Sound auf großen Festivals - Nur Bassdrum?!

  • Ersteller gecka88
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Neulich in nem Bericht gelesen dass der FoH-Mann von Lenny kravitz nur die BD auf die Subs gibt. Als einziges Signal. Bei soner technik isses verständlich wenn die überdimensioniert klingt :)
 
Ich hab jetzt den Kravitz-Sound grade nicht im Kopf... aber wenn Subs und Mitteltöner tief genug getrennt werden, kann das je nach Sound schon sinnvoll sein. Heißt ja nicht zwangsläufig, dass die Subs bis zum Ende ausgereizt werden. Spricht auf jeden Fall für Differenziertheit in den Tiefen :D Wobei es dann natürlich vorkommen kann, dass es im Hochbass-/Tiefmittenbereich matscht. Wie gesagt: Je nach Sound kann das sinnvoll sein... oder auch nicht.
 
Bei "nur die Bassdrum" bin ich mir da nicht so sicher.
Aber das ist eine Technik, die man früher öfter, und dann vor allem von amerikanischen Technikern hörte: Da wurde das Signal für die Subs als extra Mix über einen Auxweg erstellt.

Ob es sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Richtig durchgesetzt hat es sich offensichtlich aber nicht. In Einzelfällen kann das natürlich ganz anders aussehen und "genau" zum gewünschten Sound führen ;).
 
Vorteil ist dann nur, dass man keinen Trittschall auf den Subs hat. Natürlich kann man auch im Pult den LowCut aktivieren und/oder Bässe rausdrehen... gibt man das Zeug erst gar nicht auf die Subs, hat man halt zusätzlich noch den LowCut durch die PA. Bzw. spielen die Subs einfach nur Bass und BD ohne den ganzen anderen Müll.
 
So oder so sollte man als Schallereignissortierer dafür sorgen, dass man saubere Signale bekommt, oder spätestens im Pult so weit bereinigt, dass nur noch die gewünschten Signalanteile zusammenmischt und an Controller, Amps und Lautsprechersystem weiterleitet.

Hat man Signale, die ohnehin keinen Bassanteil haben, werden sie mit beiden Verfahren (Main Out - Controller - Amps - Tops/Subs oder Main Out - Amps Tops, Aux send - Amps - Subs) nur von den Tops übertragen. Hat man ein Signal mit Bassanteil hat man nur eine weitere Fehlerquelle.
In Zeiten von digitalen Controllern sehe ich (i.A.) keine nennenswerten Vorteile der Bassmischung über eine Subgruppe.
 
In Zeiten von digitalen Controllern sehe ich (i.A.) keine nennenswerten Vorteile der Bassmischung über eine Subgruppe.

Hängt vom Pult ab. Wenn der LowCut im Kanalzug nicht steil oder stark genug ist und Bässerausdrehen zu weit nach oben reicht, dann kann das helfen. Also immer dann, wenn der einzelne Kanalzug den Job des LowCut nicht gut genug machen würde...

Oder statt irgendwas im Bass zu pushen, schickt man einfach mehr auf den Aux für die Subs.

Aber mit einem vernänftigen Pult sollte das alles gar kein Problem sein. Mit vollparametrischen EQs z.B. würde ich auch immer die PA einmal richrig einstellen und den Rest am Pult machen. In manchen Situationen kann es aber schon von Vorteil sein, mehr Schub einfach durch "mehr davon auf die Subs" zu regeln.... :)
 
Nur kurz zur Erinnerung: das Threadthema heißt Sound auf großen Festivals - Nur Bassdrum?

Hängt vom Pult ab. Wenn der LowCut im Kanalzug nicht steil oder stark genug ist ...
... wird so ein Pult nicht auf großen Festivals stehen.

Oder statt irgendwas im Bass zu pushen, schickt man einfach mehr auf den Aux für die Subs.
Macht zwar beides irgendwie mehr tiefe Frequenzen, die Wirkung ist aber in den meißten Fällen eine deutlich andere.
 
