Sind Gibson Gitarren wirklich so viel besser?

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Seit der Übernahme kann ich es nicht beurteilen, aber bisher bin ich mit keiner Gibson so recht warm geworden. Ja, sie klingen irgendwie anders. Auch anders als die selben Pickups in einer Tokai, aber was ich da schon an Verarbeitungsmängeln erlebt habe, an Hälsen, für die man einen Waffenschein bräuchte, an mühsamen Reklamationen... Ich will nicht sagen, das Epiphone da besser wäre, nein. Aber die Japaner, ja sogar manchmal die Koreaner bauen in Summe imho bessere Gitarren. Meine "Les Pauls", die derzeit in Betrieb sind, sind von Ibanez, Cort, Samick und Epiphone (eine '20er Classic, die ist echt nicht schlecht, braucht halt noch ein paar Monate, bis sie ordentlich eingespielt ist). Also alles Fernost Geräte. Weitergegangen sind schon eine Gibson LP Std., zwei Studio und eine Custom, eine ES335 und eine Nighthawk.
Immer wieder liest man, wie toll nicht diese oder jene neue Gibson sei - mich reizen ja da auch die Classic oder die Tribute...

Erst vor kurzem hatte ich das Vergnügen zwei Paulas aus den 70ern zu spielen. Eine Deluxe und eine Black Beauty, beide im Lauf der Jahrzehnte recht massiv modifiziert. Traumhaft - einfach unglaublich, wie "anders", als neue Geräte sie sind - da sind meine alten Damen auf einmal da wo sie preislich auch hingehören, nur sind bald 50 Jahre alte Gibsons viel zu teuer und auf Dauer deutlich zu schwer.
Ich glaube einfach, dass Gibson tolle Gitarren baut. Die brauchen aber 20 Jahre aufwärts, bis sie "gereift" / eingespielt / ... sind und "passen".
 
Da ich als alter Rockhase mit Gibson und Fender sozusagen aufgewachsen bin, werde ich mit den "Großen Namen" immer verbunden bleiben und wird sich auch nicht mehr ändern, da ich schon seit langem meine Modelle gefunden habe. Neue Gitten brauche ich nun wirklich nicht mehr. Was die Qualität betrifft hat Gibson wie Fender schon öfters Probleme gehabt, schon ab den späten 60ern Anfang 70ern hatte Fender schon geschwächelt und Gibson genau so. Aber immerhin können auch beide "Großen Namen" auch im unteren Preissegment gute Instrumente abliefern. Man sollte aber nicht vergessen, bei Massenproduktionen sind halt die berühmten "Guten" und "Schlechten" dabei, ist bei so großen Mengen aber normal. Neulich habe ich mal eine Epiphone Goldtop probieren können, muss sagen, für den Preis war ich absolut überrascht wie gut die geklungen hat, war eben eine "Gute" in dem Preissegment, wie immer, Glücksache.
Ein wichtiger Aspekt ist aber immer, der eigene Geschmack ! Und Gott sei Dank sind sie verschieden ;);)
Ich für meinen Teil habe meine Heroes gefunden und bin damit glücklich, auch wenn es eine ordentliche Stange Geld gekostet hat, aber mir war es wert ;)
 
Alles was ich zwischen 2008 und Ende 2017 gesehen habe: Nicht so dolle verarbeitet
Ich hingegen liebe meine Les Paul Signature T 2013. Wegen der oberflächlichen Verarbeitungsmängel! Schließlich hab' ich sie deswegen fast zum Epiphone Preis bekommen, und es macht sie interessanter. Sozusagen kostenloses Relic schon im Urzustand. Und es ist ne schöne Gitarre mit erstklassigem Klang (jedenfalls für meine Ohren).

Was ist jetzt besser?
Meine!

Aber vom Preis-Leistungs Verhältnis könnten die Harley Benton SC noch besser sein ....
 
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Imo keinen mm.

Die Geschichte mit der stimmunstabilen G-Saite ist ja ein alter Hut und braucht wahrscheinlich von mir nicht weiter erörtert werden.

Mein schlimmstes Erlebnis mit Gibson war, dass Gibson mal bei der Musik Produktiv Messe 2017 oder 2018 einen Stand eröffnet hat und mir dort eine Flying V ins Auge fiel, deren Griffbrett über den Hals heraus geragt hat. Der Standbetreuer sagte mir, dass sei normal. (Was es definitiv nicht ist, denn das kriegen auch die Hersteller von 200€ Gitarren hin.)

Eine SG hatte herbe Kratzer in der E-Fachabdeckung, die imo regelrecht mutwillig in der Produktion entstanden sein müssen. (War ne tiefe Furche).

Und wenn Gibson es nicht schafft, auf ner Messe anständige Gitarren zu präsentieren, möchte ich nicht wissen, wie es um die im Verkauf aussieht.

Ich bin von Gibson relativ enttäuscht.

Spätestens wenn man sich ne VOS kauft, und die nach dem deutschen Qualitätsbild beurteilt, wird man enttäuscht sein.
 
