"The Death of the Electric Guitar"

[elmwood_3100]

Dafür nimmt Rihanna den Nuno mit auf Tour:

*looool*

Ich hab heute anlässlich diesen Threads den anderen Thread den wir schon hatten
durchstöbert, und das gefunden :

Wer hat hier in Deutschland mitbekommen das sich Popsternchen Rhianna
zwei Shredding-Gitarristen für ihre Tour gewünscht hat.... und auch bekam:

 

[Myxin]

Wahnsinn, der Nuno bei Rihanna - sauber!
Und was macht Scorpion von Mortal Kombat da auf der Bühne (ab ca. 0:50)? *g*

 

[mr.coleslaw]

Wie in vielen Dingen bereinigen sich Themen von selbst, so auch bei der Produktion von Gitarren. Die digitale Klampfe war schon der Flop per se, und bei 6 Saiten auf nem Stück Holz gibt's halt nicht dauern etwas weiterzuentwickeln.
Was die Gitarre aber letztendlich retten wird ist ihre Einzigartigkeit, Transportabilität, harmonische Flexibilität und die Möglichkeit, nach dazu zu singen oder ein weiteres Instrument wie Mundharmonika oder Fußtrommel zu bedienen, vereint.
Das kann kein Klavier, keine Geige, keine Trompete und kein Schlagzeug leisten, so schön die auch sein mögen.

 

[Myxin]

Ich denke, das passt hier auch ganz gut rein, daher poste ich es erneut:
Wir hatten 2015 eine ähnliche Diskussion, damals hatte ich einfach mal ein paar Rock-/Metal-Bands und Gitarrenhelden bei Youtube gesucht und deren meistaufgerufene Videos - im Vergleich zu dem, was da recht neu und sehr angesagt war - das waren die Ergebnisse Ende 2015 (demnach nicht mehr ganz aktuell). Man beachte auch, wie lange die jeweiligen Clips zu dem Zeitpunkt schon online waren.

"Nachdem hier u.a. viel vermutet und behauptet wird, hier mal ein paar ganz nüchterne Fakten bzw. Zahlen der Aufrufe via Youtube:


Die ganz großen Acts (Hardrock & Metal):

- Guns'n'Roses ~ November Rain (Video): 493.951.029 Aufrufe (Hochgeladen am 24.12.2009)
- AC/DC ~ Thunderstruck (Video): 125.204.421 Aufrufe (Hochgeladen am 07.11.2012)
- Nirvana ~ Come as you are (Video): 120.154.454 Aufrufe (Hochgeladen am 16.06.2009)
- Metallica ~ One (Video): 100.901.725 Aufrufe (Hochgeladen am 08.05.2009)
- Slayer ~ Raining Blood (Live Video): 24.088.673 Aufrufe (Hochgeladen am 27.01.2006)
- Iron Maiden ~ Fear of the Dark (Live RIR '01): 16.979.342 Aufrufe (Hochgeladen am 11.05.2006)


Sehr bekannte Gitarristen:

- The Jimi Hendrix Experience ~ All along the Watchtower (Official Audio): 24.139.846 Aufrufe (Hochgeladen am 05.10.2012)
- Van Halen, Eddie ~ Eruption Guitar Solo (Live Video): 19.080.956 Aufrufe (Hochgeladen am 29.04.2007)
- Vai, Steve ~ Incredible Guitar Performance (Live Video): 9.484.691 Aufrufe (Hochgeladen am 15.10.2008)
- Bonamassa, Joe ~ Stop! (Studio Video): 5.749.360 Aufrufe (Hochgeladen am 11.03.2009)


Die beiden "Pioniere":

- The Beatles ~ Can't buy me Love (Live Video): 18.563.384 Aufrufe (Hochgeladen am 25.12.2006)
- The Rolling Stones ~ Doom and Gloom (Lyric Video): 14.514.655 Aufrufe (Hochgeladen am 11.10.2012)


zum Vergleich ; )

- Taylor Swift ~ Shake it off (Video): 1.231.778.570 Aufrufe (Hochgeladen am 18.08.2014)
- Sia ~ Chandelier (Video): 1.051.569.473 Aufrufe (Hochgeladen am 06.05.2014)
- Adele ~ Hello (Video): 825.648.142 Aufrufe (Hochgeladen am 22.10.2015)


Jetzt kann sich jeder seine eigenen Gedanken dazu machen."

Originalpost: https://www.musiker-board.de/thread...hsten-gitarristen.627538/page-13#post-7738299

 

[Kasper666]

Jetzt kann sich jeder seine eigenen Gedanken dazu machen.

