Weg vom Plek, mehr "Fingerarbeit"?

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Hallo zusammen,

in letzter Zeit (Halbes Jahr) spiele ich meine Akustikgitarre immer mehr mit den Fingern. Nicht nur normales 4-Finger-Picking, auch nehme ich oft den Zeigefinger als Plektrumersatz (So als hätte ich ein Plek in der Hand, aer hab eben doch keins ;)) oder eben nur Daumen und Zeigefinger. Ganz nach Belieben wechsle ich eben dazwischen. Habe auch keinerlei Ambitionen irgendwie der nächste Knopfler oder sonst wer zu werden. Das Gitarrenspiel ist mein pures Hobby und eben Leidenschaft :)

Nun spiele ich genau so viel E- wie A-Gitarre (Bis zuletzt Metal in einer Band, aber ich bin jetzt ausgestiegen). Und auch da spiele ich hin und wieder gerne mit den Fingern. Jedoch komme ich da ganz schnell an meine Grenzen und benutze auch hauptsächlich das Plektrum. Dies wollte ich in nächster Zeit möglicherweise auch etwas ändern.
Was mich zu ein paar Fragen führt:
- Wer spielt von Euch die E-Gitarre vermehrt mit den Fingern?
- Warum?
- Gibt es einen bestimmten Ansatz, den ich verfolgen sollte, wenn ich das "E-Fingerspiel" weiter ausbauen will?
- Würdet Ihr sagen Ihr habt den gleichen Level an Schnelligkeit, Exaktheit und eben "Tone/Beherrschung" erreicht, den Ihr mit dem Plek hattet?
- Und natürlich: Was für Stile spielt ihr? Ich habe bis zuletzt Metal gespielt, habe aber nicht mehr wirklich Lust in diese Richtung weiter zu gehen. Ich habe eine tiefe Passion für Classic Rock und alles irgendwie "Alte rockige". Und in diese Richtung wird meine nächste Band auch wieder gehen denke ich.

Ich habe vor längerer Zeit ein Interview mit Richie Kotzen gelesen in der er selber beschrieb, dass er aus "Langeweile" aufgehört hat mit Plek zu spielen. Und zwar alles, auch Sweeps, etc. (Wobei ich mich frage: Wie zum Teufel?). Und wenn man sich das neueste Zeug von ihm anhört (zB The Winery Dogs) muss man doch sagen der Herr ist genauso Heavy wie jeder andere Plektrumspieler.

Wäre toll wenn ich ein paar Antworten bekäme!

Lg,
Simon
 
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- Wer spielt von Euch die E-Gitarre vermehrt mit den Fingern?
Ich. Nicht vermehrt, aber ab und zu.

Weil gewisse Picking Passagen wie z.b. 'Nothing else matters' von Metallica oder Intro und Strophe von 'Still Loving you' von den Scorpions für mich einfacher zu fingerpicken sind.

- Gibt es einen bestimmten Ansatz, den ich verfolgen sollte, wenn ich das "E-Fingerspiel" weiter ausbauen will?
Ich weiss nicht, wie fit du in Sachen Fingerpicking bist. Kommt auch auf die Stilrichtung an. Ich persönlich empfehle das Travis Picking, passt auch für die E-Gitarre.

- Würdet Ihr sagen Ihr habt den gleichen Level an Schnelligkeit, Exaktheit und eben "Tone/Beherrschung" erreicht, den Ihr mit dem Plek hattet?
Nein, nie und nimmer. Mit Plektrum kann ich ganz andere Sachen spielen als mit den Fingern. Das ist auch gut so, beide Spielvarianten haben ihre Daseinsberechtigung.

- Und natürlich: Was für Stile spielt ihr? Ich habe bis zuletzt Metal gespielt, habe aber nicht mehr wirklich Lust in diese Richtung weiter zu gehen. Ich habe eine tiefe Passion für Classic Rock und alles irgendwie "Alte rockige". Und in diese Richtung wird meine nächste Band auch wieder gehen denke ich.
Vorwiegend Hardrock und Metal. Als 1972er Jahrgang hat bei mir der gute alte classic/old school/80s/whatever - Rock natürlich tiefe Spuren hinterlassen.
 
