Sound auf großen Festivals - Nur Bassdrum?!

  • Ersteller gecka88
  • Erstellt am
Das sind die Ausgeburten der DIN15905-5. LEQ-Messung mit gehörrichtiger Wichtung, das bedeutet, dass 3kHz stark in die Messung eingehen, Bass aber sehr wenig.
Das ist meiner Meinung nach ein echtes Problem. Oder mehr noch: Nicht nur das, auch die Pegel für die Messungen.

Uns wurde mal von ner Stadt auferlegt 65dB(a) auf 5 Minuten gemittelt am nächsten Wohnhaus(an einer Hauptstraße) bis 22 Uhr, und 45dB LEQ ab 22 Uhr mit abgeschalteten Subwoofern. An dieser Richtlinie gab es nichts zu rütteln. Die DJs hats "gefreut", dem Veranstalter und dem Publikum noch mehr, und die Pegel am Wohnhaus waren nicht einhaltbar, obwohl man absolut garnichts von der Musik gehört hat. Gegen die Strafe hat sich dann der Veranstalter scheinbar erfolgreich verteidigt.

Oder gestern im Radio gehört: Die Stadt Erfurt hat sich mit Anwohnern und Festivalbetreiber wegen eines Festivalplatzes ausgesprochen, wo es immer wieder beschwerden gab wegen zuviel Lärm.
Als Ergebnis im Radio wurde proklamiert: Die Stadt fordert ab sofort die Einhaltung der Lärmschutzverordnungen und wird dies auch kontrollieren, die Anwohner werden frühzeitiger über stattfindende Festivals informiert und der Veranstalter lässt das Programm regelmäßig pausieren.
Gerade letzter Punkt stößt mir aber sauer auf. Denn Pausen werden in einer Lärmmessung zwar positiv den Pegel absenken, aber bewirken doch für umliegende Nachbarn genau garnichts? Was hilft mir ne viertel oder halbe Stunde Ruhe, wenns danach wieder umso lauter weitergehen kann. Zum Einschlafen reichts nicht, oder wenn doch, werd ich nach dem Einschlafen wieder wach weil die Musik so laut wird. Wenn die Musik garnicht so laut bei mir ankommt, dass ich wach werde brauch ich auch die Pausen nicht.

Ergo müssten die ganzen Lärmemissionsverordnungen mal grundlegend überdacht und überarbeitet werden, um sinnvoll zu funktionieren - meiner Meinung nach
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich war letzten Samstag bei Pothead gewesen. Ich weiß nicht, ob ich ungünstig stand, aber sobald der Drummer eine double bass passage gespielt hat, hat's im Saal nur noch gedröhnt, was anderes hab ich dann nicht mehr gehört. Ich hab mich da nur gefragt: Kann ein Tontechniker das wirklich gut finden, oder hatte der extrem mit den Bässen in dem Raum zu kämpfen?

Ich war dienstlich da und hab die ganze Zeit Ohropax benutzt, sonst hätten meine Ohren im Einsatzfall mindestens ne halbe Stunde zum regenerieren gebraucht...

Gruß,
Philipp
 
Ich habe keinen Zweifel daran, dass da viel Bass war. Aber mit Stöpseln im Ohr... kommt ja eh nur noch Bass durch.

MfG, livebox

P.S. Für Rechtschreibfehler haftet das Smartphone...
 
Das ist zwar richtig, aber der Bass wird dadurch nicht dröhniger und unpräziser.
 
sonst hätten meine Ohren im Einsatzfall mindestens ne halbe Stunde zum regenerieren gebraucht...

Keine Angst, damit dir Bässe deine Ohren zerstören könnten, bräuchte es schon Pegel, bei denen mann eher zu kotzen anfängt. ;)
 
Keine Angst, damit dir Bässe deine Ohren zerstören könnten, bräuchte es schon Pegel, bei denen mann eher zu kotzen anfängt. ;)

:D

Es warn ja nich nur die Bässe laut. Die Erfahrung zeigt einfach, dass man sich besser versteht, wenn man Stöpsel drinnen hat und die in entsprechenden Situationen rausnimmt. Ich bin aber auch der Meinung, auch wenn die Stöpsel hauptsächlich Höhen filtern, sie auch ganz gut den Druck der Bässe aufs Trommelfell schlucken.