Ich bin schon geschockt, dass "November Rain" 4x so viele Aufrufe hat wie die Nirvana oder AC/DC-Hits aus derselben Zeit ...

(Der "Sia"-Song sagte mir gar nichts, aber jetzt weiß ich wenigstens, wer diese (besser: eine von diesen) trendy "Press-Stimmen im Radio ist.)

Wenn man aber ehrlich ist: Hätte es seinerzeit schon Youtube gegeben, hätten die "ganz großen Acts (Hardrock & Metal)/sehr bekannten Gitarristen/Pioniere" in den 80ern auch schon alt ausgesehen gegen Madonna, Duran Duran*, Rick Astley oder in den 90ern gegen Take That, Backstreet Boys & Co ....

Spannend fänd ich, wie Taylor Swift, Sia % Co. abschneiden gegen die Youtube-Stars mit ihren Schmink-Tipps etc.

Da tun sich noch ganz andere Abgründe auf, fürchte ich ;-)


* Wobei Duran Duran trotz Omnipräsenz in BRAVO & Co. eine "echte" Band mit eigenen Songs (und sogar einem Rock-Gitarristen an Bord) waren; durchaus nicht untypisch für den Mainstream-Pop in der 80ern.

 

[elmwood_3100]

zum Vergleich ; )

- Taylor Swift ~ Shake it off (Video): 1.231.778.570 Aufrufe (Hochgeladen am 18.08.2014)
- Sia ~ Chandelier (Video): 1.051.569.473 Aufrufe (Hochgeladen am 06.05.2014)
- Adele ~ Hello (Video): 825.648.142 Aufrufe (Hochgeladen am 22.10.2015)

Tu noch Katy Perry auf deine Observationsliste, die sahnt auch abartig ab ...


- Katy Perry ~ Roar Official : 2.099.038.266 Aufrufe (Hochgeladen am 05.09.2013) -
- Katy Perry ~ Dark Horse (Official): 1.963.285.573 Aufrufe (Hochgeladen am 20.02.2014)

- Ellie Goulding ~ Love me like you do: 1.481.779.714 Aufrufe (Hochgeladen am 22.01.2015)

 

[Gast 215501]

Zum Artikel: Clickbait scheint gut zu funktionieren. Inhalte zählen nicht solange der Titel Leute zum rasen bringt.

70% aller Musiker die ich kennenlerne sind Gitarristen, so schlecht kann es dem Instrument nicht gehen.

 

[custal]

Und noch keiner hat Oppa Gangnam genannt...

 

[Stratz]

Ich bin schon geschockt, dass "November Rain" 4x so viele Aufrufe hat wie die Nirvana oder AC/DC-Hits aus derselben Zeit ...

Das wundert mich nicht wirklich. "November Rain" ist neben "Knockin' On Heaven's Door" der bekannteste Song von Guns'N'Roses. Wenn man den typischen "Mainstreamhörer" fragt, was er von G'N'R kennt, dann wird er garantiert diese beiden Songs nennen. Mit viel Glück kennen die Leute noch "Sweet Child O' Mine" und "Paradise City". Vielen sind die anderen Lieder aber zu "hart".

Ich kann mich noch gut erinnern, als die beiden erst genannten Songs damals rausgekommen sind. Die hat wirklich jeder gehört, auch wenn er mit Rock, geschweige denn Hard Rock, nichts am Hut hatte. Ist schon krass, wie groß damals diese "wilde" Band gewesen ist. Damals hat man auch wirklich viele Leute mit G'N'R-Shirt rumlaufen sehen. Vielleicht eine der letzten richtig großen Rockbands.

"November Rain" kommt halt sehr gut bei den Frauen an, man hat es auch erst letzten Donnerstag wieder beim Konzert in Hannover gesehen . Viele Radiosender schneiden auch gerne den zweiten Teil des Songs raus, was wohl nicht nur an der Länge liegen sollte. Bei "Hit Clip" haben sie das Video auch immer abgeschnitten. Mich nervt das immer tierisch, weil zum Einen beide Teile den Song ausmachen und zum Anderen, weil es der beste Teil ist .

Die anderen Songs, mit Abstrichen "Come As You Are" von Nirvana sind eher so typische "Männersongs". Die werden nie so hohe Klickzahlen erzielen, wie z.B. die Mega-Ballade. "Thunderstruck" wurde damals auch auf jeder Kirmes rauf und runtergespielt. Trotzdem fand er nicht so viel Zuspruch bei der weiblichen Hörerschaft.

