Strat Sound wie Thomas Blug

LP1959
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Erstmal vorne weg, ich möchte hier keine Anleitung um Thomas Sound im allgemeinen zu kopieren. Mir geht es eigentlich nur um ein bestimmtes Thema diesbezüglich.

Ich finde es immer wieder faszinierend was Thomas Blug für einen Fetten Gain Sound aus seiner Strat zaubert.
Sicher ist das kein Les Paul Ton aber zum Teil finde ich klingt das schon so Fett wie mit einer Humbucker Gitarre.

Ich bestitze zwar 2 Humbucker bestückte Gitarren ( Charvel und SG ), aber momentan tendiere ich immer mehr zu meiner selbstgebauten Strat.
Die ist allerdings sehr klassisch im Vintage Style.
Bis jetzt hab ich sie halt hauptsächlich für Blues ect verwendet.
Allerdings lässt sie sich so geil spielen und klingt auch so wunderbar das ich sie kaum noch aus der Hand legen möchte.
Da ich aber auch liebend gerne den Gain Regler aufdrehe und los Rocke von Ac Dc über guns n roses bis hin zum 80iger Rock alla bon jovi würde ich das auch gerne mit meinem Baby bewerkstelligen können.
Natürlich weiß ich das meine beiden anderen Klampfen dafür weit aus besser geeignet sind.
Wenn ich aber sehe bzw höre was Thomas Blug aus seiner Single Coil Strat heraus holt dann sehe ich das es mit der Strat auch gehen muss.
Habe natürlich schon hin und her überlegt einen Bridge Humbucker einzubauen oder einen Humbucker in singlecoil Format.
Aber irgendwie bring ich das nicht übers Herz.

Also zurück zum pushen der Singlecoil.

Habe einen Marshall SilverJubilee der ausreichende Gain Reserven hat. MXR Booster und OD sorgen für den nötigen Kick bei Bedarf.
In Überlegung sind ein Boss GE7 Equalizer als Midboost und/oder Seymour Duncan Pickup Booster um das ganze etwas in Richtung Humbucker zu puschen.
Thomas Boostet ja auch gut und gerne.

Um das ganze dann nicht in ein Rausch Konzert zu verwandeln dachte ich an einen Dummy Coil. Den Blug ja auch hat.

Ist dasaß Geheimnis um die singlecoil zu puschen ohne das die neben Geräusche überhand nehmen?

Den Ton formt man in dem Fall ja mit mächtig boost und Overdrive.
Yngwie Malmsteen hat ja auch high Gain Sound mit seinen singlecoil und die noisless Variante hat er damals ja auch nicht gehabt.

Was meint ihr?

Über andere Tipps und Tricks bin ich auch sehr dankbar.
 
Eigenschaft
 
Hi!

Ich war vor kurzem auf nem Workshop von Thomas und hab ihn da ausgiebig seine Strat und ne LP spielen hören. Er hat auch ganz viel zu seinem Sound usw. erklärt. Ich hoffe ich kann daher ein bisschen helfen:

Thomas hat da (und spielt wohl meistens) alte Marshalls gespielt und die voll aufgerissen. Das macht den Ton schon mal extrem fett (wegen der Endstufen Verzerrung). Die im Vergleich gespielten Reissues waren deutlich dünner und kantiger. Frag mich nicht wieviel davon von den alten Bauteilen und wieviel vom uneingespielten Zustand der RIs kommt, aber Unterschied war SEHR groß.

Den Boost (Pedal) den er spielte bezeichnete er selbst als clean Boost. Ich kann nicht beurteilen wie weit das stimmt, da er ihn nur weit aufgerissen gespielt hat, glaube aber dass das schon stimmt (dass es ein weitgehend cleaner Boost ist). Das Ding war übrigens ein Eigenbau. Was aber auffiel ist, dass der extrem stark gehostet hat. Viel mehr als ich es normalerweise tue. Ist ein wirklich stärker Booster.

