Warum klingen Gitarren besser wenn man sie oft spielt

  • Ersteller EnforcerII
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Ich wundere mich, warum immer nur von "besser" und nicht einfach von anders "geredet" wird. ;)

Nehmen wir an, eine Gitarre würde sich tatsächlich klanglich ändern - warum auch immer.
Wer sagt denn, dass die Veränderung zwingend als "besser" empfunden wird.
Es ist nicht logisch, warum das immer nur in eine Richtung gehen soll.
Dann könnte auch vermutet werden, dass viele der Gitarren, die nach kurzer Zeit wieder verkauft werden, vielleicht sogar "schlechter" geworden sind.

Also ich spekuliere zumindest nicht darauf, dass sich eine Gitarre, die ich kaufe, sich irgendwie ändert oder entwickelt, schon gar nicht bei einer E-Gitarre mit massivem Korpus.
Ich hoffe, dass ich mich gut an das Instrument gewöhne und der nach einiger Zeit "bessere" Klang eher darauf beruht und das Instrument so bleibt wie es schon beim Kauf war.
 
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"Besser" ist natürlich ein subjektiver Begriff; "ausgeprägteres Schwingungsverhalten" könnte aber z.B. objektiv be- oder widerlegbar sein und dennoch auch in Richtung einer Bewertung "besser" gehen.

Ja, so in der Art würde ich das auch sehen. :)

Nach meiner Erfahrung geht ein "ausgeprägteres Schwingungsverhalten" mit mehr ´Tiefe´ im Ton, besserer Notenseparation und - eigentlich logisch - einer feineren Ansprache einher.

Zu sagen ist eventuell noch, dass einfach nur (ab und an) auf einer Gitarre zu spielen meist nicht zu einem deutlich
"ausgeprägteres Schwingungsverhalten" führt. Das muss man schon richtig machen.

Hören kann man es dann zudem besonders gut bei komplexen Akkorden wie im Jazz, relativ clean gespielt mit einem guten Verstärker.

Also viele Faktoren, die wohl meist auch nicht alle erfüllt sind... . Und natürlich muss auch die Gitarre ein bisschen etwas hergeben... .
 
Wobei "ausgeprägteres Schwingungsverhalten" bei E-Gitarren auch mit Sustainverlust einhergeht, da jede Schwingung, die von den Saiten auf die Gitarre übertragen wird, nicht mehr vom Pickup abgenommen werden (bzw. nur der Teil, der wieder reflektiert wird).
Klar, Sustain ist nicht das maß aller Dinge, hat aber den Vorteil, dass es objektiv messbar ist.
 
Ich glaub ihr redet gerade aneinander vorbei, der eine meint wohl mit "ausgeprägteren Schwingungsverhalten" einen stark mitschwingenden Korpus und / oder Hals, der andere das genaue Gegenteil. :)
 
der eine meint wohl mit "ausgeprägteren Schwingungsverhalten" einen stark mitschwingenden Korpus und / oder Hals
Das wäre meine Position.
Worauf sollte sich das »ausgeprägt« denn sonst beziehen?
 
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Weil man dann öfter und somit besser spielt ;)
 
Das wäre meine Position.
Worauf sollte sich das »ausgeprägt« denn sonst beziehen?

Genau!

Die Saiten schwingen länger, dadurch ist länger ein Ton zu hören. Das meint man mit "Sustain". :)
 
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jetzt geht das schon wieder weiter :bang:
 
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Genau!

Die Saiten schwingen länger, dadurch ist länger ein Ton zu hören. Das meint man mit "Sustain". :)
Also nur zum Verständnis: Du meinst, dass ein stark mitschwingender Korpus/Hals zu mehr Sustain führt?

Das glaube ich nicht. Der länger klingende Ton ist dann nämlich nur akustisch zu hören, aber kann nicht über die Pickups abgenommen werden.
Zumal ich auch bezweifle, dass der Ton tatsächlich länger klingt. Ein bisschen lauter (rein akustisch, unverstärkt) ja, länger eher nicht. Alles was schwingt, absorbiert Energie.

@drul: Sorry, falls das alles schon diskutiert wurde, aber ich hab keine Lust, 10 Thread Seite zu lesen.
 
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Solange nicht von einer Seite ein hieb- und stichfester Beweis geführt wurde, schon. Und das dürfte sich als schwierig herausstellen.
Wie erklärst du dir denn deine These physikalisch? Für mich ist das zumindest erst mal nicht einleuchtend.
 
Jede gute Gitarre ist darauf ausgelegt, dass die Teile schwingen, die es sollen. Bei der klassischen Akustikgitarre die Decke, bei einer Resonator-Gitarre der Resonator (d'Oh), bei einer E-Gitarre "eigentlich" nur die Saiten. Jede Mit-Vibration anderer Teile (ja, auch Korpus und Hals) sorgt dafür, dass Energie "verloren" geht, weil ja eben nicht mehr nur die Saiten schwingen. Praktisch ist es aber auch so, dass bei der A-Gitarre andere Teile mitschwingen, bei einer Resonator-Gitarre kommt auch die Decke mit ins Spiel, und logischerweise bei einer E-Gitarre auch Korpus und Hals und was auch immer sonst noch.

Es kommt halt drauf an, dass die "richtigen" Teile schwingen. Die Imperfektionen sind so unvermeidbar wie teilweise gewollt, denn sie bringen doch den individuellen Charakter eines Instruments und runden das "Gesamtpaket" ab. Die Aussage, dass ein "mitschwingender E-Gitarren-Korpus" mehr Sustain bringt, ist kappes. Die Resonanz verstärkt den akustischen Ton, aber das war's dann auch. Ist derselbe Effekt aber wichtig für den Gesamt-Ton? Aber ja.
 
