Verkauf mir alles - und zwar dreimal. Zum Sinn von FRFR-Gitarrenboxen

Ganz schön viel fürs erste Posting

Bin halt Schnelltipper (ist übrigens auch nicht wirklich mein erstes Posting gewesen, ich hatte schon mal 'nen Account, das ist aber tatsächlich über 1,5 Jahrzehnte her und ich habe nicht mal mehr die dazugehörige Mailadresse, geschweige denn die Login-Daten - und vom Klarnamen wollte ich auch nicht mehr zwingend Gebrauch machen, von daher habe ich mich nicht weiter bemüht...).

Die Verfechter beider Parteien wirst du nie unter einen Hut bringen.

Also ich persönlich verfechte da halt gar nix, bestenfalls für mich selber (weshalb ich die "mich"s auch betonte). Grabenkämpfe sind idR albern und enden nur selten schön - und schon gar nicht fruchtbar.
Unterm Strich muss halt jede/r selber entscheiden, was das Beste ist.
Für mich (<-!) gab's halt, da ich das - naja - "professionell" betreibe, gewisse Sachzwänge, die mich da reingetrieben haben, dann habe ich versucht, die Sache zu optimieren und mittlerweile möchte ich einfach nicht mehr zurück, zumal ca. 50-70% aller Gigs mittlerweile komplett auf DI und IEM ausgerichtet sind. Selbst wenn ich Amp und Box mitnehmen dürfte, so isses ja recht spaßlos, wenn der Basser mal einfach gar nix am Start hat und die Drums entweder hinter Plexiglas oder gar am E-Set stattfinden.

Und wie gesagt, mittlerweile finde ich's auch einfach geiler - war übrigens durchaus ein etwas holperiger Weg dahin.

Wenn mich an dem Digitalkram was wirklich nervt, dann ist es die Bedienbarkeit. Da kann der Krempel in wirklich vielerlei Hinsicht überhaupt nicht gegen ein analoges Setup anstinken - was aber nicht Schuld von digtalen Sachen per se ist, das haben sich die Hersteller anzukreiden. Aus dem Grund benutze ich auch nach wie vor ein hybrides Setup oder zumindest eines, welches mir gewisse Dinge erlaubt, die idR nicht gehen (kann ich bei Bedarf gerne detaillierter schildern).
Ich glaube übrigens auch, dass die oft zweifelhafte Bedienbarkeit nicht selten dafür verantwortlich ist, dass es mit digitalen Amps nicht gut hinhaut, speziell live. Wenn ich an meinem analogen Amp den cleanen Kanal lauter drehe, dann ist der lauter und fertig. Wenn ich das am Modeler mache, muss ich nicht nur ans Speichern denken sondern auch noch die dreizehneinhalb anderen Patches, die ebenfalls diesen cleanen Sound benutzen, aufrufen, genauso modifizieren und dann ebenfalls neu speichern. Bekommste beim Soundcheck nicht hin, also muss man mit dem suboptimalen Sound leben.
 
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muss ich nicht nur ans Speichern denken sondern auch noch die dreizehneinhalb anderen Patches, die ebenfalls diesen cleanen Sound benutzen, aufrufen, genauso modifizieren und dann ebenfalls neu speichern
Das ist bei mir der Hauptgrund wieder zum komplett Analogen Setup zurückzukehren, war bei mir zwar nur ein digitaler Multieffekt, der dann entweder in den Loop meines Orange Combos oder des Koch Röhrenpreamps ging, aber mal eben auf die Schnelle was ändern - vergiss es ...
 
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aber mal eben auf die Schnelle was ändern - vergiss es ...

Das geht ja mittlerweile bei vielen Geräten besser, aber es ist oft doch noch 'ne ziemliche Fummelei. Bis ich mein aktuelles Hauptsetup so hatte, dass es sich auch wirklich geil bedienen ließ, hat's echt 'ne Weile gedauert - und es sind da auch Komponenten drin, die ich an sich nicht auf dem Bingozettel hatte (wie etwa ein Boss GT-1000, von dem aber das Amp-Modeling nicht darf, weshalb ich da wieder andere Gerätschaften bemühen muss, etc.).
 
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Wenn ich an meinem analogen Amp den cleanen Kanal lauter drehe, dann ist der lauter und fertig. Wenn ich das am Modeler mache, muss ich nicht nur ans Speichern denken sondern auch noch die dreizehneinhalb anderen Patches, die ebenfalls diesen cleanen Sound benutzen,

Wobei das jetzt kein spezifischer Nachteil der Digitaltechnik sondern des Bedienkonzeptes ist.

