Welche Musik haben eure Eltern gehört ?

...Bei mir kann man also von einer musikalisch wertvollen Kindheit sprechen.

hi ;)

^^^ da schliesse ich mich doch glatt an!! :great:
auch die v. mir oben erwähnte musik war 'wertvoll' - zumal, sieht man/frau ja, was aus mir geworden ist *hehe :rock:

liebgrüßt - aussem schönen, alten wien ('worldmaintown of music') rojo
 
Sehr schöner Thread, gefällt mir und ist interessant zu lesen.

Ich bin 1985 geboren und meine Eltern haben einen sehr unterschiedlichen Musikgeschmack. Meine Mutter kommt aus ner Musikerfamilie und steht mehr so auf Chorgesang, Klassik und Jazz.
Mein Vater hat eher alles auf Platte gekauft, was in den 70ern angesagt war (und mich somit stark geprägt). ABBA, Boney M., aber auch Queen und Deep Purple, Alice Cooper, später dann auch Scorpions und Supertramp.

Ich habe mich immer gefragt, wie meine Eltern das miteinander ausgehalten haben, bei dem unterschiedlichen Geschmack. Jetzt bin ich selbst verheiratet und es ist ähnlich verschieden und trotzdem egal. So hat man hier und da mal ne "Oase", Kopfhörer rauf und nen Rock - oder Metalklassiker an!
 
Von der Häufigkeit war das Abba, Rolling Stones und Peter Maffay.

Radio war allerdings richtig übel, Albano und Romina Power, Nino de Angelo und wie die alle hiessen. Ist ja kein Wunder das ich bereits als Kind in die USA oder nach England auswandern wollte. :p

Mitte der 80er hab ich immer Tapes aufgenommen von den Rock und Heavy Metal Sendungen auf SWR oder HR. War immer eine Stunde abends mit news aus Rock und Metal.
Da wurde auch angesagt was als nächstes kommt, und danach meistens nochmal wer spielte. Ohne das einer während des songs reinquatschte, konnte man entspannter tapes aufnehmen. :D

Kurz drauf gabs ja dann die ersten Audio CDs, da hab ich dann immer 4-5 Stunden im Laden Probe gehört. Zum Glück hat man mich nie rausgeworfen.
 
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eigentlich haben meine Eltern nur Scheiss gehört (sry Mama, aber stimmt)
Später haben sie Kiss und ACDC gehört, aber nur weil ich mir die Platten geholt habe und unser Haus nicht so groß war, als dass man vor meinem Lärm wirklich fliehen konnte.
Zugute muss man ihnen aber halten, dass sie meine Sucht finanziert haben,
ich hing schon früh an der Nadel.
Ich glaub die fünfte war schon eine Shure, geil ne?
 
Warum muss man Musik, die einem nicht gefällt, als "Sch**ss" bezeichnen? ... :(

Mal überlegt, dass das diejenigen kränkt und ärgert, die diese Musik gerne hören?
 
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Warum muss man Musik, die einem nicht gefällt, als "Sch**ss" bezeichnen? ... :(

Mal überlegt, dass das diejenigen kränkt und ärgert, die diese Musik gerne hören?

Ich habe ich unglücklich ausgedrückt :redface:, ich schreibe ungünstigerweise so wie ich spreche. Ich bin auch leider nicht in der Lage, die Intonation meiner Aussage in die Tasten zu geben,
ich kann nur versichern, die beiden wären nicht gekränkt.
Neuer Versuch:
Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob sich meine Elten seinerzeit sich sicher waren, was gerne gehört haben.
Strukturfreies allerlei, es hat sie einfach nicht interessiert.
Ich habe meiner Mutter mal zwei Kassetten von Shirley Bassey gekauft, die hat sie gerne gehört, aber sich eine selbst gekauft, hätte sie wohl nicht.
 
Also mein Vater hatte Platten von den Stones,the Who,den Soundtrack von Easy Rider,den Beatles,Deep Purple,Led Zeppelin,Chuck Berry,...