Und wie schon gesagt, wenn der ganze Saal dröhnt und gar nichts anderes mehr zu hören ist, dann kann das nicht mehr allein an den Stöpseln liegen.


Ich habe übrigens auch schon Konzerte erlebt, wo ich die Stöpsel rausgenommen hab. das waren nicht unbedingt leise Konzerte, aber es war halt alles recht ausgewogen und trotzdem war noch ordentlich druck da. (Seeed in der Max-Schmeling-Halle zum Beispiel)

Gruß,
Philipp
 
muss leider auch zugeben, zu viele meiner kollegen mischen einen grauenhaften sound. oft mit zu lauter bassdrum, als wie wenn ein schlagzeug nur aus dieser bestehen würde. da gibt es "tontechniker" bei denen klingt schon eine akustische jazzcombo bassdrummässig nach metallica. alles schon auf meinen anlagen gehört, aber ich sage nichts, solange es meine pa überlebt. wenn so ein bandmischer beim soundcheck mal länger als 2 min. an der bassdrum rumschraubt weiss ich schon, wieder einer der seinen job nicht wirklich kann und nur rumeiert. leider fahren zu viele nachwuchsbands mit solchen leuten rum. wirklich gute tontechniker kann man mit der lupe suchen. wichtig ist zuhören und ein gefühl für die jeweilige musik haben und sich nicht an irgendwelchen db schwafelein hängen. meine bandbreite in den letzten 35 jahren am mischpult war von von einer geige bis 100 personen orchester, klavier bis zur lautesten heavy metall band oder wiederum nur ein paar musicalsänger mit playbacks. genauso auch improvisierte musik von leuten welche noch nie miteinander gespielt haben. bei +tausend konzerten kommt einem (fast) alles mal unter. einen wirklich guten sound macht aber nicht der mischer, sondern die band auf der bühne. dann brauchst nur mehr die regler mit gefühl hochdrehen und zuhören......weil als mischer kann man den sound gleich gut, nur etwas lauter oder ihn kaputt machen. das passiert leider viel zu oft. deshalb gehe ich meistens wenn fremdtechniker mit meiner anlage werken, ich müsste ihnen zu oft auf die finger klopfen..
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Irgendwann warst auch Du wohl auch mal einer, der mit ner Nachwuchskombo am Pult rumeiert... auf dem Weg zu lernen. Offenbar ist das so lange her, das Du es vergessen hast?
 
Ich denke nicht das es etwas mit dem Alter zu tun hat. Ich habe jetzt inzwischen auch so einiges gesehen und gehört was jüngere und ältere Kollegen so zusammengeschraubt haben. Und letztendlich komme ich immer wieder zum Schluss dass es bessere und schlechtere in jedem x-beliebigen Betätigungsfeld gibt.

Natürlich sollte jeder bereit sein dazuzulernen. Für mich ist das mit ein wichtiger Bestandteil meines Jobs. Jede Veranstaltung wird von mir bezüglich dem was ich so gemacht habe hinterfragt. Ich bin sicher mit mein härtester Kritiker. Andererseits gibts eben auch Tage, wo ich es lieber hätte bleiben lassen, weil das Mischpult eben doch keine Kläranlage ist, selbst unter meinen begnadeten Händen nicht;-)

und ja, es gibt Kollegen, deren einzige Zielsetzung eine permante Arbeit des Limiters zu sein scheint. Egal ob es die Veranstaltung, die Location oder das Publikum braucht. "Was denn? Pfeift ja eh nicht." ist definitiv kein Qualitätskriterium in meinen Augen. Aber was red ich denn da. Tztztz.

schönen Abend noch der Yrunde.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben