Soundvergleich: Röhre <--> Transistor

Um mich gleich mal einzumischen möchte ich sagen, dass ich mir genau deshalb einen Röhrenamp kaufen möchte/werde weil diese für meine Musikart (Hard Rock der 80er) genau das liefern was ich brauche: dynamische Ansprache. steht es nicht sogar in hoss´s FAQ? Wer nur High Gain und NuMetal-Sounds sucht kann auch mit einem Transistor glücklich werden, wer aber klassische Rockmusik macht der sollte sich mit einem Röhrenamp anfreunden. Ich weiß einfach dass es dieser Charakter sein muss der mir fehlt, auch wenn mein (verkaufter) AVT275 schon den vorherigen Verstärkern überlegen war wenn es um Charakter ging, es fehlte dennoch etwas. Modellingamps sind sicher auch interessant, das Auslaufmodell Zenamp gibt es auch schon für 499€, würde da ja gerne zuschlagen, aber kann mir nicht vorstellen, dass es das ist was ich will... warum krieg ich eigentlich keine absätze hin? bin wohl zu blöd dazu...
 
NobbyNobbs schrieb:
Um mich gleich mal einzumischen möchte ich sagen, dass ich mir genau deshalb einen Röhrenamp kaufen möchte/werde weil diese für meine Musikart (Hard Rock der 80er) genau das liefern was ich brauche: dynamische Ansprache. steht es nicht sogar in hoss´s FAQ? Wer nur High Gain und NuMetal-Sounds sucht kann auch mit einem Transistor glücklich werden, wer aber klassische Rockmusik macht der sollte sich mit einem Röhrenamp anfreunden. Ich weiß einfach dass es dieser Charakter sein muss der mir fehlt, auch wenn mein (verkaufter) AVT275 schon den vorherigen Verstärkern überlegen war wenn es um Charakter ging, es fehlte dennoch etwas. Modellingamps sind sicher auch interessant, das Auslaufmodell Zenamp gibt es auch schon für 499€, würde da ja gerne zuschlagen, aber kann mir nicht vorstellen, dass es das ist was ich will... warum krieg ich eigentlich keine absätze hin? bin wohl zu blöd dazu...

Hi,

hast du den Zenamp schon gespielt?? Teste ihn mal laut an, nimm dir die drei Plexi Modelle vor, am besten Plexi50 und alle Regler nach Rechts.
Und dann reden wir wieder über Dynamik und Modellingamps :great: .

Genau das ist es übrigens was mir tierisch auf den Keks geht: da wird irgendwo im Internet was geschrieben, von wegen alle Transistoramps und Modeller klingen schlecht, kalt, steril, undynamisch und was weiß ich noch alles. Und das führt dann tatsächlich dazu, dass Leute schon ihre Auswahl treffen bevor sie überhaupt mal einige Amps angespielt haben. Hörensagen ist wohl ein sehr bedeutender Faktor geworden...
Komischerwiese kommt aber auch keiner mal auf die Idee, die verschiedenen Preisklassen mit in die Rechnung mit einzubeziehen. Aber das wäre wohl mühselig, lieber spielt man nen Spider und nen MG an und erklärt dann alle Transistor und Modellingamps per se für unbrauchbar.
Übrigens gibts auch bei Röhrenamps Negativbeispiele: der Engl Powerball z.B. ist trotz der Röhren nicht annähernd so dynamisch wie mein Zenamp. Sogar gegen den Vox AD60 würde er in dieser Kategorie wohl verliern, weil er unheimlich komprimiert.
Aber wer dann auf Anraten oder Hörensagen sich nen Powerball kauft, weil ALLE Röhrenamps ja so dynamisch reagieren, erlebt hoffentlich wenigstens den Placeboeffekt...


Gruß Chris
 
Ich würde den Zenamp anspielen, aber wenn man so abgeschieden wohnt wie ich kann man nur eines machen: Bei Thomann bestellen und (wenn es einem nicht gefällt) vom Rückgaberecht gebrauch machen. Das Plexi Soundsample ist super, ohne Frage. Ich bin aber der letzte, der Transistoramps für schlecht hält, ich merke nur einfach immer (egal welche Transe ich spiele) dass da der Schwung fehlt den ich bei den Bands die ich höre so sehr liebe, wenn der Zenamp das bietet wäre er perfekt
 
dann auch mal mein Senf dazu

irgendwo stand hier die Attax-Serie von H&K hätte den super Clean-Sound. Ich habe den H&K genau wegen des Clean-Sounds wieder verkauft.