Alles was man so in den 50er,60er und 70er gehört hat,dadurch bin ich auch recht früh mit der Musik in Kontakt gekommen.
 
Jahrgang ´59 und zwei hauptsächliche Erinnerungsfelder:

a) meine Eltern hörten wesentlich weniger Musik (seltenst Radio - mein Vater im Wagen, wenn er berufstätig unterwegs war, aber das bekam ich nicht mit - meine Mutter hörte selten Radio und selten irgendwelche andere Musik) als wir, allerdings: wenn sie feierten, ging es rund, vorwiegend ging es um James Last und anverwandte Musik, es gab auch eine Sammlung Klassik-Platten, die bekamen wir als Kinder aber nicht so mit. Stücke und LP´s (wir hatten damals so ne Stereo-Kombi-Wohnraum-Musik-Truhe mit Radio und Plattenspieler) an die ich mich erinnere: Swing along with Floyd Cramer (der sitzt da in so ner schicken Hollywood-Schaukel), von Chris Barber "Petite Fleur" (schönes Stück).
Gemeinsam konnte wir bis ich etwa 14 war noch den Grand Prix de Eurovision schauen (früheste Erinnerung: Mirelle Mathieu mit ihrem Bubikopf; verstörendste Erinnerung: Mein Freund der Baum), ABBA fanden wir alle gut, ähnlich Reinhard May (Die Schlacht ums kalte Buffet etc.) sowie die LP Sound of Silence von Simon&Garfunkel, Beatles ging auch noch als gemeinsamer musikalischer Treffpunkt.

b) meine älteren Brüder (zwei und vier Jahre älter) hatten wesentlich mehr Einfluß auf meinen Musikgeschmack als meine Eltern. So bekam ich schon früher als Gleichaltrige songs wie "Born to be wild", "In a Gaddada Vida", "Brown Sugar", "Venus", "Tobacco Road" und Bands wie UFO, The Crazy World of Arthur Brown, Eric Burdon, ne Woodstock-CD und ähnliches mit. Gemeinsam haben wir uns kurz darauf alle damaligen und kommenden Platten von Genesis angeschafft und reihum gehört (die Älteren hatten jeweils das Vorrecht des ersten Hörens, aber je nach Stimmung und Gnade konnte man dabei sein), überhaupt viel Prog-Rock wie Pink Floyd (auch die wilden Anfangsjahre), Yes, King Crimson (21first century scizzoid man); das Ende dieser Phase gemeinsamen Musikgeschmacks und -hörens fiel dann definitiv zusammen mit dem Zeitpunkt, wo Peter Gabrial Genesis und mein ältester Bruder das heimische Haus verließ.

Bei Prog- und Hard-Rock bin ich dann auch ne Weile geblieben, auch bei Exoten (jedenfalls bezogen auf den gleichaltrigen Musikgeschmack) wie Cpt. Beefheart, Zappa (weit vor Bobby Brown), King Crimson etc. Dazu natürlich damals zeitgenössige Sachen wie Deep Purple (live in Japan), Led Zeppelin, Black Sabath, Uriah Heep, Golden Earring, Bowie, Lou Reed, Dylan, Neil young und vieles querbeet - Punk, Reggae, Queen, Jazzrock ...

Neben meinen älteren Brüdern war es zunächst die Kombination Radio (Hilversum tree) und Kassettenrecorder (und wenn Du in diesen song reinquatscht komm ich rüber und zermöbel dich - nervenstes Erlebnis: der Versuch, "radar love" sowohl ungekürzt als auch vorne wie hinten kommentarlos und unausgeblendet auf Band zu bannen ...), die für mich stilprägend war (die deutschen, zumindest mir bekannten oder gut empfangbaren Sender waren allesamt verschnarchter als die niederländischen) sowie "Musikladen" von Radio Bremen und dann natürlich Rockpalast. Da haben wir uns dann fetenmäßig abgesprochen und irgendein elternresistenter Keller mit ner ordentlichen Anlage fand sich immer; Highlights (nur mal so rausgepickt): Mothers Fines, Rory Gallager, Jonny Winter ...
 