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... Ich habe vor längerer Zeit ein Interview mit Richie Kotzen gelesen in der er selber beschrieb, dass er aus "Langeweile" aufgehört hat mit Plek zu spielen. Und zwar alles, auch Sweeps, etc. (Wobei ich mich frage: Wie zum Teufel?). Und wenn man sich das neueste Zeug von ihm anhört (zB The Winery Dogs) muss man doch sagen der Herr ist genauso Heavy wie jeder andere Plektrumspieler. ...
... wobei man sagen muss, dass seine Settings es möglich machen, dass selbst seine Hammer Ons und Pull Offs genauso heavey klingen. Ich denke, das ist insgesamt Einstellungssache bei ihm und keine Sache von Hornhaut, Klauen-ähnlichen Nägeln, oder sonstwas



Bei den meisten guten Chicken Pickern hört man auch kaum einen Unterschied, ob die Saite jetzt gerade mit Plektrum, oder mit dem nackten Finger gezupft wurde.
 
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... wobei man sagen muss, dass seine Settings es möglich machen, dass selbst seine Hammer Ons und Pull Offs genauso heavey klingen. Ich denke, das ist insgesamt Einstellungssache bei ihm und keine Sache von Hornhaut, Klauen-ähnlichen Nägeln, oder sonstwas

Bei den meisten guten Chicken Pickern hört man auch kaum einen Unterschied, ob die Saite jetzt gerade mit Plektrum, oder mit dem nackten Finger gezupft wurde.

Geiles Video! Wobei er hier ja noch zurückhaltend spielt. In vielen Videos mit den Winery Dogs (Es gibt da ein wo er zusammen mit Billy Sheehan n paar Songs der Band anzockt, finde es grade nicht mehr) geht er ja ab wie ein Schnitzel und hat Sweeps, etc. raus.

Settings? Das kann gut sein. Wobei er ja meistens eher VIntage Amps wie Fender oder Marshall spielt. Also eher Amps, die meiner Ehrfahrung nach einen stabilen Ton haben, aber wenig Kompression geben. Generell KLINGT sein Sound sehr offen. Aber gut, das können wir von hier aus sehr schlecht beurteilen.

Soweit ich es beobachte benutzt Kotzen alles. Also jeden Finger, jede Technik, etc. Er macht Chickenpicking, schlägt viele Akkorde nur mit dem Daumen an (Als wärs ein Plektrum). Manchmal "haut" er auch einfach nur auf die Saiten. Generell nutzt er viele Techniken der linken Hand, wie Hammer-Ons und Pulloffs.

Ich will in nächster Zeit auf jeden Fall mal n bisschen mehr ohne Plek spielen. Ich habe zurzeit ja keine Band und bin eh ein bisschen "festgefahren" in dem was ich so tue.

Edit:
Hier is das Video. Ich glaube nur Sweeps macht er hier nicht. Trotzdem geil.
 
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Interessantes Thema.

ich mische, wie ich gerade lustig bin und v.a. abhängig davon, was für einen sound ich will.

Dabei behalte ich aber das Plek immer zwischen Daumen und zeigefinger. Ich spiele dann mit der Kuppe vom Mittelfinger ziemlich in der Nähe des Hals-Ansatzes. Dabei "Streife" ich die Saite nur, das gibt dann einen sehr sanften und süßen Ton. Abgeschaut hab ich mir das bei Brian May, der macht das recht häufig.

Oder eben Blackmore-Style, E und A mit dem Plek, D G und b (und manchmal auch A) mit Mittel und Ringfinger. Dabei reiße ich etwas(!) an den Saiten. Ist ähnlich dem chicken-picking, aber halt nur bei Riffs. Klingt dann etwas perkussiver, siehe z.B. Man on the Silver Mountain von Rainbow.
 
