"Besser" ist bei Klang so eine Sache, den dazu muesste im Grunde erstmal definiert werden was gut klingt, und was schlecht. Speziell bei FX kommt es da schonmal vor, das ein Low-Budget Produkt sich hoher Beliebtheit erfreut.
Von einer teureren Gitarre kannst du halt bestimmte Sachen erwartet, die im Niedrigpreissegment nicht selbstverstaendlich sind.
Nehmen wir da mal als Beispiel die Ibanez SZ-Modelle:
Das geht los bei der
Ibanez GSZ-120 CA fuer 245 Taler, dann zur
Ibanez SZ-320 BK fuer knappe 430, zur
Ibanez SZ-520 FMTKS mit etwas ueber 500 und dann hoch zur
Ibanez SZ-2020 FMTKF feur knapp 1150 und schliesslich die
Ibanez SZ-4020 FMNTF fuer fast 1300.
(keine SZ720 im Angebot

)
Grundsaetzlich erstmal die gleiche Gitarre, und wenn es ganz schraeg laeuft mag die GSZ diejenige sein die Subjektiv am besten klingt, aber das hilft dir nicht wirklcih weiter....
Schauen wir uns eben an, worin sich die Modelle unterscheiden, bzw. reduzieren wir das mal aufs wesentliche:
- Korpus- und Deckenholz
- Hals
- Mechaniken
- Bruecke
- Tonabnehmer
Korpus- und Deckenholz
Bei allen wird "Mahagoni" als Holz angegeben, ab der SZ320 eine Ahorndecke. Du kannst dabei davon ausgehen, das bei der SZ4020 sicherlich hochwertigeres Mahagoni verwendet wird... im Optimalfall bedeutet das ein besseres Schwingungsverhalten, die Gitarre haette dadurch einen volleren Klang.... wenn Holz nicht so ein gemeiner Werkstoff waere, den du wirst niemals 2 Stuecke finden die gleich gewachsen sind

. Allerdings wird das Holz fuer die Prestige wohl laenger abgelagert sein, bzw. es werden keine Reststuecke verwendet (da kann man sich bei den guenstigeren Modellen nicht sicher sein). Auch die Anzahl der Korpusteile kann variieren, wobei mehr Teile nicht automatisch schlechter bedeutet (da spielt auch die Verarbeitung eine Rolle).
Schauen wir uns die Ahorndecken an: bei der SZ320 ist sie noch deckend lackiert (erst mit der Sunburst kam eine Durchsichtige Lackierung in die 320er Serie), das Holz der 520 ist eindeutig schoener anzusehen. Das bringt klanglich nichts, sieht aber geiler aus... und eine geflamte Decke ist halt teurer.
Hals
Zunaechst auch hier wieder unterschiede im Material, die sich dann auch eim Preis niederschlagen. Auch die Bauweise unterscheidet sich, bei der 4020 hast du z.B. einen Hals, der quasi durch den ganzen Korpus geht, besser kann man im Grunde Korpus und Hals nicht mehr verbinden.... wobei... besser sich halt beim Klang nicht wirklich messen laesst.
Was man bei einer teureren Gitarre nciht erwarten sollte, sind sog. Deadspots auf dem Hals. Das sind Toene, die einfach nicht lange ausklingen, quasi sofort absterben... eine wirkliche Garantie das sie bei einer teuren Gitarre nicht vorkommen gibt es aber nicht (umgekehrt kannst du auch bei einer billigen Gitarre ein Modell ohne Deadspot erwischen).
Auch hier ergeben sich Preisunterschiede teilweise nur aus der Optik... aber auch die Qualitaet der Buende (denn auch da gibt es billiges und hochwertiges, egal ob Medium oder Large) spielt herein. Die 2020 und die 4020 werden sich da nicht so dramatisch unterscheiden.
Mechaniken
Auch hier wirst du zwischen der 4020 und der 2020 wenig Unterschiede haben... du kannst aber klar davon ausgehen, das die Tuner an diesen Gitarren ihren Job besser machen, als die an der GSZ120... d.h. du wirst an der 120 mehr nachstimmen muessen (das haengt nicht unbedingt alleine an den Tunern, auch die Verarbeitung und das Material des Sattels spielt da eine Rolle).
Bruecke
Genau wie die Tuner und der Sattel... hier werden die Saiten gehalten, hier werden die Schwingungen unterstuetzt oder gebremst. Auch wenn die Namen der einzelnen Bruecken (Gibralta irgerndwas) recht aehnlich sind, verstecken sich doch qualitative Unterschiede dahinter (idR festeres Material bei den teureren Modellen).
Tonabnehmer
Waehrend man bei Holz und sonstiger Hardware ganz klare qualitative Unterschiede feststellen kann (eine gute Bridge wird laenger leben als ein billiges Modell), gibt es zwar auch bei den PUs unterschiede (ordentlich vergossen, Feedbackanfaelligkeit), aber im Grunde kann man nicht sagen der eine klingt besser als der andere. Vielmehr wird es eher so sein, dass die Seymour Duncans eher dem ueblichen gewuenschten Klang entsprechen als die Stock-PUs... wenn jemandem der Stock PU besser gefaellt... auch gut
Was bedeutet das fuer deine Frage?
Klanglich besser laesst sich im Grunde zu schwer definieren, bzw. eigentlich nicht beantworten: du kannst je teurer eine GItarre ist im Grunde zunaechst besseres Material und bessere Verarbeitung erwarten, die einmal der Optik zu Gute kommen (und keine bzw. wenig Auswirkung auf den Klang haben) oder aber der Ausdauer des Materials. Waehrend die Unterschiede im niedrigen Preissegment da teilweise dramatisch sein koennen, werden die im oberen Preissegemnt immer marginaler (das gilt im Grunde ueberall.... wenn 90% Qualitaet dich 100% kosten, wirst fuer 99% Qualitaet schon 200% bezahlen muessen).