Holz-Kunststoff kommt drauf an, was man draus macht!
Man kann aus Kunststoff auch sehr hochwertige Tasten bauen, sind dann aber teurer in der Herstellung als mit Holz. Drum wird beim Akkordeon dann doch eher wieder die altbewährte Bauweise verwendet und mit Holzkern gearbeitet.
Der hat auch mehrere Vorteile. Man kann die Lagerstellen einfach durchbohren und die Messingsange durchstecken, ohne dass es hinterher knarrt oder quietscht preiswertere Kunststoffe sind da etwas anfälliger.
Zum andern kann man der Taste damit automatisch etwas Masse verpassen, denn auch beim Akkordeon spielt es sich leichter, weil die Finger sich feinfühliger steuern lassen, wenn eine Gegenkraft ansteht, man also ein Feedback von der Taste kriegt und man nicht nur den Federdruck spüren kann, sondern auch spürt wie stark man die Taste beschleunigt - bei Anschlag dynamischen Instrumenten wie Klavier extrem wichtig.
Und man kann ganz einfach Taschen, Nuten oder Aussparungen in die Tastenunterseite bringen, die man als seitliche Führung, Federlager etc. verwenden möchte. Bei Kunststoff muß man da schon ein bisschen Know-How aufwenden, möchte man Tasten mit dickerer und nicht konstanter Wandstärke bauen, ohne Verzug, Einfallstellen etc. zu kriegen und die wären dann auch wiederum schwerer als die Holztasten zum spielen nicht unbedingt von Nachteil, aber halt schwerer.
Drum werden wohl bei preiswerten Instrumenten eher (einfachere) Kunsstofftasten eingesetzt, weil man ja einen attraktiven Kaufpreis anstrebt - und bei besseren Instrumenten Holztasten, weil man damit eine bessere Ausgangsbasis hat für die ganzen Nebeneffekte, wie Anschlagdämpfung, leisere Federlagerung, saubere Seitenführung etc.
Die Gelenkpunkte sollen übrigens nicht geölt werden, weil das Öl sonst ins Holz sickert und dem nicht gut tut (quellen, verziehen etc.). Bei Kunststoff übrigens auch nicht, da das Öl meist den Kunststoff angreift und Silikonöl schon gar nicht, weil das die unangenehme Eigenschaft hat, sich überall hinzu bewegen, auch dorthin, wo es nicht zu suchen hat.
Gruß,
maxito