Weil die Membranfläche und Wucht einer 4x12er doch nicht mit einer FRFR/PA was auch immer zu vergleichen ist. Auch wenn es vereinzelte FRFR-Systeme gibt, wo dann ein 12er neben nem Hochtöner ist, sind es eben keine 4!!!x12er. Von daher mMn ein bißchen Äpfel mit Birnen vergleichen.
FRFR ist IMO ein Begriff, der nur für Gitarristen erfunden wurde, die keine Ahnung von Veranstaltungsrechnik haben und denen man vermitteln möchte, dass die für das Ampmodeling angebotenen Monitore, etwas besonderes wären. Tatsächlich sind das aber klang- aber eben auch preislich(!) eher low-level Produkte.
Das ist eine der wesentlichen Erkenntnisse, die dieser Fred gebracht hat.
Es gibt durchaus Side Fills mit 2x12“! Zwei davon nebeneinander; ein Kemper oben drauf und man hat ein wunderschönes „Half-Stack“. Wenn das weniger „Druck“, als eine 4x12 Marshall macht, ist man IMO nicht in der Lage, das richtig einzustellen. (Ob man jemand mit so einem Rig in der Band haben möchte, ist eher die Fragen…).
Selbst mit meinen RCF NX10 habe ich mir um „Volumen“, „Druck“ oder „bewegter Luft“ nie Sorgen gemacht. Eher im Gegenteil, musste der Monitor stark eingebremst werden, um nicht im Frequenzbereich vom Bass rumzuwildern.
Der Grund, warum ich vom sog. „FRFR“ weg bin, ist dass eben ein charakteristisches Merkmal von einem konventionellen Amp Setup, genau eine gewisse Nicht-Linearität ist.
Mit dem ersten FR (Full Range) hätte ich noch gut leben können (den Frequenzbereich kann man ja leicht beschneiden). Doch diese (absolute) Flat Responds, finde ich schwierig.
Eine konventionelle Gitarren Box klingt anders, je nach dem, wie laut sie betrieben wird.
Da arbeitet ein
guter Monitor anders! Der bleibt vor allem in den Bässen auch bei hoher Laustärke stabil. Was hier aus PA-Sicht ein klares Qualitätskriterium ist, macht die Verwendung als Gitarrenverstärker komplex, denn man braucht für unterschiedliche Lautstärken unterschiedliche EQ/High-/Low-Cut-Einstellungen. Wobei unterschiedliche EQ-Einstellungen ja durch machbar sind, man muss es nur tun! Ich hatte aber keine Lust auf diese notwendige Fein-Abstimmung und das dynamische Verhalten kann man IMO auch nicht wirklich nachstellen.
Das kann man mit Lautmachern wie z.B. von Laney, oder dem Kemper Cone zwar umgehen, aber auch halt „drei Schritte vor und zwei zurück“, was Logistik und Klangauthenzität angeht. Man sucht sich dann ein „FRFR“-Monitor, der die „Macken“ einer konventionellen Gitarren Box hat, um eine digitale Simulation auch wieder nur „verbogen“ wiederzugeben, anstatt gleich zum Bewährten zu greifen.
Das ist IMO eigentlich etwas absurd.
Daher mein Plädoyer/Erfahrung: Entweder Modeling mit der notwendigen Soundabstimmung über PA Equipment (oder allgemein Equipment für „produzierten“ Sound) oder klassische Backline (…mit jeweils allen spezifischen Vor- und Nachteilen).