Also es ist immer wieder spannend wie verstrickt die Firmenstrukturen heutzutage sind.

Was waren das noch für Zeiten, als Behringer einfach nur Behringer war und nicht Musictribe, Behringer, Midas, Klark Teknik, Bugera, tc electronic, Lake, LAB Gruppen, Tannoy, Turbosound, Coolaudio und Aston Microphones.

Wenn man das so anschaut, wird manche Preisentwicklung und auch so mancher Preishüpfer nachvollziehbarer.
Das gehört offensichtlich auch zur Globalisierung, aber ich will hier nicht politisch werden ;)
 
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Naja, auch eine regionalere Produktion hat Lieferketten, die gestört sind. Es gibt schon lange keine Region, die autark all die Rohstoffe und Komponenten bereit stellen können um ein technisches Gerät produzieren zu können.
Ich bin ja an sich dafür dass Löhne und Gehälter weltweit ein ähnliches Niveau erreichen und wenn dann auch der Transport der Realität entsprechende Kosten verursacht, ergibt sich langfristig dass das Auslagern der Produktion in Billiglohnländer auf der anderen Seite der Welt keine marktwirtschaftlichen Vorteile bringt. Ich betone das „langfristig“ denn kurz- bis mittelfristig sehe ich keine Chance dass sich da etwas ändert.
selbst als Konsument kann ich ja nicht wirklich steuernd eingreifen. schaut man sich z.B das aktuelle Angebot für Live-Digitalpulte an, so fällt mir aktuell keines ein das nicht in Asien und da speziell in China produziert wird.

Was aber weder mit Lieferketten, Rohstoffe und Materialmangel erklärt werden kann, ist die mangelnde Innovation bei der Software. Seit Monaten, wenn nicht Jahren gibt es wenig bis gar kein Feature Update. Updates, wenn es sie überhaupt gibt, dienen nur dazu wechselnde Hardwarekomponenten zu unterstützen. Mal sehen wohin es damit geht.
 
Was aber weder mit Lieferketten, Rohstoffe und Materialmangel erklärt werden kann, ist die mangelnde Innovation bei der Software. Seit Monaten, wenn nicht Jahren gibt es wenig bis gar kein Feature Update. Updates, wenn es sie überhaupt gibt, dienen nur dazu wechselnde Hardwarekomponenten zu unterstützen. Mal sehen wohin es damit geht.
Die Menschen, die es braucht, um Software bzw. Firmware zu programmieren, kann man ebenso als aktuell sehr knappe Ressource begreifen. Die speziellen Fähigkeiten, die es für Audio-SW/FW braucht, findet man nicht an jeder Ecke. Und die wollen dann auch dementsprechend bezahlt werden.
Und natürlich wird die Erhaltung der Lieferfähigkeit höher priorisiert, als die Einführung neuer Features. Denn ersteres ist viel direkter an den Umsatz gekoppelt. Da ist die Entscheidungsfreiheit der Hersteller recht gering.

Eine regionale Lieferkette ist ein schönes Konzept, das aber insbesondere in unserem Bereich schwierig wird. Dinge wie z.B. hochwertige ADCs und DACs z.B. sind global gesehen Nischenprodukte, für die es nur sehr wenige Hersteller gibt (AKM, CS, ESS, fehlt noch einer?). Ohne gibt es aber keine Pulte, Interfaces, Endstufen usw. Den zwischenzeitlichen Ausfall von AKM durch den Brand hat man mehr als deutlich gemerkt. Und so was baut man nicht mal eben auf die Schnelle lokal neu auf.
 