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(eine '20er Classic, die ist echt nicht schlecht, braucht halt noch ein paar Monate, bis sie ordentlich eingespielt ist)
Du meinst Du gibst Deine voll positiven vibes hinein damit sie noch viel besser wird als sie schon ist??? :gruebel:
 
Bitte zumachen, denn ein Einzelfall darf nie als Maßstab für eine Gesetzmäßigkeit genommen werden.
 
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Mein schlimmstes Erlebnis mit Gibson war, dass Gibson mal bei der Musik Produktiv Messe 2017 oder 2018 einen Stand eröffnet hat und mir dort eine Flying V ins Auge fiel, deren Griffbrett über den Hals heraus geragt hat. Der Standbetreuer sagte mir, dass sei normal. (Was es definitiv nicht ist, denn das kriegen auch die Hersteller von 200€ Gitarren hin.)

Wundert mich jetzt wenig.
Vor ein paar Jahren hat der Gibson Produktmanager Thorsten B hier im Musiker Board die Kritik an Gibsons Verarbeitungsqualität noch mit Verschwörungstheorien um 9/11 verglichen.
Mehr muss man dazu wohl nicht mehr sagen...
 
Die Gibsons an denen wir heute den Mythos aufhängen repräsentieren grob 1/10 der damals gebauten Gitarren. Heute sind wahrscheinlich 5/10 gut, da die Fertigung deutlich wiederholbarer geworden ist. Allerdings fehlt dafür wahrscheinlich auch der 1/10 Ausreisser nach oben, der zusammen mit dem Spieler eben den Mythos fortführen könnte.

Es bleibt die Erkenntnis (für alle Marken) ... Du spürst die Magie der Gitarre in deinen Händen (auch wenn sie nicht perfekt gebaut ist ... oder ... andere Spieler/Berater mit ihr nix anfangen können) .... oder sie wird auf kurz oder lang dich wieder verlassen.

Gruß
Martin
 
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Hier geht´s doch nicht darum, Qualität zu vergleichen, sondern sich den Traum "Gibson" zu erfüllen. Historie, Legenden ....
Da hilft es gar nichts, wenn einen andere Marke auch gut und billiger ist. Rationale Argumente versagen, wenn das Herz entscheidet.

Wenn du immer von einem Ferrari geträumt hast, ist dir völlig egal, ob ein japanischer Supersportwagen schneller beschleunigt oder vielleicht besser verarbeitet ist.
Du willst das schwarze Pferd auf gelbem Grund am Lenkrad sehen und sonst nichts!
 
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Du meinst Du gibst Deine voll positiven vibes hinein damit sie noch viel besser wird als sie schon ist??? :gruebel:
Hehe, ja so in etwa.... Nö, ich liebe alte Gitarren, ist aber bei allen Marken so. Meine Lieblinge sind aus '72 (Strat), '78 (Ibanez Performer), '89 (Ibanez RG) und '91 (Samick LP). Bünde unter halbem "vintage" Maß, Gruben im Griffbrett, Hals- u. Saitenlagenjustage über Jahrzehnte, etc. machen eine Gitarre erst so richtig "angenehm". "Out of the Box" ist nix für mich. Da war die Epiphone LP Classic seit über 30 Jahren die erste Ausnahme, die mir gleich recht gut passte und die mit frisch abterichteten Bünden langsam den "nichtgloss" Lack in die Poren am Hals arbeitet. Ich denke, dass sie sich in ein paar Monaten wie eine 20 jährige spielen wird. Da hat Epiphone sehr (für mich überraschend) gut gearbeitet. Und vielleicht schafft das Gibson auch bei der großen Zwillingsschwester...
 
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Wenn man den Sound und die Haptik einer Gibson möchte, ist man IMO schon gut beraten, auch in das Gibson Regal zu greifen...
Nicht weil dann Gibson draufsteht, sondern weil IMO viele Gibson Gitarren schon ihren typischen Sound haben.
Diese Erkenntnis ist das Ergebnis meiner Suche nach der Les Paul und einer ES335, die meinem Sound Ideal entspricht.

Was aber natürlich Quatsch ist, ist die Schwärmerei, wonach eine 2000 oder 3000€ Les Paul um „Welten“ besser klingt, als die Pendants für 800€ und das eigentlich erst bei CS Modellen “wirklich die Sonne aufgeht...“
Tatsächlich sind das eher Nuancen. Etwas mehr Vokalität oder etwas weniger harsch, was zugegeben schon sehr sehr teuer erkauft werden muss; Spass macht mir das büschen mehr aber dennoch. :)

Eine ganz ähnliche Diskussion hat man IMO auch bei den Vintage Instrumenten. Darauf schwören auch viele auch sehr erfahrene Musiker. Da ist es mir (zum Glück) auch so ergangen, dass ich riesen Erwartungen hatte, aber die Vintage Instrumente, die für mich erreichbar waren, mich bisher ziemlich enttäuscht haben. Auf der anderen Seite habe ich daran dann aber auch ziemlich das Interesse verloren und dort auch nicht mehr groß weiter gesucht/getestet... ein paar Schwalben machen noch keinen Sommer...
 
