Warum klingen Gitarren besser wenn man sie oft spielt

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EnforcerII
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Warum klingen Gitarren besser wenn man sie oft spielt

Warum ist das so? Ist das physik? Oder nur einbildung?

Ich habe z.B. eine schöne PRS im Keller liegen (im Koffer). Schadet es ihr? Würde sie besser klingen, wenn ich sie non-stop spiele?
 
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Keine Ahnung was es ist, aber das es so ist, zumindest bei vernünftig gebauten Gitarren, davon bin ich überzeugt !!
Non stop ist keine Vorraussetzung, aber regelmässig bzw viel ist wichtig.
 
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Ich stehe auch auf gebrauchte Gitarren, vorallem wegen den Hälsen. Sie fühlen sich einfach besser an, wenn sie genutzt worden sind.
 
Bei Akustikgitarristen gibt es den ungelösten Streit, ob sich eine schwingende Holzdecke "einspielt", darüber brauchen wir glaub bei E-Gitarren mit festem Korpus weniger streiten.

Fakt ist einfach, dass DU deine Gitarre "kennenlernst", unterbewusst weißt, wie sie reagiert und sowieso auch selber besser wirst, wenn du öfter drauf spielst.
All das passiert nicht, wenn das Instrument im Koffer liegt.

Um zur Abwechslung mal den unsäglichen Autovergleich zu bringen:
Du fährst mit einem Auto nach einiger Zeit auch etwas besser durch die Kurven als am ersten Tag. Das Auto ist deshalb aber nicht zwingend besser geworden.
 
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Nun, es gibt da diese Theorie!

In winzigen Hohlräumen befinden sich kleinste Mengen von losem Harz (die Hohlräume entstehen durch das Harz). Diese Harteile sind bei jungen Gitarren noch frisch und lose. Die Theorie ist nun, das sich diese Partikel durch die Schwingungen beim Spielen sortieren und damit an bestimmten stellen verfestigen. Dieses quasi "Ausrichten" der Partikel bestimmt den späteren Ton.

Ob das so stimmt oder ob alles nur Einbildung ist - I don't know. Aber Einbildung ist auch eine art Bildung! :D

Gruß
 
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Hmm, also meine Gitarren klingen alle noch gleich. Wobei zwei auch aus künstlichem Carbon-ähnlichem Material sind. Aber auch meine Holzgitarren haben den Klang nicht verändert.

Wenn es wirklich am Harz läge, könnten die Hersteller das Holz ja schon bei der Herstellung maschinell durch schütteln bzw. schwingen. Ich bezweifle das, weil die Schwingungen durch die Saiten bei Gitarren mit massivem Korpus ziemlich gering sind und E-Gitarren gerade dafür ausgelegt sind, möglichst wenig mitzuschwingen.

Die Schwankungen im Spiel bzw. den Händen werden da deutlich mehr ausmachen. Zumal die Erinnerung auch trügen kann. Zum Beweis müsste man in großem Abstand Aufnahmen mit einem konstant gleich bleibenden Anschlag und Grifftechnik machen. Also letztlich mit einer entsprechenden Maschine.
Eine ohne solchen Beweis geführte Diskussion wird letztlich nur aufzeigen, wer was glaubt.

Ich stehe auch auf gebrauchte Gitarren, vorallem wegen den Hälsen. Sie fühlen sich einfach besser an, wenn sie genutzt worden sind.
Das ist aber ein anderes Thema, da wird durch die häufige Nutzung Material abgeschliffen. Ähnliches lässt sich bei lackierten Hälsen mit sehr sehr feinem Schleifpapier/-vlies erreichen.
Unlackierte Hälse brauchen das nicht. Der geölte Ovangkol Hals meiner Framus z.B. fühlte sich schon direkt aus dem Karton raus geil an.
 
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Eine ohne solchen Beweis geführte Diskussion wird letztlich nur aufzeigen, wer was glaubt.

Völlig richtig. Es kann nur auf subjektive Erfahrungswerte zurückgegriffen werden.
Und da diese Werte, beim Altern und Bespielen von Instrumenten, nur über Monate-
und Jahre gesammelt werden können, gibt es ein weiteres subjektives "Problem". Das
Können und der Geschmack eines jeden Gitarristen verändert sich auch im Laufe der Zeit .......?

