Welche PA für OpenAir (Basslastig)

  • Ersteller PsyAnkali
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ich will nur wissen was ihr machen würdet. mein kenntniss stand haut ihr hier doch eh gerade in stücke !
 
Watt pro Zuschauer macht nicht wirklich sinn, wenn ich da meine Horn PA (2 12er JBL bestücktes Fohhn Horntops u.w-bins/oder rs4er) hinstelle fahr ich mit 10W Endstufenleistung einen Saal mit 300Gästen Unterhaltungspegel.
Unsere Dirktstrahler mit immerhin 99dB 1W 1m muss ich da fast mit der 10 fachen Leistung anfahren.

Ich bin kein Freund von Line Arrys für solch kleinen VA`s(nicht nur weil ich mir das nicht leisten kann), weil man hier selten die empohlene Flughöhe erreicht und ein Line Arry mit 3 Elementen(siehe Q1) nicht funkioniert. Übrigends hab ich das TT letzte Woche im oktoberfest(fischerfroni zelt) gehört, im Vergleich mit dem Melodie Linearry (Meyer sound) in dem anderen Zelt hat das TT ganz schön einstecken müssen was den sound angeht. (aber bei 7k€ pro Meyer sound element...)
 
Ähäm, das solltest Du dann doch bei Deinem Kenntnisstand wohl selbst entscheiden können oder sehe ich das etwa falsch?
...sehe ich ähnlich ;)! Im übrigen werde mir ich auf diesen Super-Tipp...
...ich persönlich nehme immer 1000 watt für 100 besucher...
...hin morgen DIESES SET für entsprechende Events auf Lager legen :D.

Greetz

Lenny

Edit: O.K, o.k. - auf Fish's Hinweis (siehe nachstehender post) hin kann ich's mir bei dem Kurs auch 2x leisten - eine für rechts, eine für links ;):D...
 
Zuletzt bearbeitet:
... Im übrigen werde mir ich auf diesen Super-Tipp... ...hin morgen DIESES SET für entsprechende Events auf Lager legen :D....
Lass mich mal nachrechnen. 1000W / 20 = 50 Besucher. Doch, müsste passen. Mit der 'Power Pa' vergraulst Du garantiert die einzigen 50 Besucher.

Was mich auch stutzig macht, hier wird von Sammy joe immer von aktiv Lautsprecher ohne Regler gesprochen. Sowas habe ich noch nie gesehen. Hat mal jemand einen Link für den unwissenden Fish ;)?
Gruß
Fish
 
Was mich auch stutzig macht, hier wird von Sammy joe immer von aktiv Lautsprecher ohne Regler gesprochen. Sowas habe ich noch nie gesehen. Hat mal jemand einen Link für den unwissenden Fish ;)?

Ohm HD-MH, HD-FR, Saturn 15, Saturn 12, ERSA Major und Minor, TRS212 und viele andere Lautsprecher betreibe ich 2- oder 3-Wege aktiv. Die haben alle keine Regler an der Box. Ja, noch nichtmal eine eingebaute Endstufe :p

Oder sprechen wir von Self-Powered? Da fallen mir jetzt nur einige KS-Kisten ein, wobei selbst die (CW-Subs) wenigstens eine stufenweise Bassanhebung oder Absenkung erlauben.

Dann wären da noch (Self-Powered) die alten Axys-Systeme. Soweit ich mich erinnere (sehe sowas erst morgen wieder), haben die weder Pegelsteller noch sonstige Bedienelemente außer dem Netzschalter. Die aktuellen Modelle haben das auch nicht, lassen sich aber per Netzwerk passend programmieren (wie auch die Self-Powered Version der Saturn).

Sorry, diese Vorlage konnte ich nicht ohne Erbsenzählerei in der Ecke liegen lassen :)
 
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Wieder was gelernt! Ich war bis geradeeben der Meinung das an Aktivlautsprecher (allerdings mit eingebauter Endstufe :D) zumindest immer einen Pegelsteller eingebaut ist.

Gruß

Fish
 
"Aktiv" ist eine legitime Bezeichnung für Boxen mit eingebauter Endstufe, denn sie sind nach elektrotechnischer Definition aktiv. Ich würde, statt die Leute immer wieder zu "selfpowered" zu gängeln, lieber "aktiv" und "aktiv getrennt" schreiben.

Line Arrays funktionieren natürlich auch mit drei Modulen pro Seite! Nur eben nicht besser als eine konventionelle direktstrahlende Box.

"Watt pro Zuschauer" lese ich immer wieder in Ridern, selbst von bekannten Bands und Künstlern. Das ist natürlich vollkommener Humbug, es sei denn es steht direkt auch eine PA dabei oder wenigstens das Konzept, welches die PA verfolgen soll (Hornstack, LA...), dann kann man sich noch was zusammenreimen. Wenn ich z.B für Sepultura bei 1000 Besuchern 20kW horngeladene PA brauche, brauche ich mit direktstrahlenden konventionellen Tops gar nicht aufzukreuzen...
Selbst Schalldruckangabenam FOH im Rider sind nicht wirklich ein gutes Maß. "110dB am FOH" lese ich oft, schön, aber was ist wenn der FOH nur 10m von der Bühne entfernt steht? Die Leute, die dann 40m entfernt sind, habens dann schön leise. Was ist, wenn er 60m entfernt steht, gerade noch vor den Delaytowern? Dann fliegt den Leuten vorne unter Umständen die Matraze weg... So liegt es letztendlich am Technikanbieter, was das richtige Maß ist, und das kann man nur mit Erfahrung wissen.
 
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Ich würde, statt die Leute immer wieder zu "selfpowered" zu gängeln, lieber "aktiv" und "aktiv getrennt" schreiben.

Das kann ich als auf Exaktheit wertlegender Mensch so nicht unterschreiben.

Gucken wir uns das mal genauer an:

- Power Works RS122A, HK Actor (alte Version) und einige andere haben Eingebaute Endstufe aber Passivweiche: Selfpowered

- Das Actor DX Top besitzt eingebaute Endstufen mit Controller und aktiver Trennung: Active-Selfpowered

- Das Ohm HD-MH hat keine Weiche, keinen eingebauten Amp, wird extern mit 3 Wegen angefahren: Active 3-Way

- Ohm TRS115 und viele andere besitzen eine interne Weiche und laufen an einem externen Amp: passive


Line Arrays funktionieren natürlich auch mit drei Modulen pro Seite! Nur eben nicht besser als eine konventionelle direktstrahlende Box.

Entschuldigung, da habe ich mich nicht exakt genug ausgedrückt: Sie funktionieren mit sowenigen Elementen nicht als Zylinderwellenstrahler. Jedenfalls nicht in einem nennenswert großen Nahfeld.