Nur kurz zur Erinnerung: das Threadthema heißt Sound auf großen Festivals - Nur Bassdrum?

Das Thema "Subwoofer über Aux" haben nichts mit dem Thema gemein. Das ist OT, und gehört eigentlich nicht in diesen Thread. :redface: Ich habe hier nicht von großen Festivals gesprochen, sondern einfach Gründe aufgeführt, warum man diese Option nutzen könnte.

Macht zwar beides irgendwie mehr tiefe Frequenzen, die Wirkung ist aber in den meißten Fällen eine deutlich andere.

Ich habs noch nie ausprobiert. Aber ich denke auch, dass die Wirkung eine andere ist. Man hat auf jeden Fall mehr Spielraum, weil zusätzlich zum EQ noch diese Möglichkeit besteht...

Trotz amtlichem PA-Mischer kann es sein, dass man mit einem bassigen Gesangsmikrofon und viel Bass auf der Bühne, doch noch ein wenig Müll auf den Subs. Und wenn man mit dem Kanal-EQ ausdünnt, wirkt sich das halt noch nach weiter oben aus... (Hängt vom EQ ab)
Wenn jemand sehr penibel ist und so wenig Müll wie nur möglich auf den Subs haben will, dann ist das eine Option, die man anwendne kann... Natürlich kann man heute auch LowCuts mit beliebeger Filtergüte/typs und Frequenz setzen... Aber ich habe mich auch nicht expliziert auf große Festivals mit unbegrenzten Möglichkeiten bezogen.
 
Die Ansteuerung L/R + M (Sub) ist eine übliche Vorgehensweise. Dadurch erhält man mehr Kontrolle über den Sub- bzw. Infrabassbereich.
Mit dem Monomaster werden aber nur die Sub- / Infrabässe angesteuert. Der "normale Bass" hängt weiterhin an L/R.
Was auf den Monomaster kommt, hängt von der Mugge und den Instrumenten ab ... BD ist klar, Bass wenn Downoctaver zum Einsatz kommen und meistens die Backingtracks.

Ungeschicktes Vorgehen des Techs kann dies natürlich auch nicht verhindern ... wenn der Pegellimiter greift, um die Lärmschutzverordnung ein zu halten, dann ist dies halt so :twisted:

PS: es gibt auch gute Techs ... gestern war Dragonforce zu Gast ... drückende BD, brechende Klampfen, gute Gesangsverständlichkeit ... gepflegte ~105dB am FOH :D
 
... lieber Gitarist nimm bitte zum Clubgig den kleinen 15W Combo mit
... lieber Gitarist bitte stell Deine Box auf Ohrhöhe und dreh sie zu Deinen Mitmusikern, da die ja mit Dir zusammen spielen wollen
... lieber Gitarist Poties kann man auch gegen den Uhrzeigersinn drehen und weniger Gain ist häufigst im Gesamtmix durchsetzungsfähiger
...

Alles richtig, aber die Einsicht kommt meist erst mit dem Alter. Mit 20 dachte ich auch noch ich muß eine 4x12 Box haben. Heute spiele ich nur noch einen 10" Vox (VT40+), egal wie groß die Bühne ist.
Ich habe mir einen Ständer gebaut, so ist der Verstärker auf Ohrhöhe und muß nur noch halb so laut sein als wenn er irgendwo auf dem Boden steht. Schnell ist noch ein Schwanenhals drangeschraubt und das Mikro sitzt, und bleibt auch in der Position wenn man den Verstärker dreht oder mal beiseite schieben muß....

vox1.jpg
 
Von "Subs off Aux" sollte man dringend absehen. Das funktioniert nur unter sehr eng tolerierten Bedingungen. Einen ersten Ansatz, worum.es eine schlechte Idee ist bzw. was zu beachten ist, liefert das Nexo-Manual zu den Controllern oder NX-Amps. Da kommen dann noch andere Faktoren dazu. Z.B. darf der Pegel des Eingangskanals zwischen Aux bzw. Monomaster nicht vom Stereomaster abweichen. Es ist zudem in Zeiten von durchstimmbaren Hochpässen im Eingangskanal absolut unnötig. Wem der Hochpass nicht steil genug ist, der kann da den untersten PEQ auch noch auf Hochpass umschalten und gut ist. Das gezielte Arbeiten mit den Hochpässen bringt deutlich mehr als der "Sub auf Aux"-Unsinn, der mit Billigpulten Einzug nahm, die nicht mal schaltbare Hochpässe hatten.