:gruebel:

Nichtsdesdotrotz finde ich Die Frage wer was glaubt nicht so uninteressant.
 
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Hallo,
und Jahre gesammelt werden können, gibt es ein weiteres subjektives "Problem". Das
Können und der Geschmack eines jeden Gitarristen verändert sich auch im Laufe der Zeit .......?
Sehr treffend. Und: auch die Fähigkeit der Ohren verändert sich (insbesondere in der höheren Frequenzen und das nicht erst ab Renteneintrittsalter).
Grüße
Markus
 
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Und: auch die Fähigkeit der Ohren verändert sich (insbesondere in der höheren Frequenzen und das nicht erst ab Renteneintrittsalter).

Klar kenn ick. Aber meine 3 haupsächlich und seit Jahrzehnten benutzten Gitarren, klingen (für mich) alle besser als zum
Zeitpunkt des Kaufes. Das nachlassende Gehör konnte also den Könnenszuwachs nicht "wettmachen" (glaub ich....)
:D
 
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die reine Sensor-Leistung des Gehörs lässt unvermeidlich nach...
wird allerdings von zunehmender Erfahrung (quasi verbesserte 'Auswertung' der Schallereignisse) mehr als kompensiert
ich nehme heute Details war, die mir früher nie aufgefallen wären

cheers, Tom
 
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Und da liegt vielleicht auch der Schlüssel für den Eindruck, dass die Gitarre "besser" klingt: Nuancen werden zwar nicht mehr in allen Frequenzen wahrgenommen, dafür aber die Qualität des Grundsounds durch die Hör-Erfahrungen besser.

Vielleicht liegt auch einfach nur daran, dass mit zunehmendem Alter die Qualität des Mobiliars im Zimmer ... Nee, das geht zu weit :)
 
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Es gibt sündhaft teure Geigen, die akklimatisiert in Tresoren aufbewahrt werden, aber regelmäßig von ausgesuchten Musikern bespielt werden. Warum wohl?
 
ist ein gutes Thema,Ich hab hier zweierlei sicht auf die Dinge.

Ja, Ich denke schon das die Gitarren sich durch spielen auch in gewisser Art und Weise einschwingen, das passiert nicht über Tage das man es direkt und sofort merkt, aber über Jahre doch schon, so ist mein Gefühl, ich finde das gerade meine älteren Gitarren meiner Sammlung, welche ich sehr viel gespielt habe, da einen Vorteil haben gegenüber meinen jüngeren Gitarren.

Das Problem dabei ist das man das schwer nachvollziehen kann, ein Untschied vorher/naher.
Aber mein Gefühl sagt mir, ja, da passiert was, allerdings erst nach viel spielen über lange Zeiträume

es kann aber auch gut sein das ich da total auf dem Holzweg bin, denn, dadurch das ich ein Instrument mehr spiele:
1) spiele ich viel mehr Gitarre, dh, ich werde kontinuierlich (auch in sehr langsamen Schritten) besser, und mein Empfinden wird stärker und feinfühliger

2) gewöhnen sich die Hände und der gesamte Körper in der Zeit auch besser ans Instrument und man bekommt dieses Vertrautheitsgefühl, das man oft bei einem unvertrauten Instrumente noch nicht hat.

Ich kaufe auch sehr gerne gebrauchte Instrumente, wo ich hin und wieder dieses Vertrautheitsgefühl von der ersten Sekunde feststelle, eben weil zb der Lack am Hals schon abgeflacht ist und nicht mehr so brandneu, es gibt keine harten Kanten mehr etc. aber auch wenn das Setup (Saitenlage, etc) schon so ist wie ich es gerne habe, wenn es da schon ab der ersten Sekunde passt, ist das eigentlich schon ein hervorragender erster Eindruck der nicht besser hätte sein können

Solche Features wie das abgespielt sein (damit meine ich jetzt nicht dezitiert ein starkes relic) gibts es allerdings auch bei neuen Gitarren von einigen namhaften Gitarrenbauern, zb Nick Page, der seine Instrumente mit so einer Art "Worn In" Veredeltung abrundet und so ein nagelneues Instrument sich so anfühlt als wäre es schon zig jahre lang gespielt worden, alle Kanten schön sorgsam und liebevoll leicht verrundet.
 