Vielleicht sollte man auch berücksichtigen, dass viele Rocker/Metaller noch Tonträger, in welcher Form auch immer, kaufen. Anstatt sich die Songs bei Youtube und Co. anzuhören, wird die LP, CD, Kassette oder der Mp3-Rip gestartet. Warum auch in "schlechter" Qualität hören, wenn man es besser im Regal stehen hat?

In den frühen 90ern wurde in den obligatorischen Jugendzeitschriften noch viel mehr über "rockige" Bands berichtet. Den Stellenwert von den Popschwergewichten hatten sie damals aber auch nicht. Der Vergleich mit den Schmink-/Challenge-/Witzereißer-Youtubern wäre aber mal interessant. Bei der heutigen Jugend scheinen diese "Dauerwerbesender" ja hoch angesehen zu sein. Mittlerweile geben diese Leute auch (gut besuchte) Konzerte. Die "Rockstars" von heute?

 

[fantasy2113]

E-Gitarre ist anscheinend, auch eher ein Instrument, was von Jungs/Männern bevorzugt wird?!
Ein größer potenzieller Absatzmarkt "Frauen" fällt dann halt einfach mal weg.

Merke ich auch bei Damenbesuch bei mir:

Meine E-Gitarren lassen die alle links liegen, aber wenn die meine Western sehen, werde ich sofort aufgefordert, was drauf zu spielen!
Da reicht auf eine kleine Akkord folge aus a, e und C mit ein bisschen Fingerstyle.
Schon sind die Glücklich!

Selbst eine, die ein Rammstein Logo, auf der Schulter hatte, wollte lieber was von der Akustik hören^^

 

[socccero]

Ein größer potenzieller Absatzmarkt "Frauen" fällt dann halt einfach mal weg.

Das war allerdings schon immer so und ist nicht Grund aktueller Veränderungen.

Dafür findet man im Bereich Geige vermutlich mehr Frauen, sowie bei Flöten und Querflöten.
Männer gibts dann noch häufig beim Schlagzeug.

Beim Klavier ists vermutlich ziemlich ausgeglichen.

Nur wenn wir uns ansehen, dass das am ehesten durch Elektronische PC-Spielereien ersetzt wird, bei welchen man auch auf viel mehr Kerle trifft.
Männer spielen scheinbar mit elektronischem Kram und drehen an Knöpfen, was ja nun keine neue Erkenntnis ist.
Am häufigsten findet man die Damen sicherlich beim Gesang und dann häufig mit der A-Gitarre.

Der Demographische Wandel spielt vermutlich eine große Rolle, bei dem Ganzen. Es kommen einfach weniger Menschen nach.
Naja auf China und Indien trifft das nicht zu, vielleicht öffnet sich da irgendwann ein großer Markt mit einer Rock-Revolution^^ eine Protest-Punk-Welle wäre in China verständlich.
Bollywood und E-Gitarre passt nicht ganz, aber 1,311 Mrd. steigend wirds auch einige Rock und Metal-Fans geben oder?
Der Wohlstand passt sich ja zumindest langsam an die westliche Welt an.

 

[elmwood_3100]

Der Demographische Wandel spielt vermutlich eine große Rolle, bei dem Ganzen. Es kommen einfach weniger Menschen nach.

Quark, guck mal wieviele zu "Tomorrowland" hingehen, die Gitarre wurde ersetzt durch:

Hatte Myxin aber schon auf Seite 2 geschrieben

Du lockst zumindest hier im Münchner Raum mit angesagten DJs deutlich mehr Leute in die Clubs als mit irgendwelcher Band-Musik

 

[socccero]

Quark

Gleichzeitig kamen in den letzten Jahren aber auch regelmäßig neue Rock und Metalfestivals in allen Größen dazu.
Wacken, RaR, RiP sind jedes Jahr ausverkauft.

Der Elektro-Kram da ist halt deutlich mehr Mainstream, da legen die Typen auf, deren "Musik" sonst in den Clubs der Welt aufgelegt wird.


Und die Gitarre wurde dadurch nur bedingt ersetzt, du findest garantiert mehr Gitarren in Haushalten, als so ein DJ-Pult.
Letzteres ist ja gar nicht mal nötig, sondern kann auch direkt am PC gemacht werden.

dass das am ehesten durch Elektronische PC-Spielereien ersetzt wird

Aber geschrieben hatte ich das auch in dem Post.

Das die mittlerweile mehr anziehen, hab ich auch nicht bestritten.
Ändert trotzdem nix am Einfluss des demographischen Wandels.

Das ist aber alles nichts neues. Riesige Techno-Festivals und Raves gibts schon seit den 90s.

 

[elmwood_3100]

Gleichzeitig kamen in den letzten Jahren aber auch regelmäßig neue Rock und Metalfestivals in allen Größen dazu.
Wacken, RaR, RiP sind jedes Jahr ausverkauft.