Selbst Schalldruckangabenam FOH im Rider sind nicht wirklich ein gutes Maß. "110dB am FOH" lese ich oft, schön, aber was ist wenn der FOH nur 10m von der Bühne entfernt steht?

Ich lese häufig "FoH mittig in der zu beschallenden Fläche, die PA sollte 110dB am FoH verzerrungsfrei liefern können".
Das ist eine Ansage mit der ich durchaus gut leben kann. Jedenfalls deutlich besser als mit "10W pro Zuhörer".
Dass man bei AC/DC mehr und potenteres Holz hinstellt als beim Singer/Songwriter sollte inzwischen jeder mitbekommen haben :)
 
Im elektrotechnischen Sinne bedeutet "aktiv" aber nicht, dass da aktiv getrennt wird, sondern dass in diesem Falle die Box selbst verstärkt. "Aktive" Bauelemente in der Elektrotechnik werden mit dem zu verwertenden Signal und einer Betriebsspannung versorgt, "passive" nur mit dem zu verwertenden Signal. Daher ist eine Box mit Endstufe drin, aber nur passiver Weiche dahinter (was für mich persönlich aber ein Grund ist, diese Box nicht zu kaufen) trotzdem "aktiv", da sie mit NF-Signal und Betriebsspannung 230V AC versorgt werden muss.
 
Hallo,

vielleicht können wir die Diskussion, was man nun als "aktiv" bezeichnet, an dieser Stelle beenden oder in einem separaten Thread fortführen und hier wieder zurück zur eigentlichen Fragestellung kommen :rolleyes:...?
 
Entschuldigung, da habe ich mich nicht exakt genug ausgedrückt: Sie funktionieren mit sowenigen Elementen nicht als Zylinderwellenstrahler. Jedenfalls nicht in einem nennenswert großen Nahfeld.
Müssen sie ja z.B. bei einer 20m tiefen zu beschallenden Fläche auch gar nicht. Aber da würde auch eine konventionelle Doppel-12er Box reichen. Es muss eben jeder Anbieter selbst wissen, was er da hinhängt. Man kann da drei LA-Elemente á 10° vertikal pro Seite hinhängen, das reicht von der vertikalen Abstrahlung je nach Höhe für so einen Job aus. Das sind bei vernünftigem Material eben ca. 12000 Euro für die Module, oder eben pro Seite eine Doppel-12er wie schon angesprochen, die kosten dann 4000 zusammen. Vorteil LA: Weniger Klirr im Hochtonbereich (aber ob das überhaupt zur Geltung kommt?), Vorteil knventionelle Box: 8000 Euro gespart... Wie gesagt, das muss jeder für sich selbst rechnen und dann damit klarkommen :)


"Mittig in der zu beschallenden Fläche" ist aber eben auch relativ. Beim WOA oder Rock am Ring wären das dann teilweise 100m und mehr, beim kleinen Hochlandrock nebenan eben 15m. Während ich bei letzterem keine Probleme mit 110dB am FOH habe, wirds bei den großen Jobs doch schwer, das so zu machen, dass am FOH die Front-PA zu hören ist anstatt der Delays, trotzdem 110dB zu haben und vorne denen nicht das Trommelfell am FOH-Platz vorbei zu den Fressbuden zu schießen. Auch wirds bei den heute gebräuchlichen Aufstellungen im Bassbereich lustig, da dann noch passend Schub untenrum zum FOH zu bekommen. Riesige Arrays von Hörnern, die die Bühne umrahmen, sind ja out^^ Der Teufel steckt im Detail. Wie gesagt, letztlich hängts am Technikanbieter, die Sache ordentlich zu lösen...
 
Müssen sie ja z.B. bei einer 20m tiefen zu beschallenden Fläche auch gar nicht.

humi, kannste dit nochma vorrechnen? Wenn ich mich recht erinnere, kamen wir bei dermaßen kurzen "Arrays" (ich wage es kaum, das Wort für diese Anordnung zu benutzen) auf deutlich <1m Zylinderwelle. Das ist um mehr als Faktor 20 zu klein für die geforderten 20m, die ich hingegen mit jeder halbwegs brauchbaren 212er Hornkiste flockig mache.


Vorteil LA: Weniger Klirr im Hochtonbereich (aber ob das überhaupt zur Geltung kommt?)

Meinst Du nicht, dass das eine Milchmädchenrechnung ist? Die meisten mir bekannten Waveformer (sofern sie denn überhaupt verwendet werden) sind relativ kurz und die Systeme müssen breit abstrahlen. Hinzu kommt der Umstand, dass ein 1"er, wie er z.B. im VRX verwendet wird allein auf Grund seines Magneten viel zu groß ist, um zwei Treiber so nah aneinander zu bringen, dass sie noch koppeln. Je höher die Frequenz, desto schlimmer wird das.

JBL hebt deshalb z.B. beim VRX die Höhen deutlich an, damit davon hinten überhaupt noch was ankommt (eben weil keine ernstzunehmende Zylinderwelle entsteht). Seeburg macht im kleinen Galeo das gleiche.
Im Ergebnis bekommen wir ein System, das einem vorne die Ohren wegbrennt (weil's ja so schön niedrig im Groundstack stehen kann...), hinten verwaschene Höhen und allgemein massive Reflektionen von den Seitenwänden auf Grund der breiten Abstrahlung liefert. D.h. im Umkehrschluß, dass es mit etwas Glück einen kleinen Bereich in der Mitte gibt, wo das System ausgewogen klingt. An allen anderen Punkten (>50% der Fläche) klingt das System nicht optimal.


Vorteil knventionelle Box: 8000 Euro gespart...

Und wenn es vernünftig ist: Einhaltung der Richtcharakteristik auch zu tieferen Frequenzen hin. Wenn man es geschickt anstellt, kann man ein Horntop auf Höhe bringen und für's reine Fernfeld ab ca. 5-10m verwenden. Den Bereich davor deckt man durch ein Nearfill ab und bekommt damit eine homogene Beschallung nahezu der gesamten Fläche ohne mit einem 110° System 40% der Schallleistung sinnlos in die Wände zu kloppen.
Wer schon mal ein Festzelt beschallt hat, weiß wovon ich rede. Hier sind nach wie vor eher eng abstrahlende Hornsysteme das Mittel der Wahl. Damit brauche ich nicht so massive Pegel zu fahren und bekomme allein dadurch schon weniger Klirr.


"Mittig in der zu beschallenden Fläche" ist aber eben auch relativ. Beim WOA oder Rock am Ring wären das dann teilweise 100m und mehr

Üblicherweise baut man einen FoH _vor_ die erste Delayline, womit in "zu beschallende Fläche" der Abdeckungsbereich der Main-PA gemeint ist.
Ich hatte auch schon Events mit einer zu beschallenden Tiefe von ca. 200m. Der FoH stand auf 50m, direkt dahinter die Delayline für die restlichen 150m. Prinzipiell hätte es auch die Main-PA getan, da aber hinter dem FoH noch eine 8m breite Videowand stand...