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Eben :great:
Verändert der/die Musiker/in das Instrument oder das Instrument den/die Musiker/in:nix:
 
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Mythos mit dem sich gutes Geld verdienen lässt... :whistle:


;)
 
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Verändert der/die Musiker/in das Instrument oder das Instrument den/die Musiker/in:nix:
Du gewöhnst dich an das Instrument - ob das andersrum auch funktioniert, ist eher eine philosophische Frage :tongue:
 
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die reine Sensor-Leistung des Gehörs lässt unvermeidlich nach...
wird allerdings von zunehmender Erfahrung (quasi verbesserte 'Auswertung' der Schallereignisse) mehr als kompensiert
ich nehme heute Details war, die mir früher nie aufgefallen wären

Völlig richtig , aber mMn auch immer noch nicht alles. Ja die Wahrnehmung wird geschult aber man nimmt nicht nur
mehr Details wahr, sondern man produziert auch bessere Details. Stichwort Tonbildung. Ich bin recht übefaul aber ich
hab jahrelang versucht, z.B. durch den Anschlag, einen mir besser gefallenden ,runderen volleren Sound zu erreichen.
Und ja das geht. ;) Auch sowas spielt hier natürlich mitrein.
Ansonsten würde z.B. Robben Ford nicht auf ner 0815 Gitarre Soundmässig so nach Robben Ford klingen
 
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Also ob eine Gitarre von sich aus mit der Zeit besser klingt wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Denn wenn sich da noch viel im Holz tut, wie die oben erwähnte Harztheorie, dann hätte in meinen Augen der Hersteller geschlampt.
Ich stimme dem aber zu, dass subjektiv mit der Zeit die Gitarre immer besser klingt, weil man mit dem Instrument einfach vertrauter ist, weiss wo was schnarrt und wo die Sweetspots sind. Und man den Klang der Gitarre einfach verinnerlicht hat.
Es kann einem aber genauso umgekehrt passieren - eine Gitarre, die ich früher viel gespielt hab und die mir vom Klang gefallen hat, gefällt mir heute längst nicht mehr so gut. Und ich glaube nicht, dass das daran liegt, dass ich sie seltener spiele. Ich habe nur jetzt mehr Auswahl und die anderen gefallen mir eben besser.
 
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Da ja auch PRS benannt wird... 2014 traf sich in Hessen eine kleine Ansammlung von Gitarrenbesitzern. Der Gastgeber legte seine frisch bei Thomann geplekte PRS auf einen Holztisch und schlug einzeln die Saiten an. Alle klangen gleichmäßig aus. Das war die Referenz, dann wurden vier weitere PRSi nacheinander auf diese Position gelegt und die Saiten in Schwingung versetzt. Eine fiel von diesen Gitarren ab, nämlich die, die nicht regelmäßig durch den Eigentümer (zu dem Zeitpunkt der PRS Vertrieb) bespielt wird.
Dieses Verhalten war beim trockenen Spiel wahrzunehmen. Ob dies sich auf verstärktes Spiel in wahrnehmbaren Maß auswirkte, war so nicht feststellbar. Vergleichbar wäre das Phänomen unverstärkt angespielter Sattelmaterielen, wo selbst ohne hochwertige Mikrophonierung Unterschiede zu hören sind, verstärkt aber alle gleich klangen.
 
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Es gibt sündhaft teure Geigen, die akklimatisiert in Tresoren aufbewahrt werden, aber regelmäßig von ausgesuchten Musikern bespielt werden. Warum wohl?
Redest du jetzt wirklich von Geigen? Denn das ist eine ganz andere Geschichte, hier geht's um Holzbalken mit Saiten...
Und selbst bei Geigen ist diese Sache wohl eher eine Sache für die Psyche gutbetuchter Käufer als eine für den Klang des Instruments.
 
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