Nur das Tomorrowland soviel Zuschauer hat wie die drei zusammen,
die 360 000 Karten für dieses Jahr waren in einer Stunde ausverkauft.

Letzteres ist ja gar nicht mal nötig, sondern kann auch direkt am PC gemacht werden.

Aber geschrieben hatte ich das auch in dem Post.

Ich dachte das bezieht sich aufs "zocken" mit dem Computer, NFS oder Grand Theft Auto

Das ist aber alles nichts neues. Riesige Techno-Festivals und Raves gibts schon seit den 90s.

Die waren damals kostenlos, deshalb ging da auch jeder Hinz und Kunz mal vorbei.

Heute bezahlt man dafür scheinbar gerne viel Asche.

 

[Gitarrotron]

Mich würde ja eher interessieren ob die Zahl der "Gitarrenmusik"-Fans nun stagniert oder nicht. Glaube nämlich eher, dass der Pop sowieso schon immer die Nase vorn hatte. Mainstream eben. Was omnipräsent aus allen Medien schallert wird nunmal auch öfter geklickt.

 

[socccero]

Man sollte Gitarristen als Religions-Zugehörigkeit registrieren, dann hätte man da auch mal vernünftige Zahlen vor Augen!

Der Gitarrismus muss weiter bestehen!

 

[Captain-P]

In der Musik ist es eigentlich wie fast in allen Lebensbereichen. Z.B. auch in der Politik - es wird alles Diffrenzierter.
Damals hat man SPD oder CDU gewählt, heute gibt es da etlichste Zwischenmöglichkeiten. Damals Rock oder Pop. Heute etlichste Stilrichtungen. Die Menschen / Jugend identifiziert sich mit allerlei Zeug und bei jeglicher Aufspaltung der Masse
liegt es auf der Hand, dass die "Großen" kleiner werden.

 

[Myxin]

Der Artikel schlägt wohl ganz schöne Wellen, heute wurde auch in der Süddeutschen drüber berichtet: http://www.sueddeutsche.de/kultur/pop-ist-die-gitarre-am-ende-1.3563512

Interessantes Zitat von Hans Thomann: "Zweifellos ist bei Gitarren eine Sättigung des Markts zu erwarten" - der müsste es ja wissen, oder?

 

[socccero]

"Gitarrenbands sind jetzt tot", bekamen die Beatles gesagt, nachdem sie im Januar 1962 vergeblich bei der Plattenfirma Decca vorgespielt hatten.

 

[Stratz]

Da würde ich widersprechen. Du lockst zumindest hier im Münchner Raum mit angesagten DJs deutlich mehr Leute in die Clubs als mit irgendwelcher Band-Musik (sofern es nicht internationale Größen sind).

Mir ist (gefühlt) aufgefallen, dass der prozentuale Anteil der DJ/Electro/Club-Mucke-Hörer in den urbanen Gebieten größer ist, als in der Provinz.

Ich kenne jedenfalls mehr Leute aus der Provinz, die Instrumente spielen und Bands gründen, als Großstädter. Damals, zu Beginn der 00er Jahre, habe ich zu Studienbeginn auch Leute aus unterschiedlichen Regionen kennengelernt. Nahezu alle Leute, die aus Großstädten kamen, haben Electro gehört. Nicht unbedingt den quietschbunten Tomorrow-Alice im Wunder-Land-Kram, sondern mehr die Undergroundschiene, aber Rock/Metal fand keiner so wirklich cool. Die Freunde von den Mädels haben auch kein Konzert gespielt, sondern nachts um 2:00 in einem kleinen, ranzigen Club aufgelegt. Heute ist es auch noch so, dass die meisten Großstädter die ich kennenlerne (gebürtige oder die wahre Herkunft verleugnende ) nicht auf Rock stehen.

Es ist klar, dass in den größeren Städten mehr Konzerte stattfinden, als im Dorf mit 50 Einwohnern, aber wenn man dann auf den Konzerten ist, dann sind da auch viele von außerhalb anwesend.

Vielleicht liegt es auch am Freizeitverhalten und Umfeld. In der Provinz kommt man aufgrund des eingeschränkten kulturellen Angebots und der nicht so hohen "Kreativdichte" weniger schnell mit neuen Trends in Kontakt.
In Berlin scheinen sowieso gefühlt 90% der Leute auf harten Electro zu stehen. Hamburg nimmt man immer als Rap/Hip Hop-Stadt war. Hannover hat zwar den Status "Rock City", aber so richtig stimmt das mM.n. auch nicht mehr.