Auch wirds bei den heute gebräuchlichen Aufstellungen im Bassbereich lustig, da dann noch passend Schub untenrum zum FOH zu bekommen. Riesige Arrays von Hörnern, die die Bühne umrahmen, sind ja out.

Das geht mit einem sinnvoll aufgebauten Cardio-Array schon ganz gut. 24 PUKK215 in zwei Reihen á 12 als delayed Arc haben mir in 170m immerhin noch 106dB geliefert. Vorne war es logischerweise massiv lauter aber auch nicht so, dass sich Unwohlsein eingestellt hätte. Die Security war jedenfalls auch nach 6h Dauerfeuer noch recht happy.
 
humi, kannste dit nochma vorrechnen? Wenn ich mich recht erinnere, kamen wir bei dermaßen kurzen "Arrays" (ich wage es kaum, das Wort für diese Anordnung zu benutzen) auf deutlich <1m Zylinderwelle. Das ist um mehr als Faktor 20 zu klein für die geforderten 20m, die ich hingegen mit jeder halbwegs brauchbaren 212er Hornkiste flockig mache.

ok könntest du mir das mit der Formel (also dBorder = h² * f / 2c)noch genauer erklären, versteh das noch nicht ganz?? für was steht welche variable?
h ... Höhe des Arrays in Metern (Abstand oberstes zu unterstem akustischen Zentrum)
f ... Frequenz
c ... Schallgeschwindigkeit (343m/s @ 20°C)

In dem Beispiel 3 Elemente (h = 0,4m) ...
200Hz ... dBorder = 0,4² * 200 / (2*343) = ~0,047m
1kHz ... dBorder = 0,4² * 1000 / (2*343) = ~0,233m
4kHz ... dBorder = 0,4² * 1000 / (2*343) = ~0,933m

Also der Effekt ist bei solch kurzen Arraylängen maximal homöopathisch ;)

Praktisch funktionieren die "Miniarrays" wie ein normales Hornsystem ... praktisch fängt man an zu rechnen ... 6x d&b Q1 oder 2x Ohm TRS-212 + 2x TRS-112 ...

Die meisten mir bekannten Waveformer (sofern sie denn überhaupt verwendet werden) sind relativ kurz und die Systeme müssen breit abstrahlen. Hinzu kommt der Umstand, dass ein 1"er, wie er z.B. im VRX verwendet wird allein auf Grund seines Magneten viel zu groß ist, um zwei Treiber so nah aneinander zu bringen, dass sie noch koppeln.
Sry, aber hier hast grad einen Gedankenwurm ... egal wie groß die Magneten der Treiber sind, das Ziel eines Waveguides ist es den Schall aller angeschlossenen Treiber als eine Wellenfront abzustrahlen.
Mal ein historisches Beispiel ... TurboSound hat früher in der TMS-3 und TSE-211 auch zwei 1" Treiber auf ein Horn arbeiten lassen, ohne das die Dinger übereinander Platz gehabt hätten ;)
 
Sry, aber hier hast grad einen Gedankenwurm ... egal wie groß die Magneten der Treiber sind, das Ziel eines Waveguides ist es den Schall aller angeschlossenen Treiber als eine Wellenfront abzustrahlen.

Nenee, das war schon richtig. Ich hätte es nur sinnvoller trennen sollen.
Der Teil nach dem "Hinzu kommt" trifft natürlich nur auf Systeme ohne Waveformer (wie z.B. das VRX aber auch viele andere) zu.
Sofern ein Waveguide eingesetzt wird, ist das Problem nicht mehr so massiv gegeben - sofern er denn funktioniert.


Mal ein historisches Beispiel ... TurboSound hat früher in der TMS-3 und TSE-211 auch zwei 1" Treiber auf ein Horn arbeiten lassen, ohne das die Dinger übereinander Platz gehabt hätten ;)

Das haben auch andere gemacht und in dem Fall funktioniert das auch. Mit dem kleinen Unterschied, dass da vorne keine Zylinderwelle rausfallen soll :)
 
humi, kannste dit nochma vorrechnen? Wenn ich mich recht erinnere, kamen wir bei dermaßen kurzen "Arrays" (ich wage es kaum, das Wort für diese Anordnung zu benutzen) auf deutlich <1m Zylinderwelle. Das ist um mehr als Faktor 20 zu klein für die geforderten 20m, die ich hingegen mit jeder halbwegs brauchbaren 212er Hornkiste flockig mache.
Hier bringst du irgenwie was durcheinander. Die zu beschallende Fläche muss nicht im Nahfeld des LA liegen. Das tut sie nicht mal bei Großveranstaltungen mit 20m langen Arrays komplett, im Gegenteil: Die Zylinderwelle sollte, da sie komplett frequenzabhängig ist, in eine sphärische Welle übergehen, bevor sie auf Zuhörer trifft. Sonst hört jeder Zuhörer etwas anderes. Der obere Teil eines langen LA z.B. haut über die vorne stehenden Zuschauer hinweg, er bekommt von der Zylinderwelle nichts mit. Da, wo durch die geringe Neigung die Zylinderwelle so weit in Bodennähe kommt, dass der Zuhörer sie hören kommt, ist sie schon komplett zur Sphäre übergegangen. Nur so lässt sich verhindern, dass der Zuhörer in Bereichen steht und hört, wo manche Frequenzen noch im Nahfeld sind, also zylinderförmig abgestrahlt werden und nur 3dB pro Entfernungsverdoppelung verlieren andere aber schon zig Meter als Sphäre zurückgelegt haben und 6dB pro Verdoppelung verlieren. Der Frequenzgang sähe dadurch an solchen Punkten wirklich übel aus. Und genau das ist die Kunst, ein LA richtig zu hängen, und auch der Punkt, warum es ohne Software zum Ausrichten bei echten LAs nicht geht. Mal eben was schätzen geht bei echten LAs in Längen, wo es tatsächlich breitbandig eine Zylinderwelle gibt, nicht.