Das in Kombination ist ein SEHR fetter Ton. An den ganz alten JTMs schon mulmend. Er regelt dass dann durch das Volumepoti an der Gitarre wieder in sinnvolle Bereiche (in der Strat hat er einen Treble Bleed).

Das noch über alte Boxen und der Rest kommt aus seinen Fingern (und er hats wirklich drauf!). Er hatte unglaublich tolle und auch vielfältige Sounds auf die Art und Weise. War sehr beeindruckend was er mit den Reglern an der Strat und dem Anschlag alles hinbekommt. Post wirklich ein ganz Großer!

Ich hoffe dass das schon mal hilft.

Dann noch ein paar andere Sachen:
- Yngwie spielt schon seit Ewigkeiten humbucker um Single Coil Format (die auch mehr oder weniger nach SC klingen)
- er nimmt (je nach dem wann unterschiedliche) immer Booster um den Ton fetter zu machen. Er spielt immer mit Noise Gates (Früher waren es Boss, ich weiß nicht ob er die immer noch spielt)
- die dumme coils reduzieren die Einstreugeräusche bei den SCs aber nicht das Rauschen und Feedback Pfeiffen das durch die Booster entsteht
- wenn Nebengeräusche dein Problem sind, du den Grundlegenden Ton hast der dir gefällt schau dir mal den ISP Decimator an
- wenn dir Yngwies Ton gefällt besorg dir nen gebrauchten DOD YJM 308

So, das war ne ganz Menge für das iPad Keyboard. Bevor ich es jetzt wegen der doofen Autokorrektur zum Fenster raus werfe, höre ich besser auf ;-). Wenn du noch Fragen hast, schreib einfach, vielleicht kann ich sie beantworten (bin übrigens auch ein Strat Fan)...

Ciao Alex
 
Danke schonmal für diese tolle und ausführliche Antwort! :)
Sehr geile Infos.

Ja das mit den JTMs glaube ich... Der Unterschied zwischen den alten und neuen ist meiner Meinung nach hauptsächlich in dem eingespielt sein. Die alten Teile werden denke ich nur Nuancen noch ausmachen. Aber das sind nur meine Gedanken wissen tuhe ich es nicht.

Habe zwar mal ein Video von Blug über die alten Amps die er spielt gesehen aber das was mir vom Ton her in Erinnerung ist bzw worauf ich in diesem Thread hinaus will sind zum Beispiel das Session Video über den Blugamp 1 oder auch die School of Rock DVDs wo er den H&K Triamp spielt.
Da fallen die JTMs als Glied in der Kette für den fetten highgain Ton leider weg. Zumindest aus den Beispielen die ich kenne von ihm.

Die Booster sind ja meistens clean. Und um so cleaner der amp ist desto mehr hört es sich nur nach mehr Lautstärke an. Und wenn der Amp schon im Gain ist gibt's durch den Booster halt noch etwas mehr.

In dem Blug Amp ist ja auch ein boost und in den Lehr DVDs hat er ein Riesen stressbrett mit mehreren boostern.


Zu Yngwie: ist ja echt interessant dachte diese noisless Tonabnehmer gibt es noch nicht so lange. Weil in den Videos wo ich mal bei live Auftritten auf Yngwies Gitarren geachtet hatte waren optisch nur normale singlecoils zu sehen.
 
Ja das mit den JTMs glaube ich... Der Unterschied zwischen den alten und neuen ist meiner Meinung nach hauptsächlich in dem eingespielt sein. Die alten Teile werden denke ich nur Nuancen noch ausmachen. Aber das sind nur meine Gedanken wissen tuhe ich es nicht.

Ich bin mir da auch nicht sicher, aber ich hab in einem meiner Amps alte NOS Röhren reingesteckt und der Unterschied war krass. Und dass kann für Elkos, Eisen usw. natürlich auch gelten nur hab ich das natürlich nicht probieren können. Ist ein spannendes Thema. Was ich aber weiss ist, dass bei allen JTMs, Plexis, JCM800 usw. die bei dem Workshop da waren die alten immer runder, wärmer, voller einfach besser geklungen haben. Und das nicht ein bisschen, sondern richtig deutlich.


