Rodrigo.G. schrieb:
Sind diese Deadspots normale Macken einer jeden Gitarre ?
Leichte Deadspost ja. Wenn du alle Bünde durchgehst, wirst du immer eine "Dynamik" zwischen Live- und deadspots finden. Also einen gewissen Unterschied zwischen dem Bund mit dem längsten Sustain und dem mit dem kürzesten. Bei guten Gitarren liegen die Eckpfeiler aber eng beieinander. Hier mal ne sekunde mehr als Schnitt, da mal ne Sekunde weniger, macht 2 sekunden Maximal-Unterschied, normal.
Bei richtig fiesen Gitarren kanns aber sein, dass ein deadspot 10 Sekunden unter dem Schnitt und noch weiter vom stärksten Livespot entfernt ist.
(Die Sekunden sind jetzt fiktive Beispielwerte, nix reales. je nach Anschlag, Saitendicke, Deadspot-Stärke etc. kann das alls ganz anders aussehen.)
Je weiter Live und Deadspot-Auskling-Länge auseinander liegen, desto extremer isses. Zumal die Unterschiede weniger durch ausgeprägte Livespots, die deutlich über dem Schnitt liegen, kommen, sondern umgekehrt durch echte fiese Deadpots, die meilenweit unter dem Schnitt liegen.
Kann auch gute Gitarren treffen. Fender one piece maple necks sind da besondere Kandidaten, auch die Bässe. Die resonieren halt leicht, und da wo es besonders resoniert, ist der Deadspot.
Deshalb aufgepasst, wenn von toll schwingenden Gitarren die Rede ist

. Die sind dann unplugged laut, aber es klaut Sustain. Bei richtig üblen Deadspots kann man das sogar hören (erheblich lauter) und auch sehen (Hals vibriert höllisch).
Deshalb verwendet man ja auch durchaus gesperrte Hälse, v.a. bei Gitarren, die von Natur aus anfälliger wären (durchgehende Hälse z.B.). Solche Gitarren haben da gerne Hälse mit 2-7 Streifen. Früher gabs die auch mit bis zu 60 Streifen, aber das klaut wohl Klangcharakter. Da ist ja mehr Leimfuge als Holz

. Hab ich in letzten Jahren nie mehr neu gesehen, aber ich hab noch so ne Klampfe.
Aber auch ein aufgeleimtes Griffbrett hat da schon leichte Vorteile und ist gewissermaßen auch schon "gesperrt", wenn auch nur zweifach.
PS:
http://texas.lrt.unibw-muenchen.de/~www/publikationen/fleischer/deadspots/egitarr.html
Mit radikaler Emtdämpfung (google, emil weiss, klangoptimierung) kann man sowas in den Griff kriegen.
Die Billigmethode sind Sinustongemische als mp3, über mini-lautsprecher, die auf den hals gepappt sind, direkt auf die Gitarre übertragen, so laut, dass es mechanisch schwingt und stark vibriert. ich hab das 2 Wochen mit meiner Fender gemacht, der Deadspot (hatte einen fiesen am 7. Bund D-Saite) ist um einige Sekunden zurückgegangen. Erreicht noch nicht Schnitt und schon gar nicht die Live-Spots, aber es ist deutlich besser.
Ob ich schon ne "Sättigung" erreicht habe, weiss ich nicht, aber ich hatte einfach keine Lust mehr auf das Sinustongejaule aus dem keller