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Meine Mutter war Harry Belafonte-süchtig.

Offensichtlich hat es mir nicht geschadet ;)
 
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Wer hat die Kokosnuss … geklaut? :D

Karel Gott und besonders Peter Alexander hatten's meiner Mutter angetan. Da gab's aber auch was von Tom Jones und Vico Torriani

Mein Vater stand auf Max Greger. War wohl so was wie ein musikalischer Beckenbauer :) Marsch Musik wie z. B. dieser hier
Bayrischer Defilier Marsch und Alpenländische Polka Musik.

In der kleinen Plattensammlung gab's auch Mozart, Beethoven's Symphonien, etliche Tschaikovsky Konzerte und wohl noch ein paar andere.
Ich weiss gar nicht warum diese Platten überhaupt da waren. Ausser mir, hat sich die niemand angehört.

Eigentlich hat speziell die klassische Musik bei mir schwere Eindrücke hinterlassen, die sich im Laufe der Jahre verfestigt haben.
Tschaikovsky piano concerto #1 B moll, Smetana's Die Moldau, Bizet Carmen, oder sogar Strauss' Radetzky Marsch sind ein paar die mir einfallen.

Zur Faschingszeit gab's dann neben den üblichen Polkas auch exotischere Musik, wie z. B. das hier Xavier Cugat, Brazil oder sonstigen Samba.
Letzteres hat mir wohl nachträglich den Kompass verdreht :rolleyes:
 
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Meine Eltern (beide Baujahr 51) waren früher Udo-Jürgens-Fans und haben mich und meinen Bruder sogar mal im Grundschulalter mit ins Konzert geschleift. Ich kann mich außerdem an einige Platten von Reinhard Mey erinnern und meine Mutter hat jahrelang beim Putzen immer Milva auf volle Lautstärke gedreht. Komischerweise standen im Regal auch alte Platten von den Beatles, CCR und anderen, die wurden aber nie gespielt. Ich war immer der Meinung, die Musik von denen kann nix sein, weil die eben meinen Eltern gehörten und der Musikgeschmack alles war, aber nicht meins. Muttern hört inzwischen übrigens eigentlich keine Musik mehr und Vaddern ist komischerweise auf Jazz umgestiegen, hört wirklich viel, geht auf Konzerte.... Immer noch nicht meins, aber für meine Ohren wenigstens nicht so invasiv wie der alte Geschmack.

Ich habe mit Grunge, da war ich wohl so um die 14, angefangen, wirklich viel Musik zu hören. Alle anderen fanden es grauenhaft. Meine zwei Jahre älterer Bruder: "Was hörst du denn da für einen depressiven Scheiß?" Er selber hat keine Musik gehört und hat dann so ein/zwei Jahre später angefangen, meine CDs zu klauen. Ja, da hat er sich dann plötzlich auch für depressiven Scheiß interessiert. Ich muss meinen Eltern (und besonders meinem Vater, der schon immer der musikafinere von beiden war) zugute halten, dass sie es tapfer ertragen haben, ohne sich u viel zu beschweren. Ich habe allerdings sehr schnell ein paar sehr gute Kopfhörer geschenkt bekommen. Und zu Weihnachten und zum Geburtstag wurden Musikwünsche trotzdem immer gern erfüllt, obwohl das für die wohl nicht weniger schlimm war als deren Musik für mich.
 
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Jahrgang 74, und das grosse Gliueck, dass mein Papa (Jahrgang 43) ein ziemlicher Musik-Freak war und bis heute ist. Sprich: Radios selbst basteln, um UK-Sender oder AFN zu empfangen. Stones als praegendste Band, aber auch viel klassischer Rock'N'Roll, Rockabilly aber auch durchaus die etwas schnulzigeren "Oldies". Als Kind viel gehoert, im Auto oft dieselben 10 Cassetten rauf und runter - noch heute erwarte ich, dass auf gewisse Songs exakt ein bestimmter folgt, weil ich das einfach so oft gehoert habe.