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Was mich zu ein paar Fragen führt:
- Wer spielt von Euch die E-Gitarre vermehrt mit den Fingern?
- Warum?
- Gibt es einen bestimmten Ansatz, den ich verfolgen sollte, wenn ich das "E-Fingerspiel" weiter ausbauen will?
- Würdet Ihr sagen Ihr habt den gleichen Level an Schnelligkeit, Exaktheit und eben "Tone/Beherrschung" erreicht, den Ihr mit dem Plek hattet?
- Und natürlich: Was für Stile spielt ihr?

-Ich spiele sicher nicht mehrheitlich aber doch recht viel mit den Fingern.

-weil ich damit Sachen machen kann die mit dem Plektrum nicht oder nur sehr schwer machbar sind.
Es erweitert einfach meine Ausdrucksmöglichkeiten.

- keine Ahnung ... einfach offen sein und ausprobieren was geht und was nicht.

- Schnelligkeit ist sicher nicht die gleiche, Exaktheit wohl schon ähnlich, Toneformung ist
mit den Fingern mMn eher besser als mit Plektrum

- Blues, Funk, Soul , Classic Rock, laid Back Zeug a la JJ Cale ......

PS achja bei mir kommt dazu das ich mit Fingerpicking auf der Akustischen angefangen
habe. So war mein Zugang das auf der E Gitarre zu probieren, ganz natürlich.
 
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Ich orientiere mich seit längerer Zeit sehr an chet atkins.
Zur Geschwindigkeit: man spielt in diesem Stil meist andere Sachen als diese typischen flat pick licks. Also eher banjo rolls, open string licks und arpeggios als 3 notes per string patterns.
 
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Danke für die ganzen Antworten!

Also zum Thema Schnelligkeit: Ich denke da gibt es (mit Eingrenzungen) wenige Abstriche. Wie man bei Herr Kotzen oder auch anderen sieht. Aber man muss auch bedenken das man diese Herren schon zurecht als Virtuosen bezeichnet.
In diesem Leben wird es das nicht mehr bei mir. Aber der Speed King war ich auch mit Plektrum noch nie. Ich sah da einfach keinen Sinn darin. Also: Mal n schneller Lick, Ja. 16 Shredding auf 180 BPM, Nö.

Das einzige was ich bedenke ist das eben manche Techniken ohne Pick (Soweit ich das sehen kann) nicht mehr gehen. Zum Beispiel Pinch Harmonics. (Wer weiss wie es mit den Fingern geht-> MELDEN!).
Für einen besseren TONE (Und der kommt ja bekanntlich aus den Fingern -> 2 Euro ins Phrasenschwein) verzichtet man aber eben. Und ich bin seit meiner Jugend ein Fan des frühen Knopflers. Auch wenn der schon aufgehört hat Musik zu machen, die ich mag, da war ich nicht mal geboren ;)
 
Pinch Harmonics gehen. Der Nagel vom Zeigefinger schlägt die Saite an, der Daumen dämpft. Ist also quasi das gleiche ;)
 
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Pinch Harmonics gehen. Der Nagel vom Zeigefinger schlägt die Saite an, der Daumen dämpft. Ist also quasi das gleiche ;)
Du sagst das so einfach ;) Muss ich nahher mal probieren. Geht das nicht abartig auf die Haut?
 
Warum? Auf den hohen Saiten muss man halt etwas aufpassen, sonst hängt die Saite zwischen Nagel und Nagelbett :D
 
Vielleicht hilft dir ja dieses Video weiter. Geht von der klassischen I-M Technik bis zu modernen Thumbpick Techniken aller Chet Atkins, Brent Mason oder Kevin Eubanks

 
Der Rhythmusgitarrist von Kvelertak spielt die Gitarre ohne Plek. Ich finde es ziemlich beeindruckend, mit welcher Präzision er die Riffs spielt, obwohl er kein Plek benutzt. Beim Hören des Albums wäre ich nie darauf gekommen, dass einer der Gitarristen ohne Plek spielt.



 

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