Das mit der Kombo auf Stativ ist eine gute Idee. Auch sehr gut ist eine Gitarrenbox in Wedgeform. Oder gar keine Box...
 
Ja mir ists aufgefallen und mich nervts.

Nun eine eigene Erfahrung vom Live mischen auf einem größeren Festival:

- Ich kam hin: Arschsound, nur Kick, keine Tiefmitten etc....
- Soundcheck+Changeover Zeit für die Band mit der ich dort war 30 min...
- Ich schau mir mal das Pult an Subs über Aux etc.
- Gut CD rein: PA war weit weg von Ausgewogenheit, Sub Aux dazu: Subs machen irgendwas, hat aber wenig mit der Musik zu tun -> vermurxte Array konfiguration.
- Ok blick ins Pult (hochwertiges Digi Pult) Sound von der vorherigen Band die der Localtech gemischt hat war noch da: Geisteskranke EQ Einstellungen mit teilweise 10dB Anhebungen.
- Soundcheck in 3 min irgendwie durchgebracht, nichts klang aber was man kann ja nicht zaubern....
- Folge: Arschsound, mit viel Kick wenigstens bissi Tanzbar gemacht aber gefreut hats keinen.....

Probleme:
- Total unfähige Local Crew, wenn ich viele Fremdtechniker habe versuche ich doch die PA so linear wie möglich zu bekommen damit man den Kanälen möglichst keine PA Probleme ausbügeln muss....
- Wie immer viel zu wenig Zeit...

Fazit:
- Gutes Equipment am Start nützt nichts wenn keiner damit umgehen kann....
 
Mal ne Frage, nachdem ich über diesen sehr interessanten Thread gestolpert bin:
Ist es an sich üblich einen eigenen Techniker am Pult zu haben oder eher nicht? Und ich meine hierbei ganz Topic konform grössere Festivals.
Wenn ich zb. aan das Metalfest (Österreich) letztes Jahr denke und im speziellen den Sound bei Fear Factory, komme ich echt ins grübeln.
 
Bekannte Bands reisen üblicherweise mit eigenem FOH-Techniker (aber selten mit eigenem Monitortechniker, obwohl das egentlich viel sinnvoller wäre). Weniger bekannte Bands kommen oft ohne Techniker auf die größeren Festivals, dafür gibts mehrere Gründe. Z.B. ist bei einem großen Festival im Normafall ein fähiger Techniker als Betreuer vor Ort, der in solchen Fällen mischt. Das macht auch Sinn, weil er Pult und System kennt bzw. kennen sollte. Dann will sich die eine oder andere Band auf winem großen Festival vielleicht auch keine Blöße geben mit ihrem "Dorftechniker", oder auch einfach Geld sparen...
 
Also bei den "großen" Festivals ist es im Allgemeinen sogar so, dass die meisten Headliner (bzw. im Grunde jeder der möchte) seinen komplett eigenen FoH und immer mehr auch Monitortisch mitbringen. Der örtliche Tecprovider stellt ein bis zwei große anerkannte Pulte (oft PM5D oder Midas Heritage) pro Position, die auf Wunsch gerne benutzt werden können und sorgt ansonsten für analoge Send- und Returnstrecken, sowie Coax, CAT und LWL zwischen FoH und Bühne.
Somit kann jeder das was er dabei hat passend anstöpseln und losspielen.