Das schoenste war dann: Ich hab irgendwann sowas wie einen eigenen Geschmack entwickelt (oder dachte dies) - Irgendwie war ich dann in einer heftigen Power-Metal-Phase (das war nicht so seins) und bin dann zu den "Wurzeln" des Metal vorgedrungen... und wenn man mal bei Led Zep ist, ist es zu den Stones nicht weit, und schwupps ist man bei Howlin' Wolf und noch frueher unterwegs... irgendwann haben wir dann in London in einem Plattenladen gemeinsam nach guten Son House und Charlie Patton Aufnahmen gesucht.

So ist das bis heute - wir schicken uns Tipps per Spotify und haben immer ein Gespraechsthema.

Jetzt sind wir aber nicht ein Herz und eine Seele, was Musik angeht - mit meiner letzten Band, in die ich viel Herzblut reingesteckt habe, konnte er nicht so viel anfangen. Funk ist halt nicht so sein Ding, die Zeit hat er musikalisch "verpasst", weil er da gerade kleine Kinder hatte (z.B. mich). Aber viel gemeinsame Basis ist da.

Ach ja, meine Mutter - die hat bei Kate Bush in hoeherer Lautstaerke immer fluchtartig den Raum verlassen und hat ihn an sich so "sein Ding" machen lassen, was Musik anging. Hatte aber Spass an mainstream Pop&Rock.

Nachteil ist - bin ein ziemlicher "Kulturbanause", meine Exposure zu Klassik&Co. war eher gegen null. Kann damit bis heute wenig bis gar nix anfangen...
 
Wichtig ist die Liebe zur Musik. Kein Mensch muss sich schämen, weil er eine bestimmte Musikrichtung (z.B. Klassik) nicht mag oder damit nichts anfangen kann solange er diese nicht herabwürdigt ;)
Ich z.B. fange mit Rap oder Hüpf-Hopf so gut wie nichts an, lasse aber gerne den Liebhabern dieser Musikrichtung ihren Spaß ...
 
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Ich z.B. fange mit Rap oder Hüpf-Hopf so gut wie nichts an, lasse aber gerne den Liebhabern dieser Musikrichtung ihren Spaß ...

....völlig in Ordnung, ich halte es auch so.
Als mein Sohn in der Pubertät mit Rap ankam, habe ich ihm zuerst einen Vogel gezeigt, aber zum Glück ganz schnell verstanden, weshalb er darauf kam....
...irgendwie musste er doch sein eigenes Ding finden und sich abgrenzen von mir...
 
Mama (Jg. 1950): Stones, Beatles, Queen, Supertramp, Motown, später Prince, Maffay, Grönemeyer (nun ja ...)

Papa: (Jg. 1951): Beatles, Pink Floyd, The Who, Led Zeppelin, Hendrix, Cream, Focus, Mike Oldfield, Uriah Heep, Kraftwerk, Jane, Grobschnitt, etc.

Solide Pop- und Rock-Sozialisation für mich, denke ich. Das höre ich auch selbst alles bis heute, erweitert um das, was bei mir im Laufe der Jahre dazu gekommen ist: Thrash Metal, Death Metal, Elektronik. Meine (deutlich jüngeren) Geschwister hören die Musik unserer Eltern + die von mir gewohnte Musik + teils "extremere" Sachen aus Metal + Elektronik. Bei uns in der Familie gab es da also keinerlei Abgrenzungskonflikte sondern eine stringente Entwicklung ;-)

Mein (ernsthafter!) Traum allerdings: Meine Kids betreten irgendwann den Keller, wo ich mit alten Kollegen Slayer-Cover zocke und meinen entsetzt: "Was für ein lahmes Zeug, hört mal das hier: Ranzranzranzranz-tengtengteng-brzzzzzsrzzzz-ranz-ranz" ;-)

Mein Albtraum: Meine Kids hören Helene Fischer oder PUR. Oder deutschen 08/15-HipHop anstatt Public Enemy ...