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Die Aussage, dass ein "mitschwingender E-Gitarren-Korpus" mehr Sustain bringt, ist kappes.

Nun ja, hier wurde ja behauptet ein "mitschwingender E-Gitarren-Korpus" würde Sustain reduzieren... .

Aber vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt, unter "mitschwingen" meine ich persönlich dass die Schwingungen ohne Hinderniss durch den Korpus fließen können. Man kann das förmlich an der Greifhand spüren, wenn Frequenzen behindert werden. Und dadurch verkürzt sich ja auch die Klangdauer... .
 
Ein fettes Extrembeispiel für eine wirklich vollkommen verratzte billige Gitarre eines Profis. Rabea Massaad (Dorje), einer meiner Lieblingsgitarristen der jüngeren Generation mit seiner Rita, einer gebrauchten Gitarre unbekannter Marke aus dem Internet für 60 Pfund Sterling mit noiseless Tonabnehmern von SD. Den Sound würden viele nicht mit einer Custom Shop Gitarre hinbekommen.

 
Ja, der Rabea hat's drauf - weil er nicht nur schnell shredden kann, sondern auch die Theorie und Gespür mitbringt. Der Sound ist sicherlich auch gut.

Aber was das hetzt mit dem Thema zu tun haben mag? :rolleyes:
 
Also nur zum Verständnis: Du meinst, dass ein stark mitschwingender Korpus/Hals zu mehr Sustain führt?

Das glaube ich nicht. Der länger klingende Ton ist dann nämlich nur akustisch zu hören, aber kann nicht über die Pickups abgenommen werden.
Wieso sollen die weiterhin schwingenden Saiten die Energie nicht an die PU´s weitergeben ??:confused:(Haben die womöglich ein Gedächtnis und sagen sich "Stopp , die schwingungen kommen vom Hals , DIE übertrag ich jetzt aber nicht :weep::D
Schwachfug , sorry
 
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Die Diskussion Schwingung/Sustain geht zwar etwas am TOPIC vorbei, aber etwas muss ich jetzt doch noch dazu einwerfen: Grob vereinfacht setzt der Pickup die RELATIV-Bewegung von Saite und Pickup in eine elektrisches Signal um. Den größten Teil davon dürfte die reine Saitenschwingung ausmachen. Wenn aber der Body schwingt (was er mehr oder weniger immer tuen dürfte), wird abhängig von der Ankopplung (direkt ins Holz geschraubt, federn befestigt, etc.) auch der Pickup in Schwingungen versetzt. Diese dürften zwar deutlich kleiner sein, als die die der Saite, durch Phasenverschiebung, Resonanz oder sonstwas könnte es aber dennoch zu interessanten Effekten in der resultierenden Schwingung kommen (Interferrenz, Schwebung, Auslöschung, Verstärkung). Also ja, ich bin sicher, dass das Schwingverhalten des GESAMTSYSTEMS den verstärkten Klang einer E-Gitarre bestimmt. Ob sich dabei ein stark schwingender Body aber positiv oder nagtiv auswirkt, dürfte an beliebig vielen Faktoren hängen.

Gruß,
glombi
 
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Du hast das jetzt schön Physisch /Theoretisch beschrieben , ich hab das für mich an Objekten , sprich Gitarren , in den letzten 27 Jahren Erfahren. So Unwichtig sind die Schwingungen des Holzes NATÜRLICH nicht , Das Zauberwort heisst "Sustain"
Auch Die Ansprache und Attack ist bei verschiedenen Hölzern /Bauweisen anders .
 
Wieso sollen die weiterhin schwingenden Saiten die Energie nicht an die PU´s weitergeben ??:confused:(Haben die womöglich ein Gedächtnis und sagen sich "Stopp , die schwingungen kommen vom Hals , DIE übertrag ich jetzt aber nicht :weep::D
Schwachfug , sorry
Nein, das denkt sich der PU. Der sagt zu den Schwingungen von Holz: Stop, du bist eine Holzschwingung, ich kann aber nur Schwingungen von einem magnetischen Material übertragen.
Die Saite überträgt einen Teil der Schwingung an den Korpus/den Hals. Diese Schwingung kann dann nicht mehr vom PU abgenommen werden. Deshalb will man diesen Teil so klein wie möglich halten, um maximales Sustain zu bekommen.

Stell dir vor, du schießt einen Fußball gegen eine lose Bretterwand. Der Ball wird einen Großteil seiner Energie an die Bretterwand abgeben und diese so in Schwingung versetzen. Die Reflexion des Balls wird folglich schwach ausfallen.
Schießt du den Ball gegen eine massive Steinwand, wird diese kaum in Schwingung versetzt, der Ball gibt kaum Energie ab und wird stark von der Wand reflektiert. Genau das passiert auch bei der Gitarre.

Nicht umsonst sind massive, schwere Paulas für ihr Sustain bekannt. Würde man wollen, dass der Korpus stark mitschwingt, würde man hauchdünne Hollowbodys bauen. Gibt es natürlich auch, aber sicher nicht wegen ihres langen Sustains, sondern wegen des spezifischen Frequenzspektrum, welches sich daraus ergibt (ich sagte ja bereits, dass Sustain nicht das Maß aller DInge ist).
 
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