Arbeite ich mit umfangreichen Presets hat das Vor- und Nachteile. Ich kann eben jeden Aspekt meines Sounds in jedem Preset sehr frei festlegen, muss dann im Zweifel aber auch alle betroffenen Presets ändern, wenn ich eine spezifische Anpassung global vornehmen will.

Das ist je nach Szenario Vorteil oder Nachteil, hat aber nur mittelbar etwas mit Digital/Analog zu tun.
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Die Verfechter beider Parteien wirst du nie unter einen Hut bringen. Das ist so, seit es Modelling/Profiling und Amps gibt. Und daran wird sich wohl auch leider nie etwas ändern.

Och... so manch Analog-Enthusiast hat sich dann doch vom Kemper/Axe-FX (etc.) überzeugen lassen. Und manch überzeugter AxeFX Nutzer hat sich doch nochmal einen Röhrenamp für bestimmte Anlässe gekauft.

Es gibt keinen Grund, sich final einzuschränken. Die meisten erkennen das irgendwann und nutzen eben das, was sie gerade überzeugt. Gitarristen, deren Einstellung unabhängig von technischen Fortschritt, Bedarf und Geschmack in Beton gegossen ist, irritieren mich.

Wobei es vollkommen nachvollziehbar ist, nicht alles selber austesten zu müssen. Wer ein für sich in einem musikalischen Kosmos funktionierendes Setup gefunden hat, soll es nutzen solange er möchte. Aber dann bitte daraus nicht ableiten, alles Andere wäre Murks.
 
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Wobei das jetzt kein spezifischer Nachteil der Digitaltechnik sondern des Bedienkonzeptes ist.

Ja klar.
Aber es scheint der digitalen Technik (bzw. dem, was damit so angestellt wird) innezuwohnen, dass man bspw. nur wenige Parameter auf einmal im Zugriff hat, sprich, an Dingen wie Encodern spart. Ich würde dafür aber liebend gerne ein paar € mehr ausgeben und auch den benötigten Platz "opfern".

Arbeite ich mit umfangreichen Presets hat das Vor- und Nachteile. Ich kann eben jeden Aspekt meines Sounds in jedem Preset sehr frei festlegen, muss dann im Zweifel aber auch alle betroffenen Presets ändern, wenn ich eine spezifische Anpassung global vornehmen will.

Das ist je nach Szenario Vorteil oder Nachteil, hat aber nur mittelbar etwas mit Digital/Analog zu tun.

Naja, auf digitaler Ebene wäre beides möglich. Wie das gehen kann, sieht man (wenn auch nicht so grandios realisiert) im Boss GT-1000. Da kann man jeden Block auch als sog. "Stompbox" abspeichern (der Name ist an sich eher unsinnig), ab dem Zeitpunkt verändern sich die Parameter des Blocks in jedem Preset, in dem der als Stompbox (für die es per Blocktyp auch noch 10 Speicherplätze gibt) gespeicherte Block benutzt wird. Das ist eigentlich wirklich sehr geil.
Und man kann trotzdem parallel komplett per Patch gespeicherte Blöcke benutzen und natürlich auch einen der "globalen Blöcke" (was an sich der passendere Name wäre) in einen Standardblock umwandeln.
Abgesehen von der sehr kruden Handhabung (Boss eben...), ist das tatsächlich richtig super und hat sich bei mir im Gig-Alltag auch schon wirklich sehr oft bewährt, zumal ich die wichtigsten Parameter auch noch immer zugänglich auf die 6 Encoder des GT gelegt habe.
 
Naja, auf digitaler Ebene wäre beides möglich.

Darauf wollte ich hinaus.

Auch mit der Digitaltechnik kann man hervorragend mit globalen Parametern und Einzelzugriff arbeiten... wenn der Hersteller das vorsieht und der Nutzer damit umgehen kann.

Der digitale Kram selbst schränkt da nicht ein, sondern allenfalls die Umsetzung des Bedienkonzeptes oder eben die Fähigkeiten des Nutzers ;)

Das ist natürlich schon ein Vorteil analoger Techik: "Da steht der Amp, da ist der Regler Volume im Clean-Kanal", ist im Zweifel ein klareres Konzept als "global Wert x kann im Menü Y definiert und im Unterpunkt Switch dem Drehregler Z zugewiesen werden".
 
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Achja, im Kemper gibt's eine etwas ähnliche Funktion, die heißt da wohl "Parameter Lock" - und sorgt, soweit ich weiß (hatte Kempers nur mal leihweise und mir die Funktion da nicht angeschaut), auch dafür, dass auch bei Patch-Wechsel Parameter eben "gelockt" bleiben. Wie umfangreich bzw. gut das in der Praxis funktioniert, das kann ich nicht beurteilen.
Im Axe FX III gibt's sowas dann auch noch, aber die Umsetzung ist auch höchst fragwürdig, soweit ich weiß.
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wenn der Hersteller das vorsieht und der Nutzer damit umgehen kann.