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Die Menschen, die es braucht, um Software bzw. Firmware zu programmieren, kann man ebenso als aktuell sehr knappe Ressource begreifen.
Schon klar, aber das gilt halt nur wenn man neues Personal sucht. Du willst mir doch nicht erzählen dass in ALLEN Firmen, egal wo die mit ihren Entwicklungsbuden sitzen, in den letzten Jahren die Kernmannschaften reduziert wurden. Ich arbeite selbst in der Branche IT und kann nicht behaupten dass mir bekannte Firmen seit 2020 da irgendwie Personal reduziert hätte.
Klar binden die Hardware Änderungen Entwickler daran die neue Hardware in den Produkt-Code zu integrieren. Aber es sind doch nicht alle Software-Entwickler bei, beispielsweise, einem Mischpult mit den gleichen Skills betraut. Und was hat eine Szenenverwaltung (WING) oder die Integration neuer Effekte, die es in größeren Modellen gibt, in kleinere (z.B Expander vom dLive ins SQ) mit der Einbindung neuer AD/DA Wandler zu tun? Letzteres hat ja hauptsächlich mit der Entwicklung und Optimierung der Hardware an sich zu tun, damit die neuen AD Wandler vergleichbare bis näherungsweise identische Ergebnisse liefern wie die alten. Die Ansteuerung ist dann wohl recht einfach zu integrieren.
Den zwischenzeitlichen Ausfall von AKM durch den Brand hat man mehr als deutlich gemerkt. Und so was baut man nicht mal eben auf die Schnelle lokal neu auf.
Das sieht man doch auch bei AKM selbst. Die haben gleich nach dem Brand gesagt, dass die wohl bis mindestens 2023 brauchen, um den Ausfall der Produktion zu kompensieren.
fehlt noch einer?
Mir fällt da noch TI ein, die ja bald nach dem Brand als potentieller Ausweichlieferant genannt wurden.
 
Da ist jetzt zugegeben viel Spekulation mit drin. Aber ich halte es für realistisch, dass so manche Firma aus der Audio-Branche in 2020/2021 Personal abbauen musste, um zu überleben. Und wenn nicht, so war zumindest Kurzarbeit angesagt. Und möglicherweise haben sich so einige an weniger arbeiten gewöhnt und inzwischen auf Teilzeit reduziert. Personal wieder aufbauen ist das eine, Know-How eine ganz andere.
Man darf auch nicht vergessen, dass der Krankenstand in den Wellen nach wie vor hoch ist oder dass in China mal eben eine ganze Stadt wegen einiger Fälle für mehrere Tage zugemacht wird. Die Produktivität der Welt ist eine ganz andere, als vor 2019 und ich sehe auch nicht, dass sich das so schnell ändern wird.
 
Fazit:
Die Preise kennen zur Zeit nur die Richtung nach oben...
Und das wird nicht nur kurzfristig so bleiben...
Falls du etwas haben möchtest, so sagt mein Bauchgefühl, Schlag zu, denn günstiger wird es wohl nicht mehr.


LG Rebel
 
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Falls du etwas haben möchtest, so sagt mein Bauchgefühl, Schlag zu, denn günstiger wird es wohl nicht mehr.
Wenn man es überhaupt bekommt. Lieferzeiten erinnern mittlerweile fast an frühere DDR-Zeiten.
 
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Mir (als Wessi) erklärte jemand das mal so: In der DDR habe er immer Geld gehabt, konnte aber nix kaufen, weil es vieles nicht gab. Nach der Wende gab es alles, aber er hatte kein Geld mehr dafür.

Jetzt haben wir das Beste von zwei Welten: Wir haben real weniger Geld (weil alles teurer wird) und es gibt vieles nicht zu kaufen.

In der Versanstalterei wird das heißen: Wer solides Material hat, wird es hüten und die Mietpreise spürbar erhöhen – oder wie ich gar nicht mehr Dry Hire anbieten, weil bei Verlust keine Versicherungsleistung der Welt das nicht lieferbare Zeug ersetzen kann.
 
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Naja ,
Wenn etwas nicht erreichbar ist, egal ob nicht lieferbar oder sehr hoher Preis, gibt es ja noch die selberbau Option. Das war in den 80ern eigentlich normal.
Muss mal schauen mein erstes richtiges Lichtpult war auch eine Eigenbau Kiste.

Hmmmm...

;)
 
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Kein Problem...

Heißt dann zwar nicht xr123 ganz viele

Man nehme Cubase, Studio one , logic oder so.
Nimmt die Usb Sounkarten die
man bekommt.
Ein altes lappy.
Installiere etwas wie Touch DAW.
Und vorzugsweise noch MIDI Controller für echte Regler.


:)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

MIDI Controller lassen sich mit Arduino auch selbst bauen...
 
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