Habe zwar mal ein Video von Blug über die alten Amps die er spielt gesehen aber das was mir vom Ton her in Erinnerung ist bzw worauf ich in diesem Thread hinaus will sind zum Beispiel das Session Video über den Blugamp 1 oder auch die School of Rock DVDs wo er den H&K Triamp spielt.
Da fallen die JTMs als Glied in der Kette für den fetten highgain Ton leider weg. Zumindest aus den Beispielen die ich kenne von ihm.

Hab mir gerade das Session Video angesehen. Meinst du den Ton bei 12:40? Das ist das selbe Prinzip: alles voll aufgerissen, Gain und Volume und den Rest macht er über das Volume Poti. Da erklärt es das Prinzip ja auch (Endstufenverzerrung usw.)...


Die Booster sind ja meistens clean. Und um so cleaner der amp ist desto mehr hört es sich nur nach mehr Lautstärke an. Und wenn der Amp schon im Gain ist gibt's durch den Booster halt noch etwas mehr.

In dem Blug Amp ist ja auch ein boost und in den Lehr DVDs hat er ein Riesen stressbrett mit mehreren boostern.
Naja, die meisten Leute spielen halt keine Clean Booster sondern schon Overdrive Pedale die selber auch ein bisschen zerren. Und da gibts ja auch welche die gut zur Amp Zerre passen (siehe auch der YJM308). Ist halt die Alternative zum High Gain Amp. Der Triamp hat da ja eigentlich eine andere Philosophie. Funktioniert aber natürlich auch...

Zu Yngwie: ist ja echt interessant dachte diese noisless Tonabnehmer gibt es noch nicht so lange. Weil in den Videos wo ich mal bei live Auftritten auf Yngwies Gitarren geachtet hatte waren optisch nur normale singlecoils zu sehen.

Ne, er spielt die DiMarzio HB im SC Format schon lange. Auf jeden Fall schon seit der Odyssee. Aber ich glaube auch schon deutlich früher, bin mir da aber nicht mehr sicher. Zu Odyssee Zeiten hab ich mir so ein Teil halt auch geholt und weiss das daher noch. :) Aber wie gesagt, die klingen jetzt nicht wirklich wie HB sondern sind halt brummfreie SCs, die aber leider nicht ganz so gut klingen wie SCs.

Mit deinem Equipment bekommst du das aber auf jeden Fall hin. Fahre die Endstufe aus und Boote noch ein bisschen. Dann Volume Poti an der Strat und du hast es.
Kann natürlich sein, dass du was gegen die Lautstärke tun musst. Ich glaub der Silver Jubilee ist schon ganz schön laut. Und wenn du Rauschprobleme hast, wie gesagt der ISP Decimator wirkt Wunder (gibt natürlich auch entsprechendes von Boss und vielen anderen Herstellern)...

Ciao Alex
 
Ja um Prinzip ist mir das klar die endstufensättigung mit etwas boost und oder Overdrive. Und so vom Sound bekomme ich das auch einigermaßen hin. nur ist das bei den Singlecoils in meiner Strat dann schon immer ein ganzschöner Balance Akt eben wegen dem Singlecoil Nebengeräuschen. In den zwischen Position ist es ja ok. Deswegen halt die Überlegung mit dem Dummy Coil. Thomas tippt ja auch immer schnell auf sein Push/Push poti wenn er auf starke zerre schaltet.


