Reamping mit Tascam US-144 möglich?

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Hallo,
da ich mir bald ein Mikrofon zur Abnahme meines Amps holen möchte, kam mir der Gedanke des Reampings. Leider bin ich mir gar nicht so sicher, ob das mit meinem Interface (Tascam US-144) überhaupt möglich ist. Das Reamping würde ich gerne wieder über einen "echten" Verstärker machen, daher brauche ich als Ausgang am Tascam ein Gitarrensignal. Wie liese sich (bzw. mit welchen Equipment) so etwas realisieren?
 
Eigenschaft
 
Reamping ist eine Impedanzanpassung. Du brauchst also ein Gerät, dass die Impedanz eines Line-Signals auf den Gitarrenlevel bringt (bzw. umgekehrt).

Sowas macht z.B.

oder als Komplettlösung mit Gitarre auf Line-Level (DI Box):


Wenn Du DIY-affin bist kannst Du sowas auch selber bauen. Wird aber bei Verwendung eines guten Trafos nicht unbedingt günstiger.

Lösungen ohne Impedanzanpassung gehen theoretisch auch (z.B. Gitarre einfach ins Mischpult und dort verstärken, Rücksignal einfach abschwächen). Da muss man halt schauen, wie das mit dem vorhandenen Equipment klingt. Versuch macht klug.
 
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Hallo,
da das US144 keine symmetrischen Ausgänge hat, sondern nur Cinch, wird es vermutlich Einbußen beim Sound geben.
Grundlagen zum Re-Amping gibt es hier.
Grüße
Markus
 
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So, ein bisschen Licht in die Sache muss ich jetzt doch bringen, sonst wird der Threadersteller völlig verwirrt :)

Hallo,
da das US144 keine symmetrischen Ausgänge hat, sondern nur Cinch, wird es vermutlich Einbußen beim Sound geben.
Auf den Sound hat das KEINEN Einfluss. Pegelunterschied gibt es a priori auch nicht - lediglich wenn ein symmetrischer Ausgang nur unsymmetrisch verwendet wird (einer der beiden Heiß-Leiter läuft zB ins Leere) verschenkt man 6,02 dB an Pegel und damit auch an Signal-Rauschabstand.
Bei stark verzerrten Gitarren wird sich dadurch das Hintergrundrauschen etwas erhöhen.

Wie liese sich (bzw. mit welchen Equipment) so etwas realisieren?
Mit einer einfachen Impedanzwandlung.

Dafür gibt es teure Reampingboxen - oder du verwendest einfach eine herkömmliche, passive DI Box, denn das Innenleben ist absolut ident, lediglich das "Geschlecht" der Anschlüsse ist anders:
  • Reamping-Boxen haben einen symmetrischen (XLR) Eingang und einen Klinkenausgang
  • DI-Boxen haben einen unsymmetrischen Eingang und einen symmetrischen (XLR) Ausgang.
  • Die interne Verdrahtung ist ident
Du kannst also einfach eine passive DI-Box "umgedreht" verwenden:
  1. vom Interface in den XLR-Ausgang der DI-Box gehen, dafür sind ggfs Adapter notwendig. Oder man lötet sich ein passendes Kabel
  2. Vom Klinken-Input der DI-Box ein gewöhnliches Instrumentenkabel zum Gitarrenverstärker-Input.
Das funktioniert, genau so wird das gemacht.
Bei dedizierten Reamping-Boxen sind einfach nur die Anschlüsse "verkehrt" herum beschriftet verglichen mit DI-Boxen, und die XLR-Buchse ist female ausgeführt, damit kann man zwischen Interface und DI/Reamping-Box ein normales XLR-Kabel verwenden.
 
Na, wenn man ständig umstecken will. Das Daccapo Box finde ich nicht wirklich teuer. DI-Boxen gibt es auch in dem Preisbereich, günstiger wird es nur bei Billigmarken wie Behringer oder Millenium. Bei DI-Boxen muss man auch aufpassen, ob die für Line-Level oder Gitarren-Level (mit Impedanzwandlung) ausgelegt sind. Mit Gitarren-Level ist der Level vom direkten Anschluss an die Gitarre gemeint.
Passive DI-Boxen für Line-Level generieren eigentlich nur ein symmetrisches Signal, teilweise mit Färbung durch den (1:1) Trafo = Übertrager, da muss man dann bei Gitarren am Mischpult noch verstärken.
Gitarren DI-Boxen haben außerdem oft noch eine Speaker-Simulation dabei, die manchmal hilfreich sein kann.
 