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Wenn der Lieblingsgitarrist eben ne Gibson spielt, und keine- sagen wir mal beispielsweise ... FGN - oder was auch immer, dann möchte der Gitarre spielende Fan das auch.
Der eine oder andere mag enttäuscht sein dass die Gibson von der Stange nicht so klingt wie dir von - sagen wir mal beispielsweise ... Angus Young- oder wer auch immer vom Custom Shop seine Modelle auf den Leib geschneidert bekommt.
Der Name Gibson liefert einfach schon mal ne Menge Voodoo, die Leute von Gibson können in der Regel schon irgendwie Gitarren bauen und andere können es (mindestens!) genauso gut . Aber dann steht eben nicht Gibson drauf!
 
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Der eine oder andere mag enttäuscht sein dass die Gibson von der Stange nicht so klingt wie dir von - sagen wir mal beispielsweise ... Angus Young- oder wer auch immer vom Custom Shop seine Modelle auf den Leib geschneidert bekommt.

Gutes Beispiel.
Angus hat in seiner Hauptgitarre von Seymour Duncan gewickelte Pickups drin mit DC-R von ungefähr 7,7-7,8 kOhm.

Bei der Gibson Angus Young Signature Gitarre wurde am Steg ein deutlich heißerer Gibson Humbucker verbaut, der dann auch als Signature Pickup einzeln zu haben war.
Also kein Wunder, wenn man mit der Gibson Angus Young Signature Gitarre dann ganz anders klingt als Angus mit seiner Gitarre. ;)

(Und natürlich ist der ganze Heiden-Aufwand um die Amps etc. nicht zu vergessen - aber die Gitarre hätte man wenigstens halbwegs originalgetreu nachbauen können...)
 
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Angus ist wirklich ein gutes Beispiel, weil bei ihm ein bedeutender Anteil am Sound aus der Endstufenverzerrung eines 100 Watt-Marshalls stammt. Wer hat schon die Gelegenheit, solche Lautstärken zu fahren, dass die Endstufen in die Verzerrung kommen?
 
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Angus ist wirklich ein gutes Beispiel, weil bei ihm ein bedeutender Anteil am Sound aus der Endstufenverzerrung eines 100 Watt-Marshalls stammt. Wer hat schon die Gelegenheit, solche Lautstärken zu fahren?

Hier gibt es einen schönen Rig Rundown:

 
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Sind die für mich nicht, weil ich auf der kurzen Mensur mit meinen Wurstfingern Probleme hab, eine zu spielen :tongue:
 
Meine Gibson SG von 2001 klingt besser. ;-)
 
Da es hier ja eh schon etwas allgemeiner geraten ist, ohne Gibson wäre die Gitarrenwelt schon irgendwie ärmer, oder?
Was mich betrifft verbinde ich mit Gibson Enttäuschung, Wut, aber auch Freude und eine Menge persönlicher Sternstunden.
Nicht alle Gefühle sind positiv, dafür aber intensiv. Schon bereichernd und sicher nicht durchschnittlich oder belanglos...;)
 
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Eine Gibson ist eine Gibson ist eine Gibson... ;)

Die Marke und die damit verbundenen Modelle stehen imho ganz einfach neben Fender ikonografisch für nahezu die gesamte populäre Gitarrenmusik. Alle anderen Hersteller kopieren und variieren doch diese Designs und Sounds. Selbst PRS, der dritte "Große", hat es m. E. nicht geschafft, seinen Markennamen unabhängig von der Qualität (wie bei Gibson) in ähnlicher Form zu etablieren.
Die Marke steht ganz einfach für sich, und hat sich damit auch von objektiven Bewertungen der Produkte gelöst...
 
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Hallo,

vielen Dank erst mal für die vielen Beiträge.
Ich bin fast schockiert, wie viel in der kurzen Zeit zusammengekommen ist.
Bitte seht mir daher nach, dass ich nicht nach jedem neuen Beitrag aufgesprungen bin.
Allein mit Lesen war ich fast eine halbe Stunde beschäftigt.

Mein persönliches Fazit:

Es gibt mehrere Gründe für die höheren Preise von Gibson-Gitarren.

1. Made in USA, dadurch höhere Herstellungskosten
2. Zum Teil teurere Bauteile
3. Das Markenimage
4. Emotionale Gründe

Alle diese Gründe leuchten mir ein. Vor allem 1. und 2. kann ich mir rational erklären.
3. und 4. haben auch ihre Berechtigung. Ich kann selbst entscheiden, ob ich den Hype mitmachen möchte oder nicht.
Bei anderen Marken ist es nicht anders.

Ich zähle mich zu eher pragmatischen Menschen.
Weder versuche ich alles auf reine Physik zu reduzieren ("ein Holzbrett mit PUs" etc.) noch glaube ich an Voodoo ("andere, unbekannte Welten" etc.).
Ein bisschen Emotion darf aber schon sein.

Ich werde die Gibson Studio vorerst behalten. Mal sehen, ob der Funke irgendwann überspringt.
Wenn nicht, gebe ich sie ab. Hoffentlich wird sie nicht zu sehr an Wert verlieren.

Vielen Dank nochmals für die rege Beteiligung.

Der Thread kann geschlossen werden.
 
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