Meinst Du nicht, dass das eine Milchmädchenrechnung ist? Die meisten mir bekannten Waveformer (sofern sie denn überhaupt verwendet werden) sind relativ kurz und die Systeme müssen breit abstrahlen. Hinzu kommt der Umstand, dass ein 1"er, wie er z.B. im VRX verwendet wird allein auf Grund seines Magneten viel zu groß ist, um zwei Treiber so nah aneinander zu bringen, dass sie noch koppeln. Je höher die Frequenz, desto schlimmer wird das..
Nein, das ist keine Milchmädchenrechnung. Richtige LAs haben Waveformer, die einerseits dafür sorgen, dass der Schall nicht sphärisch, sondern (fast) zylinderförmig austritt (das wird erreicht, indem der mittlere Teil, auf die Höhe des Formers betrachtet, mechanisch verzögert wird, indem er einen längeren Weg bis nach vorne zurücklegt oder auf die eine oder andere Art reflektiert wird), andererseits auch dafür sorgt, dass die vertikale Abstrahlung im Rahmen der erforderlichen Paramter liegt. Es ist keine kohärente Kopplung wie im Bass- oder Mitteltonbereich nötig, da die Waveformer an sich schon verhindern (sollen), dass zwei Treiber interferrieren. Das bedeutet, dass ein ordentliches 2x8" plus HF-Top vielleicht zwei 1" HF-Treiber drin hat, von denen jeder zwar 100°-120° horizontal abdecken muss, aber nur 5-6° vertikal. Ein konventionelles Top muss dagegen zwar nur halb soviel horizontal abdecken (60° ist ja nicht unüblich), dafür aber eben 40° vertikal, das ist das 6-8fache. Demnach ist aufgleiche Entfernung die Fläche, die ein konventionelles Hochtonhorn mit seinem einzelnen Treiber versorgen muss, 3-4mal so groß, erfordert also entsprechend mehr Leistung, um den gleichen Schalldruck beim Zuhörer zu erzeugen, und demnach auch entsprechend mehr Klirr, da er näher an seinen Grenzen läuft. Wenn man eine leise Sprachbeschallung macht, macht das auch messtechnisch kaum Unterschiede, bei lauter Musik aber schon.

JBL hebt deshalb z.B. beim VRX die Höhen deutlich an, damit davon hinten überhaupt noch was ankommt (eben weil keine ernstzunehmende Zylinderwelle entsteht). Seeburg macht im kleinen Galeo das gleiche.
Hebt an, ok, aber gegenüber was? Hast du mal in das Setup eines aktiv getrennten konventionellen Tops geschaut, was da an Höhen ganz oben noch reingepumpt wird? Das nennt sich CD-Hornkorrektur und ist etwas ganz normales. Wenn du allerdings gegenüber einer linearen Einstellung meinst: Das kann man so einstellen, richtig, und das sollte man nur bei den Teilen machen, die auf die größeren Entfernungen ausgerichtet sind. Bei dem unteren Ende, was neigungstechnisch auf den Nahbereich zeigt (früher Downfill genannt ;) ) sollte man das tunlichst unterlassen. Überhaupt ist das VRX nur eine lahme Entschuldigung für ein LA, ein richtiges ist das nicht, mit fester Winkelung und für einen 12er zu hoher Trennung. Es klingt auch unter hoher Last deutlich anders als im mittleren Leistungsbereich. Besonders die 5kHz nerven dann ganz tierisch. Das liegt daran, dass JBL da die zur Entwicklungszeit zweitkleinsten BMS-Treiber verbaut hat, der ist der Sache einfach nicht wirklich gewachsen. Für den Preis ist das keine gute Box.
Um wieder auf die Hochtonanhebung zu kommen: Die ist wie gesagt für die "weitwerfenden" Teile der Banane gedacht, und zwar um der Luftabsorbtion entgegenzuwirken. Dadurch soll es hinten relativ zum Pegelabfall genauso viele Höhen geben wie weiter vorne. Das klappt auch gut, wenn man auf das hört, was die Software einem sagt.

Im Ergebnis bekommen wir ein System, das einem vorne die Ohren wegbrennt (weil's ja so schön niedrig im Groundstack stehen kann...), hinten verwaschene Höhen und allgemein massive Reflektionen von den Seitenwänden auf Grund der breiten Abstrahlung liefert. D.h. im Umkehrschluß, dass es mit etwas Glück einen kleinen Bereich in der Mitte gibt, wo das System ausgewogen klingt. An allen anderen Punkten (>50% der Fläche) klingt das System nicht optimal.
Das passiert, wenn man nicht auf das hört, was die Software einem sagt, oder wenn der Hersteller Mist gebaut hat beim Erstellen der Daten für die Software (was durchaus auch schon mal passiert) oder wenn das LA nicht richtig funktioniert, wie es müsste (davon gibts wahrlich mehr als genug, z.B. zwei 12"er und drei 1"er pro Kiste, getrennt bei 2,4kHz, wie soll das bitte funktionieren? Positives Denken oder gar Magie? :D)



Und wenn es vernünftig ist: Einhaltung der Richtcharakteristik auch zu tieferen Frequenzen hin. Wenn man es geschickt anstellt, kann man ein Horntop auf Höhe bringen und für's reine Fernfeld ab ca. 5-10m verwenden. Den Bereich davor deckt man durch ein Nearfill ab und bekommt damit eine homogene Beschallung nahezu der gesamten Fläche ohne mit einem 110° System 40% der Schallleistung sinnlos in die Wände zu kloppen.
Wer schon mal ein Festzelt beschallt hat, weiß wovon ich rede. Hier sind nach wie vor eher eng abstrahlende Hornsysteme das Mittel der Wahl. Damit brauche ich nicht so massive Pegel zu fahren und bekomme allein dadurch schon weniger Klirr.
Zuersteinmal habe ich zwischen drei Kompakt-LA-Teilen und einer Doppel-12" Direktstrahlerbox pro Seite verglichen. Dass ein vernünftiges Horntop mit zwei 10"ern oder zwei 12"ern drin lauter geht als drei Q1, dvDosC oder was auch immer in der Größe, sollte jedem klar sein (mal ab vom Klirr im Hochtonbereich). Zudem habe ich auch den Eindruck, dass du glaubst, ich wäre
zu kurze LAs in solchen Situationen. Das bin ich nicht, ich hänge oder stelle da auch meine Horntops, weil es mehr Sinn macht und auch viel schneller geht. Trotzdem kann ich dir sagen, dass man statt der genannten Dopel-12er Direktstrahlerbox auch drei Arrayelemente hängen kann, aber eben keinen Vorteil daraus ziehen kann. Das System ist eben dann näher an einer Punktquelle als an einer Linienquelle. Trotzdem kann man damit 15-20m beschallen, mit der Doppel-12er als (fast) reiner Punktquelle gehts ja schließlich auch...
Dennoch möchte ich noch hinzufügen, dass aktuelle, funktionierende und "gute" Kompakt-LAs durchaus Möglichkeiten bieten, den Winkel zu reduzieren, z.B. Coda LA8, kann auf 80° und 120° konfiguriert werden. 120° bietet sich dann für Downfills an, 80° für "oben" in der Banane.