Beim Thema Ausspielwege auf die PA wird das meist so gelöst, dass eine Matrix verwendet wird (hier ist von DME, Galileo, Lake bis einem einfachen kleinen Pult alles möglich) die am Ausgang einzeln auf die PA-Wege spielt (Main L+R, Sub, Infra, Nearfill, Delay, ...). Eingangsseitig kommen die ganzen Pulte drauf und jeder Mischer hat dann die Wahl auf wie viele Wege er mischen will. Das wird mit dem Systemtec abgesprochen, der dann das Routing passend vornimmt.

Also nicht "Ich nehme heute nur mal das Delay", sondern "Ich gebe dir eine Stereosumme da is alles dabei" oder "Ich mag die Bässe extra anfahren".
 
Ja, die Headliner haben gerne mal eine Extrawurst dabei, die man vor Ort braten muss, keine Frage. Das sind nochmal eigene Welten innerhalb der Festivalwelt^^ Ich selbst betrachte das eher im Bereich von "das wird gemacht weil wir das so wollen" als im Bereich "so wirds viel besser". Mir kann keiner erzählen, dass ein Techniker, der vor zwei Jahren noch auf dm gemischt hat, was grad da war, und dabei gute Ergebnisse vorgebracht hat, plötzlich nur noch auf einem Pult arbeiten kann und alles andere unmöglich ist. Umgekehrt glaube ich auch nicht, dass ein Tech, der bisher immer bestenfalls mittelmäßigen Sound gemacht hat, plötzlich supertollen Sound macht, nur weil ein spezielles Pult dasteht. Ob da nun das größte DigiCo oder eine Vi6 steht, das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau. Hier gehts ja nicht darum, dass ein DigiCo bestellt wurde und ein Yamaha MG dasteht...
 
Die Zahl der Möglichkeiten steigt halt....
Wenn du ein Pult hast das über einen 31 Bänder in die PA spielt hat man das System schnell überblickt. Dann kommen Bässe auf C dazu geht auch noch. Dann ein Nearfill über Matrix (oder noch schlimmer Aux). Alles zusammen mit irgendwelchen EQs mehr oder weniger gerade gebogen, dann wirds Digital und die System Delays plötzlich nicht mehr im Controller sondern an den Pult Outs etc etc etc. Wenn dann nicht sorgfältig gearbeitet wird und irgendwo ein Fehler drin ist wird es für einen Gasttechniker schon seeeeeeehr schwer. Vor allem wenn er dann genau das Digi Pult nicht sehr gut kann.

Ich versuche bei den Festivals bei denen ich System mache, die PA als komplettes Isoliertes Stück einwandfrei spielfertig zu machen, so dass man aus dem Pult wirklich nur mehr das Signal übernehmen muss. Das macht vieles leichter. Ist aber leider nicht mehr Standart.
 
Interessant. Mehr Nähkästchen, mehr Input! :great:
 
Auf Festivals abstrahiere ich Pult und PA auch, sodass ein Gasttechniker selbst mit eigenem File für das Pult allenfalls das Outputrouting zerschießen kann, aber nicht die anderen Einstellungen wie Pegelverhältnisse, Delays, Grund-EQing. Ein paar Patches für die Outputs zu machen geht noch einigermaßen flott, der Rest hat beim Aufbauen Stunden in Anspruch genommen und würde das so wieder tun, daher wird es getrennt. Das kann aus Komfortgründen durchaus so aussehen, dass ein Digitalpult zur Verwaltung eingesetzt wird und ein weiteres zum Mischen.

Und nur, weil ich das Mitbringen eines eigene Pultes für profilierungsgeilen Firlefanz halte, heißt das noch nicht, dass ich das nicht mitmachen würde, wenns der Veranstalter so will. Ob ich nun der Technikanbieter vor Ort mit PA bin oder der Technikanbieter, der für diese Band dann das exklusive Pult dahin schafft, spielt dabei keinerlei Rolle.
 
Genau für das hielt ich das Mitbringen auch...
Aber da ich noch immer wieder neuen noch nie gesehenen Schwachsinn erlebe bin ich da am umdenken....
In 20min ein fertiges Stereo Signal zum Spielen zu bringen erscheint mir realistischer als sich in ein "seltsames" verplantes Routing reinzudenken...
 
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