Das ist natürlich die Crux.

Denn Hersteller wie User scheinen den immensen Nutzen einer solchen Funktion nicht immer sofort zu kapieren. Als ich das mal bei The Gearpage für den damals noch recht frischen Helix Floor vorschlug, wurde ich wie ein virtuelles Auto angeguckt - im günstigsten Fall. Eigentlich wurde ich aber eher schräg angegangen, ich wüsste wohl nicht, wie ich Sounds daheim oder bei Proben ordentlich programmieren müsste und wäre deshalb einzig und allein selber Schuld, etc. Na klar, als ob noch nie ein einziger Gitarrist jemals bei Soundchecks die Regler seines Amps oder irgendwelcher Bodentreter angefasst hätte. Realität ist hingegen, dass genau das permanent passiert, wenn man die Gelegenheit hat, ganz egal ob es jetzt ad hoc kreativ (mal eben Delay Feedback hochdrehen) oder korrektiv ("Mist, cleaner Kanal zu schrill!") ist.
 
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Eigentlich wurde ich aber eher schräg angegangen, ich wüsste wohl nicht, wie ich Sounds daheim oder bei Proben ordentlich programmieren müsste und wäre deshalb einzig und allein selber Schuld, etc. Na klar, als ob noch nie ein einziger Gitarrist jemals bei Soundchecks die Regler seines Amps oder irgendwelcher Bodentreter angefasst hätte. Realität ist hingegen, dass genau das permanent passiert, wenn man die Gelegenheit hat, ganz egal ob es jetzt ad hoc kreativ (mal eben Delay Feedback hochdrehen) oder korrektiv ("Mist, cleaner Kanal zu schrill!") ist.

Da gibt es offensichtlich unterschiedlicher Ansichten dazu.

Ich hatte hier auch schon die Diskussion mit Usern, die ihre Sounds komplett programmiert haben und für die jede Anpassung auf der Bühne nahezu undenkbar ist. Ich vertrete auch die Ansicht, dass es durchaus Raum für spontane Anpassungen und auch Veränderungen gibt... das hängt am Ende aber auch maßgeblich an dem, was man als Band auf der Bühne erreichen will.

Bleibt Raum für Spontanität oder soll es immer exakt gleich klingen, sind alle Musiker diszipliniert oder brauche ich vielleicht mal nen Boost, wenn die Bläsertruppe heute gut in Schwung ist, wie gut ist der Mensch am Mischpult und auf was für Bühnen spielen wir... alles Fragen, die den Unterschied zwischen beiden Positionen ausmachen können.
 
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Ich hatte hier auch schon die Diskussion mit Usern, die ihre Sounds komplett programmiert haben und für die jede Anpassung auf der Bühne nahezu undenkbar ist. Ich vertrete auch die Ansicht, dass es durchaus Raum für spontane Anpassungen und auch Veränderungen gibt... das hängt am Ende aber auch maßgeblich an dem, was man als Band auf der Bühne erreichen will.

Bei mir gibt's einfach verschiedene "Arbeitsbedingungen", im wesentlichen die:

- Gigs, bei denen alles durchgetaktet ist. Musicals wären da in meiner "Karriere" das beste Beispiel (1:1 Top 40 Coverbands wollte ich nie machen, da gilt das aber natürlich auch). Da ist dann alles sorgfältig geprobt und vorbereitet und von mir aus kann nach den ersten Gigs (anlässlich derer man womöglich nochmal nachbessern muss) der Kram in Epoxidharz eingegossen werden. Finde ich allerdings auch eher unspannend.

- Gigs, bei denen ich aushelfe (macht einen recht großen Anteil meines Broterwerbs aus). Da gibt's im allerbesten Fall 'ne Stückliste, aber keinerlei Angaben, wie die Nummern gespielt werden (was dann eben glücklicherweise auch mal variieren darf), wie die Besetzung genau ist bzw. wie sie spielt (musste da dann auch schonmal so quasi mit Hängen und Würgen wie ein Keyboarder agieren, weil keiner verfügbar war). Da ist schneller Zugriff auf Sounds und Parameter unerlässlich.

- Eigenverantwortliche Gigs, Bands, Sessions, etc. Da will ich einfach mal so, mal so. Durchprogrammiertes Geraffel steht dem dann komplett entgegen.
 
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