Üblicherweise baut man einen FoH _vor_ die erste Delayline, womit in "zu beschallende Fläche" der Abdeckungsbereich der Main-PA gemeint ist.
Ich hatte auch schon Events mit einer zu beschallenden Tiefe von ca. 200m. Der FoH stand auf 50m, direkt dahinter die Delayline für die restlichen 150m. Prinzipiell hätte es auch die Main-PA getan, da aber hinter dem FoH noch eine 8m breite Videowand stand...
Das ist sehr diskutierfähig und hängt vom gesamten Beschallungskonzept ab. Danach richtet sich, wie und wo die Delaytower stehen. 50m ist ja auch ok für den FOH in der Größenordnung, aber wenn du sagst, dass die Front-PA gereicht hätte, wäre "mittig" eben bei 100m gewesen, nicht bei 50m. Und wenn Delay direkt hinterm FOH stand, dann war die von der Front zu beschallende Fläche ja da auch zu Ende, also auch nichts mit "mittig". Daher sage ich (nun wiederholt): Es liegt beim Technikanbieter, den FOH an eine Position zu stellen, die Sinn ergibt, auch wenn der Rider bei Wort-fürWort-Interpretation was anderes sagt.
200m würde ich aber bei keinem Rockkonzert nur mit der Front-PA beschallen wollen. Zumindest bei keinem, wo die Leute tatsächlich wegen der Band kommen.




Das geht mit einem sinnvoll aufgebauten Cardio-Array schon ganz gut. 24 PUKK215 in zwei Reihen á 12 als delayed Arc haben mir in 170m immerhin noch 106dB geliefert. Vorne war es logischerweise massiv lauter aber auch nicht so, dass sich Unwohlsein eingestellt hätte. Die Security war jedenfalls auch nach 6h Dauerfeuer noch recht happy.
Das ist aber heute eher selten. Zu oft werden Aufstellungen gewählt, die vorne mächtig Schub bringen, am FOH dann grad so irgendwie passen (indem der FOH-Mann nochmal richtig nachtritt per EQ) und hinten nur noch Mitten und Höhen zu hören sind. Aber bei von dir erwähnten Setup kann ich mir nach deiner Beschreibung der Aufstellung auch nicht vorstellen, dass das auf die Entfernung noch richtig druckvoll war. Messbarer Schalldruck hat nichts mit dem Empfinden zu tun. Ich kann auch im fiesesten Bassmulm hohe Schalldrücke messe, druckvoll klingts nicht. Aber ich war nicht bei dieser Veranstaltung, vielleicht täusche ich mich da auch. Trotzdem ging das mit den bühnenumrandenden Basshornstacks anders zur Sache, zumindest relativ für die Zeit betrachtet.
 
Nur so lässt sich verhindern, dass der Zuhörer in Bereichen steht und hört, wo manche Frequenzen noch im Nahfeld sind, also zylinderförmig abgestrahlt werden und nur 3dB pro Entfernungsverdoppelung verlieren andere aber schon zig Meter als Sphäre zurückgelegt haben und 6dB pro Verdoppelung verlieren.

Bei näherer Betrachtung würde ich sagen: Das lässt sich überhaupt nicht sinnvoll verhindern. Was wiederum meine Abneigung gegenüber LAs weiter untermauert :p


Nein, das ist keine Milchmädchenrechnung. Richtige LAs haben Waveformer

Davon gibt es IIRC genau _drei_. Also Waveformer die tatsächlich funktionieren. Und wir reden ja hier nicht von 5kPAX aufwärts sondern von "mittleren Gigs", die ich mit 3-500 PAX als eher klein bezeichnen würde.
In dem Bereich hat ein LA für meine Begriffe exakt keine Anwendungsberechtigung auch wenn einem das einige Hersteller gerne so verkaufen würden.


demnach auch entsprechend mehr Klirr, da er näher an seinen Grenzen läuft

Nun ist aber ein einzelner 1"er mit ~106...109dB bei 1W idR. schon deutlich lauter als ein 12"er mit irgendwas um 98dB/1W. Insofern hat z.B. das VRX ein massives Problem mit dem (viel zu hoch laufenden) 12"er und produziert dann da Klirr. Die 3 1,5"er im VRX laufen nur auf Grund der massiven Höhenanhebung nahe der Belastungsgrenze.
Und ich habe lange genug mit dem System arbeiten müssen weil mein ehemaliger Arbeitgeber keine PA kaufen wollte :p


Hebt an, ok, aber gegenüber was? Hast du mal in das Setup eines aktiv getrennten konventionellen Tops geschaut, was da an Höhen ganz oben noch reingepumpt wird? Das nennt sich CD-Hornkorrektur und ist etwas ganz normales.
Wenn du allerdings gegenüber einer linearen Einstellung meinst: Das kann man so einstellen, richtig, und das sollte man nur bei den Teilen machen, die auf die größeren Entfernungen ausgerichtet sind. Bei dem unteren Ende, was neigungstechnisch auf den Nahbereich zeigt (früher Downfill genannt ;) ) sollte man das tunlichst unterlassen.

Also meine 115er und 112er laufen bis 18kHz nahezu linear.
Das VRX932LA sieht dagegen so aus: Datenblatt
Da schmeißen die 1,5"er selbst in der -3dB Einstellung noch mehr Pegel raus als der arme einsame 12"er.
Das Konzept ist ja an sich garnicht mal blöd: Unteres Element auf -3, mittleres auf 0, oberes auf +3dB. Alles an einem Amp. Damit haut's einem aber wie oben beschrieben auf den ersten 5m die Ohren weg. Mit 3 Elementen geht's so halbwegs, weil da der Grundtonbereich etwas dicker wird. Aber schön ist das trotzdem nicht, zumal die 12"er nach oben hin nicht mehr koppeln.


Das liegt daran, dass JBL da die zur Entwicklungszeit zweitkleinsten BMS-Treiber verbaut hat, der ist der Sache einfach nicht wirklich gewachsen. Für den Preis ist das keine gute Box.

JBL hat da definitiv keine BMS Treiber verbaut, sondern JBL2408J.
Ansonsten vollste Zustimmung. Für den Preis eines einzelnen VRX932LA gibt es auch funktionierende Laustprecher.


Um wieder auf die Hochtonanhebung zu kommen: Die ist wie gesagt für die "weitwerfenden" Teile der Banane gedacht, und zwar um der Luftabsorbtion entgegenzuwirken. Dadurch soll es hinten relativ zum Pegelabfall genauso viele Höhen geben wie weiter vorne. Das klappt auch gut, wenn man auf das hört, was die Software einem sagt.

Nichts anderes habe ich beschrieben. Nur dass das z.B. beim VRX eben nicht funktioniert, weil die HTs bereits massiv überkompensierend ausgelegt sind. In Verbindung mit den nicht koppelnden 12"ern ergibt sich eben keine homogene Beschallungssituation.



Dass ein vernünftiges Horntop mit zwei 10"ern oder zwei 12"ern drin lauter geht als drei Q1, dvDosC oder was auch immer in der Größe, sollte jedem klar sein (mal ab vom Klirr im Hochtonbereich).