Noch mal zu den Amps. Ja das Thema finde ich auch sehr interessant! Aber das ist ja bei den alten Gitarren auch meist so die klingen runder voller und wärmer. Hab heute erst wieder gelesen über Strats und das die heute so begehrten 50er/60er Strats damals von kurz angelernten mexikanischen Hilfsarbeitern zusammen gebastelt wurden. Wenn das so stimmt und man den heutigen Wahnsinns Aufwand im Customshop bedenkt den die betreiben um so toll klingende Instrumente zu bauen dann kann nur der Alterungsprozess den Unterschied machen.
Röhren Tausch macht wirklich extrem was aus. Es gibt AB vergleiche von Amps wo sie nur die Vorstufen Röhren gewechselt ( nicht die selben sondern andere Modelle ) haben und der amp klingt fast wie ein anderer. Da kann man echt was drehen im Sound.
Auch die speaker der Boxen machen einen wahnsinnigen Unterschied. Richtig eingespielt ist der eine Faktor aber auch ein top über greenbacks und dann über v30 gespielt klingt unter umständen wie ein anderer Amp. Das ist echt krass wie sich das alles so zusammen setzt.
Ich grübel immer noch ob ich meine 1960 Box mit greenbacks oder V30 umrüsten soll und das schon seit gut einem halben Jahr.

Aber selbst wenn man 3 neue ( oder auch alte ) JCM 800 nebeneinander spielt klingt jeder etwas anders und ich denke je nach dem wie und wieviel die gespielt werden formt das den Amp und die Box vor allem über die Jahre.
Blug sagt ja selber die Box hat fast mehr mit dem Ton zu tun wie der amp selber.


Ja der jubilee Kann schon recht laut hat aber auch einen 50w Switch. Hab normal eine powersoak. Die hat nur leider ihren Geist aufgegeben. Mal schauen ob die zu reparieren ist oder ich ne neue brauche.

Aber der Master geht ganz gut und auch bei leiserer Spielweise gibt er brauchbare Sounds die spaß machen. Mit entsufensättigung ist natürlich schöner :)
 
Ne dummy coil hilft sicherlich. Von Suhr gibts da was wohl sehr gutes. Schau dir das doch mal an. Das plus ein Nose Gate oder ein Hush und du bist auf jeden Fall vor Nebengeräuschen sicher.

Dass die Strats damals "billig produzierte" Massenware waren stimmt. Aber man darf nicht vergessen, dass sie damals aus anderen Materialien gebaut wurden (z.B. Holz dass in der Form heute sehr teuer ist und damals eben nicht) und das sie halt auch den Ton geprägt haben. Etwas 100% identisch nachzumachen ist schwerer als irgendwas zu bauen, dass dann halt "zufällig" Kult wird. Außerdem gabs damals auch für eine tolle 100 schlechte Gitarre. Die meisten davon Habens halt nicht überlebt. Der Rest ist dann sicher einspielen/Alterung usw. aber teilweise auch "Kult" im Sinne von alt muss gut sein (was so nicht stimmt). Zum Thema einspielen und Alterung muss man auch noch sagen, dass die gUten alten auch damals schon gut geklungen haben. Auf den Platten aus den 70ern waren sie nämlich noch nicht alt und eingespielt und die Platten sind das was heute unsere Sounderwartungen prägen. meiner Meinung nach ist deswegen hauptsächlich das Material plus die Auslese das Entscheidende.


Dass die Boxen super wichtig sind, kann ich nur Bestätigen und predige ich schon ewig. Deswegen hab ich drei verschiedene ;-). Übrigens nicht nur die speaker. Bauart ist genauso wichtig! Zwei verschieden 4x12e Gehäuse können grundverschieden klingen.


Und ja ein Powersoak macht Sinn, wenn du den Blug Sound leise hinbekommen willst mit nem 50/100 Wat Topteil. Mastervolume hilft da eben nur begrenzt, wenn Fet dein Ziel ist.


Wie gesagt, bist du eigentlich schon richtig aufgestellt. Kann jetzt natürlich sein, das sich irgendwas von deinem Equipment nicht dazu passt (deine Tohnabnehmer spitz sind oder pfeiffen, deine Speaker noch nicht eingespielt sind, eine Röhre besonders rauscht etc.) aber das wäre eher was spezielles. Prinzipiell hast du was du brauchst. (Was ja ne guteNachricht ist ;-))

Probier doch mal das mit den Settings und sag ob es für dich funktioniert oder was noch die Probleme sind. Wo in DE bist du eigentlich? Münchner Raum? Da könnte ich dir mal den ISP zeigen?
 

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