Offenbar ist diese frühkindliche Prägung auch stärker als die in der späteren Kindheit und Pubertät, denn die Sounds der 80er haben zumindest bei mir keinerlei nostalgische Spuren hinterlassen... im Gegenteil, ich winde mich heute noch, wenn ich (die meisten) Rockplatten aus den 80ern höre.
Hm, mittlerweile stehe ich zum 80er-Aspekt meiner musikalischen Sozialisation ... ;-)

Im Rock-Bereich gab es mit Thrash- und Death-Metal was richtig innovatives (worauf jede "aktuelle" Metal-Stilistik gründet) und auch im Pop-Bereich richtig gute Sachen! Damalige Bravo-Poster Boys wie Nick Kershaw, Spandau Ballet oder Duran Duran waren richtig gute Songwriter und Musiker, bzw. echte Bands, keine Kunstprodukte. Alben von Madonna schlagen Epigonen wie Lady Gaga &. Co. in "qualitativer" Hinsicht um Längen.

Heute ist Pop-Kultur auf diesen IT-Girl-Wahn reduziert, es geht mehr um Entertainment, Image und Selbstinszenierung als um Musik. Klar, all das war schon in den 80ern angelegt ("Danke", Michael ...) aber stand damals noch in einem ausgewogenen Verhältnis zur Musik.

Angesichts dessen habe ich meinen Frieden mit den 80ern gemacht, was ich vor ein paar Jahren auch nicht für möglich gehalten hätte ;-)
 
Angesichts dessen habe ich meinen Frieden mit den 80ern gemacht, was ich vor ein paar Jahren auch nicht für möglich gehalten hätte ;-)

Ja, ich auch. Mittlerweile finde ich sogar Gefallen an so einigem, bei dem ich zu der Zeit damals noch abgekotzt hätte. Ich würde nicht so weit gehen und mir jetzt ein Whitney Houston Album kaufen - aber wenn mal I wanna dance with somebody im Radio läuft, dann muss ich grinsen und höre es mir gerne an.
 
Ich würde nicht so weit gehen und mir jetzt ein Whitney Houston Album kaufen ...
... müsstest Du auch nicht: Falls Du die LP geschenkt haben möchtest, dann schick mir eine PN ;-)

Mittlerweile gelingt es mir, vieles im zeitlichen Kontext zu begreifen, was Sounds und Produktionstrends angeht. Mit dieser Distanz oder auch "Relativierung der Verfehlungen" kann man echt viele gute Songs und (damals) innovative Ideen entdecken.

Was ich an den 80ern rückblickend richtig cool finde: Die Relevanz, die Musik für uns Heranwachsende hatte, genauso für die noch von den 60s und 70s geprägten, damaligen jüngeren Erwachsenen. Das hielt noch bis in die 90er an, mittlerweile scheinen Smartphone, Apps, soziale Netzwerke etc. die Bedeutung von Musik als Mittel zur Identitätsbildung, Identifikation und Abgrenzung für jüngere Menschen komplett ersetzt zu haben. Aber gut, das ist eine andere Diskussion ...
 
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Meine Mutter hat fast ausschließlich Barock und Klassik gehört. Eine Ausnahme war - warum auch immer - Nana Mouskouri. Mein Vater hörte hauptsächlich Kirchenmusik, daneben ab und zu mal Weltliches wie Louis Armstrong, Ivan Rebroff oder die Les Humphries Singers. Erstaunlicherweise fand sich auch eine Rory-Gallagher-Compilation in unserem LP-Regal im Wohnzimmer. Mein erstes "Rock-Album" war eine K-tel-Compilation namens 20 Rock & Roll Greats (Oster-Geschenk von meinen Eltern).

Mit der Formung meines "U-Musik"-Geschmacks haben meine Eltern also herzlich wenig zu tun und so sehr ich meine Mutter immer noch wegen ihrer Lebensweisheit und Klugheit bewundere - in einem Punkt hatte sie unrecht: "Kauf' dir doch nicht so viele Platten, Junge", sagte sie einmal zu mir, "später hörst das Zeug doch sowieso nicht mehr". Für sie war es - und das war beileibe nicht böse gemeint - schlicht undenkbar, dass Erwachsene Menschen Rockmusik hören würden. Sie hielt es (damals, mittlerweile weiß sie es besser ;)) für eine Art von Pubertätserscheinung, die sich später automatisch auswachsen würde.