Hallo noch mal,

Auf den Sound hat das KEINEN Einfluss. Pegelunterschied gibt es a priori auch nicht
Kein Widerspruch. Dennoch dieser Gedanke: Von Cinch auf Klinke braucht es einen Adapter, dann in die DI-Box (oder Reamping Box), von da weiter zum Amp-Eingang. Hier sehe ich dann schon Einbußen im "Sound" -besser hätte ich geschrieben: in der Qualität des Signals. Das dann nicht ganz so dolle Signal wird ja dann mit allen Einstreuungen und Rauschen verstärkt. Ausprobiert habe ich das mit Cinch noch nicht, könnte aber wetten, dass hier Einbußen im Vergleich zu einer weitestgehend symmetrischen Signalführung zu erwarten sind.
Grüße
Markus
 
Hallo noch mal,


Kein Widerspruch. Dennoch dieser Gedanke: Von Cinch auf Klinke braucht es einen Adapter, dann in die DI-Box (oder Reamping Box), von da weiter zum Amp-Eingang. Hier sehe ich dann schon Einbußen im "Sound" -besser hätte ich geschrieben: in der Qualität des Signals. Das dann nicht ganz so dolle Signal wird ja dann mit allen Einstreuungen und Rauschen verstärkt. Ausprobiert habe ich das mit Cinch noch nicht, könnte aber wetten, dass hier Einbußen im Vergleich zu einer weitestgehend symmetrischen Signalführung zu erwarten sind.
Grüße
Markus
Kommt auf die Kabellänge drauf an, ja. Übergangswiderstände bei Adaptern summieren sich, auch richtig.

Aber ich nehme stark an, dass MrDustman keine 100 Meter überwinden will, sondern einfach nur von seinem Interface zu seinem Verstärker, der maximal 10 Meter entfernt ist, ein Kabel legen will.
Aber richtigerweise besorgt (bzw. lötet) man sich ja gleich ein Kabel das auf der einen Seite ans Interface und am anderen Ende an die DI-Box passt.
Außerdem nehme ich an, dass er das ganze nicht so professionell betreibt, dass er eine Fixinstallation aufstellen will - und dann sind ein Adapterkabel mit einer guten DI Box dann deutlich die simplere und klügere Lösung.
 
Erstmal vielen Dank für die Antworten. Die Option des Reampings hatte mich generell interessiert, vor allem ob die Realisierung mittels meines vorhandenen Interfaces möglich ist. Ansonsten wäre der Kauf einer DI-Box sinnlos gewesen. Das Ganze soll nur im Rahmen meines "Heimstudios" betrieben werden, ist also eher als Spielerei gedacht.

Eine andere Frage: Ich besitze ein Boss GT-10 und habe gelesen, dass ich damit das Gitarrensignal splitten kann. Dh. ich benötige für das Reamping lediglich eine DI Box, die mir das Line Signal in ein Gitarren Signal umwandelt, habe ich das richtig verstanden?
Du kannst also einfach eine passive DI-Box "umgedreht" verwenden:
  1. vom Interface in den XLR-Ausgang der DI-Box gehen, dafür sind ggfs Adapter notwendig. Oder man lötet sich ein passendes Kabel
  2. Vom Klinken-Input der DI-Box ein gewöhnliches Instrumentenkabel zum Gitarrenverstärker-Input.
Hast du ein Beispiel für solch eine DI Box? Ich wollte nämlich keine 500€ für so etwas ausgeben, da ich wie schon gesagt, eher herumspielen möchte.
Ein Adapterkabel zu löten sollte kein Problem darstellen, habe Lötkram daheim.
 
Hast du ein Beispiel für solch eine DI Box? Ich wollte nämlich keine 500€ für so etwas ausgeben, da ich wie schon gesagt, eher herumspielen möchte.
Ein Adapterkabel zu löten sollte kein Problem darstellen, habe Lötkram daheim.
Alles was "DI" und "passiv" im Namen trägt, sollte passen.
https://www.thomann.de/at/diboxen_symmetrierboxen.html?feature-697[0]=Passiv&filter=true&oa=pra

Ich hab ein paar billige von Millennium/Behringer, eine von ART, eine von Kemper und mehrere selbst gebaute, die hauptsächlich zum Einsatz kommen.
 

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