Nein, das ist offenbar nicht jedem klar. Oder wie kann man sich sonst erklären, dass das werbegläubige Volk an allen Ecken und Enden sog. "Line Arrays" hinpflastert, obwohl sie für die Anwendung nicht geeignet sind?
Das oftmals überlegene klassische Horn ist offenbar out - gut, lässt mir mehr Raum für anständige Beschallungslösungen, denn 90% meiner Baustellen mache ich mit Hörnern.
Ab 3...5kPAX fange ich an über Arrays nachzudenken, wäge aber dennoch ab ob es nicht auch mit einem klassischen Horncluster geht.


Zudem habe ich auch den Eindruck, dass du glaubst, ich wäre zu kurze LAs in solchen Situationen. Das bin ich nicht, ich hänge oder stelle da auch meine Horntops, weil es mehr Sinn macht und auch viel schneller geht. Trotzdem kann ich dir sagen, dass man statt der genannten Dopel-12er Direktstrahlerbox auch drei Arrayelemente hängen kann, aber eben keinen Vorteil daraus ziehen kann. Das System ist eben dann näher an einer Punktquelle als an einer Linienquelle. Trotzdem kann man damit 15-20m beschallen, mit der Doppel-12er als (fast) reiner Punktquelle gehts ja schließlich auch...

Ich denke wir sind da absolut auf dem gleichen Standpunkt. Ich mag effektives und sinnvoll eingesetztes Werkzeug.
Ein Array rechnet sich für meinen Bedarf einfach nicht und unsere Hornsysteme (TRS und HD) lassen sich auch nach unten hin einfacher und klanglich besser skalieren als ein kastriertes Kleinarray, das ich bei größeren Aufgaben schon wieder nicht einsetzen kann. Und auch nach oben hin ergibt das HD hervorragende Skalierbarkeit, solange man genug davon im Stall stehen hat :)


Dennoch möchte ich noch hinzufügen, dass aktuelle, funktionierende und "gute" Kompakt-LAs durchaus Möglichkeiten bieten, den Winkel zu reduzieren, z.B. Coda LA8, kann auf 80° und 120° konfiguriert werden. 120° bietet sich dann für Downfills an, 80° für "oben" in der Banane.

Sischer dat. Das Coda fand ich sogar klanglich sehr gut. Aber auch da stellt sich die Frage wie sinnvoll und (kosten-)effektiv das einsetzbar ist, wenn man nur auf 3...500 PAX schießen muß.


aber wenn du sagst, dass die Front-PA gereicht hätte, wäre "mittig" eben bei 100m gewesen, nicht bei 50m. Und wenn Delay direkt hinterm FOH stand, dann war die von der Front zu beschallende Fläche ja da auch zu Ende, also auch nichts mit "mittig".

Das Gelände war halt abschüssig. Weiter hinten hätte man von der Bühne selbst wenig gesehen, die Videowand stand nicht ohne Grund genau da. Auf ebener Fläche wären sicherlich auch 100m möglich gewesen, wobei das aus verschiedenen Gründen meist nicht sonderlich praktikabel ist.


200m würde ich aber bei keinem Rockkonzert nur mit der Front-PA beschallen wollen. Zumindest bei keinem, wo die Leute tatsächlich wegen der Band kommen.

Ab ca. 100m von der Bühne war "Familienareal" mit Picknick etc. angesagt. Da musste noch was ankommen aber keine Mörderpegel mehr. Dennoch war das Hauptsystem in der Lage, den kompletten Bereich klanglich homogen abzudecken. Bis die Videowand stand :)



Das ist aber heute eher selten. Zu oft werden Aufstellungen gewählt, die vorne mächtig Schub bringen, am FOH dann grad so irgendwie passen (indem der FOH-Mann nochmal richtig nachtritt per EQ) und hinten nur noch Mitten und Höhen zu hören sind. Aber bei von dir erwähnten Setup kann ich mir nach deiner Beschreibung der Aufstellung auch nicht vorstellen, dass das auf die Entfernung noch richtig druckvoll war.

Doch, das war schon noch sehr lecker.
Wir hatten bei der Nummer mehrere kritische Punkte:
Wohnbebauung hinter und neben der Bühne, Hochhaus in Beschallungsrichtung ~300m entfernt, stark abfallendes Gelände und Störschall von Karussell, Achterbahn und Hüpfburg vor eben jenem Hochhaus.
Ziel war es, die Wohnungen so gut wie möglich vor all zu massivem Störschall zu schützen und gleichzeitig eine über die Fläche homogene Beschallung auch im Bassbereich zu erreichen.
Die Simulationen dazu sahen recht gut aus, in der Praxis ergab sich ein nahezu identisches Bild. In Toilet-City, ca. 30m neben der Hauptbeschallungsachse bekamen die ersten Dixis noch recht viel Bass ab, zwei Pötte weiter war das so gut wie weg. In dem Jahr gab es entgegen dem Vorjahr _keine_ Anwohnerbeschwerde obwohl die PA doppelt so viel Material aufwies wie im Vorjahr und das von einigen Acts auch ausgenutzt wurde.
Hinter der Bühne konnte man sich durchaus in gemäßigter Lautstärke unterhalten, wenn nicht grade das Monitoring aufgerissen war.


Aber ich war nicht bei dieser Veranstaltung, vielleicht täusche ich mich da auch. Trotzdem ging das mit den bühnenumrandenden Basshornstacks anders zur Sache, zumindest relativ für die Zeit betrachtet.

Vielleicht sollte man sowas mal wieder bauen? Ich wäre dabei :)
 
von Jens Droessler
Dass ein vernünftiges Horntop mit zwei 10"ern oder zwei 12"ern drin lauter geht als drei Q1, dvDosC oder was auch immer in der Größe, sollte jedem klar sein (mal ab vom Klirr im Hochtonbereich).




Ich glaube das hat noch nicht jeder mitbekommen.
Bei uns am Kurplatz hat ein Veranstalter für 1,5kPax ein Nova LineArry mit insg. 12 Elementen und 2 Doppel 18ner Aufgebaut. Musikrichtung, Chor, Blasmusik, Orchester.
Die Tuba klang total verwaschen im Bereich der billigen 10ner vom Nova Arry.
Aus kostengründen (50%günstiger) bauten wir letzte Woche die Veranstaltung auf.
P1030241.jpg
Dabei waren 2 2 12er Fohhn Horntops (JBL Bestückt mit 2445j:)) und 4 15ner Hörner(w-Bin), Analogen A&H Pult. (diverse Chormikros)
Ende vom Lied war ein knackiger druckvoller Sound der Blaskapelle und eine sehr gute Orchester abnahme, auch bei knapp 1500 Besuchern zu Spitzenzeiten.
Mir ist ein Tops, dass bei 14kHz schluss macht lieber als ein überfordertes und Gepuschtes Line Arry.
Unsere Linienstrahler taten ihr übriges für die Nebenzonen.
Das Geld was ich da mit Ebay und ein Paar Hundert Arbeitsstunden gespaart habe kann ich in gescheite Mikros stecken.
Wenn mal das Nova Element weniger kostet als eins meiner Hauptmikros fürs Orchester:)


Wer war im Oktoberfest:), da waren 3 geflogene JBL Hla Bässe zu 20 Elemente Meyersound Melody für je 7k€ das element.
Dieser Veranstalter besitzt noch immer noch 12 Stacks Hla.
 