Interessant ist, dass eine Menge Leute in meinem Alter (Ü50) viele Schlager u.ä. kennen, weil das früher auf Familienfesten usw. lief. Ich absolut nicht. Dafür hatte ich niemals Schwierigkeiten mit klassischer Musik, dem Soundtrack meiner Kindheit, so zu sagen. :tongue:
 
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Was ich an den 80ern rückblickend richtig cool finde: Die Relevanz, die Musik für uns Heranwachsende hatte, genauso für die noch von den 60s und 70s geprägten, damaligen jüngeren Erwachsenen. Das hielt noch bis in die 90er an, mittlerweile scheinen Smartphone, Apps, soziale Netzwerke etc. die Bedeutung von Musik als Mittel zur Identitätsbildung, Identifikation und Abgrenzung für jüngere Menschen komplett ersetzt zu haben. Aber gut, das ist eine andere Diskussion ...

Naja, da müssten wir erstmal diskutieren, inwiefern es denn sinnvoll war, sich über eine bestimmte Musikrichtung zu definieren und selbst zu finden. Zu Zeiten meines Vaters prügelten sich Stones- und Beatlesfans auch schon mal, und zu meinen Jugendzeiten pflegten wir einen richtigen Hass auf die "Popper" und standen mit abschätzigen Mienen und verschränkten Armen bei Konzerten rum, wenn das, was da ablief, nicht unserem Schema F entsprach.

Ich empfand eher die spätere Erkenntnis, wie doof das eigentlich war, als positiv befreiend und vor allem - musikalisch Horizonte (!) öffnend. Weshalb ich ja heute auch viel gnädiger gegenüber Synthies und Drumcomputern bin.

Das Ende der musikalischen Grabenkämpfe in der heutigen Zeit finde ich gut. Bei heutigen Jugendlichen sehe ich weder Berührungsängste noch Streitereien wegen musikalischer Richtungen - außer bei jenen, die auch heute noch eine Religion brauchen und diese eben darin finden. Die sind mir seit damals, als ich selbst so war, höchst suspekt.

Was sicherlich stimmt, ist dass Musik heute gesellschaftlich nichts mehr bewegt, weil sie nichts mehr bewegen muss. Ein Schlag in die Fresse des Establishments, wie 1965 "Satisfaction", muss (?) heute nicht mehr sein, weil diese Kämpfe eben lang vor der heutigen Zeit ausgetragen, gewonnen und beendet wurden. Deshalb ist die Musik der 80er auch an sich nur noch hedonistisch, und Grunge hatte allenfalls Protestpotenzial gegen das Artifizielle der 80er, aber kein politisch/gesellschaftliches. Angesichts der heutigen Krise der westlichen Industrienationen mit schwindenden Zukunftschancen/Orientierungslosigkeit der Jugend könnte man einen entsprechenden Widerhall in der Musik erwarten - nur der ist nicht da.
 
Meine Mutter hatte mit Musik schon immer wenig am Hut.

Mein Vater hörte sehr viel Classic - Rock und Blues. Spielte diese Stilrichtungen auch auf der Gitarre.

In meiner Jugend war ich dann als "Rebel" zwar in der Hardrock, Punkrock und Metall- Szene zu Hause, aber die Wurzeln der musikalischen Sozialisation haben mich noch eingeholt.

Je älter ich werde, desto bedeutender werden BB - King, Eric Clapton, Gary Moore, AC/DC, Scorpions, Dire Straits etc etc.

Wenn ich mir die heutige "Musik" anschaue, kriege ich bei den meisten Pop-Songs einen Schauder auf dem Rücken und bin froh durch meinen Vater schon sehr früh musikalisch geprägt worden zu sein.

Zudem ist es bei jedem Lied das man spielt ein Stück Erinnerung, das zum Leben erweckt wird.:)
 
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