Welcher Verstärker fürs Studio?

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MZ
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Hallo allerseits,

ich habe folgendes Problem, besser gesagt Probleme:

Schon immer arbeite ich im Studio mit zwei großen Hifi-Lautsprechern.
Den Ton schaltete ich (PC/CD-Player/Mischpult/etc.) ebenso schon immer durch einen Kenwood KA-2050R Vollverstärker, den ich 1995 (oder so?) für 399,- DM kaufte.
Der Klang dieser Kombination war für mich immer ausreichend.

Mittlerweile hat der Verstärker aber ein schlechtes Verhalten, ich als Elektroniklaie würde sagen: er geht kaputt :D
Symptom ist, daß er vor allem die Höhen zerreißt (klingt extrem kratzig) und einen gewissen Pumpeffekt (wie mit einem falsch eingestellten Kompresor) zeigt. Diese Ekligkeiten sind umso schlimmer, wenn der Verstärker noch "kalt" ist; ist er eine Weile an, wird das Kratzen und Pumpen weniger, verschwindet aber nicht ganz.

Nun stehe ich vor der Frage: was tun? Zumal ich mich mit den Qualitäten und Daten von Vollverstärkern nicht gut auskenne.

Erste Überlegung:
Reparieren - falls solche Fehler bekannt sind und leicht zu beheben wären. Wenn nur drum ginge, irgendeine Kleinigkeit zu löten, würde ich das wohl hinkriegen.

Zweite Überlegung:
Einfach einen neuen Verstärker kaufen.
Habe ich schon erwähnt, daß ich nach Kauf meines Blofelds und meines RP-X finanziell ziemlich strapaziert bin? Nunja, um ehrlich zu sein: mehr als 50 Euro wird bis Ende Oktober nicht drin sein an Ausgaben. Ab dann vielleicht 200.
Daher gibt es hier nur zwei Alternativen: entweder diese seltsamen 40-Euro-Verstärker, die manche Händler auf eBay feilbieten, oder einen Gebrauchten, der zwar dann sicher ähnliche Qualität hätte wie mein alter, aber eben ebenso alt wäre.
Das eröffnet die Frage: wieviel besser ist denn ein 13-Jahre-alter Verstärker für damals 200,- Euro gegenüber einem aktuellen für 40,- Euro?
Und da zu kommt noch: ich habe keine Ahnung, wieviel Ohm die Hifi-Boxen haben - es steht rein gar nichts drauf. Öhm?

Dritte Überlegung:
Komplettumbau.
Nix mehr Vollverstärker, es kommen Aktiv-Monitore ins Haus.
Oder eine Endstufe mit Passiv-Monitoren. (Brauche ich da noch irgendwie ne Vorstufe? "Vollverstärker" klingt irgendwie vertrauenserweckender...)
Habe ich schon erwähnt daß ich pleite bin? Nunja. Noch dazu sind mir beim stöbern nciht wenige Threads begegnet, in denen viele auf gute Hifi-Boxen als studiotaugliche Lautsprecher schwören und von billigen Monitoren abraten. Hm.

Man sieht, ich habe von den elektrischen Dingen rund um Audio wenig Ahnung und bin noch für gut 2 Monate an ein eng begrenztes Budget gebunden - will und muß aber baldmöglichst vernünftig an meinen derzeitigen Projekten weiterarbeiten.

Wäre super, wenn jemand mein Problem versteht und mir Rat geben könnte.

Danke, MZ
 
Eigenschaft
 
Hi, MZ,

ich bin jetzt nicht der Elektronik-Crack, aber deine Fehlerbeschreibung hört sich für mich nach sterbenden Elektrolyt-Kondensatoren an, dem von dir beschriebenen Pumpeffekt nach vielleicht unter anderem die Netzteilelkos, dem Kratzen nach möglicherweise aber auch in der Vorstufe. Problematisch ist halt, daß in einem Vollverstärker sehr viele Elkos verbaut sind und dir ja wahrscheinlich die Prüfmöglichkeit fehlt - daher halte ich auch eine Reparatur durch dich für eher zweischneidig.

Von den Billigst-Bucht-Verstärkern kann ich dir nur abraten, rausgeschmissenes Geld und bei Altverstärkern hast du eben nie eine Garantie dafür, ob und wann ein altersbedingter Defekt auftritt (und in welchem Zustand der Amp überhaupt bei dir ankommt). Man kann da sehr günstige, schöne Verstärker bekommen, aber man sollte dann auch in der Lage sein, sie zu warten.
Mittlerweile gibt es aber sehr taugliche preisgünstige Verstärker, die dir auch neu nicht das letzte Hemd kosten - mit den genannten 50,-- kommste aber trotzdem nicht aus.