Okay meine Meinung zu dem Thema:

ich hab angefangen mit einem Guyatone-Verstärker. mein erster vor ca. 25 Jahren. Damals fand ich den toll. Danach habe ich mehrere Marshall Transen gespielt. Reverb 12, Lead-Reverb 30, Mg100DFx. Gute Clean-sounds Verzerrt fand ich die auch nicht übel. Jedenfalls für meine Vorstellungen zu dem Zeitpunkt. Dann bin ich an den Punkt gekommen wo ich in der Band mit dem Clean-sound nicht mehr durchkam. Vor allem mangels Leistung. Es verzerrte eben zu früh. Danach habe ich mich dann auf die Suche nach einem neuen amp gemacht. Ich bin dann ins Geschäft gefahren und hab probiert. 1. Peavey 5150 an Laney 412. nicht mein Ding. Der Sound war für meine Ohren nicht brilliant. Hat mir nicht gefallen. auch nicht mit ner 1960. Andere Boxen hab ich nicht getestet.
Danach habe ich einen orange genaue Bezeichnung weiss ich nciht mehr 30 Watt an ner Orange PP412. War gut der Sound aber noch nicht das was ich gesucht. hab noch einen Laney GH100 ausprobiert. Das war allerdings ein Ein-Kanaler, der für mich nicht geeignet war. Btw das waren alles Röhrenamps. Dann hab ich noch einen Traynor getestet. Class A. War ziemlich gut aber noch nicht perfekt. Mir fehlte noch etwas. Dann hab ich günstigst eine Marshall VS412-Box bekommen. Und dazu hab ich dann einen H&K PCS50 gespielt. Aber der war ein Reinfall. Den hab ich gleich schnell zurückgegeben. Dann hab ich gebraucht nen Attax 200 Topteil gekauft. Hab ich ne Weile gespielt dann wieder verkauft wegen des Clean-Sounds. Irgendwie künstlich. Hab dann ein H&K ATS120 Topteil gehabt. War schon besser als das Attax-Topteil. Was mir gut gefallen hatte bei dem Attax und bei dem Ats war der Crunch-Kanal wenn er kurz vor der Zerre gespielt wurde. Als Grund vermutete ich die Vorstufenröhre. Dann kam ein Marshhall 8100-Top. Aber auch das wars nicht. Hab mich dann wieder auf die Vollröhren-Seite geschlagen und einen DSL 401 zum testen mit zur Probe genommen. Und siehe da ich hatte gefunden was ich suchte. Nämlich das klassische Twang. Man kann das sicher schlecht beschreiben. Single Coils ohne Effekte stark angeschlagen durch den DSL ergab das Twang was ich gesucht habe. Nur leider war der 401 im Clean-Kanal etwas zu schwach. Er crunchte in der Lautstärke in der ich Clean-Sounds brauche. Hab dann den TSL602 gekauft weil der mehr Headroom hatte.
Ich hatte leider nciht die Möglichkeit einen Fender zu testen. Ich denke ich hätte auch damit das gesuchte Twang bekommen.

Fazit: Ich hab dieses Twang nur bei Vollröhre bekommen. Lange nicht bei allen Vollröhren. Aber eben auch nicht mit Transistoren. Digis habe ich nicht angestestet da ich schon ein Multieffekt habe.

Ich würde immer wieder Röhrenamps kaufen. Für mich der Verstärker mit der besten Ansprache. Ich denke das kommt durch die Röhrentechnik als solches. Wie auch immer. Nach meinen Tests war das eben das Ergebnis. Wenn ein anderer Verstärker mir das Twang geliefert hätte bevor ich auf Marshall Vollröhre gestossen bin hätte ich das bestimmt auch zu eben dem anderen geschrieben.

Letzlich alles völlig egal. Das entscheidende ist, dass man seine persönliche Sound-Vorstellung realisiert. Und womit ist doch wurscht. Hauptsache man bekommt was man will. Wer irgendwelche Leute kopieren will weil die ja den megageilen Sound haben muss sich dann mal klonen lassen. Nur den gleichen Amp zu spielen wird sicher nicht genug sein.

In diesem Sinne

Gruss
Rolli
 
Ich habe mir nur ein Marshall JCM900 Roehrentopteil gekauft, weil ich einfach auf den typisch dreckigen Sound stehe und es mich obendrein nur etwas mehr als 400 Euro gekostet hat. Bei Digital/Modelling-Amps wuerd ich mich nie zurechtfinden.. so viele Knoepfe ueberall :D Was aber nicht heisst, dass ich den Sound von Transistor- und Digital-Amps verurteile/vor-verurteile. Der Cleansound meines Fender-Transi-Combos haut den vom Marshall auf die Matte. :) Aber ich denke mal, dass es im Endeffekt sowieso auf den persoenlichen Geschmack hinauslaeuft, was Amp-Arten betrifft. Jede Sparte produziert glaube ich mittlerweile 'gute' Sounds. Doch die einen bleiben bei ihrenVintage-Endstufen-Zerr-Sounds ala Marshall 1959 SLP (Jimi Hendrix @Woodstock laesst gruessen), die anderen wiederum spielen Line6 und sind fuer neues offen. Ich glaube, den Kampf um die Frage, welche Amps letztendlich die besseren sind, kann ewig gefochten werden. Aber dass Roehrenamps im Unterhalt und in der Anschaffung teurer sind, steht fuer mich zumindest ausser Frage.
 

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