Nun ist aber ein einzelner 1"er mit ~106...109dB bei 1W idR. schon deutlich lauter als ein 12"er mit irgendwas um 98dB/1W. Insofern hat z.B. das VRX ein massives Problem mit dem (viel zu hoch laufenden) 12"er und produziert dann da Klirr. Die 3 1,5"er im VRX laufen nur auf Grund der massiven Höhenanhebung nahe der Belastungsgrenze.
Was der Treiber bei 1W macht, ist relativ unbedeutend. Entscheidend ist, wieviel Schalldruck er maximal und bei welchem Klirr erzeugen kann. Nicht wenige Treiber schaffen gerademal 110dB maximal über 8kHz, und das schon nur mit enormem Klirr. Der 12er im VRX macht übrigens sogar nur 95-96dB 1W/1m, kann aber mit 1,6kW für eine 3" VC sehr hoch belastet werden, sodass da noch einigermaßen was rauskommt.

Ansonsten kann ich noch sagen, dass bei "echten" LAs die Hochtöner für ein einzelnes Top/Modul/Element betrachtet gegenüber den Pappen massiv überdimensioniert werden müssen, damit sie auch bei Kopplung von 10 oder mehr Modulen noch mit den koppelnden Mitten mithalten können. Die Hochtöner gewinnen wie gesagt keinen Schalldruck durch Kopplung. Da ist pegelmäßig jeder auf sich allein gestellt. Z.B. beim Nexo Geo S12 sind die Hochtöner etwas unterdimensioniert: Nur ein 1,4"er auf einen 12"er. Da sagt jeder normale Mensch "aber bei meiner 12/2er reicht doch auch der eine Hochtontreiber für den 12er", da hat er ja auch nicht Unrecht. Aber wenn erstmal acht 12"er (andere sagen "nur acht" :D) untereinander hängen und koppeln, dazu dann noch richtig Leistung dranhängt (aktiv getrennt), dann bremst der Controller die Hochtöner trotz normaler Energieverteilung im Signal plötzlich deutlich vor den 12ern... obwohl sowohl der Hochtonamp noch Headroom hat und die 12er-Ausgänge am Controller keine Begrenzung anzeigen. Das zeigt, dass man bei LAs im Hochtonbereich im Prinzip gar nicht genug Headroom haben kann.


Also meine 115er und 112er laufen bis 18kHz nahezu linear.
Ja, die sind ja auf der Passivweiche auch entsprechend entzerrt und nicht darauf abgestimmt, im Hochtonbereich noch Kopplung in den Tiefmitten und Mitten zu kompensieren. Das sollte aber ein passiv getrenntes und betriebenes "LA" aber mitbringen, gerade wenn es wie das VRX mehr oder minder gebaut wurde, um in den Händen von Leuten zu gelangen, die von LineArray und der dahinterstehenden Theorie überhaupt keine Ahnung haben und auch nicht haben wollen, die ohne Software hängen wollen etc. Daher ist das
Das VRX932LA sieht dagegen so aus: Datenblatt
Da schmeißen die 1,5"er selbst in der -3dB Einstellung noch mehr Pegel raus als der arme einsame 12"er.
Das Konzept ist ja an sich garnicht mal blöd: Unteres Element auf -3, mittleres auf 0, oberes auf +3dB. Alles an einem Amp. Damit haut's einem aber wie oben beschrieben auf den ersten 5m die Ohren weg. Mit 3 Elementen geht's so halbwegs, weil da der Grundtonbereich etwas dicker wird.
schon so richtig, im Prinzip. Nur ist eventuell die Ausführung falsch. Gerade weil dieses System ordentlich getreten werden muss, damit was rauskommt, sollte man die Passivweiche eigentlich weglassen und das System aktiv trennen und controllern. Trotzdem bleibt der nervende Bereich um 5kHz, wenn man Gas gibt. Das liegt an den Hochtönern selbst.

JBL hat da definitiv keine BMS Treiber verbaut, sondern JBL2408J.
Die mögen sie bei JBL ja so nennen, trotzdem sind es BMS 4540. Guck dir Bilder von beiden Treibern an, das ist eindeutig BMS. Mittlerweile stellt JBL sie selbst in Lizenz her. Selbst der Treiber im neuen VTX ist nur eine Weiterentwicklung von BMS' Ringmembrane (aber eine sehr gute! Es ist im Prinzip so simpel, dass man sich fragt, warum BMS da nicht selbst drauf gekommen ist.)
Ansonsten funktioniert das VRX ja schon nicht so schlecht, nur wird es von vielen Anwendern grenzenlos überschätzt.


Ab 3...5kPAX fange ich an über Arrays nachzudenken, wäge aber dennoch ab ob es nicht auch mit einem klassischen Horncluster geht.
Naja, ich denke je nach Situation auch schon deutlich früher darüber nach, nämlich dann, wenns vorne nicht so laut sein darf, aber hinten immer noch gehört werden muss. Aber dann wird obwohl es pegelmäßig nicht notwendig ist trotzdem eine lange Banane gehangen. Beim LA muss man sich, wenn man es ernst in unserer Branche meint, von dem Gedanken "Ich brauche X Elemente, um Y Schalldruck zu bekommen" verabschieden und drüber nachdenken, wie man Flächen gleichmäßig beschallt und danach die Länge wählen. Das ist etwas, das mit dem VRX und mit jedem anderen vorgecurvten Array einfach nicht möglich ist. Alle Shows, wo Pegel gebraucht wird bis ca. 1500 Leute laufen bei mir mit Hornsystemen. Steht schneller, klingt schneller (nicht zwingend besser!) und macht mehr Spaß als zu kurze LAs. Die Frage ist nur: Was will der Kunde? Wenn ein Kunde unbedingt für seine 800 Pax-Discoparty ein LA will und es auch bezahlt, soll er es bekommen. Lieber das, als dass der Kunde zum nächsten Verleiher zieht, der ihm gibt was er möchte. Obs Sinn macht? Interessiert das noch einen? Extra nochmal eine Demo aufbauen, nur damit er selbst vergleichen kann? Kostet Zeit und Geld. Mund fusselig reden? Das haben andere offensichtlich schon getan, nur eben in die andere Richtung, weswegen er ja ein LA möchte.