Komplettumbau kommt ja wohl finanziell gerade nicht in Frage, aber wenn du mit den bisherigen Boxen zufrieden warst, sehe ich auch die Notwendigkeit nicht so recht.
Mit neuen Boxen mit dann kontrollierterem Abstrahlverhalten als es wahrscheinlich jetzt deine HiFi-Boxen aufweisen, könntest du vielleicht die Raumeinflüsse stärker unterdrücken, aber scheinbar kommst du ja auch so gut zurecht und man kann so nicht beurteilen, ob dir das wirklich was bringen würde. Wäre sinnvoll, daß du da mal einfach ein paar Tests machst.
Sicher nicht verkehrt wäre es aber zu den vorhandenen Boxen noch ein zweites Paar anderer Charakteristik zu stellen um nicht in den typischen Fehler zu verfallen nur für die eigenen Boxen zu mischen... Aber wie gesagt, solltest du dir da mal verschiedene Systeme zum Antesten besorgen und direkt vergleichen.

Da du ja scheinbar dringlich Verstärkerersatz brauchst, würde ich dir anbieten, daß ich dir gegen Porto einen von meinen Spare-Amps zur Verfügung stelle bis du dir was Neues leisten kannst - bräuchte dann aber per PN deine Adresse. Sind aber alles reine Endstufen ohne Quellenschalter.

Ciao, Deschek
 
Danke für die Infos und das Angebot, vielleicht komme ich drauf zurück, aber ich würde gerne noch was klären für mich zum Verständnis;

Nach Ausgang Mischpult (und Denoiser und Enhancer) geht das direkt in die Soundkarte (M-Audio 2496), von dort durchschleifend in Verstärker und Boxen, damit der Signalweg zur Aufnahme immer möglichst direkt ist und ich das höre, was auch in den PC geht.

Im Prinzip brauche ich derzeit keine Schaltmöglichkeit, da die einzigen wirklich benötigten Klangquellen also durch den PC gehen.
Würde es also nicht reichen, an den Ausgang der Soundkarte eine Endstufe zu klemmen?

Zum Klangproblem: ich habe das bislang immer so gelöst, daß ich jedes Stück wechselweise mit meinen Studiokopfhörern (eher zu wenig Bass) und den Hifiboxen (eher zu viel Bass) gemischt habe. Hat bisher immer gut gepaßt, zumal die Zielsetzung von mir ist: gute Demos machen, die zeigen, was drin ist - aber nicht endlose Tage auf den perfekten Mix verschwenden.

Insofern - per Kopfhörer kann ich erstmal ganz gut weitermachen.
Was wäre denn bei den Endstufen der unteren Preisklasse für meine Zwecke empfehlenswert?
 
Hi, MZ,

die Gegenprobe mit Kopfhörer ist natürlich schon ganz sinnig und gut, aber Kopfhörerwiedergabe ist natürlich was anderes als über Boxen... Aber ich will dir auch gar kein zweites Boxenpaar einreden, wie gesagt, wenn du bisher mit den HiFis zufrieden warst und eben auch mit der Wiedergabe deiner Demos über fremde Systeme, sehe ich nicht viel Grund da dran was zu ändern.

Normalerweise sollte dir der Soundkarten-Ausgang reichen, sehe ich auch so. Hängt aber auch von deiner Arbeits- und Vorgehensweise ab. Falls nötig, könnte man aber auch das Pult als "Quellenschalter" verwenden...

So im Bereich 100 - 160,-- Euros finden sich einige taugliche Verstärker, sowohl reine Endstufen als auch Vollverstärker - gerade bei Vollverstärkern gibt es häufig attraktive Auslaufmodelle (wenn du die Quellenschalter und Klangregelungen benötigst). Bei den reinen Endstufen dieser Preisklasse sind die Unterschiede meist viel kleiner als man denkt.

Ciao, Deschek
 
Habe mal einen Tag nun alles versucht zu durchdenken.

Beste Lösung ist für mich: kurzfristig billigen Ersatz anschaffen und dann Ende des Jahres etwas, das mich auch langfristig glücklich macht.
Über das langfristige werd ich bei Gelegenheit nochmal nachdenken (bzw. mal sehen was dann in den Läden steht).