Sischer dat. Das Coda fand ich sogar klanglich sehr gut. Aber auch da stellt sich die Frage wie sinnvoll und (kosten-)effektiv das einsetzbar ist, wenn man nur auf 3...500 PAX schießen muß.
Wenn ich mir aus Gründen der Einheitlichkeit mal 40 der LA8- oder noch besser der neuen ViRay-Tops ins Lager gestellt und dafür viel anderen Kram verkauft habe, mache ich damit Jobs, bis das Lager leer ist. Für große Firmen macht das durchaus Sinn, auch wenns für die kleineren Firmen finanztechnisch keinen Sinn ergibt. Da wird anders gedacht. Man kann mit dem selben Material eine recht große Geschichte, aber auch drei kleinere fahren und so die Zeit, in der das Zeug ungenutzt im Lager steht, minimieren. Wenn ich für jede Größe ein passendes System im Lager habe, steht davon eben einiges rum, wenn ich nichts in der Größenordnung habe, und muss vielleicht zumieten, weil ich mehrere Jobs in der gleichen Größenordnung habe. Auch Amping und Controlling wird vereinheitlicht (ab einer bestimmten Größe machen einheitliche System-Ampracks einfach Sinn, obwohl es bei der Anschaffung die teurere Lösung ist).



Das Gelände war halt abschüssig.
und der ganze folgende Rest:
Warum das so war, spielt im Prinzip ja gar keine Rolle. Wichtig ist nur, dass du oder die anderen Verantwortlichen eine funktionierende Lösung gefunden hast/haben, auch wenns nicht 100% Wort für Wort dem Rider entspricht. Das Mitdenken macht die guten Leute im Biz aus, nicht das roboterhafte Verfolgen jeder Anweisung.

Vielleicht sollte man sowas mal wieder bauen? Ich wäre dabei :)
Ein Spaß wärs schon, aber selber schleppen will ichs nicht mehr...



Bei uns am Kurplatz hat ein Veranstalter für 1,5kPax ein Nova LineArry mit insg. 12 Elementen und 2 Doppel 18ner Aufgebaut.
Gut, da würde ich aber nicht sagen, dass das ein "LA gegen Horn"-Problem ist. Ein vernünftiges LA-System mit vernünftigem Operator hätte da auch sehr gute Ergebnisse erzielt. Das Problem ist einerseits Nova selbst, andererseits deren Kundschaft. Nova verkauft oft Boxen, die jedweder Physik trotzen wollen (was natürlich nicht funktioniert). Besagte Doppel-12er LA-Tops mit drei 1"ern dazu sind von Nova. Keine Mitteltöner dazu, direkt 12er auf Hochton, getrennt bei 2,4kHz. Kann nicht gehen, ist jedem klar, der sich mit LAs und der Theorie dahinter beschäftigt hat. Die verkaufens trotzdem, und Kunden kaufens, denn es ist ja billig. Das kann unter Umständen aber auch durchaus irgendwie klingen. Nicht auf jeder Veranstaltung und nicht überall auf einer Veranstaltung, wenns denn mal irgendwie klingt, aber machbar ist es. Nur leider sind die Setups scheinbar dermaßen verkorkst, dass es nirgendwo brauchbar klingt. Nun ist es ja so, dass ein Technikanbieter, der weiß, wie ein LA funktioniert, von Nova gleich die Finger lässt, weil er weiß, dass es nicht geht. Wer kauft das Ganze also? Leute, die es nicht wissen, ganz klar. aber wer die Hintergründe nicht kennt, kann damit auch nicht umgehen. Das heißt, ein Großteil dieses wenig hochwertigen Zeugs ist ist in Händen von Leuten, die nicht wissen, was sie da tun... und so potenziert sich die schlechte Situation noch.

Ein ähnliches Problem haben Behringer und auch Peavey, nur nicht ganz so ausgeartet. Die stellen teilweise gar keine schlechten Sachen her, haben manchmal Ideen, die alles andere als dumm sind. Das Problem ist, dass die Geräte häufig in den Händen von Leuten landen, die (noch) nicht viel Ahnung haben und deswegen nicht viel ausgeben wollen, vielleicht gerade ihre Erfahrungen machen (später vielleicht großartige Techniker werden, wer weiß...). Wenn man nicht damit umgehen kann, würde auch Klark, BSS und dbx besch...eiden klingen, aber sie haben nunmal Behringer oder Peavey stehen, und andere Leute sehen das und korrelieren das mit dem, was sie hören. Also: Da steht Zeug von Behringer, es klingt schlecht --> "Behringer klingt schlecht", fertig ist die Meinung. Und die wird verbreitet. Der nächste hats im Hinterkopf und kommt auf eine solche Veranstaltung "Uff, Behringer, das kann ja was werden..." und es wird tatsächlich nichts, aber aus genannten Gründen, und schwupp ist eine Meinung gefestigt und kann anderen gegenüber "belegt" werden.
Das soll nicht heißen, dass Behringer und Peavey eigentlich nur gute Produkte haben, oder mit den ganz amtlichen in allen Belangen verglichen werden können. Es soll heißen, dass manche Geräte zu Unrecht gescholten werden.
Auch will ich nicht sagen, dass Nova nur Schrott baut. Aber sie bauen Sachen, mit denen DJs glücklich werden können, man bekommt, wofür man bezahlt. Nur dummerweise sind auch die LAs auf diesem Niveau, sowas kauft dann aber kein DJ, sondern ein Technikanbieter, der "unbedingt ein LA braucht, und das wird schon gut genug sein". Ein einfacher Vergleich hätte genügt, aber der Preis... da gibts wohl wenig zu diskutieren.
 
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Wobei das Prinzip an sich auch bei kleineren Veranstaltungen Sinn machen kann.
Wenn ich meine Doppel12/2" hernehme, kann ich sinnvollerweise eine bis maxmal 2 (mit gedrehtem Horn) pro Seite hinstellen.
Brauch ich mehr Pegel wars das. Wenn ich das im Hochtonbereich nur auf 15° bekomme, dann gehen ganz locker 4 pro Seite. Und ich kann die Energie von 4 Hochtoenern auf die Fläche bringen, die vorher ein einzelner bedienen musste.
Drum denk ich immer wieder ueber etwas wie die Arcs nach. Das sollte im erwaehnten Bereich bis 1500 pax grad ideal sein.

cu
martin
 
Nicht übersehen: Die ARCS sind auch kein LA. Die Winkelung ist auch hier fest, mit Überschneiden ist da mangels Waveformer nichts. Im Prinzip ist das also eine besserklingende, lautere JBL VRX...
 

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