Und das bedeutet: ich komme erstmal um einen billigen Verstärker nicht herum (es sei denn ich würde es wagen, mir die ultrabilligen Samson Media One 3a Monitore hinzustellen...3"-Basslautsprecher...wie es im Text heißt "für mehr Basswiedergabe" :D ).
Und da fängt mein neues Problem an: woher weiß ich denn wieviel Ohm meine Hifi-Lautsprecher haben? Es steht absolut überhaupt nichts drauf. Aber mit einer Endstufe die mit 4-8 Ohm angegeben ist, sollte nichts schiefgehen, oder?

MZ
 
Hallöchen, MZ,

hast du denn gar keine Infos zu den Boxen, eine Modellbezeichnung oder ähnliches...?

Du kannst aber relativ problemlos mit ein bisschen Arbeit die Nennimpedanz selbst feststellen: einfach mal aufschrauben! :D
Auf den Chassis steht normalerweise die Nennimpedanz, wenn du zwei Tieftöner verbaut hast, mußt du noch gucken, ob diese parallel oder seriell geschaltet sind. Bei parallel geschalteten Chassis halbiert sich die Impedanz, bei seriell geschalteten Chassis verdoppelt sich die Impedanz. Sollte die Impedanz nicht aufgedruckt sein, kannst du mit einem einfachen Multimeter den Gleichstromwiderstand messen - das ist zwar nicht übermässig genau, reicht aber zur Bestimmung der Nennimpedanz der Box völlig aus.
Hast du nur einen Tieftöner verbaut, zählt einfach dessen Impedanz - meist 8 Ohm.
Sind zwei TT verbaut, ist in der Regel 4 Ohm Nennimpedanz anzunehmen

Aber wenn du einfach mal von 4 ohm Nennimpedanz ausgehst und entsprechend einen Verstärker anschaffst, bist du immer auf der richtigen Seite - 2 Ohm Boxen sind im HiFi-Bereich ausgesprochen selten und das hätte dann dein Kenwood ja auch nicht mitgemacht.

Ciao, Deschek
 
Das Thema ist wieder offen.
Bitte keine ausufernde Diskussion über HiFi-Equipment - o.k.?

Danke
 
Danke :)

Es ging ja nicht um Hifi, auch wenn die bisherige Ausrüstung Hifi war.
Ich glaube die Trennung ist da eh sehr verwaschen, so mancher Hersteller wird da gleiche Komponenten für sowohl Hifi- als auch PA/Monitore einsetzen.
(Dazu gibts ja auch Threads hier)

Zu meinem Anliegen zurück:

Also vielen dank erstmal für die Infos soweit.

Für meine neue Lösung ab etwa November/Dezember (wenn die ersten Raten der neuen Küche abbezahlt sind, etc... :D ) bin ich auf den Umstand gestoßen, daß in kleinen Räumen große Boxen nicht sehr sinnvoll seien.

Mein neues Studio ist rund 2,5 x 3,5 Meter groß (wir sind erst vor kurzem umgezogen, das frühere war größer, aber gleichzeitig auch Schlafzimmer...^^).

Eine Überlegung geht auch in die Richtung, gleich einen leistungsfähigeren Amp zuzulegen plus (ordentliche) Passivboxen, um auch kleinere Auftritte damit hinzukriegen. Aber das Teil würde dann wohl unnötig Strom ziehen bei reiner Studioarbeit und würde in dem kleinen Raum kein gutes Monitoring ermöglichen?

MZ
 
Hallo MZ,

Eine Überlegung geht auch in die Richtung, gleich einen leistungsfähigeren Amp zuzulegen plus (ordentliche) Passivboxen, um auch kleinere Auftritte damit hinzukriegen. Aber das Teil würde dann wohl unnötig Strom ziehen bei reiner Studioarbeit und würde in dem kleinen Raum kein gutes Monitoring ermöglichen?

Auftritte - welches Instrument (Keys? - sorry, falls ich das überlesen habe)?
Meinen Standard-Tipp habe ich vor ein paar Tagen erst in einem anderen Thread kundgetan: https://www.musiker-board.de/vb/box...mputerlautsprecher-fernseher.html#post3207733.

Gruß,
Wil Riker
 
Elektronisch mit (weiblichem) Gesang.

Der Tipp liest sich interessant, werd ich mal probehören wenn das beim Händler meines Vertrauens da sein sollte.
 

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